Mittwoch, 26. Dezember 2012

Zu heiß für diese Arbeitswelt

"Sorry, Melissa, ich muss dich feuern, weil du so heiß bist."

Was für jeden Mann im ersten Moment völlig unlogisch klingt, hat jetzt eine Arzthelferin* in den USA ihren Job gekostet. Ihr Chef, Zahnarzt James, musste sie entlassen, weil er sie unwiderstehlich fand und seine Ehe bedroht sah. Freilich fiel ihm der Teil mit der Ehe erst ein, nachdem seine Frau SMS von Melissa auf seinem Handy entdeckt hatte. Echt passiert war bis dahin noch nix, James hatte sich bloß über Melissas heiße Kleidung und ihre Kommentare über ihr unregelmäßiges Sexleben gewundert - und wir dürfen spekulieren, dass "sich wundern" in diesem Fall bedeutete, er spielte regelmäßig Fünf gegen Willi auf seinem Zahnarztklo.

James hatte keine Wahl, denn die Beulen in seiner Hose sprachen eine eindeutige Sprache: Er war das Opfer von Melissas perfider Verführungskunst, gegen die er als Mann hilflos war. Deswegen kann man es ihm gar nicht hoch genug anrechnen, dass er wie ein Löwe gegen den drohenden Ehebruch kämpfte: Er holte sich einen Priester dazu, als er Melissa entließ, und teilte anschließend sogar noch ihrem Mann mit, dass da aber auch gar nix war zwischen ihm und der "besten Zahnarzthelferin", die er je hatte. So viel Größe ist selten!

Natürlich prozessierte die Nymphomanin gegen James, aber die ausschließlich männlichen Richter verteidigten die Ehe vor der weiblichen Gefahr. Es geht hier ja auch nicht ums Geschlecht, das diskriminiert wird, sondern um den Charakter. Und der Charakter muss stimmen.

Wer in seinem Kollegenkreis auch Damen hat, die aufgrund ihres..., nun, Charakters, chronisch von der Kündigung bedroht sind, möge mir bitte einen Link auf deren Facebook-Seite schicken. Kenne deinen Feind!




* Politisch korrekt muss es natürlich heißen: Ärztinnen- und Ärztehelfer und Ärztinnen- und Ärztehelferin

Samstag, 22. Dezember 2012

Nach dem Weltuntergang nun Weihnachten

Liebe Freunde von 15minuten,

tabsie verabschiedet sich hiermit in stille, geschenkpapierraschelnde Weihnachtstage und wünscht Allen ein schönes, frohes Weihnachten ohne Weltuntergangsangst oder einen vergleichbaren Vollrausch.

Bleibt sauber, und kommt gut in 2013 an!
Ich für meinen Teil werde für's nahende Jahr nichts versprechen. Aber diverse Wünsche hege und pflege ich heimlich doch. Einer davon: meeeehr, viel mehr Fo-To-Graf-ie!!

Servus und Ahoi,
Tabea


***





© tabsie pictures

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Schönheit mit Köpfchen

Halbe Menschen gibt es im Joyclub an jeder Ecke: Da werden im Hauruckverfahren die eigenen Köpfe abgeschnitten oder mit schwarzen Balken überklebt, bloß damit die Nachbarn einen nicht erkennen. Es muss schnell gehen mit dem Profilfoto, denn Zeit ist Fick. Noch fix ein "Niveau" im Motto einbauen, schon die gruselige Bildästhetik verziehen.

Dass es auch anders geht, beweist das neue Tumblr Upper 3rd. Der Name bezieht sich dabei auf das obere Körperdrittel, welches dort ausnahmslos alle Bilder zeigen - bisher nur von Frauen, und das Motto Don't you ever look down, girl! deutet darauf hin, dass keine Männerbilder hinzukommen werden.

Wer also keine Joyclub-Profile mehr sehen (oder bewerten) kann, dem sei ein Besuch bei diesen Charakterköpfen nahegelegt.

Quelle: Upper 3rd

Sonntag, 16. Dezember 2012

Auf charakterlicher Ebene sehr unterhaltsam

Gerade in einem Joy-Profil entdeckt:

Unsere Sie ist ein absoluter Hingucker: ehemaliges Model, schlank, toller Körper, sehr sportlich da sie viel tanzt und auch auf charakterlicher Ebene sehr unterhaltsam!

Love and Security

Love and Security from A.activities on Vimeo.

Samstag, 15. Dezember 2012

Tonis Buchtipp

Fitness und Sex - so heißt ein Bilderbuch, das seinen Weg vom Grabbeltisch der Unibibliothek auf unseren Küchentisch gefunden hat.



Der Einband verrät uns, dass dieses Time-Life-Buch 1988 unter dem Originaltitel "Fitness, Health & Nutrition" erschienen ist. Das erklärt zum einen die perfekten Fönfrisuren der abgebildeten Vorturner, zum anderen den Mangel an Sex, der sich durch das Buch zieht. Entweder wurde der Titel für die deutsche Übersetzung aufgesext oder für das amerikanische Original abgemildert, damit das Buch auch bei Walmart im Regal stehen konnte. Wer beide Titel kennt, kann sich jedenfalls erklären, warum der Schmöker mit einem Kapitel über Sexualkrankheiten beginnt und mit einem Johannisbrotkekse-Rezept endet (2 Eier, 150 g braunen Zucker, 175 g Weizenmehl, 1/4 TL Backpulver, 1 TL Orangenschale, 125 g ungesüßte Johannisbrotplättchen, eine Prise  Salz. Umrühren, fertig). Warum schreibt heutzutage niemand mehr solche Bücher? Ich wette, das Internet ist Schuld.



Zwischen Gonorrhoe und Backpulver sehen wir Barbie und Ken dabei zu, wie sie ihr pastellfarbenes Elasthan vor der Linse recken und strecken. Natürlich bleiben sie während der Übungen vollständig stets bekleidet, nur in der Fotostrecke "Sinnlichkeit" gibt es fast Barbies Nippel durchs Negligé zu sehen, als ihr Kopf während der Lippenmassage in Kens Schoß liegt. Die dargestellten Partnerübungen erinnern abwechselnd an verunglückten Gymnastikunterricht in der Realschule oder an Hippietänze bei einer Anti-Castor-Demo - bloß sitzen bei den Hippies die Frisuren nicht so geschmeidig. Kurzum: ganz großes Tennis.

Freitag, 14. Dezember 2012

Brandheiße Studienergebnisse

40% aller Männer schauen Pornos im Internet, 60% lügen auch bei anderen Gelegenheiten.

Sonntag, 25. November 2012

Ein Sonntag nach meinem Geschmack

Tabea und ich haben seit kurzem eine neue, sonnige Wohnung mit ausreichend Platz für unsere bunten Fantasien. Nun putzt Tabea nackt unser Bad und ich schaue zu. Wenn ich jemals einen Masterplan für mein Leben hatte, dann geht er gerade auf.

Samstag, 17. November 2012

Der Griff ins...

...Archiv:

Im Zuge memorativer Gedanken schaue ich momentan immer wieder Bilder von vergangenen Shootings im Kopf durch... Eines dieser Shootings war das mit Thomas. Ein schönes Shooting...

Also schrieb ich Thomas gestern ein Mail. Um ihn zu fragen, ob ich hier Bilder vom Shooting veröffentlichen darf. Gerade Antwort erhalten: Ich darf!*




* Für Bilder hiervon müsst Ihr Euch hingegen noch ein wenig gedulden; Jan wird mir sicherlich einen kleinen öffentlichen Blick von dem Abend(!)Teuer einräumen... ich muss nur lang genug... warten :-).

Sonntag, 11. November 2012

Demo-Veranstaltung

Gestern war Samstag. Toni und ich hatten einen Plan:

Wegen der beängstigenden Terminkalendersituation vor Weihnachten wollten wir unser traditionelles Advents-Shoppen vorverschieben und unsere Tour durch ausgewählte Sex-Läden der Stadt gestern durchziehen.

In unserer Nachbarschaft befindet sich ein Shop für Fetisch-Klamotten und anderen Spaß, dessen Auslage regelmäßig dazu führt, dass jeder zweite Radfahrer, der den Radweg davor passiert, vor lauter nach-rechts-ins-Schaufenster-Schauen versehentlich eine Oma umfährt. Weil das seit bestimmt 10 Jahre so ist, sieht man dort eigentlich keine Omas mehr auf dem Gehsteig. :) Aber es soll hier nicht um Omas gehen. Schade eigentlich.

Toni und ich betraten kurz nach dem Frühstück kurz nach 12 Uhr diesen Laden. Sofort wurden wir vom Chef - einem großartiger Verkäufer! - "beraten".

Er war ziemlich sauer auf die "scheiss Demo", die an diesem Tag in der Nähe mit großem Polizeiaufgebot stattfand und die ihm das Geschäft blockierte, weil man den Laden nur noch schwer erreichen konnte.

"Ihr habt Glück, normalerweise ist der Laden voll um diese Uhrzeit...! - Wart Ihr schon mal da?... Woher kennt Ihr uns? Habt Ihr uns schon mal im Fernsehen gesehen, da sind wir nämlich oft...."
("Nö,...":)

"Wie wär's mit einem Korsett für dich, die mache ich selbst.... (zack, hatte ich meine Jacke ausgezogen und ein Korsett umgeschnürt und bekam kaum mehr Luft; das Korsett gefiel mir sehr)... Hier dazu dieses kurze Kleid, probier's doch mal an, ich häng's Dir in die Umkleide.... High Heels, hier... Zieh den BH aus!...."

Und so kam's, dass Toni einen Moment später auf einem niedrigen Ledersessel saß, sich zurück lehnte und vor ihm eine völlig (!) andere Tabea stand und sich vorm Spiegel drehte... Ihm gefiel es, und ich fand's auch nicht komplett scheisse. Im Gegenteil. Von der Demo bekamen wir nichts mit.

Der Verkäufer wurde abgelenkt: Gerade als er sich daran machen wollte, auch Toni in Bestzeit in einen waschechten Leder-Lack-Latex-Fetischisten zu verzaubern, betraten nach und nach mehrere Leute den Laden. Sein Jagdtrieb war nicht mehr nur auf uns fokussiert. Ebenso schnell, wie ich die Umkleide betreten hatte, wurde ich aus ihr vertrieben; denn da hing schon ein Kleid, das eine Andere anprobieren sollte. Zack.

In Ruhe - und von einer seiner Kolleginnen, einer freundlichen Verkäuferin, beraten - schauten wir im Keller die Männer-Ecke durch. Toni probierte ein fesches Top an, das ihm ausgesprochen gut stand.

Am Ende kauften wir (erstmal) nur einen äußerst raffinierten BH. Über alles andere wollten wir eine Nacht schlafen. Schließlich war das preislich kein Wühltisch.

Wir zogen weiter durch unsere liebenswürdige Stadt, beobachteten viele Polizisten, einige Szenen, und wenige Demonstranten, landeten in einem faden Beate Uhse Shop zwischen, der mich langweilte, und stießen am Ende die Tür unseres Lieblings(-Schwulen)-Sex Shops auf. Hier war die Welt in Ordnung:
Obwohl viel näher an der Demo dran, war der Laden gut besucht, die Verkäufer freundlich und kompetent wie immer, und... unser Warenkorb füllte sich wie von alleine: ein neuer Cockring für Toni, mehrere Seile, ein Halsband mit Öse für mich. Und daneben viele spannende Sachen zum Anschauen und Anfassen.

Abends wurden die Schätze ausprobiert. *punkt*

Freitag, 9. November 2012

Auf die Probe

Nicht nur Tabsie geht alleine auf die Jagd nach neuen Erfahrungen, auch ich war schon solo unterwegs. Vor einigen Wochen besuchten Saskia und Robert unsere Stadt,  ein Paar, das wir seit längerem kannten. Diverse Abendessen und eine Nacht zu viert waren schon in unserem gemeinsamen Tagebuch verzeichnet, doch dieses Mal hatte Tabsie keine Zeit für ein Wiedersehen. Bisher hatten wir in solchen Situationen immer abgesagt, doch dieses Mal kam die Frage auf: "Möchte Toni uns vielleicht alleine treffen?" Das übliche schnelle Nein blieb überraschenderweise aus.

Als ich Tabsie mit dem Solo-Angebot konfrontierte, waren wir beide erst einmal still. Wir schauten uns ernst in die Augen, in denen wir eine Antwort auf die Frage zu finden versuchten. Nach einem Moment unterbrach Tabsie die Stille und sagte einfach:

"Für mich wär's ok. Wenn du es willst, mach es ruhig. Zu Saskia und Robert schicke ich dich auch alleine."

Ich war erst irritiert, denn die Worte kamen etwas zögerlich über ihre Lippen, aber ich sah in ihrem Blick, dass sie mir ehrlich geantwortet hatte. Ich fragte nach, hakte nach, äußerte meine Bedenken und hörte mir ihre an. Es wurde eine ehrliche Diskussion mit offenem Visier über unsere grundlegenden gemeinsamen Wünsche, an deren Ende ich allein losgeschickt wurde. Neuland, (an-)spannend und nicht ohne Risiko.

In den Tagen vor dem Treffen schienen Tabsie und ich ein stillschweigendes Abkommen zu haben, das uns nur kurze Erwähnungen des bevorstehenden Grenzübertritts erlaubte. Wir redeten jeweils kurz über Ort und Zeit, aber wir wechselten nie mehr als zwei, drei Sätze. Waren wir zu nervös? Zu ängstlich? Oder wollten wir einfach abwarten?

Dann kam der Tag des Treffens. Ein paar Stunden, bevor ich mich im Hotel vergnügen würde, verließ Tabsie die Stadt. Beim Abschied war sie ruhiger als sonst, eine gewisse Anspannung war ihr deutlich anzumerken, aber sie wünschte mir viel Spaß und ließ ihre besten Wünsche an unsere Freunde ausrichten. Ich wusste, dass ihr etwas mulmig zumute war, weil sie genauso wenig wie ich vorhersagen konnte, wie es hinterher für uns sein würde, aber ich wusste auch, dass sie mir mit aller Ehrlichkeit eine schöne Nacht wünschte - sonst hätte sie etwas gesagt. Mit diesem Wissen im Hinterkopf hüpfte ich unter die Dusche und machte mich bereit für die Nacht zu dritt.

Saskia und Robert begrüßten mich in ihrem Hotelzimmer, das wie immer bestens mit Snacks ausgestattet war. Wir trieben ein bisschen Smalltalk und gingen dann auf ein paar Cocktails in eine Bar. Lange hielten uns dort aber nichts, sehr bald fanden wir uns im Hotelzimmer wieder. Das Neuland war in unseren Köpfen merklich präsent, so dass sich unsere Finger nur zaghaft einander näherten. Auch für die Beiden war es ungewohnt, dass Tabsie nicht anwesend war, um die Toronto-Seite mit ihrer Fröhlichkeit und ihrem Charme zu unterstützen. So blieb es an mir alleine hängen, hier eine gute Figur abzugeben.

Zunehmender Hautkontakt sorgte dann dafür, dass das Eis langsam schmolz. Finger fanden ihre Wege, Dessous verließen ihre Wirte, Lippen fingen an zu glühen. Saskia machte es sich zwischen den Männern gemütlich, ohne sich dabei auf die faule Haut zu legen. Je mehr wir Drei uns aneinander erfreuten, desto knäueliger wurde das Knäuel, das wir auf dem Bett bildeten. Mein Kopf wechselte die Position mit meinen Füßen, die bald dort hingen, wo eben noch ein Arm lag. Ich zwischen Saskias Beinen (ich leckte zum ersten Mal eine Klit mit Piercing), sie zwischen meinen, meine unter Roberts und umgekehrt.

Man merkte Saskia an, dass diese Konstellation für sie nicht neu war: Sie holte sich, was sie brauchte, und gab uns Männern das, was wir wollten. Zwischen Robert und mir lief nichts, also war Saskia das verbindende Element. Sie kostete das Spiel mit den zwei Schwänze und vier Händen nach Belieben aus - sehr zu meiner Freude. Robert fügte sich perfekt ein: ohne Berührungsängste und mit einer unauffälligen Entschlossenheit.

So knäuelten wir also herum, unterbrochen nur vom Griff zum Wasserglas oder zu den vorzüglichen Snacks, bis wir nicht mehr konnten. Verschwitzt und grinsend und nach Sex riechend sanken wir in die bereitstehenden Sitz- & Liegegelegenheiten, wo wir alsbald zum angenehmen Smalltalk zurückkehrten.

Irgendwann trug ich wieder Kleidung und stand vor dem Hotel. Ich hätte in diesem Moment Tabsie an meiner Seite gebraucht, hatte sie aber nur in Gedanken bei mir. Bevor ich mich auf den Heimweg machte, schrieb ich ihr eine SMS, von der ich hoffte, dass sie sie noch vor dem Einschlafen lesen würde. Ich bekam keine Antwort, bevor ich selbst ins Bett fiel, aber ich schlief trotzdem mit ihr ein.

Ich schlief lange und startete anschließend langsam in den Tag - zu meinem Glück mit einer Antwort von Tabsie, die mir spät nachts noch mit warmen Worten geantwortet hatte. Unter der Dusche und beim Frühstück versuchte ich meine Erinnerungen zu ordnen, um ein Urteil über die Nacht zu fällen. Es gelang mir nicht. Erst nachdem Tabsie am Abend heimgekehrt war, wir uns innig begrüßt hatten und sie mich bald über die Nacht ausfragte, konnte ich mit meinen Gedanken etwas anfangen. Das Erlebte für sie zu formulieren, half mir immens zu verstehen, was dieser Kick für mich und für uns bedeutet hatte und bedeuten würde:

Es war kein Dammbruch, sondern die Fortsetzung unserer Wundergeschichte. Es war keine Last für unsere Beziehung, sondern ein Ausdruck der Freiheit, die wir einander zugestehen. Tabsie war nicht froh, dass es überstanden war, sondern sie freute sich mit mir, Saskia und Robert über die vergnügte Zeit. Ich wollte mich nicht sofort zum nächsten Außer-Haus-Date aufmachen, sondern träumte nur davon, mit Tabsie einzuschlafen und aufzuwachen. Wir waren einander nicht fremd geworden, sondern wir konnten uns immer noch in die Augen schauen und das erkennen, was wir dort seit vier Jahren sahen - nämlich dass wir zusammen gehören.

Mein großer Dank geht an Saskia und Robert für eine unvergessliche Nacht, und mein größter Dank geht an die Tabsie, deren offene Augen mich stets im Blick haben.

:-*

Sonntag, 4. November 2012

Der Künstler und sein Pinsel

Lesen hier radikale Tierschützer mit? Dann habe ich eine gute Nachricht für euch: Der neue Rasierpinsel, der es in unser Bad geschafft hat, ist weder aus Wildschweinhaar (übliche Reaktion: zurückhaltende Ablehnung), noch aus dunklem Dachshaar (bedrohliche Blicke), noch aus reinem Dachshaar (Drohbriefe), noch aus feinstem Dachshaar (zerstochene Reifen) und erst recht nicht aus Silberspitzendachshaar (teeren und federn). Nein, Tabea achtete beim Kauf auf dachsschonendes Kunsthaar - und wir haben es nicht bereut.

Nicht nur können wir jeden Morgen ohne die Sorge aufwachen, dass jemand unsere Reifen zerstochen hat, wir zelebrieren unsere diversen Rasuren auch mehr als früher. Gerade die empfindlichsten Stellen meines Körpers freuen sich, wenn die wunderbarwohligweichen Borsten mit der warmen, feuchten Rasiercreme darüber streichen. Ein gutes Einweichen ist entscheidend für den Rasurerfolg, steht ja überall geschrieben, deswegen umschmeichelt der Pinsel die Region zwischen meinem Bauchnabel und meinem Hodensack besonders lang. Ist das noch Rasur oder ist das schon Massage?

Schöner könnte es eigentlich nur noch sein, wenn der Pinsel dabei von einer zarten Damenhand geführt würde. Das jedoch könnte den gesamten Vorgang verlangsamen und dadurch den Wasserverbrauch steigern. Dann hätten wir die Umweltschützer am Hals, und die können sich ja auch Teer und Federn besorgen.

Samstag, 3. November 2012

Die Heimkehr


Ich kannte den Mann, zu dem ich letzte Nacht - mitten in der Nacht - fuhr. Zuvor waren Toni und ich mit Freunden Essen gegangen und saßen in einem unserer Lieblingsrestaurants als ich seine SMS bekam:

"bin zwar etwas betrunken, aber würde es machen :-)"

Ich zeigte die SMS verstohlen Toni, wir lachten beide - ohne dass die Anderen wussten, worum es ging - aßen und scherzten zu Ende und verabschiedeten uns.

Ich wurde nervös und damit verbunden: still. Als wir zuhause waren, telefonierte ich kurz mit ihm. Der von mir durchgeführte akustische Alkoholtest am Telefon ergab einen geschätzten Pegel von 0,6 Promille. Damit befanden wir uns noch im Grünen Bereich für eine Session. Ich sammelte mein Foto-Equipment, ein paar Seile, die Reitgerte, Netzstrümpfe, ein kurzes schwarzes Kleid und schwarze Pumps zusammen. Ich zitterte leicht. Die Reitgerte war zu lang für meine Tasche. Also hing ich sie am Bändel um meine Schulter, zog meinen Mantel drüber und spürte die Gerte bei jedem Schritt an meinem Körper baumeln.

Parallel dazu machte Toni sich bettfertig.  Er nahm mich immer wieder in den Arm, küsste mich - und ließ mich schließlich gehen. Die Tür fiel hinter mir ins Schloss. Ich war auf dem Weg durch die Nacht. Zu einem anderen Tor. Einem anderen Mann. Ich fühlte mich besonders unter den anderen Menschen auf der Straße, in der U-Bahn, im Bus. Denn ich hatte eine Mission: ich sollte einen Mann dominieren, ihm sagen, was er zu tun hat, ihn Schmerz fühlen lassen. Meine Schritte wurden von SMS von ihm begleitet:

"aber bitte dann auch klar Dom sein"

"Dusch mich jetzt"

"Brauch meine Foto-Herrin"

"Spielzeug ist neben dem Kamin, ich bin bereit für deine wünsche und qualen"

"darf ich pissen oder willst das kontrollieren"

(ich erlaubte ihm zu pissen - es würde noch anstrengend genug für ihn werden)

"danke herrin"

"sag mir bitte, wie ich dich empfangen soll"

(ich wünschte mir: einen Mantel drüber, und drunter nackt)

"Weißwein steht bereit. erwarte dich wie befohlen"

Und dann stand ich vor ihm, er stand in der Tür. Er führte mich hinein, nahm mir den Mantel ab. Nervosität in der Luft. Ich schaute mich um, packte meine Dinge aus, bereitete sie vor, und befahl ihm, sich in einen Sessel neben dem Kaminfeuer hinter Glas niederzulassen - Breit die Beine! Spiel an Dir rum! -. Ich setzte mich ihm gegenüber auf eine Bank und kümmerte mich in Ruhe um meine Kamera, den Blitz, das Setting. Die ersten Bilder entstanden. Auf ihnen stand sein Schwanz bereits vorbildlich in die Höh'. Kein Grund, ihn dafür zu bestrafen. Im Vordergrund für mich stand die Fotografie, dafür wollte ich ihn benutzen.

Das Foto-Shooting begann. Erst mit Mantel, dann ohne. Dann mit Nippelklemmen, mit Weinglas., mit Handschellen - Hände auf den Rücken! -, dann mit Augenbinde dazu. Kniend auf dem Boden, zusammengerollt wie ein Wurm, oder den Oberkörper auf einen Hocker gebeugt. Dazwischen nahm ich immer wieder seinen prallen Schwanz in die Hand, befühlte ihn, leckte ihn, leckte seine Eier - alles unter dem Vorzeichen "Benutze ihn!". Ich hörte viele Male das geflüsterte Wort "Danke!..." von ihm. Auch als ich zur Reitgerte griff, um seine Pobacken an zu visieren. Die Gerte klatschte auf seine Haut, strich über seinen Rücken, surrte durch die Luft - um dann wieder seine Arschbacken zu treffen. Ich war nicht nett zu ihm, aber ich wollte ihn auch nicht vernichten. Ich wollte geile Fotos. Auch als er sagte:

"Na, steck' ihn dir rein."

(daraufhin musste ich ihn erstmal zurechtweisen, dass er hier keine Ansagen zu machen hatte)

Foto-Pause. Ich schaute das Spielzeug auf dem Beistelltischchen durch, entdeckte einen einfachen schwarzen Vibrator ohne Batterien und fragte, ob ich ihn damit ficken solle. Er wollte. Sein Oberkörper nach vorne gebückt. Ich fing(erte) an. Es machte mir Spaß, ihn mit meinem Finger in seinem Arsch zu beherrschen. Doch es  wurde ihm zu viel. Ich hörte auf. Untertänig entschuldigte er sich dafür, dass sein Arsch nicht trainiert sei. Pause. Ich ging auf die Toilette, kam wieder und ließ ihn im Sessel weiter wichsen. Dann: "Leg' Dich auf den Boden! - Nicht auf die Decke, auf den Boden!" So inszenierte ich die letzte Einstellung für einen Cum-Shot, vielleicht. Er lag vor mir auf dem Parkett, wichste und wichste, bis… nichts mehr ging. Er war durch. Der Alkohol, die Dom und die unterschiedlichen unergonomischen Posen hatten ihren Tribut gefordert.

Ich saß nun neben ihm auf dem Boden, erklärte die Session für mich für beendet. Dann er:

"Blas' ihn kurz, dann geht's wieder."

Ich blies ihn, und tatsächlich ging es sofort weiter. Ich wichste ihn, blies ihn abwechselnd, spielte mit seinem Schwanz. Es dauerte nur kurz, mein Gesicht war wenige Zentimeter über ihm, da spritzte er ab. Einige Spritzer landeten auf meinem Gesicht, der Rest sonstwo.

Er bat darum, kurz zu duschen. Durfte er. Ich machte es mir im Lehnsessel am Kaminfeuer bequem, nahm ein paar Schlucke Wein zu mir, ließ alles wirken. Und es wirkte.

Er kam wieder, setzte sich mir gegenüber auf die Bank. Wir begannen ein Gespräch. Über verschiedene Projekte, die jeder von uns momentan am Laufen hat, die mit Sex und die ohne Sex. Die Müdigkeit lockerte einerseits unsere Gedanken, und ließ uns andererseits ein wenig stammeln. Wir waren uns beide einig, dass es gut war, dass wir nicht gefickt haben (@Toni: Wir waren uns beide in diesem Moment anscheinend einig, dass blasen, wichsen, fingern… alles nicht "ficken" ist :-).

Dann stand er plötzlich vor mir, sein Schwanz auf meiner Augenhöhe. Die Jogginghose verdeckte den darunter vorborgen Schwanz kein kleines bisschen. Ich begann, ihn wieder zu blasen. Sofort war klar: Wir hatten jetzt eine andere Ebene betreten. Jetzt würden wir ficken. Ich hätte in diesen Momenten leicht schwach werden können - spätestens, als er mich kräftig umdrehte, meinen Oberkörper nach vorne drückte, ich mich auf dem Sessel abstützte und seinen harte Schwanz zwischen meinen Pobacken spürte. Aber ich wollte hart bleiben. Ich wollte meine Rolle als Herrin nicht so leicht über Bord werfen. Also knutschten wir, fummelten, streichelten wir uns. Aber, nichts weiter. Und das in mehreren Schüben. Bis… er schließlich tatsächlich ein Taxi rief. Uns blieben noch wenige Minuten. Dann das Geld. 50 Euro. Tschüsschen und Gute Nacht dann, mit Küsschen. Und schon saß ich im Taxi. Der Fahrer wechselte während der vielleicht 10-minütigen Fahrt nach Hause drei Mal die CD, ansonsten war alles unauffällig. Die Fahrt kostete 17 Euro. Vor unserem Haus klingelte ich Toni aus dem Bett. Ich hatte vor lauter Nervosität meinen Schlüssel vergessen.

Wieder daheim, alles war fein. Denn auch ein verschlafener Toni ist eine elektrisierende Erscheinung. Ich signalisierte Toni, dass alles in Ordnung sei - "Wir haben nicht gefickt." - ging ins Bad und anschließend ins Bett. In seine Arme. Wie schön es dort ist…

Am Morgen dann das große Erwachen. Wir lagen im Bett. Ich erzählte Toni die ganze Geschichte. Bis zu der Stelle mit dem Geld.

Toni: "...Wassss? Bis hierher fand ich es eine gute Geschichte, aber…?!?! Is' nicht Dein Ernst: 50 Euro, minus 17 Euro Taxi, das heißt 33 Euro für ein Shooting?!?! Schatz, ich muss das nächste Mal mitgehen, das geht so nicht…" :-) - Da half auch mein treu-dööfster Häschenblick nicht weiter. Toni fand's nicht lustig, und will Geld sehen. Also, eigentlich will er einfach nur das Beste für mich…

Und das Beste für mich ist Toni. Das weiß ich auch nach dieser Nacht.

Warten auf Lucy

Liebe Lucy,

Özil, Toni und ich warten auf Deinen Besuch.














Liebe Grüße,
tabsie

Das Warten

Ich kenne den Mann nicht, zu dem Tabea vor ein paar Minuten gefahren ist. Aber ich weiß, dass sie mit ihm Fotos machen möchte. Vielleicht passiert auch mehr, das weiß niemand. Ich weiß nicht, wann sie heimkommen wird und ob sie dann nach ihm riecht.

Es ist das erste Mal, dass sie alleine einen anderen Mann trifft, mit dem sie vielleicht ficken wird. Das ist für uns beide neu, aber ich habe ihr immer gesagt, dass sie es gerne ausprobieren darf. Dass wir es ausprobieren können. Mich macht die Vorstellung an, dass sie Lust mit einem Anderen erlebt und dann mit noch mehr Lust zurück zu mir kommt. Jetzt trifft Vorstellung auf Realität.

Sie wird morgen in meinen Armen aufwachen, egal was passiert. Und ich werde sie fürs Zurückkommen an mich drücken.

Montag, 29. Oktober 2012

Quizfrage

Was knote ich aus sieben Metern Seil, einem Box Knot, einem Square Knot und diversen Windungen um die Hüfte?

Na? Keine Ahnung? Dann noch ein Hinweis: Irgendwo in dem Seilgestrüpp lasse ich eine Lücke, in die genau ein Butt Plug passt. Und dann spanne ich das Seil um Tabeas Hüfte, so dass das Plug genau auf ihrem Schambein sitzt - fertig ist unsere gestrige Abendgestaltung.

Nachdem ich Tabea verschnürt hatte und mir sicher war, dass alles fest genug saß, legte ich mich entspannt auf den Rücken, denn meine Arbeit war nun getan. Tabea machte sich sogleich eifrig an die ihre. Ausgerüstet mit einem ungewohnten anatomischen Fortsatz, der sie in ihrem Bewegungsradius aber nicht einschränkte, spielte sie mit ihrer Zunge zwischen meinen Beinen, wie nur sie es beherrscht. Von der Spitze meines Schwanzes bis tief zwischen meine Pobacken war kein Fleckchen vor ihrem Appetit sicher. Doch der entscheidende Moment sollte noch kommen: Würden wir den Winkel hinkriegen?

Der Winkel zwischen unseren beiden nackten und verschwitzten Körpern war bei vergangenen Versuchen (es gab derer zwei, wenn ich mich recht entsinne) das größte Problem gewesen. Wir hatten es von hinten und liegend probiert, uns aber nie so verwinkeln können, dass wir einen gemeinsamen Rhythmus gehabt hätten.
Dieses Mal war es anders. Ich spreizte meine Beine hoch in der Luft, so dass ich Tabea anlächeln konnte, während sie das Gleitgel auftrug. Dann kam sie langsam näher, die Augen gleichzeitig auf mich gerichtet und auf meinen Po. Sie wollte vorsichtig sein, doch ihr spürte schnell, dass sie auf dem richtigen Weg war, also gab ich ihr grünes Licht.

"Tiefer."

"Noch tiefer."

"So ist gut. Und jetzt fick mich."

"Na komm schon, fick mich!"

"Schneller!"

"Härter!"

"Schneller!"

Dieses Mal stimmte der Winkel zwischen uns beiden. Tabea stieß ihren Schwanz so genüsslich in mich, als hätte sie nie etwas anderes gemacht. Hatte sie schon immer auf diese Art des Hüftmuskeltrainings gehofft?

Ich muss über das ganze Gesicht gestrahlt haben, als ich ihre Stöße in mir spürte und dabei die Lust in ihren Augen sah. Mit einer Hand hielt ich meinen Schwanz fest umklammert, der so hart war, wie er es nur bei diesen Analspielchen ist. Ich überlegte kurz, ob ich ihn von ihr wichsen lassen sollte, aber ich wollte sie nicht aus dem Rhythmus bringen. Und ein paar Steigerungen mussten wir uns ja für den vierten Versuch aufheben. Da der Winkel jetzt stimmt, können wir den bestimmt bald durchführen.

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Zufällige Erkenntnis der Woche

Festzuhalten bleibt: Die Bedeutung von Bartstoppeln beim Cunnilingus wird in der einschlägigen Literatur nicht ausreichend gewürdigt.

Sonntag, 7. Oktober 2012

Sex im Hotel - Teil 2: Zwischentöne


Teil 2 zu Teil 1:


Die Tür fiel ins Schloss. Beginn 2. Akt.
Kurze Zwischenreinigung. Bei aller Liebe zur Sauerei, mir war nach duschen. Toni war so nett, mich zu diesem Zweck von den Fesseln zu befreien. Ich trippelte ins Bad, wo ich einen Moment mit mir im Spiegel alleine war.

Und dann, Zeit für den 2. Mann. Der klopfte an, wurde von Toni kurz vor der Tür vertröstet bis ich wieder meine Stellung auf dem Bett eingenommen und Toni die Schnüre straff gezurrt hatte. Der 2. Mann war am Ende derjenige, dem in unserer lustig-lustvollen Inszenierung die Rolle des Donald Ducks zukommen sollte; nur dass ihm die Daisy an seiner Seite fehlte. Denn, wie wir nachher bemerkten, war er im Netz mit einem Paar-Profil unterwegs, dem die Frau abhanden gekommen war. Umso anhänglicher wurde er bei uns und kontaktiert uns seitdem regelmäßig, um sich zu erkundigen, ob wir "Lust auf Terme, Sauna, oder Treffen?" haben. Klar, das gibt einen Treue-Bonus, der aber umgehend  wieder aberkannt wird, weil… 's nervt. Wir melden uns schon, wenn wir Lust haben. Ganz bestimmt.

Zurück zum Thema. Donald Duck betrat die Bühne, nahm direkt Körperkontakt mit mir auf, ohne viel Wenn und Aber. Er fickte mich. Auch das eine neue Erfahrung. Denn dabei bließ ich zum ersten Mal in meinem Leben einen Schwanz mit Kondom. Also, eher ein Kondom mit Schwanz. Weil das Kondom eindeutig dominierte. Gut schmeckte das nicht. Überhaupt: nach einem mechanischen Fick -nichts weiter- in Bestzeit, entließen wir Donald nach draußen. Donald wird sein Mädchen schon noch finden, das wünschen wir ihm. Wiedersehen müssen wir ihn nicht.

Als Toni und ich wieder allein waren, hatte Toni die Idee, mich umzufesseln. Vom Rücken auf den Bauch, auf alle Viere. Getan. Ich genoss dabei die neue Nähe zur Matratze und legte mich entspannt auf den Bauch. Immer noch die Augen verbunden. Da klopfte es, der 3. Mann. Auch ihm gehörte ich, für einen kurzen Moment. Regungslos lag ich auf dem Bett. Er hätte mich wachküssen (oder -hauen, oder -streicheln, oder -reden) müssen. Dazu kam es nicht. Nachdem er kurz neben einer völlig losgelösten, stillen Frau auf der Bettkante saß, sagte er: "Sorry, ich glaube, es passt nicht…", stand auf und ging.

Das war in Ordnung, und hatte einen positiven Effekt. Ich würde im Nachhinein sagen, dass jeder einzelne der 6 Männer seine "Funktion" hatte. Ich wollte nicht einfach nur stundenlang auf gleichbleibend hohem Niveau gevögelt werden. Ich suchte Spannungskurven. Und dafür war es gut, dass ich durch die Reaktion des 3. Mannes an einen erotischen Tiefpunkt angelangte, von dem aus ich wieder auffliegen konnte, zu neuen Höhen.

Ich blieb festgebunden auf allen Vieren. Der 4. Mann konnte an die Reihe kommen, klopfte an, trat ein, verhielt sich tadellos. Sehr höflich. Sympathisch, der Stimme nach. Er näherte sich mir, ich spürte zarte Bisse auf meinem Po, wissende Hände auf meiner Haut, einen harten, schönen Schwanz zwischen meinen Pobacken… Und dann… kam es plötzlich so: Er bemühte sich redlich, den Härtegrad seines wertvollen Werkzeugs aufrechtzuerhalten. Vergeblich. Nach unangenehm, starren Minuten gab er auf, und fing an zu reden statt rumzuschwänzeln. Es war ihm derart peinlich, er kam aus dem Entschuldigen gar nicht mehr raus. Es sei das erste Mal, dass er so etwas mache, er wollte uns nicht den Spass verderben,… Papperlapapp! Macht doch nix. - Ich fragte Toni, ob ich "schummeln" dürfte und er mir die Augenmaske abnehmen könne. Ich wollte mitreden, mitsehen. Und was sah ich? - Einen sehr feinen Menschen, mit dem wir auf der Stelle ersatzweise ein Bier aus der Minibar trinken wollten. In der Hoffnung, dass wir ihm nicht den Tag versaut hatten, verabschiedeten wir uns. Ihn möchten wir wiedersehen. Auf das nächste Bier.

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Nicht so schnell, mein Junge!

Der männliche Orgasmus hat im Vergleich zum weiblichen einen kurzweiligen und fast ubiquitären Ruf. Männer können immer und sie können schnell. Frauen brauchen länger, weil sie ihren Orgasmus zelebrieren, wodurch er seltener und kostbarer wird. Soweit der Klatsch und Tratsch.

In meiner Realität gibt es durchaus auch zelebrierte Orgasmen - neben den schnellen, den dreckigen, den fantastischen und den seltsamen. Ich feiere sie nicht mit Kerzen zum Auspusten, lauten Liedern oder viel Alkohol, sondern mit einer selbstkasteienden Verhaltensweise. Und die geht so:

1. Ich gucke mir Pornos an.
2. Ich werde geil.
3. Ich denke mir: "Nee, ich warte noch, denn da kommt bestimmt noch was Geileres".
4. Ich schaue noch mehr Pornos.
5. Ich werde noch geiler.
6. Ich denke mir: "Ich warte lieber noch, bis Tabea morgen kommt."
7. Ich springe zu 4.

Manchmal gelingt es mir, mich bis morgen zusammenzureißen, um dann mit Tabea gemeinsam zu feiern. Oft sind's aber noch zwei Tage bis zum Wiedersehen, so dass sich eine kleine, feine Solofeier durchaus lohnt, wenn denn die Pornos stimmen.

Ihr merkt: Kein Orgasmus wird leichtfertig gerubbelt, kein Glücksmoment wird verschwendet. Durch Abwägung und Disziplin baue ich eine Spannung auf, die sich am Ende wunderbar entladen kann. So feiere ich auf meine Art eine kleine Party, die nicht allgegenwärtig ist - gerne auch mit meinem Lieblingsgast.

Dieser Text ist nun vorbei, es stellt sich bloß noch die Frage: Heute noch?

Freitag, 21. September 2012

Toni in der freien Wildbahn

Toni, der Sexgott - nur ein Gerücht.

Toni, der Superstecher - alles Propaganda.

Toni, der Casanova - nicht wirklich.

Toni, der Tiger - aber auch im Bett?

Toni, der Hengst - ein anderer Tiername macht es auch nicht besser.

Kommen wir zu den harten Fakten, die durchaus auch mal etwas härter sein dürften: Wenn es ernst wird, werde ich auch ernst. Zu ernst, um noch locker zu sein. Und locker sein sollte ich, wenn ich mich plötzlich mit Tabsie in einem Hotelzimmer wiederfinde, auf dessen Bett sich das andere Paar schon räkelt. Oder wenn ich irgendwo zwischen Matthias und Anne stecke, die ja beide nur das Beste für mich wollen. Oder wenn ich für den Kleinen Vorsitzenden nur das Beste will und ihm deshalb einen blase.

Ja, wenn… "Wenn" ist ein gutes Wort, denn es unterscheidet die Theorie von der Praxis. Ich weiß nicht, woran es bisher hakte. Vielleicht habe ich immer den Haken an der Sache gesucht und bin darüber verkrampft? Der Wille war stets vorhanden, das Talent auch und meine Vorbereitung war auch immer top. Trotzdem ging da nicht so richtig was. Nun, es ging schon was, aber nicht so energisch, ungezügelt und abgezockt, wie ich mir das gewünscht hätte.

Mögliche Gründe:

1. Mein Körper will mir sagen: "Nur Tabsie, keine Anderen!" Das würde ich verstehen.
2. "Tabsie haut mich bestimmt, wenn ich jetzt das andere Mädchen anfasse."
3. "Der andere Typ haut mich bestimmt, wenn ich jetzt sein Mädchen anfasse."
4. "Das andere Mädchen haut mich bestimmt, wenn ich sie jetzt anfasse."
5. Ich möchte einen eingebildeten Höher-Schneller-Weiter-Wettbewerb mit dem anderen Typen vermeiden, indem ich noch vor dem Startschuss aussteige.
6. Die Anwesenheit von mehr als einem anderen Menschen in meiner unmittelbaren Umgebung bereitet mir großes Unbehagen.

Der letzte Punkt ist sicherlich wahr, das merke ich jeden Tag, ohne dabei nackt zu sein. Und der erste Punkt wäre natürlich total romantisch und so…

Was tun, Toni? Täuschen und tricksen? Tuten und (Trübsal) blasen? Mehr üben? Darüber schreiben? Von allem ein bisschen, wahrscheinlich, und ich fange hinten an.

Fest steht: Keine Probleme gibt es, wenn ich mit Tabsie rumknülle. Wieso auch? Tabsie + Toni = Superstechergötterhengste!

In der Zeit vor Tabsie (wohooo!) ging auch immer noch was, ganz gut eigentlich, wenn die gerade aktuelle Dame und ich allein waren. Bei mehr Leuten (siehe das freakige Beispiel oben) wurde es auch damals schon kompliziert. Ich hätte es ahnen können.

Doch was ist das?! Ein Silberstreif am schlaffen Horizont! Eine hoffnungsvolle Ausnahme! Eine gelungene Performance! Und wer sonst könnte dahinter stecken, wenn nicht die einzigartige Bibi und der tolle Joschi?! Silvester feierten wir bekanntlich zu viert auf einer Hütte. Draußen war es kalt, drinnen heiß - so heiß, dass meine subtilen Sorgen von alleine verschwanden. Außerdem kannten Bibi und ich uns ja schon eine Weile und hatten uns sogar einmal richtig gut kennen gelernt. Die älteren Leser werden sich erinnern. Das hat was ausgemacht.




Was lernen wir daraus? Ich muss in eine Hütte ziehen, Tabsie mitnehmen und am besten noch eine Anleitung einpacken.


Toni, der Hüttenstecher - immerhin.

Donnerstag, 30. August 2012

Ruby & The Carpenter II

Falls sich die geneigte Leserschaft gewundert haben sollte, dass es um Ms Red weiterhin so ruhig ist: sie hat immer noch die Handwerker im Haus. Oder, präziser ausgedrückt: den Handwerker. Oder um es ganz genau zu sagen: der Zimmermann ist da, nach wie vor.

Wir geh'n dann jetzt mal ins Bad und dann ins Bett.

Ruby lässt übrigens ausrichten, sie fühle sich etwas... erledigt? Sei's drum - im Liegen wird's schon gehen besser werden.

Mittwoch, 29. August 2012

Ruby & The Carpenter

Falls sich die geneigte Leserschaft gewundert haben sollte, dass es um Ms Red derzeit so ruhig ist: sie hat die Handwerker im Haus. Oder, präziser ausgedrückt: den Handwerker. Oder um es ganz genau zu sagen: der Zimmermann ist da.

Wir geh'n dann jetzt mal ins Bad und dann ins Bett.




Donnerstag, 23. August 2012

50 schlechte Zwischentöne

Hier ist es im Moment so ruhig, dass ich es dem geneigten Leser nicht verübeln könnte, wenn er sich bereits das Ende dieses sympathischen Sexblogs ausmalte. Zu diesem Punkt gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht.

Die gute:
Wir machen weiter - natürlich. Der Sommer ist bald vorbei.

Die schlechte:
Wir könnten uns auch auf die faule Haut legen und die heißen Texte vom Roboter erstellen lassen.  Der welterschütternde Bestseller Fifty Shades of Grey hat einige besonders faule Leute dazu inspiriert, einen Generator für erotische Literatur zu basteln. Und nicht für irgendwelche erotische Literatur, nein, für besonders schlechte. Beispiel gefällig?

By now, my vaginal bacon buffet was oozing like a leaky tap. After having my split peach thrusted, he then proceeded to hammer my chocolate starfish. The unrelenting orgasms from his purple beaver buster thrusting my shamevelope made me come so hard, I began sweating like a dyslexic on Countdown. The plowing makes me spit my pussy batter all over his all-beef thermometer. I can't wait to gobble the steamin' semen from his tallywacker.
Na, regt sich schon was? Nein? Dann lies lieber Bibi.

Donnerstag, 9. August 2012

Montag, 6. August 2012

Die Geschichte von Tom, Nick und Anna


Die Geschichte von Tom, seinem Zwillingsbruder Nick und der schönen Anna begann vor ein paar Jahren auf einer Party in England, wo Anna und Nick studierten. Anna war eine attraktive Südländerin, die Nick mit seinem Charme und seinem Humor schnell für sich erobern konnte. Leider ahnte Anna nicht, dass Nick sich nicht fest binden wollte und erst recht niemanden in sein Herz schauen lassen konnte. Anna versuchte es, doch sie biss sich an Nick die Zähne aus. Seinen Körper schenkte er ihr, aber seine Seele blieb ihr verschlossen. So beendete sie ihre vergebliche Liebesmüh bereits nach ein paar Wochen.

Tom verfolgte das Treiben seines Bruders aus dem fernen Deutschland, wo Nick ihn ständig mit Neuigkeiten über Anna und die anderen Frauen in seinem Bett versorgte. Die Zwillinge waren einander eng verbunden, teilten sie doch nicht nur ihr Aussehen, sondern auch ihren feinen Sinn für Humor und ihre Beziehungsängste. Tom war aufgeschlossener als Nick, jedoch selbst immer zweifelnd und schüchtern, wenn es um die eigenen Gefühle ging. So verfolgte er das Geschehen in England mit großem Interesse, wenig überrascht vom baldigen Aus zwischen Anna und Nick.

Ein paar Jahre vergingen, in denen Anna ihr Studium abschloss, Nick England ohne Studienabschluss verließ und Tom sich in Deutschland alle Mühe gab, eine Frau in sein Herz zu schließen - nur so recht gelingen wollte es ihm nicht.

Der Zufall sorgte dann dafür, dass Anna in Toms Stadt einen Job fand. Die Beiden kannten sich von Toms gelegentlichen Besuchen in England, bei denen sie sich immer schon gut verstanden hatten. So schnupperten sie bald eifriger aneinander, bis eines Nachts im Rausche des Alkohols das Unvermeidliche passierte: Anna schlief auch mit Tom. Die Ähnlichkeiten der beiden Zwillinge waren wohl zu groß, als dass Anna den einen weniger mögen konnte als den anderen. Und als wäre diese eine Nacht, die weder Anna noch Tom beabsichtigt hatten, nicht genug gewesen, verlor Anna in dieser Begegnung ihr großes Herz an Tom, dieses Mal noch schlimmer als bei Nick, mit größerer Hoffnung auf das Glück zu zweit. Tom war schließlich ein gutes Stück zugänglicher als der verschlossene Nick, obwohl auch in ihm ein komplizierter Geist werkelte.

Anna hatte sich also wieder einmal sehr viel vorgenommen. Ihr Herz erlaubte ihr kein Kneifen, sondern befahl sie in die Offensive. Anna folgte - und wurde ein zweites Mal enttäuscht. Die Bettgeschichte Tom stellte sich als ähnlich unbeugsam wie die Bettgeschichte Nick heraus. Tom mochte Anna sehr, ja sie bezeichneten einander inzwischen sogar als beste Freunde, aber eines wollte oder konnte Tom ihr nicht eingestehen: seine Liebe. Eine Liebe, wie Anna sie für ihn verspürte und wie Anna sie sich endlich erträumte. Anna und Tom führten viele ehrliche, gute Gespräche miteinander, aber am Ende blieb die Erkenntnis, dass sie unterschiedliche Vorstellungen vom Glück hatten. Tom bot in seiner unnachahmlichen Art eine Freundschaft mit gewissen Vorzügen an, doch Annas Herz und ihr Verstand verweigerten diesem arg körperlichen Konstrukt ihre Zustimmung. Anna sah, wie gefährlich ihr liebesloser Sex werden konnte, und schlug Toms großzügiges Angebot aus.

Die Monate gingen ins Land und die Freundschaft zwischen Anna und Tom wurde stärker. Sie verbrachten viel Zeit miteinander, mal mit Freunden, mal zu zweit, und wurden nie einander überdrüssig. Was zwischen ihnen passiert war, schien sie nicht zu belasten, aber es bot denen, die sie gut kannten, nach wie vor viel Raum für Gerüchte und gerunzelte Stirnen. Die Nähe, die die Beiden zuließen, wurde auffällig groß, besonders da der beiderseitige Status nie abschließend geklärt wurde, wie es schien. Es gab zwar die Vereinbarung, die keine Liebe und keinen Sex erlaubte, aber wer Anna und Tom zusammen erlebte, konnte ahnen, dass ihre Geschichte niemals so enden würde.

Vor ein paar Tagen nun, an der grünen Wand einer Schwimmbadumkleide, flüsterte Tom das nächste Kapitel in die Welt: Anna und er haben eine Übereinkunft über regelmäßige und regelgemäße Zusammenkünfte getroffen. Laut Toms famosen Worten hat Anna, mit kühlem Kopf und warmem Herzen, einer regulierten Körperlichkeit mit Tom zugestimmt, begrenzt auf drei Monate, ausgeführt im Geheimen und nicht verzahnt mit tiefergehenden Gefühlen oder gar der großen Liebe. Anna hat, nach allem, was man so hört, auf diese Regeln gedrängt, nachdem ihre Libido sie kurz vorher erneut in Toms Schoß getrieben hatte. Drei Monate scheinen, vertraut man Toms Aussage, genau die Zeitspanne zu sein, in der sich Anna mit diesem Arrangement wohl fühlen kann, ohne in sich selbst eine Schlampe zu sehen. Einige Leser mögen sich angesichts dieser Aussage nun verwundert die Augen reiben, aber ihnen sei empfohlen, sich die komplexe Vorgeschichte dieser Entscheidung noch einmal vor die geriebenen Augen zu führen.

Nun tun sie es also, endlich. Heimlich zwar, aber wer weiß, wie lange das noch so bleibt? Oder wohin es führt? Nicht ausgeschlossen, dass die beiden besten Freunde Anna und Tom eines Tages entdecken, wie ihre Herzen im Takt schlagen, wenn sie sie fest aneinander drücken und sich dabei in die Augen schauen. Und am Ende, ja am Ende, machen sie vielleicht sogar Liebe…

Bis es soweit ist, redet Tom aber gern über andere Dinge - zum Beispiel gestern beim Grillen am Fluss:

Tom: Ich glaube, ich fahre gleich nach Hause.

Toni: Heißt das, dass Anna zehn Minuten später auch aufbricht?

Tom (grinst): Nein, nein, heute nicht. Mein Penis ist schon wund.

Toni: Wund? Wirklich?

Tom: Ein bisschen, ja. Wir haben es am Mittwoch und am Freitag gemacht.

Toni: Schon zweimal diese Woche.

Tom: Ja, lieber nicht zu viel. Er ist wirklich ein bisschen wund.

Toni: Aber warum wird er davon wund? Ist sie so eng?

Tom: Ja, ist sie, glaube ich.

Toni: Tom, ich bin wirklich froh, dass wir dieses Gespräch führen.

Tom: In der Tat.

Sonntag, 5. August 2012

Der Weinberg der Liebe

Braucht's des? Ein Pfarrer organisiert in Mainz einen erotischen Gottesdienst, freigegeben ab 16 Jahren.

"Willkommen im Weinberg der Liebe" heißt es zu Beginn, bevor die Seniorentanzgruppe einen meditativen Tanz aufführt. Rosenblätter auf dem Kirchenboden, die Schäfchen fassen sich an den Händen und der Pfarrer spricht in der Predigt von seinem Penis (angeblich um 10:31 Uhr zum ersten Mal). Die Journalisten lieben es, die Senioren auch, bloß der hinterher erschöpfte Pfarrer ärgert sich ein bisschen - unter anderem über die blitzenden Kameras beim Abendmahl.

"Ich werde vom Ficken und Poppen sprechen", hatte Pfarrer Ralf Schmidt vorher angekündigt und damit natürlich die Medienmeute erotisiert. Es sollte nicht die einzige Erwartung sein, die während des Gottesdienstes enttäuscht wurde: Statt junger Leute kamen hauptsächlich ältere, die Verbalerotik blieb oberflächlich und niemand tanzte nackt um den Altar. Esoterik statt Erotik. Aber wer hätte von Pfarrer Schmidt auch erwarten können, dass er ein erotisches Feuerwerk abbrennt, wenn doch schon die Tatsache, dass er das Wort "Erotik" in den Mund nimmt, einen Tabubruch darstellt? Den Teilnehmern scheint es gefallen zu haben - wer die Kirche kennt, ahnt also: Sowas wird es wohl nicht häufiger geben. Aber den Weinberg können wir, Gott sei Dank, auch aus eigener Kraft erklimmen, ganz ohne den Segen von oben.

Donnerstag, 26. Juli 2012

Siri

Seit ein paar Minuten habe ich das neue Mac OS X Mountain Lion auf meinem Rechner. Eine der ersten Neuerungen, die ich sofort ausprobieren musste, war die Diktatfunktion. Inhaber eines aktuellen iPhones kennen sie unter dem Namen Siri. Für einen Test auf Herz und Nieren wählte ich ein nicht alltägliches Wort und siehe da: Siri hat meinen "Analstöpsel" tadellos aufgenommen.

Freitag, 13. Juli 2012

Im Mainstream


Mainstream: die Hauptströmung, das Etablierte, die Mitte, der Durchschnitt.

Durchschnitt klingt langweilig und stumpf, aber auch beruhigend und bequem. Niemand will Durchschnitt sein, obwohl wir alle davon profitieren. Es gibt auch immer einen Durchschnitt, ob wir ihn wollen oder nicht. Ob es immer eine Schnittmenge gibt und wie groß sie sein könnte, ist eine andere Frage.

Die Mitte klingt viel sympathischer. Viele fühlen sich in der Mitte wohl und werben damit, wenn sie sich dort angekommen fühlen. Die Mitte der Gesellschaft ist besonders beliebt in der Politik. Ich bin gerne in eurer Mitte, ob im Verein oder in der Nachbarschaft. Und wenn ich in ihrer Mitte liege, dann ist das oft zwischen ihren Beinen. Win-win.

Das Etablierte fordert stets zum Niederreißen auf. Ihm lastet der Ruf des Eingestaubten, Verrosteten und Verbohrten an. Was etabliert ist, stellt nur den kleinsten gemeinsamen Nenner dar, lehrt uns unsere Erfahrung - oder wenigstens unser Bauchgefühl. Das Etablierte funktioniert gut, aber es ist nicht neu und schon gar nicht aufregend.

Die Hauptströmung fließt schnell und kraftvoll. Sie reißt viel mit und schwemmt viel hinfort auf ihrem Weg hinab ins Meer, wo sich alles vermischt. Sie beißt sich so lange an Widerständen die Zähne aus, bis diese Widerstände verschwunden sind. Für den flüchtigen Beobachter wirkt sie immer monoton, doch mit der Zeit verändert sie sich, denn sie geht mit ihr.
Was die Hauptströmung aber so besonders macht, sind ihre Nebenarme: die vielen kleinen Seitenströmungen, die sie hervorbringt und die sich neben ihr schlängeln. Diese Abzweigungen entstehen oft an Stellen, an denen man sie nicht erwartet hätte, an denen sie aber wunderbar ins Bild passen. Manche vereinigen sich später wieder mit der Strömung, die sie gebar, manche aber fließen auch parallel dazu, weil es klare Begrenzungen gibt, die sich nicht so einfach überwinden lassen. Und in jeder Strömung schwimmen andere Fische.

Warum schreibe ich das? Weil ich inzwischen weiß, wie sehr ich diese Seitenströmungen liebgewonnen habe. So lieb, dass es mir ohne sie langweilig wäre. Ich mag es, sie zuerst mit etwas Scheu zu entdecken, dann ihr Wesen gründlich zu erforschen, und schließlich zu beobachten, was darin schwimmt, um mich eines Tages vielleicht selbst darin zu tummeln.

Die Reize dieser kleinen Ströme rufen bei mir intensivere Reaktionen hervor als das meist monotone Rauschen des Mainstreams. Ich mag ihre spontane, temporäre, ungezähmte Natur, die sich frischer anfühlt als der von vielen Menschen geformte Hauptstrom. Das Kleine fasziniert mich, weil es nicht vieler Regeln bedarf. Das Ungewöhnliche, das selten Gesehene, das Erstaunende schärft meinen Blick und verschafft mir dadurch auch immer wieder Erregung. Da kommt de Sade ins Spiel:
Variety, multiplicity are the two most powerful vehicles of lust.
Ich springe hinein, bade, suhle mich und genieße dabei unbeobachtet von der Masse meine Lust, die sich vor mir ausbreitet - und vor uns, wenn Tabea an meiner Seite badet.

Trotz allem schätze ich den Mainstream als bequemes Fortbewegungsmittel, dessen Größe ich mir auch zu nutzen machen mag. Wie froh war ich, als ich mich nach schmerzvollen Jahren endlich dort angekommen sah! Mainstream muss nichts Schlechtes sein, aber ich bin mir über seine Limitierungen im Klaren. Ich schwimme in ihm, damit ich zwischendrin immer wieder anhalten und eine kleine wohltuende Abzweigung nehmen kann. Im Laufe der Jahre habe ich den großen Wert dieser Umwege für mich erkannt, dennoch sind viele Seitenarme bisher noch unentdeckt, weil ich noch gar nicht über sie nachgedacht, geschweige denn gesprochen habe - nicht mit mir, noch mit anderen. Ich möchte noch oft abbiegen, um mich hinzugeben. Wie gut, dass der Strom nie abreißt.

Sonntag, 8. Juli 2012

Immerhin nicht Ron Jeremy

Was Mutti schon immer vermutete, habe ich nun Schwarz auf Weiß: Ich sehe nicht aus wie ein Pornostar. Schade.

Herausgefunden habe ich das mit Hilfe dieser aufschlussreichen Seite, auf der ein Jeder sein Bild hochladen kann, um dann zu erfahren, welcher Pornostar ihm oder ihr ähnlich sieht. Natürlich setzte ich große Hoffnungen in ein Resultat weit weg von Ron Jeremy oder Pierre Woodman, also schickte ich mein geilstes Gesichtsbild (frisch rasiert) ein und bekam eine Minute später eine E-Mail:
Hi,
Thank you for submitting a picture.

Here are the results below:
Click here to view them!

Enjoy!

Gesagt, getan. Aber was musste ich da sehen?
Sorry, I can't display any meaningful results.
"Meaningful"? Das wollte ich auch nie, mir ging es nur um irgendeinen halbwegs annehmbaren Pornoknaller, mit dessen grober Ähnlichkeit ich mich hätte brüsten können. Offensichtlich ist mir das nicht vergönnt.

Allerdings - wenn es noch keinen Pornostar gibt, der mir ähnlich sieht, dann könnte das eine Marktlücke mit Potenzial sein...

Freitag, 6. Juli 2012

KatzeMond-Fundstück

[Flash 10 is required to watch video]
Hier gefunden.

Fifty Shades of Grey

Hat jemand in unserer verehrten Leserschaft den neuen Literaturhit Fifty Shades of Grey schon gelesen?

Ich habe bisher nur am Rande mitbekommen, dass sich in den USA ein Hype um das Buch gebildet hat, weil es - oh wie schlimm - ums Hauen und Fesseln geht. Nach allem, was man so hört, müssen sich Milliarden amerikanischer Hausfrauen dieses Buch gekauft haben, um endlich aus ihrem prüden Leben zu flüchten - oder sich darin bestätigt zu sehen.

Da ich das Buch nicht kenne (es scheint seit kurzem auch in Deutschland erhältlich zu sein), kann ich es nicht beurteilen, aber diese Kritik in der FAZ* macht mir die Lektüre nicht schmackhafter. Wenn "Fifty Shades of Grey" wirklich so prüde, naiv und unbeholfen erzählt ist, wie Frau Encke es beschreibt, dann spare ich mir das Lesen. Es würde in der Tat sehr gut erklären, warum das Buch so oft verkauft wurde: Für eine raffinierte SM-Geschichte, die nicht nur an der Oberfläche kratzt, ist auf dem Massenmarkt wohl kein Platz.

Spannend sind auch die vielen Diskussion rund um das Buch, von denen sich die meisten mit der Frage beschäftigen, warum erfolgreiche Frauen erniedrigt werden wollen. Davon handelt das Buch zwar nicht, aber das ist ja nicht so wichtig. Hauptsache, man kann als Kritiker/Feminist(in)/Küchenphilosoph einem dankbaren Publikum seine Theorien unterjubeln. So vertritt Katie Roiphe von Newsweek etwa die Meinung, dass es um Schuld geht:
Sie haben Schuldgefühle. Sie schämen sich dafür, neben Männern eine gleichberechtigte oder womöglich übergeordnete Stellung einzunehmen, und genießen es deshalb, sich in ihren Phantasien bestrafen zu lassen.

Ich würde gerne mehr erfahren. Wer hat das Buch schon gelesen?

Dienstag, 19. Juni 2012

Toni und der Kleine Vorsitzende

Es wäre beinahe schief gegangen, aber am Ende klingelte Mao an meiner Tür. Ja, richtig gehört: Ein GayRomeo-Kontakt wurde real. Tabsie und ich hatten kaum noch mit ihm gerechnet, da er angeblich den Weg nicht finden konnte und wir ähnliche Maschen schon zu oft gehört hatten, aber kurz nach Mitternacht schlenderte er den Flur entlang und lächelte verlegen. Ich lächelte zurück.

Mao also: 1,76m groß, kurze Haare, sportlich gekleidet und Chinese. Kein typischer Chinese, denn es gibt ja offiziell keine schwulen Chinesen, aber doch Chinese. Mao, mein Kleiner Vorsitzender.

Er zog seine Schuhe aus, seine Socken würde ich ihm kurz darauf ausziehen. Seit dem Hotel-Arrangement bin ich sensibilisiert. Dann stellte er fest, dass meine Freundin noch nicht eingeschlafen war, also begrüßte man sich freundlich, aber nicht überschwänglich. Ich stellte ihm zum Dank für sein Erscheinen ein Glas Wasser hin, das er als vorbildlicher Gast sogleich leerte. Mein Plan schien aufzugehen: Ohne große Worte legte er sich auf mein Bett, wo ich ihm seine Hose und seine Socken(!) auszog, um mit meinen Händen das zu ertasten, was ich so lange nicht vor mir hatte: Schwaaaanz!

Ich küsste und streichelte seinen Slip, um das Wunder wachsen zu sehen, was in ihm steckte. Als ich beschloss, dass es groß genug war, holte ich es freudig und nervös heraus, um es zu betrachten, es lieb zu haben und es mit meinen Lippen bekannt zu machen. Die ganz große Blowjob-Erfahrung habe ich naturgemäß noch nicht, aber ich wusste, was ich mag - das war ja schon mal ein guter Anhaltspunkt. Zu meinem großen Glück war Mao sehr zart, sehr glatt und sehr weich, also genau der Typ Mann/Junge, von dem ich immer geträumt hatte. Das machte es mir leicht, genüsslich mit allem zu spielen, was er zwischen den Beinen hatte. Seinen Reaktionen entnahm ich, dass er es auch nicht komplett doof fand.

Natürlich versuchte ich, ihn tief zu schlucken. Natürlich war sein Geschmack ungewohnt. Natürlich rieb, rubbelte und röchelte ich solange an ihm herum, wie ich konnte. Ein Schwanz! In meinen Händen! In meinem Mund! Das musste ausgekostet werden. Ich wagte ein Experiment:

"Mao, magst du den hier vielleicht?"

Ich zeigte ihm unseren schwarzen Dildo. (Habe ich "Heiko" hier schon vorgestellt?)

Er sah mich an, dann sah er ihn an und nickte schließlich. So ein gut erzogener Junge.

"Aber langsam, bitte", schob er hinterher.

Gesagt, getan. Nun musste ich mich koordinieren, um im Überschwang der Gefühle nicht zu wild zu werden. Denn was wusste ich schon von der richtigen Erregung eines männlichen Körpers? Ich lernte fleißig mit meinem geduldigen Lehrmeister, der meine Fortschritte nicht unkommentiert zur Kenntnis nahm. Mit meinem Dildo in seinem Hintern und seinem Schwanz in meinem Mund lief es ganz gut.

Was machte Tabsie eigentlich derweil? Sie saß mit dem Laptop auf meinem Sofa, nur einen Meter neben dem Kleinen Vorsitzenden und seinem glühenden Anhänger. Ich schaute ein paar Mal zu ihr hinüber, aber sie sah nur auf den Bildschirm. Regelmäßige Klickgeräusche deuteten darauf hin, dass sie tatsächlich was Besseres zu tun hatte, als meinen Blowjob zu begutachten. Sehr höflich, uns zwei  Jungs einfach spielen zu lassen.

Um die Sache abzurunden, machte ich Mao einen Vorschlag:

"Hey, wie wäre es, wenn ich mich aufs Bett lege und du mich dann vollspritzt?"

Er zögerte, weil er mich nicht verstanden hatte. Ich versuchte es nochmal:

"Ich lege mich auf das Bett und du kniest dich über mich. Dann spritzt du auf meine Brust. Orgasmus und so. Ok?"

Er war einverstanden. Natürlich.

Ich legte mich auf meinen Rücken und ließ mich dabei sogar von ihm noch etwas aufs Bett drücken. Das passiert mir sonst nicht. Egal. Er übernahm das Kommando über seinen Schwanz, ich fasste an seine Knie und feuerte ihn an. Es dauerte nicht lange, bis er ausrief:

"Ich komme!"

Und das tat er, vorbildlich über meinen Oberkörper, so dass ich seinen Saft über mich verschmieren konnte. Ich meinte, dass Tabsie jetzt auch kurz herüber schaute, aber ich mag mich irren.
Der Kleine Vorsitzende hatte seinen kleinen Tod schnell überwunden: Socken an, Hose an, Verabschiedung. Ich bat ihm die Benutzung meines Klos an, aber er wusste damit nichts anzufangen. Ein Händedruck für mich, ein Abschiedsgruß für Tabea, und weg war er. Seine schnörkellose Art imponierte mir.

Nachdem er gegangen war, gehörte ich wieder ganz Tabsie - und wollte sie gleich küssen. Das durfte ich aber erst nach einer Dusche. Was danach geschah, ist beinahe schon die nächste Geschichte.

Montag, 18. Juni 2012

Vom richtigen Timing

Samstagabend, viertel vor neun: Tabsie chillaxt auf dem Balkon, um die Muße für das hier zu finden, als ich mich bei GayRomeo einlogge. Das erste Klingeln lässt nicht lange auf sich warten. Es ist zu meiner großen Freude ein asiatisches Schnuckelchen namens "D-J":

"Hey!"

"Guten Abend D-J. Was hast du heute noch vor? :-)"

"Nicht viel habe gerade gegessen ,gucke fussball jetzt,und du?"

 "Ich war bis eben am Fluss und schaue auch Fußball. Aber ich hätte heute Abend noch Lust auf mehr. Wie sieht es bei dir aus?"

"Bei mir geht nicht,bin umgezogen,kaotisch und ohne festervorhang,mein
nachbar kann alles sehen."

"Bei mir ginge mehr - da würde nur meine Freundin zusehen. ;-)"

"Bist du nicht besuchbar?"

"Doch, bin ich. Du kannst gern für ein bisschen Spaß vorbeikommen. Meine Freundin würde ev. nur zuschauen, aber nicht mitmachen. Hast du Lust?"

"Hat sie nichts dagegen?"

"Nein, überhaupt nicht. Sie würde sehr gern sehen, wie ich einem Mann einen Blowjob gebe."

"Nur blasen?"

"Vielleicht auch mehr. Worauf hast du Lust? :)"

"Fick!!!"

"Du mich oder ich dich? ;)"

"Was willst du denn?"

"Ich würde dich liebend gern blasen und wenn es passt auch ficken, D-J."

"Klingt gut!"

"Dann komm vorbei!"

"Ich brauche erstmal pause,habe gerade gegessen,wie lange kannst du
warten?"

"Wie wäre es, wenn du gegen 23 Uhr vorbeikommst? Ich wohne in XYZ."

"Ok,vielleicht 10 20 minuten spaeter.dein adresse?"

"Cool! Kannst gern 10-20 min später kommen. Ich wohne XYZ.  Ich freu mich sehr auf dich. :-)"

"Meinst du 12:10?am bestens wenn deine freundin schon eingeschlafen ist."

"Du kannst ab 23 Uhr vorbeikommen. Meine Freundin bleibt sicher wach, wenn sie weiß, dass es noch Action gibt. ;-) Meine Handynr. ist 0179999999. Magst du mir deine auch geben?"

"Dann sag sie nicht,es waere geiler!!!!017123456789"

"Gute Idee. ;-) Danke für deine Nummer, D-J. Bis später! PS: Hier noch ein Gesichtsfoto von mir. :"

"Ja,affair ist immer geil!"

"Das hoffe ich doch. ;-)"

"Schick mir ein sms zu bestaetigen."

"Moment..."

Ich schaute also auf mein Handy und fand eine SMS: "Hey, was machst du heute nach dem Fußball noch?"
Ich antwortete schnurstracks: "Ich werde es mit dir treiben!"
Zurück im Chat schrieb ich D-J:

"Hab dir nun eine SMS an deine Nr geschickt. Ist sie angekommen?"

"Nein, nicht."

"???"

Mein Handy brummte erneut: "Lol, schreibt da Er oder Sie? Hier ist Achilles78 ausm Joy, ich hab mich bei euch für Sex im Hotel beworben. Wollt ihr es jetzt wirklich mit mir treiben?"

.... *kopfklatsch* ...

Ich schrieb zurück: "Achilles, ey! Das gibt's doch nicht! Du hast ein unglaublich schlechtes Timing. Kein Wunder, dass wir dich nicht eingeladen haben. ;-)"

Dann erklärte ich D-J, was passiert war und konnte ihn davon überzeugen, dass ich kein schlechtes Fake war. Er fand dann am Ende tatsächlich den Weg zu mir - aber das ist eine andere Geschichte...

Sonntag, 17. Juni 2012

Sex im Hotel - Teil 1: Der Auftakt

Definitiv ein Höhepunkt. So etwas macht man nicht alle Tage. Tonis und meine Veranstaltung: Sex im Hotel.

Einige Zeit habe ich nun um die literarisch angemessene Form für die Verarbeitung dieser Geschichte gerungen. Angefangen habe ich im Märchen-Stil à la "Schneefickchen und die 7 Zwerge" (wegen schwerer Lesbarkeit wurde Schneefickchen sogleich wieder begraben), vielleicht ein Theaterstück schreiben?… Nun sitze ich doch wieder da und will nichts als dies: Einfach berichten.

Es kam so:
Toni und ich saßen eines Tages -ich kann nicht mal mehr sagen, ob es morgens, mittags oder abends war- da. Das kommt vor. Wir sprachen über Diverses, und über Fantasien. Ich so, dass es in meinem Kopf (!) eine reizvolle Vorstellung ist, in einem Raum (Hotelzimmer?) an ein Bett gefesselt zu sein, die Augen verbunden, da betritt ein (fremder?) Mann den Raum, und fickt mich. Freilich gekonnt. Ganz einfach.

Und das geschah:
Toni wog sein hübsches Köpfchen ein wenig hin und her und fand die Idee ganz großartig. Das hätte ich mir denken können, Toni versteht da keinen Spass, sondern macht Ernst. Wir begannen also, gemeinsam ein Rahmenkonzept aufzusetzen. Toni trug dazu bei, dass aus 1 Mann mehrere werden sollten. Man könne ruhig auch ein wenig auf Quantität setzen, klar. Ich war nicht dagegen. Wir fanden Datum, und später auch ein geeeignetes Hotel. Toni sollte sich im Vorfeld um die Männerbeschaffung kümmern, ohne mich darüber zu orientieren. So lautete der Deal. Überraschung. Und das war gut so.

Toni inserierte in einem einschlägigen Online-Portal für Sex (!) und stilvolle Erotik. Die Tage unmittelbar vor der Hotelveranstaltung hatte Toni alle Hände voll zu tun. In Smileys gesprochen: *tipp* *tipp* *tel*. Schließlich war es soweit. Wir packten mittags die Koffer und zogen in unser Hotel, in unserer Stadt, eine Ecke weiter. Mit dabei: Eine Flasche guter Rotwein, eine Kerze, scharfe, schöne Dessous für mich, und ein seltsames Gefühl. Wir waren beide sehr gespannt, und ich ohne Erwartungen. Vorfreude, unabhängig von dem, was geschehen würde. Schließlich hatten wir bei der Hotelauswahl bedacht, dass wir einen schönen Ort wählen, an dem wir beide uns auch dann wohlfühlen würden, falls letztendlich kein einziger der 1001 klargemachten Männer erscheinen würde. Es sollte eine schöne Zeit für uns werden. So oder so. Und das wurde es auch.

Wir bekamen ein süßes, charmantes Hotelzimmer zugewiesen, diskret am Ende des Ganges, im obersten Stockwerk, direkt unter der Dachterasse. Wir machten am helllichten Tag aus dem Raum einen blickdichten Fickraum mit gedimmten indirektem Licht und Kerzenschein. DJ Toni legte die passende Musik auf. Ich machte mich bereit. Duschte, betrieb sorgfältig Körperpflege, umgab mich mit dezent eindeutigem Wohlgeruch. Die extra dafür im europäischen Ausland erworbenen Dessous kamen zum Tragen. Dazu halterlose Netzstrümpfe. Ich fühlte mich wohl, verführerisch - und liebte mich dafür selbst.

Ich legte mich auf das Bett. Toni fesselte meine Arme, und anfangs auch meine Beine. Ich wurde immer aufgeregter. Der Vorstellungsbeginn kam näher. Premiere, heute. Ich war feucht. Da lag ich. Toni saß an meinem Fußende auf dem Sofa. Der Posten des Beobachters war gut besetzt. Wir warteten. Da bekam Toni eine SMS. Der erste Mann schrieb, dass er 10 Minuten Verspätung hat. "Ganz gleich. Das geht von seiner Zeit ab…" sagten wir uns. Für jeden Mann waren 30 Minuten angesetzt. Ruhe im Raum. Spannung und Entspannung nahmen sich an die Hand. Mir ging es in dem Moment so gut, dass es mir fast gleich zu sein schien, ob der 1. Mann kommen würde oder nicht. Da klopfte es an der Tür. Toni ging hin, öffnete. Leise Begrüßung. Er fragt nach meinem Namen. Und dann der Satz des Tages, ein unglaublicher Satz von Toni: "Sie gehört Dir."

Und ich gehörte ihm. Und wie. Er setzte sich neben mich auf's Bett. Ich spürte seinen Körper an meiner Seite. Er hatte darum gebeten, mich küssen zu dürfen. Mein Körper durchströmt von Spannung nun. Seine Hand strich zwischen meinen Beinen hindurch. Genüsslich stellte er fest, dass ich schon recht (!) feucht war. Und er nutzte das aus. Seine Lust prallte auf meine bis zum Anschlag gespannte Erregung. Immer wieder breite Küsse auf den Mund. Seine Hände auf meinem Körper. Bis ich seinen Schwanz in meinen Mund nehmen durfte, um ihn von vorn bis hinten zu lutschen. Was für ein Schwanz! Lust in der Luft. Geilheit. Er fickte mich absolut erfrischend. Ein Meister seines Fachs. Ein rauschendes Fest. Ich bekam, was ich wollte. Stets kommunizierte er mit mir, sprach auch Toni an. Am Ende spritzte er auf mir ab, bat um schriftliches Feedback, und verabschiedete sich.

Was für eine Sauerei. Großartig!

Freitag, 8. Juni 2012

Ein Nachmittag im Hotel

15:39 Uhr
Es klopft an der Tür. Manni hatte schon angekündigt, dass er zehn Minuten zu spät sein würde. Das geht von seiner Zeit ab. Er lächelt, wir schütteln uns die Hand und ich bin froh, dass er überhaupt da ist. Dann setzt er sich zu ihr, streichelt sie und packt sich aus. Sich und sein Sixpack. Aber nicht seine Socken. Er wollte knutschen, das macht er jetzt. Sie macht mit, ich schaue zu. Manni redet gern und er kann es. Lustiger Typ. Er beherrscht die richtige Griffe. Sie stöhnt und wälzt sich. Alles bestens. Manni geht mit etwas Verspätung.

16:04 Uhr
Ronni steht vor der Tür. Ich vertröste ihn noch zwei Minuten, da Tabea kurz duschen möchte. Dann kommt Ronni rein und ich denk' mir: "Oh, ein Physikstudent im 3. Semester". Karohemd, schüchtern. Aber er geht die Sache an. Zieht die Hose und den Schlüpper aus, ist hart. Socken bleiben dran, Karohemd irgendwie auch. Guckt mich immer wieder an, als er sie fickt. Schnell fertig, immer noch schüchtern. "Wo soll ich das Kondom entsorgen?" Mir egal, im Mülleimer.

16:20 Uhr
Unverhofft haben Tabea und ich ein wenig Zeit zum Reden. Ihr geht es gut, mir auch. Ich binde sie anders fest, so dass sie nun mit dem Bauch auf dem Bett liegt und dem nächsten Kandidaten ihren Hintern präsentieren kann.

16:30 Uhr
Bodo klopft, kommt hinein, setzt sich auf die Matratze, schaut Tabea an und geht wieder. "Sorry, es passt nicht." Ok, Nächster!

16:31 Uhr
Eine flinke SMS an Ulf: "Gute Nachrichten! Du kannst schon früher ran!" - "Ok, ich beeile mich."

16:54 Uhr
Ulf klopft, lächelt und tritt leise ein. "Sie gehört dir". Er wirkt sehr ruhig und ausgeglichen, kein bisschen aufgeregt. Nimmt sich ein Bier, zieht das Hemd aus und legt los. Verrichtet wort- und fast geräuschlos sein Werk. Wirkt dann nervös, kriegt keinen hoch, bricht ab. Entschuldigt sich wortreich, wir können's verstehen. Trost. Anschließend gutes Gespräch, er nackt und sympathisch. Berater.

17:30 Uhr
Auftritt Johnny. Guckt mich etwas grimmig an, als ich ihm die Tür öffne. Nimmt ein Wasser aus der Minibar und fängt an. Streichelt sie lange, bevor er ihren Hintern schlägt. Endlich einer, der's kapiert hat. Wirkt sehr effizient in seinen Aktionen. Bumst sie wild und hart. Guckt mich zwischendurch eindringlich an. Ist ja gut, Kumpel, ich bin nur zum Zuschauen hier… Das Bett wackelt. Ist er ein Profi? Wirkt alles wie geplant und tausendmal gemacht. Dann ist er fertig und knotet das Kondom, so dass sein Saft nicht rausfließt. Sehr ordentlich. Dann stopft er das Kondom wieder in die Packung. Super ordentlich. Dann zupft er das Bettlaken und Tabeas Dessous wieder zurecht. Extrem ordentlich! Vergisst seinen Cockring auf dem Nachttisch. Ha, doch nicht so ordentlich! Wir erfahren hinterher, dass das Absicht war. Freak.

17:58 Uhr
Nice Guy Lothar klopft. Als ich die Tür öffne, greift er unter seine Jacke und ich befürchte Schlimmstes: Unser erster Massenmörder! Aber es ist nur Prosecco. Ein Geschenk! Echt nett, oder? Lacht viel, redet noch mehr. Wer Geschenke mitbringt, darf auch reden. Lässt sie viel blasen und fickt dominant. Führt ihren Kopf. Kommentiert jede seiner Aktionen. Radiomann? Spielt mir ihr. Hat die angekündigten 19 cm. Hört dann plötzlich auf, geht aufs Klo und ist weg.

18:33 Uhr
Die Zeit ist um. Ich binde Tabea los, so dass sie duschen kann. Dieses Zimmer muss gelüftet werden. Während die Rolladen herauffahren, merken wir, welchen schönen Tag wie verpasst haben. Aber hier drinnen war's auch schön. Wir küssen uns.

Dienstag, 5. Juni 2012

Sanft wie Seide


Ich hatte das Telefongespräch mit Mutti kaum beendet, da hielt Tabea mir den Laptop unter die Nase:

"Sollen wir da hingehen? Nachher?"

Ich schaute auf das offene Browserfenster und sah eine angenehm dezent gestaltete Website: Tantramassagen im Herzen Berlins. In nicht einmal zwei Stunden könnten wir beide uns schon sanften, talentierten Händen hingeben, die nichts anderes täten, als uns ewig zu verwöhnen. Gegen entsprechende Gebühr, versteht sich.

"Du kannst auch Nein sagen, das wäre echt ok."

"Quatsch, wir machen das!"

Wir hatten uns den Abend absichtlich freigehalten, um unseren Berlin-Aufenthalt nicht von vorne bis hinten durchzuplanen. Eine Massage stand seit dem Morgen zur Debatte, aber das Präfix Tantra war neu. Sofort schossen mir einige Bilder durch den Kopf, die mir die Entscheidung leicht machten. Wir beide wollten das schon immer ausprobieren, bloß die Gelegenheit hatte sich nie geboten. Nun waren wir in der großen Stadt, unsere Füße waren plattgelaufen und unsere Körper signalisierten den akuten Bedarf nach umfassender Entspannung. Außerdem suchten wir einen Ort, der uns vor dem Champions-League-Finale beschützen konnte.

"Da gibt es auch noch ein paar Studios, aber das hier scheint das beste zu sein."

Ich klickte ein paar andere Websites an, dir mir bunte Hintergrundbilder und animierte GIFs in Neonfarben präsentierten, bevor ich zum Telefon griff und die Nummer von Sanft wie Seide wählte. Niemand ging ran, aber zwei Minuten später bekam ich einen Rückruf. Barbara erklärte mir mit fröhlicher Stimme, dass wir heute Abend noch einen spontanen Termin bekommen könnten - jedoch nur bei zwei Frauen, denn die männlichen Masseure wären nicht verfügbar. Vermutlich vor dem Fernseher (siehe oben).

"Zwei Frauen würden uns massieren, wäre das für dich ok?", fragte ich Tabea. Sie überlegte kurz und gab dann grünes Licht. Ich buchte unsere Massage um neun Uhr für drei Stunden.

Um kurz vor neun klingelten wir bei Sanft wie Seide. Im ersten Stock öffneten uns zwei strahlende junge Gesichter die Tür, die sich als Barbara und Nicole vorstellten. Ihre zierlichen Körper waren in große Tücher gewickelt, so dass ich das dringende Bedürfnis verspürte, mich ebenfalls meiner Kleidung zu entledigen. Zuerst führten sie uns aber in den Massageraum, der durch einige Kerzen beleuchtet war und in dem zwei große Futons lagen. Wir nahmen auf einem kleinen Sofa Platz, von dem wir unsere Blicke schweifen ließen. Nicole und Barbara erklärten uns die Rahmenbedingungen und fragten uns nach unseren bisherigen Tantra-Erfahrungen.

"Wir haben keine, aber wir freuen uns sehr auf unsere erste."

"Wunderbar. Nicole wird Toni massieren und ich werde mich um Tabea kümmern", sagte Barbara.
"Die Massage umfasst ein Verwöhnen bis zum Höhepunkt, aber wir können diesen Teil auch weg lassen, wenn euch das nicht recht ist."

Wir schauten uns kurz an. "Wir kommen mit einem Happy End schon klar."

Dann begleiteten die beiden uns zum Duschraum, wo Tabea und ich uns küssten, einander anstrahlten, uns entkleideten, küssten, duschten, küssten, abtrockneten, küssten, uns die Tücher umbanden, küssten und schließlich zurück in den Massageraum gingen. Wir waren mit Barbara und Nicole zum Glück allein in dem Studio, was die intime Atmosphäre zwischen uns noch verstärkte. Danke, Champions League.

Wir nahmen unsere Tücher ab und legten uns mit dem Bauch auf die beiden Futons. Während Nicole meine untere Körperhälfte mit dem Tuch wieder abdeckte, schaute ich zu Tabea herüber, die von Barbara umsorgt wurde. Beide Masseurinnen hatten ihre Tücher nun bis zur Hüfte abgestreift. Sie bewegten sich bewundernswert langsam und sinnlich. Nicole kniete sich so neben mich, dass ich die Wärme ihres Beines an meiner Hüfte fühlen konnte. Dann verteilten ihren zarten Hände das erste warme Öl auf meinem Rücken und ich schloss genussvoll die Augen…

Was in den nächsten zweieinhalb Stunden passierte, kann ich in Worten nur ungenügend widergeben; dem Studionamen wurde es jedenfalls gerecht. Zehn Finger verwöhnten jeden Winkel meines Körpers, aber sie waren nicht allein: Nicoles Körper kam im Laufe der Massage auf ganz unterschiedliche Art mit meinem in Kontakt - am intensivsten, als sie sich zum Abschluss der Rücken- und Beinmassage komplett auf mich legte, um mir ihre Wärme zu schenken. Auch als mein Kopf zwischen ihren Beinen lag und sie sich über mich beugte, um mir die Brust und den Bauch zu massieren, schwebte ich durch den Raum. Ihre Brüste kamen mir dabei so nah, wie es nur ging, ohne dass meine Lippen sie erreichen konnten. Ich war hin- und her gerissen: Ein Teil von mir wollte meine Augen schließen, um ganz ihre Hände auf mir zu spüren; ein anderer Teil konnte nicht genug vom Anblick ihres Körpers über mir bekommen.

Ich war in einem sanften Seidenhimmel, der alle Sinne betörte - und ich war nicht allein. Immer wieder schaute ich nach links zu Tabea, die sich mit geschlossenen Augen Barbaras Künsten hingab. Ihr Stöhnen ergänzte meines und ihre leichten Bewegungen deuteten darauf hin, dass sie es genau so genoss wie ich. Barbara gab ihr das, was Nicole mir gab. Es steigerte meine Lust noch, Tabea so von einer Frau berührt zu sehen, während ich selbst tausende Berührungen bekam.

Nach dem synchronen Abschluss unserer Massagen hatten wir ein paar Minuten für uns alleine. Mit Öl überzogen  lagen wir uns in den Armen und strahlten um die Wette. Unser kurzer Austausch lief ungefähr so:

"Alles ok bei dir?"

"Ja, sehr. Und bei dir?"

"Bestens. Bin unglaublich wuschig."

"Ja, und ich erst!"

"Hat sie bei dir auch….?"

"Ja, und dann hat sie … Ihr auch?"

"Und wie! Das war nicht von schlechten Eltern."

"Bist du….?"

"Jaaaa. Und du?"

"Auf jeden Fall!"

"Toll."

"Wahnsinn."

"…"

"Leider geil."

"Gehen wir duschen?"

"Ok."

Nach unserer Dusche setzen wir uns maximal entspannt wieder auf das Sofa und grinsten Barbara und Nicole an. Sie freuten sich über unser augenscheinliches Wohlbefinden. Wir unterhielten uns über das, was wir in den letzten drei Stunden erlebt und erfahren hatten. Zu meiner großen Freude hatte niemand mitbekommen, dass ich mittendrin pupsen musste. Darüber hinaus erfuhren wir, wie Barbara und Nicole zur Tantramassage gekommen waren, welche Erfahrungen sie im Laufe der Zeit mit den verschiedensten Kunden gesammelt hatten und was sie tagsüber machten. Auch in diesem Abschlussgespräch waren die beiden so locker und offen wie in den Stunden zuvor, wodurch sie uns die perfekte Atmosphäre für das "erste Mal" geschaffen hatten. Wir hatten mehr bekommen, als wir uns erträumt hatten; mehr Öl, mehr Haut, mehr Traum.

Fazit: In unter fünf Stunden vom Telefonat mit Mutti zum Multifreudentrantaerlebnis. Keine schlechte Nacht. Berlin, wir kommen wieder!