Sonntag, 29. März 2009

Mutter Natur lässt uns nicht los

Die Intelligenz der Frau spielt im Beuteschema des Mannes keine Rolle.

Das steht hier. Und die Autorin des Artikels bittet darum, sich diesen Satz ein zweites Mal durchzulesen, ganz langsam zum Mitdenken. Denn was Verhaltensforscher über unser modernes Balzverhalten herausgefunden haben, ist recht ernüchternd. Kurz gesagt hat sich in den letzten Jahrtausenden nicht viel geändert, trotz fortschreitender Zivilisierung, kulturellem Aufstieg, höherer Bildung, technischem Fortschritt und Emanzipation der Frau. Genau wie in der Steinzeit wollen wir Männer unsere Gene mit Hilfe möglichst vieler junger, gesunder und attraktiver Frauen sichern. Intelligenz und Bildungsgrad unserer Kopulationspartnerin spielen da kaum eine Rolle.

Sind wir Männer wirklich so primitiv? Es spricht jedenfalls viel dafür. Männer sind Schweine, von Natur aus. Wir können noch so aufwändig nach der perfekten Partnerin suchen, am Ende entscheiden unsere veralteten Instinkte darüber, mit wem wir uns fortpflanzen wollen (sofern wir das überhaupt wollen). Und auch in einer Partnerschaft setzt sich das alte Schema fort: 80% der Frauen wollen Familie und Arbeit miteinander vereinbaren, aber nur 40% der Männer finden so ein gleichberechtigtes Beziehungsmodell gut. Moderne Rollenbilder? Emanzipation? Davon ist bei uns Männer noch nicht viel angekommen.

Schlechte Nachrichten also für die vielen modernen Akademikerinnen, deren Talente (Top-Ausbildung, hohe Durchsetzungsfähigkeit, gehobener sozialer Status) auf dem Beziehungsmarkt nicht weiterhelfen, weil sie Männern weitgehend egal sind. Darüber hinaus wünschen sich viele Frauen, ebenfalls ganz klassisch, einen erfolgreichen Partner mit einem höheren sozialen Rang, zu dem sie aufschauen können. Da haben wir es schon wieder: das althergebrachte Rollenverständnis, vor dem auch die meisten modernen Frauen nicht gefeit sind. Hört das denn nie auf? Die Probleme sind vorprogrammiert, wenn wir einerseits balzen wie vor 5000 Jahren, andererseits aber ein selbstverwirklichtes und emanzipiertes Leben führen wollen.

In diesem Sinn möchte ich mich bei allen 35-45jährigen Frauen entschuldigen, denen ich Selbstbemitleidung vorgeworfen habe, bloß wiel sie sich darüber beklagt hatten, dass es zunehmend schwieriger wird, den richtigen Partner zu finden. Die Wissenschaft gibt euch Recht. Nicht ihr, sondern die Gene sind Schuld.

Bei all dem Schrecken über den beschränkten Horizont, den wir Männer beim Balzen an den Tag legen, halten sich bei mir immer noch Zweifel, ob man wirklich so allgemein über Männer und Frauen urteilen kann. Ist nicht vielmehr jeder Fall einzeln zu betrachten? Sind die Voraussetzungen und Umstände nicht immer anders? Können ethologische Studien überhaupt erfassen, wie die wahren Absichten und Motivationen bei der Partnersuche aussehen?
Einerseits schere ich ungern alle über einen Kamm, andererseits scheinen die Zahlen für sich zu sprechen. Und es würde mich auch nicht wundern, wenn die Individualität nur ein schöner Schein ist und wir unterbewusst eben doch alle gleich (primitiv) sind. Sollte es so sein, so habe ich mit Tabea mein animalisches Gegenstück gefunden. ;-)

3 Kommentare:

Miss_Verständnis hat gesagt…

" ... Schlechte Nachrichten also für die vielen modernen Akademikerinnen, deren Talente (Top-Ausbildung, hohe Durchsetzungsfähigkeit, gehobener sozialer Status) auf dem Beziehungsmarkt nicht weiterhelfen, weil sie Männern weitgehend egal sind."

Na, das sind doch mal gute Nachrichten für MICH. Hübsch und jung bin ich auch noch! =)

Toni Toronto hat gesagt…

... und zum Mögen gemacht. In der Tat beste Voraussetzungen. Halt uns auf dem Laufenden! :-)

tabsie hat gesagt…

kollege, lieber toni:
* der letzte satz rettet alles! : )
* uh, uh, da hast du ein komplexes theoretisches kapitel aufgeschlagen, das man um viel zu viele worte erweitern könnte. ein paar an dieser stelle; und ein paar weitere, falls ich wieder mal 3 minuten still sein kann in deiner gegenwart ;-):

"männer sind schweine, von natur aus." und frauen sind kühe, von natur aus? ach was. männer sind männer und frauen sind frauen, von natur aus. nun, wir sind nicht gänzlich frei in allen unseren handlungen, aber ist das so schlimm? - ich meine nicht. vielmehr scheinen mir die verschiedenen pole immer wieder auf gleichgewicht angelegt zu sein.(das mit dem gleichgewicht in der welt habe ich von einem intelligenten -obwohl mann!- freund...)
*toni, es adelt dich, dass du dich bei allen 35-45 jährigen frauen entschuldigst, die du der selbstbemitleidigung angeklagt hast. entschuldigung - stellvertretend für alle frauen der welt- angenommen, auch wenn ich nicht in der schublade der 35-45 jährigen gefangen bin.
*natürlich gibt es soziologische entwicklungen hinsichtlich ausbildung und selbstständigkeit von frauen über die letzten jahrzehnte, die sich auf die partnerwahl und beziehungsmodelle unserer zeit auswirken. aber auch hierzu: ist das schlimm? - nein. ich denke, heute sind langlebige ehrliche beziehungen zwischen zwei intelligenten individuen genauso möglich, wie sie es vor 5000 jahren waren. aber die anzahl der zweckbündnisse unter leidensdruck und mit messer an den brüsten dürfte sich reduzieren. ergebnis: ein neues gleichgewicht ;-)?
*in diesem sinne: lass' uns gegenwart leben, du darfst mich dabei auch gerne jagen und auffressen. wenn es zwischen uns nichts mehr gibt ausser leeres blubber, dann darf ich dich genauso verscheuchen, wie du mich. und ich als gut ausgebildete dame mit durchsetzungsvermögen kaufe mir dann einfach mit meinem vermögen einen gutaussehenden jungen tüppen aus dem katalog,...vielleicht...
*es ist keine einseitige entwicklung nur zu lasten der damen, will ich mit all meinen worten sagen, und die natur ist auch was wundervolles, mein animalischer freund! ;-).