Sonntag, 25. September 2011

Neue Nachbarn

Manchmal wäre ich gern größer. Jetzt gerade zum Beispiel könnte ich 4-5 Meter an zusätzlicher Körperlänge gut gebrauchen. Dann würde ich sehen, was die zwei heißen Mädels und der süße Junge auf dem Dach gegenüber machen. Dort wird ein Haus gebaut, so hoch wie meines, der Rohbau ist schon fertig. Die drei Wagemutigen haben sich auf die verwaiste Baustelle geschlichen, sind bis auf das Dach geklettert und tun dort nun Dinge, über die ich nur spekulieren kann und auch möchte.

Leider kann ich die Stelle nicht einsehen, wo sie es gerade garantiert wild treiben - trotz meines Fernrohrs und angestrengten Glotzens. Ich hörte eben eine Leiter knarzen und sah dann verdutzt, wer da drüben zur obersten Ebene hinaufstieg: ein dunkelhaariger Schönling, eine zierliche Blonde und eine gut dekolletierte Brunette. Diese Kombination heizt jetzt mein Kopfkino an.

Ich sollte mich auf meinen Balkon stellen und die Ohren spitzen. Wenn sie großzügig sind, machen sie Lärm...

Das Vogelnest

Ich kann die Leute verstehen, die den aktuellen Trend zur Komplettrasur verdammen. Zusammen mit der richtigen Tätowierung sind Schamhaare doch wirklich lustig.

Samstag, 24. September 2011

Wie wir unsere Liebe machen wollen und wann nicht

Weil ihr alle so lieb gequengelt habt und weil es schon längst überfällig ist, präsentieren Tabsie und Toni hier und heute ihren Beziehungsvertrag. Bitte hetzt uns dafür nicht die Anwälte auf den Hals, das erledigen wir bei Bedarf schon selbst. Der Vertrag lässt Raum für sowas.

Der Text und die meisten Bilder stammen von Tabsie, ein Bild hat Toni beigesteuert. Ihr werdet es schnell identifizieren. Um Unschuldige zu beschützen, haben wir die Initialen unkenntlich gemacht und einen Anhang entfernt. Ihr verpasst echt nicht viel.

Es ist ein durch und durch schweinischer Vertrag, wie ihr gleich auf der ersten Seite sehen könnt. Das erschien uns damals so passend wie heute. Was wären die Welt und eine Beziehung ohne Schweine?

Wie angekündigt wird die Vertrag bald neu verhandelt. Davor gibt es zwei Tage Ringelpiez mit Anfassen.

Sonntag, 18. September 2011

Die Lücke im System

Bald läuft der Vertrag aus, den Tabea und ich geschlossen haben, um unsere Beziehung auf eine ordentliche und dokumentierte Basis zu stellen. Die Details dieses Schriftstückes sollen an dieser Stelle keine Rolle spielen, entscheidend ist jedoch, dass die Vertragsdauer immer auf ein Jahr beschränkt ist. Danach müssen wir den Vertrag verlängern - vorausgesetzt, wir beide wollen das überhaupt. Bisher haben wir zweimal erfolgreich verlängert und damit gleichzeitig unsere Beziehung bestätigt. Der Vertrag ist schließlich Ausdruck unseres Willens, den jeweils anderen weiterhin grandios zu lieben. Darunter machen wir es nicht mehr.

Nun wird jeder Jurist (Hellvis?) bestätigen, dass man Verträge nicht auf die leichte Schulter nehmen darf. Und so haben wir uns jedes Jahr exakt am letzten Geltungstag unseres Vertrages zusammengesetzt und über eine Verlängerung verhandelt. Dieses Jahr jedoch wird es so eine Punktlandung nicht geben, da wir am letzten Tag an zwei verschiedenen Orten sein werden. Erst zwei Tage später können wir uns in die Augen sehen und sagen: "Ja, ich möchte noch ein Jahr dranhängen. Aber lass uns §6b überdenken.". Oder: "Verpiss dich, Alte(r)!" Je nachdem.

Ihr seht schon das Problem: Was gilt für die zwei Tage zwischen dem alten und dem neuen Vertrag?

Das wäre nicht nur eine rechtliche, sondern vor allem eine beziehungsmäßige Grauzone. Wir wären nicht mehr unseren Abmachungen verpflichtet, könnten tun und lassen, was wir wollen. Offiziell wäre die Beziehung ausgelaufen. Wir wären Freiwild. Sodom und Gomorra wegen einer Formalie.

Tabea und ich arbeiten nun fieberhaft an einer Übergangslösung. Wir brauchen einen Wisch, der für diese zwei Tage regelt, was zu regeln ist - notfalls reicht eventuell ein Handschlag. Ernst nehmen müssen wir die Angelegenheit, denn es geht hier um einen verdammt wichtigen Vertrag, mit dem wir drei Jahre echt gut gefahren sind. Sowas will professionell überbrückt werden, da kann man nicht mal eben sagen "Ja ja, in den zwei Tagen wird schon nichts passieren...".

48 Stunden gilt es also kreativ zu füllen. Mir schwebt schon etwas vor, aber ich lasse mich auch gerne inspirieren. Gibt es Vorschläge? Wie könnten wir zwei Tage zwischen zwei Beziehungsetappen sinnvoll* füllen? Habt ihr juristisch wasserdichte Ideen?



* Vorschläge wie "Ey, schick deine Alte für zwei Tage zu mir!" sind nur sinnvoll, wenn du ihr mindestens einen Kuchen backst.

Sonntag, 11. September 2011

Der Film des Jahres

Nächstes Jahr im Dezember geht ja bekanntlich die Welt unter, weil ein südamerikanisches Volk das so will, obwohl es vor einer Ewigkeit schon von inzwischen bankrotten Spaniern ausgerottet wurde. Der genaue Termin ist kurz vor Weihnachten, was ich schade finde: Diese Runde Geschenke hätte man noch mitnehmen können. Andererseits spart man sich auf diese Weise das lästige Einkaufen in einer überfüllten Fußgängerzone.

Bei solchen Aussichten bekommt ein anderes, aber nicht weniger bedeutendes Ereignis zu wenig Aufmerksamkeit: Ein gutes Jahr vor dem Weltuntergang steigt die Weltpremiere von Fashion Fingers!
Vier Jahre Produktionszeit, unzählige Locations und die heißesten Darsteller, die man für kein Geld kriegen konnte - all das und noch viel mehr ist Fashion Fingers. Die Freaks Anne und Matthias haben harte Stunden auf der Matte und im Schneideraum hinter sich, um der interessierten Öffentlichkeit (und der Zensurbehörde) am 3. Dezember 2011 ihr Meisterwerk des Amateurpornos zu präsentieren. Wobei der Begriff "Amateur" für diese Hochglanzproduktion aus dem Hause "Perverts with Style Productions" eine Untertreibung ist. Als "New Porn" beworben und in eingeweihten Kreisen bereits als Genre-Geheimtipp bekannt, wird Fashion Fingers nichts anderes werden als großartig, bunt und sexy!

Tabsie und ich freuen uns wie kleine Kinder auf den roten Teppich, den die Freaks für das exklusive Premierenpublikum ausrollen werden. Wir sind zwar selbst nicht im Film zu sehen, weil ein Hund unsere Filmrolle gefressen hat, aber wir blicken gespannt auf die anderen Gäste, die mehrheitlich auch auf der Leinwand zu sehen sein werden - so unsere stille Hoffnung. Gibt es etwas Schöneres, als einen Abend mit zukünftigen Erotikstars und einer O-Limo zu verbringen? Nicht für Toni.

Für alle, die es nicht mehr abwarten können: Hier gibt es den Trailer.

Zuletzt noch eine Nachricht an die Freaks: Ich weiß, dass ihr bis zur Premiere noch viel neu schneiden werdet. Bitte tut mir einen Gefallen und lasst die Hochzeit am Ende drin. :-)

Sonntag, 4. September 2011

Versteckspielchen

Was war in dem Rucksack?

Das ist nicht die erste Frage, die einem üblicherweise durch den Kopf geht, wenn man gerade aus dem Pornokino kommt. Doch Tabea und mich beschäftigte der Inhalt dieses Rucksackes mehr als die üblichen Fragen wie "Ist es in allen Pornokinos so heiß?" oder "Haben wir es wirklich gerade in einem Pornokino gemacht?".

Dieser Rucksack gehörte nicht uns; in unserer Tasche waren nur Kondome, Jaffa-Kekse und eine Limo, die wir bestimmt nicht ins Kino schmuggeln durften. Der Rucksack stand einsam in der letzten Reihe des als "Lounge" betitelten Raumes, als wir hereinkamen und uns neugierig umsahen. Bevor wir ihn richtig wahrnehmen konnten, kam schon sein Besitzer herein, lächelte uns kurz an und trug den Rucksack fort in den eigentlichen Kinosaal, der gleich nebenan war. Wir wunderten uns nicht lange, sondern sahen uns um: drei rote Sofas und zwei große Fernseher an der Wand, auf denen viele Schwänze wenige Muschis fickten. Es war niemand außer uns in diesem Raum, wir hätten also fröhlich ans Werk gehen können. Doch Tabea fand es etwas zu hell und ungemütlich hier, also schauten wir nach nebenan.

Dort sahen wir gleich neben dem Eingang den Rucksack-Besitzer, wie er auf dem Boden kniete und seinen Begleiter beglückte. Wir wollten wie Profis wirken, also glotzten wir nicht lange, sondern gingen vor in die erste Reihe und setzten uns in Maximaldistanz zu den beiden Turteltäubchen, aber in Minimaldistanz zur Leinwand. Dort erfuhr in diesem Moment ein Koch, warum zwei Kellnerinnen besser sind als eine. Während Tabea und ich mit dem obligatorischen und wohlverdienten Fummeln anfingen, neigte ich meinen Kopf ab und zu nach hinten, um zu sehen, ob es hinter uns wirklich zwei Typen einander machen. Ich wollte nichts verpassen, es könnte ja spektakulär werden. Zu meiner Überraschung sah ich, wie der Rucksack wieder in die Lounge getragen wurde. Sein Besitzer kehrte schnell wieder zurück und ging auf die Knie, als wäre nichts gewesen.

Ich hätte mir spätestens an diesem Punkt ausführliche Gedanken zu diesem Rucksack machen können, doch Tabea lenkte mich mit ihren Händen so wundervoll ab, dass ich bald andere Sachen im Kopf hatte.
Wir spielten noch etwas zurückhaltend aneinander rum und betätigten uns nebenbei als Filmkritiker. Das Essen in der Küche gefiel uns, die Dialoge eher nicht.

Als das Programm wechselte und wir auf einmal eine trauernde Witwe an einem halbgeilen Pastor lutschen sahen, fanden wir das so blöd, dass wir wieder in die Lounge gingen. Gleich auf dem Fuß folgte uns - na, wer wohl? - der eifrige Rucksackträger. Er traute uns anscheinend nicht über den Weg und holte seinen Rucksack wieder zu sich. Uns war das jetzt egal: Wir setzten uns auf ein Sofa, brachen die Kekse an, tranken die Limo aus und fickten uns im Halbdunkel in den Samstagabend hinein. Vor uns hatte eine aufgepumpte Blondine Spaß mit zwei schwarzen Schwänzen, neben uns verging sich ein Bulgare an einem Mädchen im Internat. Wir schrieben unser eigenes Drehbuch, was die Handlung auf den Schirmen bald vergessen ließ. Die Ikea-Couches waren zum Glück robust genug für unsere Verrenkungen.

Wir blieben die ganze Zeit ungestört - abgesehen von den teilweise verstörenden Bildern um uns herum. Ich bedauerte das ein wenig, denn ich hätte gerne den Reiz gespürt, der von ein paar neugierigen Augen oder einem fremden Körper ausgegangen wäre. Tabea war die Ruhe dagegen ganz recht, weil dieser Ort an sich, mit seiner potenziellen Öffentlichkeit, schon reizvoll genug war. Das war im Nachhinein betrachtet ein guter Punkt, denn Zuschauer hätten unseren Spieltrieb eventuell ein wenig gehemmt.

Nach einer sehr befriedigenden Weile rief uns eine Stimme zu, dass der Laden in fünf Minuten dicht machen würde. Das gab uns genug Zeit, unsere Kleidung zurecht zu rücken, noch einen Keks zu essen und die leere Limoflasche wieder in der Tasche zu verstecken. Gefühlt hatten wir den sowieso schon heißen Raum in eine Sauna verwandelt, so dass wir erleichtert aufatmeten, als wir nach draußen kamen. Keine Spur von den beiden anderen Typen. Wahrscheinlich packten sie gerade ihren Rucksack. Was war da bloß drin?