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Samstag, 5. Oktober 2013

Die B-Seite

Beim Zuschauen reizt mich nicht nur der Anblick einer Frau in Erregung. Es reizt mich nicht nur, ihren Körper als stiller Beobachter mit meinen Blicken zu bedenken. Es sind nicht nur ihr Stöhnen, ihre Bewegungen oder ihre Blicke während des Ficks, die das Zuschauen für mich so spannend machen.

Ich schaue immer genau so gern, aber unter anderen Vorzeichen, auf den Mann. Sein Handwerk ist es, das ich dabei untersuche: Wie behandelt er die Frau? Wie viel Zeit lässt er sich? Was ist sein Fokus? Natürlich schaue ich dabei auch auf alle schönen Körperteile, die er zu bieten hat, aber gleichzeitig interessiert mich, wie er sie einsetzt. Ich notiere Unterschiede zu meinem Verhalten, erfasse Patzer, beklatschte heimlich Gekonntes und Erstaunliches. Es ist kein Wettbewerb, aber es ist doch immer ein Vergleich mit mir selbst. Und jedes Mal kribbelt es gewaltig in mir.

Sonntag, 29. März 2009

Mutter Natur lässt uns nicht los

Die Intelligenz der Frau spielt im Beuteschema des Mannes keine Rolle.

Das steht hier. Und die Autorin des Artikels bittet darum, sich diesen Satz ein zweites Mal durchzulesen, ganz langsam zum Mitdenken. Denn was Verhaltensforscher über unser modernes Balzverhalten herausgefunden haben, ist recht ernüchternd. Kurz gesagt hat sich in den letzten Jahrtausenden nicht viel geändert, trotz fortschreitender Zivilisierung, kulturellem Aufstieg, höherer Bildung, technischem Fortschritt und Emanzipation der Frau. Genau wie in der Steinzeit wollen wir Männer unsere Gene mit Hilfe möglichst vieler junger, gesunder und attraktiver Frauen sichern. Intelligenz und Bildungsgrad unserer Kopulationspartnerin spielen da kaum eine Rolle.

Sind wir Männer wirklich so primitiv? Es spricht jedenfalls viel dafür. Männer sind Schweine, von Natur aus. Wir können noch so aufwändig nach der perfekten Partnerin suchen, am Ende entscheiden unsere veralteten Instinkte darüber, mit wem wir uns fortpflanzen wollen (sofern wir das überhaupt wollen). Und auch in einer Partnerschaft setzt sich das alte Schema fort: 80% der Frauen wollen Familie und Arbeit miteinander vereinbaren, aber nur 40% der Männer finden so ein gleichberechtigtes Beziehungsmodell gut. Moderne Rollenbilder? Emanzipation? Davon ist bei uns Männer noch nicht viel angekommen.

Schlechte Nachrichten also für die vielen modernen Akademikerinnen, deren Talente (Top-Ausbildung, hohe Durchsetzungsfähigkeit, gehobener sozialer Status) auf dem Beziehungsmarkt nicht weiterhelfen, weil sie Männern weitgehend egal sind. Darüber hinaus wünschen sich viele Frauen, ebenfalls ganz klassisch, einen erfolgreichen Partner mit einem höheren sozialen Rang, zu dem sie aufschauen können. Da haben wir es schon wieder: das althergebrachte Rollenverständnis, vor dem auch die meisten modernen Frauen nicht gefeit sind. Hört das denn nie auf? Die Probleme sind vorprogrammiert, wenn wir einerseits balzen wie vor 5000 Jahren, andererseits aber ein selbstverwirklichtes und emanzipiertes Leben führen wollen.

In diesem Sinn möchte ich mich bei allen 35-45jährigen Frauen entschuldigen, denen ich Selbstbemitleidung vorgeworfen habe, bloß wiel sie sich darüber beklagt hatten, dass es zunehmend schwieriger wird, den richtigen Partner zu finden. Die Wissenschaft gibt euch Recht. Nicht ihr, sondern die Gene sind Schuld.

Bei all dem Schrecken über den beschränkten Horizont, den wir Männer beim Balzen an den Tag legen, halten sich bei mir immer noch Zweifel, ob man wirklich so allgemein über Männer und Frauen urteilen kann. Ist nicht vielmehr jeder Fall einzeln zu betrachten? Sind die Voraussetzungen und Umstände nicht immer anders? Können ethologische Studien überhaupt erfassen, wie die wahren Absichten und Motivationen bei der Partnersuche aussehen?
Einerseits schere ich ungern alle über einen Kamm, andererseits scheinen die Zahlen für sich zu sprechen. Und es würde mich auch nicht wundern, wenn die Individualität nur ein schöner Schein ist und wir unterbewusst eben doch alle gleich (primitiv) sind. Sollte es so sein, so habe ich mit Tabea mein animalisches Gegenstück gefunden. ;-)