Samstag, 28. Mai 2011

Unsere virtuelle WG

Anja Schauberger hat verglichen, inwieweit ein gemeinsames Blog wie eine gemeinsame Wohnung ist. Es gibt erstaunlich viele Parallelen:

Wo ziehen wir hin? Welche Nachbarn wollen wir haben? Wie streichen wir den Hintergrund? Wo kleben wir welche Bilder hin? Wer putzt und wer wäscht die dreckige Wäsche? Brauchen wir wirklich so viel Ordnung? Musst du ständig nackt herumlaufen?

Das will alles gut überlegt sein, denn man verbringt fortan viel Zeit mit den lieben Mitbewohnern. Vorwürfe werden nicht ausbleiben ("Wird Zeit, dass du mal wieder bloggst!"), intime Einblicke sind vorprogrammiert ("Ist er nicht viel zu alt für dich?"), Unterschiede treten stärker hervor ("Runkle ist ein toller Name für einen Dildo."). Und wie bei einer echten WG gilt auch bei 15 Minuten: Wenn der Mitbewohner im Nebenzimmer vögelt, wird am nächsten Tag darüber getuschelt.

Wann machen wir die nächste WG-Party?

Der Monat der Masturbation

Ich erfahre gerade, dass der Mai der Monat der Masturbation ist - beziehungsweise war, denn er ist ja fast vorbei. Warum hat mir das niemand gesagt?! Dann hätte ich mitgefeiert.

Hat jemand an den (in)offiziellen Feierlichkeiten teilgenommen? Wie war es?

Mittwoch, 25. Mai 2011

Madrilenische Mode

Mailänder – nein, madrilenische Mode!

Hupps, da war ja was, dachte ich mir, als ich kürzlich auf den Kalender blickte und mit Schrecken feststellte: Seit meinem Madrid-Urlaub sind schon fast vier Wochen vergangen – und ich hatte euch da ja was versprochen!

Nun ja, das hier soll kein Reisebericht werden, wenngleich meine Museenbesuche mir mitunter recht interessante Ergebnisse beschert haben, die ich der werten Leserschaft nicht vorenthalten möchte.

Aber nun denn. Alles der Reihe nach.

Vorab: Was bedeutet Spanien?

Spanien, dachte sich die Lucy bedeutet vor allem: Es ist WARM!
Und Madrid – ist eine Hauptstadt. Was bedeutet Hauptstadt? Jede Menge schicke Chicas mit einem guten Modebewusstsein.
Und von welchem Land war Madrid noch mal die Hauptstadt?
Ach richtig, von Spanien!

Und was gibt’s in Spanien? Schulterfreie Carmenshirts, Flatterröcke und wenn die Mädels Flamenco tanzen, dann werden einem mitunter hübsche Einblicke gewährt. (lechz)

Dachte sie sich, die Lucy.

Nun ja, Tatsache war:

1.In Madrid war´s kalt.
2.Die Madrileninnen tragen gar keine Carmenshirts, Röcke und...nun ja, ihr wisst schon.

Im Gegenteil: Jeans und Turnschuhe waren die Standardausrüstung.

Keine Beine zu sehen, keine nackigen Schultern, nix!
Und damit auch keine permanent sexuell stimulierte Lucy.

Anscheinend sind die spanischen Katholiken doch noch ein bisschen katholischer als die von anderswo.
Lucy war jedenfalls erst mal bitter enttäuscht.

Nun ja, ein paar Ausnahmen gab es schon.
Die Putas.
Und die Ladyboys.

Aber davon ein andermal.

Ruby’s gettin’ over him

Wir reden von Hugo – is klar.
Ich glaub, ich bin drüberweg.
(sagt man das heute noch?)

Hugo ist grad auf Urlaub mit seiner angetrauten Ehefrau.
Segeln, baden, Kultur, Strand – das ganze Programm.
Und ich?
Ich merk grad, dass er mir nicht halb so viel fehlt, wie befürchtet.
Ich finde es nach wie vor schade, weil: das, was wir hatten, war wunderschön und wunderbar und toll und einzigartig. *schwelg* Aber es tut nicht mehr weh. Ich bin glücklich, es erlebt zu haben – uns erlebt zu haben.
Der Abstand gut tut – ich weiß jetzt, dass ich auf sowas wie an meinem Geburtstag keine Lust mehr habe. Ich bin kein Lückenfüller und werde (so gern ich mit Hugo vögel) nicht bereit stehen für Der-Geist-war-willig-das-Fleisch-war-schwach-Momente.
Ich will gefälligst von Körper UND Geist gewollt werden. Sonst wird’s hohl…

Genau.

Ach – noch was … Euch kann ich es ja verraten …
Ich hab da jemanden kennengelernt *huihuihui*

Ich bin sehr gespannt, wie sich das entwickelt.

Er ist schon groß.
Unabhängig.
Single.
– und irgendwie sind wir beide ein wenig verschossen.

Demnächst treffen wir uns zum ersten Mal.
Im Zug.
Wir haben Platzkarten nebeneinander gebucht.

Ich glaub’s noch nicht ganz. Aber isso…

*♥-geklopf*

Dienstag, 24. Mai 2011

RUNKLE?????!!!!!

Ey, Leute!

Das is jetzt nicht euer Ernst, oder?????!!!!!

Montag, 23. Mai 2011

Big Dicks auf Chatroulette

Mr. Toronto, da du und tabea auf Chatroulette unlängst so mühevoll nach Schwänzen gesucht habt, stelle ich nun mal folgende gewagte These auf: ich fürchte, ihr wart zur falschen Zeit am falschen Ort auf besagter Seite – oder ihr habt so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann.
Wo bei ich mir letzteres schwer vorstellen kann, da ich nicht weiß, wie das gehen soll...

Nun denn, Bjarnes und meine Erfahrungen sehen da etwas anders aus:

Nachdem wir bereits bei unseren ersten vorsichtigen Gehversuchen auf Chatroulette diverse Schwänze und Leute weggeklickt haben (etwa in einem Verhältnis von 1:6) - und wohlgemerkt, wir waren NICHT auf der Suche nach Schwänzen, Titten oder ähnlichem - bekamen wir kurz mal Kontakt zu einer - wie könnte es anders sein - sehr süßen Asiatin Ende 20.

Die war anscheinend ähnlich genervt von nackigen Typen und mehr auf den Austausch zwischen den Kulturen bedacht.

Denn sie schrieb:

"Awwwwww, I can´t see these ... anymore!"

Zu diesem Zeitpunkt ging ich kurz raus, was zu Trinken holen, schließlich interessieren mich Schwänze gemeinhin eher peripher...
Als ich wieder kam, sah der Dialog zwischen der süßen Asiatin und Bjarne in etwa so aus:

Bjare: "You can´t see WHAT anymore?"
- "Well, you now...!"
"No, I don´t!"
- „Awww, you know!!!!"
"No, I don´t!"
- "..."
"You mean, dicks?"
Sie wurde knallrot, grinste, wedelte wie wild mit den Händen.
Bjarne wiederholte: "Dicks, dicks, dicks, dicks...?!"

Und ich meinte nur: "Bjarne, dir ist schon klar, dass du da gerade ein kulturelles Tabu brichst und zwar gleich mehrfach hintereinander? Japaner sind zwar hinter den Kulissen ein übelst versautes Völkchen, aber die tun net so gern offen reden über schlüpfrige Details und sprechen sie noch weniger gern direkt aus..."

Echt mal, ihr Männer wisst einfach nicht, was wir Frauen wollen - oder NICHT wollen.


P.S. Die Dame fragte später nicht, ob sie mal einen Blick auf dem Bjarne seinen „dick“ werfen dürfte. ;)
Nicht, dass dieser nicht sehenswert wäre – aber sie hatte im Laufe des Tages sicherlich schon genug gesehen.

Montag, 16. Mai 2011

Man kann nicht alles haben

Tonis Checkliste vom Wochenende:

+ aufregende Erotikboutique finden...[X]
+ Freundin meinen Schwanz ins Gesicht schlagen...[X]
+ katholischen Gottesdienst besuchen...[X]
+ größten Dark Room der Stadt erkunden...[   ]

Das benutzte Präservativ - Eine Vater-und-Tochter-Geschichte, mit Toni

Meine Eltern entdeckten schon immer genau dasjenige, was ich vor ihnen verbergen wollte. Darum habe ich irgendwann als Kind auch aufgehört, wüst zu lügen. Bringt doch nichts, unter diesen Umständen.

Am letzten Freitag habe ich mit meinem Vater telefoniert.

Er so: "(...) wo ich Dich gerade spreche: Zieh dem Toni mal die Ohren lang! Bei Dir im Wohnzimmer in *Stadt X* liegt gleich neben der Tür, wenn man reinkommt, links am Boden ein benutztes Präservativ. (Mein Papa ist etwas älter. Quasi "Generation Prä-ser-vativ". So, wie er dieses Wort ausspricht, klingt es sehr verrucht, fast verboten.) Das ist nicht gerade appetitlich."

Ich so: "Ohh! Das tut mir leid!

Er so: "Das muss DIR nicht leid tun. Das ist Tonis Aufgabe." (Das "Leid tun", oder was jetzt??? - Ich ahne in diesem Moment, dass mein Vater daneben auch noch "Generation Präservativ ist Männersache" ist...)

Ich so: "Es ist MIR trotzdem sehr peinlich. Und es tut MIR leid. - Aber freilich: Ich werde Toronto unterrichten..."

(Langsam dämmert mir, dass diese Sache tatsächlich sehr unappetlich ist: Wenn da ein benutztes Prä-ser-vativ liegt, dann muss es mindestens 3 Wochen alt sein. Nicht, weil ich seitdem nicht mehr kopuliert hätte. Aber ich hatte seitdem keinen Sex in meiner Wohnung, in der nun mein Daddy vorübergehend seine Zelte aufgeschlagen hat.)

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Am selben Abend kehrte ich nach längerer Abwesenheit in meine Wohnung zurück und rannte als erstes ins Wohnzimmer. Mein Blick fiel sofort links unten auf..................... ein zerknülltes, unbenutzes (!!!), hautfarbenes FEINSTRUMPFSÖCKCHEN!
- Aha! Wenigstens ist mein Vater so diskret, dass er Dinge nicht weiter anfasst, untersucht und Spuren sichert, die er für "benutze Präservative" hält. Denn ansonsten hätte er den feinen Unterschied womöglich (?) bemerkt.... - Lauthals lachend rief ich meinen Daddy an um Entwarnung zu geben.

Ich so, sinngemäß: "Nix Kondom! *kopfklatsch* Und wenn dann wäre das ja ein Elefantenkondom! Und außerdem würd mich das ja schon sehr irritieren, weil... Toni doch sehr gewissenhaft, und so weiter bla bla bla. *istunsnochniepassiert*"

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Später erzählte ich die kurze Geschichte grinsend Toni. Freilich, ohne ihm die Ohren lang zu ziehen. Wofür auch?

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Dann kam Sonntag: Familienfeier bei Familie tabsie. Tabea und Toni machten soweit eine gute Figur. Tabea fuhr Daddy und Toni abends heim. Erst luden wir Toni bei seiner Wohnung ab. Ich wollte noch Sachen aus seiner Wohnung holen. Pro forma fragte ich meinen Vater, ob er kurz mitkommen oder im Auto warten wolle. Normalerweise fühlt sich Daddy nämlich im Auto sehr wohl. Doch in diesem konkretem Fall interessierte ihn das Aussehen von Tonis Wohnwabe offensichtlich mehr als die Nachrichten im Radio, die ansonsten Vorrang genießen. Also kam er kurz mit rauf.

Als wir zur Haustüre liefen, flüsterte Toni mir zu: "DIESMAL liegt wirklich ein benutztes Kondom rum!!" 
(Stimmt ja! Zwar musste es gestern Abend beim Vögeln nicht so schnell gehen, dafür heute morgen um 6 beim Aufstehen ziemlich. Fuck! Tatsache.)
Ich so: "Urgs!... Ich halt' meinen Vater in der Garderobe fest, damit Du es in der Zeit wegräumen kannst.
- Gesagt, getan.

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Seltsam: Bisher waren "benutzte Präservative" bei uns nie ein Thema. Jetzt haben wir das also auch durch :-). Großartig!

Freitag, 13. Mai 2011

Wenn Soldaten zu viel Freizeit haben

Nichts ist lustiger als eine lustige Studie! Mit einem lustigen Ergebnis! Oder notfalls auch ohne.

Heute: eine Studie aus den USA (zusammen mit GB Heimat fast aller lustigen Studien) an jungen Frauen (Objekte fast aller lustigen Studien) über deren Sex (lustig!), durchgeführt von Wissenschaftlern der United States Military Academy und der University of Colorado. Warum gerade das Militär am Sexualverhalten junger Frauen interessiert ist, bleibt offen - aber das soll nicht weiter stören. Wichtig ist das Ergebnis:

Dumm fickt gut. Weil viel.

Oder, etwas wissenschaftlicher formuliert: Junge Frauen mit niedrigem Bildungsstand haben mehr Sexpartner als solche mit hohem Bildungsstand. Was wir früher gelernt haben, stimmt also doch. Jedenfalls in den USA. Bei Frauen zwischen 22 und 24. Wenn sie von Soldaten interviewt werden.

Ein bisschen schade ist, dass die Studienmacher selbst zugeben, dass sie die Ergebnisse nicht erklären können. Das heißt unter anderem, dass nicht die eine Tatsache als Begründung für die andere Tatsache herangezogen werden. Die Küken haben also nicht mehr Sex, WEIL sie die High School nicht geschafft haben, bzw. weniger, WEIL sie aufs College durften. Diese zwei Dinge treten bloß häufig zusammen auf. Warum, weiß niemand. Außer vielleicht die Küken selbst, aber danach hat sie keiner gefragt.

Was also sollen wir nun glauben? Und auf welche Schule schicke ich meine Kinder?

Die nächste Studie wird mir bestimmt weiterhelfen.

Ruby in May... (Fragmentöses)

Durch die Turbulenzen bei Blogger.com wurde leider Ruby grandioser letzter Beitrag gelöscht. Ich weiß nicht, ob jemand ein Backup einspielen wird, deswegen erlaube ich mir in Rubys Abwesenheit, ihren Text erneut zu veröffentlichen. Es besteht ein öffentliches Interesse. :)
Zu unser aller Leidwesen müssen wir jedoch weiter auf das erwähnte Tittenbild verzichten.

Toni
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Who the fuck is Ruby?

Wer bin ich?

Mein Lover zu mir: „Du siehst heut so arriviert aus.“
Meine Oma: „Wo sind Deine Haare hin???“
Meine Kollegin: „Du wirkst immer so autonom – Du brauchst keinen und schaffst alles.“
Meine Auszubildende: „Echt? SO alt bist Du schon? *gugg* Meine Mama ist nur zwei Jahre älter als Du.“
Meine Kinder: „Quatsch! Du bist nicht zu alt für nen Iro, Mama!“
Meine Mama: „Sag niemandem, wie alt Du bist - sonst komm ich mir so alt vor!“

Hä?

Wer bin ich also?

Ruby, bald 41. Also jetzt inzwischen WIRKLICH „Ü40“.

Ein Freund meinte neulich zu mir: „Räum mal auf in Deinem Leben.“
Ich: „Hm. Also ok - dann räum ich mal mein Arbeitszimmer auf und trenn mich von alten Hüten.“
Er: „Ich meinte Dein Leben. Aber Du kannst Dein Arbeitszimmer auch aufräumen – das gehört sowieso alles zusammen.“
Ich: „Hä?“
Er: „Du bist so verwickelt mit Kerlen, in Deiner Wohnung, Verpflichtungen, Aufgaben, Arbeit, Studium, Ehrenamt,... Räum auf!“

Ich: „Wo fang ich an?“
Er: „Bei diesen zwei, drei Kerlen...“
Ich: „Kann ich nicht das Zimmer zuerst nehmen?“
Er: *augenverdreh*
Ich: „Echt - ich kann das nicht.“
Er: „Gut, fang mit dem Zimmer an – der Rest kommt von allein.“


Also hab ich – kaum zu Hause angekommen – begonnen, mein Arbeitszimmer aufzuräumen. Noch am selben Abend sortierte ich auch einen Mann aus.
Am Abend drauf den zweiten... so langsam hab ich das Gefühl, bald allein zu sein.




Ruby - lost in space


So fühl ich mich grad ... ich denk drüber nach, warum ich eigentlich soviele Dates brauch, warum ich kein freies Wochenende in meinen 4 Wänden aushalt und mich immerzu verabreden muss.
So langsam komm ich dahinter…

Ruby ist ein traveller in space und die Männer und dates und ... sind ihre Fixsterne.

Ich brauch die, um mich zu orientieren! Na logisch!
Da gibt es kleine und größere, manche leuchten hell, manche sieht man erst aus der Nähe so richtig. Aber ich brauch sie alle[!] in meinem Ruby-Kosmos.

Ich bin nämlich nicht gern allein. Die Vorstellung, in ein schwarzes Loch zu geraten, macht mich nervös.


(Etwaige Unschärfen astrophysikalische Fakten betreffend, bitte ich zu ignorieren.)




Ruby&Hugo reloaded


– oder wie nennt man das?
Ruby hatte Geburtstag. Und weil die schon so alt ist, feiert sie immer fette Parties – weilwerweißwielangenoch? Ja. Ist doch so…
Als Kind müsste man doch eigentlich gar nicht feiern – sie sehen die ewig gleichen Kinder tageintagaus in der Schule – und dann noch einen ganzen Sonntag lang! Oder Dienstag nach der Schule. Nä. Völlig unnötig.
ICH jedoch habs wirklich nötig. JETZT muss ich feiern. Schließlich geh ich auf die 50 zu, wie man mir an meinem Geburtstag uncharmant klar machte.
Irgendwann kommen dann die Zipperlein – auf die warte ich ehrlich gesagt schon.
Ich mein: wird sich das erste an einem Mittwoch oder an einem Samstag auf mich stürzen?
Ist das da, was mich zwickt schon das erste?
Ich bin alt. Ach halt nein! – ich bin jung.
Finden zumindest alle meine Gäste jenseits der 50. Ihnen eintfuhr ein „wie niedlich“ als ich ihnen sagte, dass ich 41 geworden bin.
Hugo fand mich wohl auch niedlich, jedenfalls blieb er deutlich länger als alle andern Gäste. Er ging nicht als seine Frau ging. Obgleich er doch Abstand zwischen uns wollte. Die Details erspar ich Euch

Fazit:
Fette Party, Wein, Weib & Gesang und dies hier:


– das hatte ich verschiedenen Lesern avisiert.

Sonntag, 8. Mai 2011

... aber gegessen wird zu Hause.

Seit ein paar Tagen liegt dieses Bild auf meinem Tisch. Es ist eine Gemeinschaftsproduktion von Tabea und mir, mit der wir uns auf die Suche nach einem Schwanz machen wollten und ihn am Ende auch bekommen haben. Und das kam so...


Ostermontag, halb fünf. Tabea sitzt auf meinem Sofa und versucht, an mir rumzuspielen. Etwas widerwillig mache ich mit, aber so richtig scharf werde ich nicht. Liegt es an dem langen und zu entspannten Wochenende, das ich genossen habe? Mir tut es Leid für Tabea, dass wir beide gerade unterschiedliche Interessen habe. In der aufkommenden Verzweiflung kommt mir ein brillanter Ausweg in den Sinn: Chatroulette! Das wollen wir sowieso schon lange ausprobieren, weil es dort angeblich jede Menge Schwänze zu sehen gibt. Mit Bibi und Joschi hätten wir es gerne zum ersten Mal versucht, aber wir kamen während ihres Besuches nicht dazu, weil wir die ganze Zeit entweder in der Sonne oder in Restaurants saßen. Chatroulette ist anders, weil es dort erstens keine Sonne gibt und zweitens die gemeinsame Zeit mit dem Gegenüber in aller Regel sehr kurz ist. Aber dafür soll es von Schwänzen nur so wimmeln - was erwartet man auch anderes, wenn jemand einen anonymen Videochat mit zufälliger Partnerauswahl anbietet?

Tabea lässt sich zu meinem Glück schnell überzeugen, diese vielversprechende Seite anzuschauen. Schließlich mag sie Schwänze noch mehr als ich. Wir setzen uns also nebeneinander aufs Sofa, schalten den Laptop an, richten fix unser Haar und klicken den "Start" auf www.chatroulette.com ...
Auf dem Mini-Ausschnitt, der uns präsentiert wird, rauschen die Chatpartner im Sekundentakt vorbei. Der "Weiter"-Knopf wird anscheinend rege genutzt, um von uns zum nächsten Unbekannten zu springen. Wir sehen Männer, Frauen und Paare in jedem Alter, von jedem Kontinent und in jeder Pose (sitzend, liegend, stehend, torkelnd... ) an uns vorbeiziehen. Die meisten scheinen gelangweilt zu sein, was ihre Anwesenheit auf dieser Seite erklären würde.

Nach einer Eingewöhnungsphase von fünf Minuten versuchen wir, uns interessant zu machen, aber all das Lächeln, Winken, "Hi"-Schreiben und Hinundherrutschen scheinen im virtuellen Raum zu verpuffen. Viel schwerer wiegt aber die Zahl der bisher gesichteten Schwänze: Null.
Was soll das? Ist dies wirklich das angeblich so skandalöse Chatroulette? Das so gelobte und verdammte Paradies aller Schwanzsüchtigen? Es fühlt sich eher so an wie GayRomeo bei unserem letzten, traurigen Versuch, ein prächtiges Stück Männerfleisch zu bekommen. Die nächste Enttäuschung bahnt sich an. Was machen wir falsch? Kommen wir vielleicht zu spät und Chatroulette war nur in seiner Anfangszeit eine Goldgrube für Spanner? Sind wir zu langsam für die wirklich bahnbrechenden neuen Technologien? Habe ich Tabea (schon wieder) zu viel versprochen? Bedrückende Fragen lasten auf mir, dabei wollte ich doch ursprünglich nur von meiner Unlust ablenken. Im Nachhinein wäre es einfacher gewesen, die Hosen runter zu lassen und Tabeas Wünschen nachzukommen.

Wir versuchen es mit einer neuen Taktik. Auf Tabeas Vorschlag hin male ich ein Schild, auf dem "Looking for cock" steht und das wir fortan in die Kamera halten wollen. Die Leute sollen wissen, was wir von ihnen erwarten! Keine 30 Sekunden vergehen, bis wir die Meldung

"Banned! Your IP has been blocked."

vorgesetzt bekommen. Wir wurden rausgeschmissen! Nicht nur bietet Chatroulette keine Schwänze, Schwanzgesuche werden sogar blockiert! Ich wundere mich, dass es tatsächlich sowas wie Admins auf der Seite gibt, die den ganzen Tag nach jugendgefährdenden Inhalten suchen und die Verursacher sperren. Das muss ein beschissener Job sein - es sei denn, man sucht Material für Schwanzbildkritiken.

Chatroulette möchte uns nun überreden, die Erwachsenenversion auszuprobieren. Gegen Geld, versteht sich. Wir stellen uns eine paradiesische Welt voller Nackedeis vor, deren Kosten wir aber nicht zu tragen bereit sind. Also gestalten wir unser Schild um und bringen es in die Form, die ihr oben bewundern könnt. Wir suchen jetzt einen "Kooch". Mit einem Schwanz. Dafür werden wir zwar nicht mehr von der Seite geschmissen, aber an unserer Erfolgsquote ändert sich auch nichts. An diesem Punkt habe ich genug von diesem Experiment und verlasse Tabeas verschmuste Arme vor der Kamera, um mich dem schon etwas vernachlässigten Haushalt zu widmen. Vorher bitte ich meinen Router um eine neue IP, denn Tabea hat sich noch ein Bier aufgemacht und will sich tatsächlich alleine bei Chatroulette durchschlagen. Viel Glück, Liebling!

Wer den JC-Chat kennt, weiß, was jetzt kommt: Natürlich hat Tabea als Solodame nach zwei Minuten ihren ersten Herren an der Angel. Er heißt Michel und ist ein langsamer Tipper. Bevor er sich dazu äußern kann, ob er sich gerne entkleiden würde, hat Tabea ihn leider weggedrückt. Es war ein tragischer Unfall, der Michel sicher das Herz gebrochen hat, aber Chatroulette ist in diesem Punkt unerbittlich und präsentiert einfach das nächste Gesicht (oder den nächsten leeren Stuhl). Ich bekomme das nur nebenbei mit, weil ich innerlich mit der Seite abgeschlossen habe und mich wichtigeren Aufgaben zuwende: dem Marketing für 15 Minuten, zum Beispiel, oder meiner Fußpflege. "Tabea ist groß", denke ich mir, "die kann auch nach zwei Bier noch alleine auf sich aufpassen. Sogar im Internet."

"Ich glaube, ich habe einen Kandidaten!", höre ich nach einer Weile.

"Kandidat heißt...?", frage ich zurück.

"Er will mir seinen Schwanz zeigen."

"Guter Mann!"

"Aber er will auch was von mir sehen. Und er fragt, ob mein Freund da ist."

"Sag ihm, ich bin beschäftigt." Das bin ich ja auch, jetzt gerade mit Spiegel Online. "Wie heißt er?"

"Dan. Und er kommt aus 'Europa links', hat er gesagt."

"Frag ihn nach seinem iberischen Schwanz."

"OK, ich versuch's."

Nun wage ich doch einen Blick auf das kleine Bild von Dan, wobei ich darauf achte, dass er mich nicht sieht. Er hat sein T-Shirt schon ausgezogen und sieht so gar nicht wie ein Typ aus, den Tabea oder ich attraktiv finden könnten. Aber das ist jetzt egal, denn er will vielleicht seine Hosen runter lassen.

"Verhandelst du mit ihm? Mach ihn richtig schön scharf!"

"Bin dabei."

Die Sache zieht sich, also wende ich mich wieder meinen E-Mails zu. Im Hintergrund höre ich Tabeas leises Tippen. Die Sonne scheint durch das Fenster; es ist eigentlich ein viel zu schöner Abend, um ihn bei Chatroulette zu verbringen.

"Sollen wir nicht lieber...", setzte ich an, während ich mich zu ihr umdrehe. Dann stocke ich, denn sie sitzt nicht mehr gemütlich vorm Laptop, sondern spielt mit einer Hand an ihren entblößten Brüsten herum - für Dan!

"Oh, ihr macht Fortschritte."

"Ja, er wollte was sehen."

"Wichst er?"

"Ja, er ist mittendrin."

"Gut gemacht!"

Ich gehe rüber und spiele auch kurz mit meinen Fingern an ihren Nippeln. Dan lässt sich davon zum Glück nicht stören. Nebenbei schaue ich auf seinen Schwanz, aber das Bild ist wirklich zu klein, um die wichtigen Details zu erkennen. Tabea versichert mir, dass Dan einen durchschnittlichen Schwanz hat. Unter normalen Umständen hätte er mich also kalt gelassen, aber immerhin sitzt hier meine Freundin und knetet sich die Titten für einen fremden Spanner von der iberischen Halbinsel. So ein klein wenig scharf macht mich das schon. Was also tun, Herr Toronto? Meine allgemeine Lustlosigkeit ist verschwunden, jetzt muss ich nur noch herausfinden, auf was ich Lust habe. Mein Blick fällt auf die Ledertasche, die neben dem Sofa steht. Inhalt: alles für ein paar schöne Knoten. Nach dem Fernflirt mit Dan finde ich eine unterwürfige Pose angemessen. Da gab es doch letztens dieses schöne Bild - war es bei DeeperValley? - auf dem die Dame als kompaktes und leicht zugänglicher Paket verschnürt war. DAS wäre es jetzt! Hektisch beginne ich, die Bondage-Literatur nach dieser Stellung zu sichten, während Dan und Tabea sich langsam und hörbar steigern.

"Kommt er gleich?"

"Keine Ahnung. Soll ich es ihm sagen?"

"Ja, mach mal, denn gleich brauche ich dich."

"Gerne, Schatz!"

Verdammt, wo finde ich bloß diese Verknotungshinweise? Keine Ahnung, wie die Stellung heißt, also hilft mir Google nicht viel. Und unsere zwei Bondagebilderbücher geben auch nichts her. Wenn ich nicht bald was starte, versackt Tabea mit Dan und ich kann mich in der Cuckold-Gruppe vorstellen.

"Ist er schon gekommen?"

"Noch nicht, aber er wichst fleißig."

"Ich bin sofort so weit, also sag ihm Goodbye."

In meiner Verzweiflung wähle ich die zweitbeste Option: "Prone Tie". Das wird schön.


"Wie sieht's aus?"

"Ich mach Schluss mit ihm."

"Hat er noch abgespritzt?"

"Nein, noch nicht."

"Armer Kerl."

"Und weg ist er! Was machen wir?"

"Knie dich da hin..."

Dienstag, 3. Mai 2011

Drama, Drama, Drama, Baby!!!!!

Eilmeldung!!!!!

Madrid muss warten, denn es ist etwas FURCHTBARES passiert!

Im Ernst!

Hank ist verschwunden.

Da wollt ich mir letztens so schön ein Filmchen reinschieben, zu dem man...na ja, einen Dildo sinnvoll verwenden kann, mach die Schublade auf, wo Hank normalerweise seine Freizeit verbringt, und

ER IST NICHT DA!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Okay, is ist nur eine riesige, aber keine gigantische Katastrophe, es ist ja nicht so, als hätte Hank nicht noch ein paar kleine Geschwister, aber, wie soll ich sagen: Die sind eben einfach...nicht Hank!

Ich hab überall gesucht, wo ich Hank eventuell abgelegt haben könnte, aber: Fehlanzeige!!!!

Was mach ich denn nun bloß?

Hilft mir wer suchen?

Gibt auch einen Finderlohn, ehrlich!

*heul*