Dienstag, 21. Februar 2012

Fachfremde Werbung

Der Nachwuchs liegt uns bei 15 Minuten am Herzen - das gilt natürlich und besonders für die lieben Kleinen hier im Web. Manchmal melden sie sich bei uns und bitten um ein bisschen Werbung für ihre Seite, damit das geschätzte, niveauvolle und zu allem entschlossene Publikum dort drei Sekunden vorbeischaut. Aaaaalso:

Schaut euch Unter Frauen an! Das ist keine Fanseite des Frauenknasts, sondern eine im Aufbau befindliche Community für Lesben. Das hat man mir jedenfalls versichert. Ich habe natürlich auch schon einen Account.
Das Tolle an der Seite: Sie ist wie unsere sehr pink und voller Frauen. Da die Mitgliederzahl noch gering ist, haben Neuanmeldungen die große Chance, einen nachdrücklichen Eindruck zu hinterlassen.

Wir freuen uns auf die ersten Erfahrungsberichte. Ich will sie nicht selbst schreiben müssen.

Donnerstag, 16. Februar 2012

Neues aus Tonis Mailbox


Gerade im Yahoo-Briefkasten:

"Catherine680" möchte Dich zu ihren Kontakten hinzufügen.

TT: [Akzeptiert]

Das Chatfenster öffnet sich.



Catherine680: Hey du!

TT: Hi!

Catherine680: Hallo. Wie geht es dir?

TT: Danke, gut. Kennen wir uns?

Catherine680: Ich habe deine Profil auf einer Social-Media-Seite gefunden und fand's cool.

TT: Soso. Wo man mich überall findet…

Catherine680: Hast du Lust, dich zu unterhalten? Ich quatsche total gerne und viel mit Fremden.

TT: Klar, ich ja auch.

Catherine680: Ich glaube, mit mir stimmt was nicht ganz. Ich lasse mir nämlich auch total gern zuschauen. Per Webcam. Ich stehe total darauf. :-)

TT: Sieh an. Das ist aber nett.

Catherine680: Ja, ich kriege nie genug. Eigentlich müsste ich jetzt meine Hausaufgaben machen, aber mir wird so schnell langweilig.

TT: Hausaufgaben? Wie alt…

Catherine680: Und wenn mir langweilig, kommen mir die verrücktesten Gedanken. Das kann auch schnell sehr dreckig werden. ;-)

TT: Du Ärmste. Was kann man da machen?

Catherine680: enn du mir nicht glaubst, dann schau bei Google. ich erzähle dir die Wahrheit. ;-)

TT: Na ja, so ein paar Zweifel…

Catherine680: Willst du mir zusehen? Ich würde total gern mit dir chatten!

TT: Das tun wir doch gerade.

Catherine680: Ich quatsche am liebsten den ganzen Tag mit Fremden. Und wenn ich dich mag, gerne auch direkt am Telefon. Schau mal hier: http:/catherine680.tumblr.com Dort kannst du mit mir chatten. Und mehr. ;-)

TT: Aha.

Catherine680: Du musst dich dort nur auf den "Chat"-Button klicken, um mich zu sehen.

TT: Ich überleg's mir.

Catherine680: http:/catherine680.tumblr.com Schau vorbei!

TT: Wie alt bist du?

Catherine680: Komm chat mit mir! http:/catherine680.tumblr.com

TT: Nö.

Catherine680: Ich glaube, mit mir stimmt was nicht ganz. Ich lasse mir nämlich auch total gern zuschauen. Per Webcam. Ich stehe total darauf. :-)

TT: Sagtest du schon.

Catherine680: Du musst dich dort nur auf den "Chat"-Button klicken, um mich zu sehen.

TT: Ich glaube, ich habe Hunger. [Macht sich Abendbrot]

Dienstag, 14. Februar 2012

Der Hotelnarziss

Ein Hotelaufenthalt ohne Mephisto oder Tabea bietet mir wenige Freuden. Eine davon ist der üblicherweise sehr große Spiegel im Bad, der mit hellen Halogenstrahlern einhergeht und meinen Körper glitzern lässt, wenn ich aus der Dusche steige. Ist es die reine Größe, die diesen Anblick so schick macht? Oder ist es der stets blitzblank geputzte weiße Hintergrund? Alles scheint in diesem Spiegel so stark zu funkeln und glänzen, dass ich glatt eine narzisstische Ader entwickeln könnte. Kein Wunder, dass in dieser Umgebung so viele Schwanzbilder entstehen.

Bald ziehen Tabsie und ich zusammen. Wir sollten noch über unser Bad reden.

Donnerstag, 9. Februar 2012

Muss das sein, Olaf?

Mein neuer Arbeitskollege Olaf ist Anfang 50, hat einen kleinen Bierbauch und steht ständig unter Strom. Er zappelt und zischt gerne, Stillstehen ist ihm ein Graus. Gerne geht er während einer kurzen Unterhaltung auch in die Hocke - so geschehen heute Morgen: Ich kam ins Zimmer und sah von hinten seine Arschspalte aus der Hose hervorstehen. Knapp darüber fing sein Arschgeweih an.

Olaf, muss das sein?

Sonntag, 5. Februar 2012

Mephistos Auftritt, 2. Akt

Ich hatte zwar in diesem Jahr auch schon vereinzelt Sex, aber trotzdem würde ich gerne zunächst noch über eine Begegnung Ende letzten Jahres schreiben. Klar, da hat sich schon etwas Zeit dazwischen gelegt. Aber ich erinnere mich immer noch daran. Gern sogar.

Es war Anfang Dezember. Mephisto kam in unsere Stadt (in der Rolle des Mephisto: Jost von jostundjette@gmx.de). Und wir zu ihm. Freitagabend. Selbes Hotel, selbes Stockwerk, gleicher Raum, andere Zimmernummer. Ich war die Tage zuvor etwas kränklich unterwegs, Toni am Ende der Woche müde von der Arbeit. Ich kurz davor zu kneifen: "Schatz, ich hätte heute Abend lieber Sushi als Sex…" Wir lagen matt daheim auf Tonis Bett.

Doch dann begann schließlich Mephistos Anziehungskraft von fern zu wirken. Wir rafften uns auf. Toni machte sich an die Verwirklichung verwegener Fantasien: Ich durfte mir aus unserem Bondage-Hefterl eine Strick-Variante aussuchen, mit der unter der Oberbekleidung mich Toni zu Mephistos Bett führen würde. Ich trug schließlich eine Art Höschen aus Stricken, handgeknüpft von Toni. Und damit nicht genug. Nach Tonis Vorstellung sollte ich auf dem Weg dorthin einen gläsernen Butt Plug in mir umher tragen. Nun gut, ich trug (leicht erkältungsbedingt, siehe oben) eine Hose, und keinen Rock, und musste so wenigstens nicht fürchten, das Ding in der U-Bahn unverhofft zu verlieren.

Doch das ganze Tamtam, Bondage plus Butt Plug, so stimulierend es war, führte dazu, dass ich schon bei der Ankunft im Hotel leicht (!) gereizt war, von den schürfenden Stricken zwischen meinen Beinen, und einem zwickenden Butt Plug. Das war der Auftakt.

An diesem Punkt kam Mephisto ins Spiel. Da stand er. Ich wurde ausgezogen und fand mich auf allen Vieren auf dem wolkengleichen Weiß der Bettwäsche wieder. Sogleich hatte ich Tonis Schwanz im Mund. Ein Appetizer, der längst schon ein Suchtverhalten bei mir auslöst. Dann kniete Toni hinter meinem Arsch, und ließ seine Finger mit meiner Muschi spielen und seine Hand in mir verschwinden. Während ich von hinten bestens versorgt wurde, konnte ich den Blick nach vorne richten. Auf Mephistos Körper und Schwanz.

Um es kurz zu machen, was an sich eine gefühlte Ewigkeit dauerte: Toni lehnte sich irgendwann entspannt und müde (leicht arbeitsbedingt, siehe oben) zurück, schaute zu und griff nur sporadisch ein. Währenddessen machte ich eine neue Erfahrung: Die Anziehungskraft zwischen Sex und Schmerz. Denn Mephisto war nicht (nur) nett zu mir in dieser Nacht. Die Innenseiten meiner Schenkel bekamen mehr und mehr Kratzer, Striemen vom Strick, der die Luft schnitt, dazu Handschläge auf meine Pussy. Die Haut meiner Schenkel brannte. Und die Schenkel verlangten nach einer erlösenden Auflösung. Während ich mich unter ihm wand, zwang mich Mephisto immer wieder, ruhig zu halten, als ich schon längst am liebsten zurückgeschlagen hätte...

Dass ich Mephisto trotzdem wiedersehen möchte, hängt nicht nur damit zusammen, dass er mich am Ende ganz einfach ganz formidabel ganz klassisch gefickt hat. Das Spiel mit dem Schmerz lässt mich nicht los. Und Mephisto beherrscht die Spielregeln. Das ist der Grund, weshalb ich ihm (ver-)traue. Und Toni mich wieder zu ihm begleiten würde.

Freitag, 3. Februar 2012

Jugend, süße Jugend!

Ich feiere in diesem Jahr zum wiederholten Mal meinen 29. Geburtstag. Mit dem gemächlichen Erwachsenwerden, das ich mir selbst verordnet habe und das mir von meinen Freunden empfohlen wurde, verbinden sich viele angenehme Dinge: Erfahrung, Selbstbewusstsein und Geschmackssicherheit zum Beispiel. Oder die Möglichkeit zu sagen, dass früher alles besser war - sofern man sich diese Blöße geben will.

Vor allem aber ändert sich der Blick auf den Nachwuchs. Nun mag ich keine Kinder (weil sie hier sind, um uns zu ersetzen), aber reden wir für den Moment über junge Erwachsene, so um die 20.

Die Jungs in dem Alter schaue ich an und denke den unvermeidlichen Gedanken: War ich früher auch so? Mir gefällt es ganz und gar nicht, in dieses Klischee zu fallen, aber das ist oft die erste Frage, die mir in den Sinn kommt. Ich kann nichts dafür, sie ist einfach da. Toni ist auch nur ein Tier.
War ich also früher auch so? Vermutlich. Aber wirkte ich manchmal auch so heiß auf ältere Männer, wie es viele Jungs heute auf mich tun? Vielleicht. Ich erinnere mich da an einen schwulen Arbeitskollegen, mit dem ich in den Pausen oft beisammen saß und über Gott und die Welt quatschte. Wir redeten auch übers Wichsen unter der Dusche - da wusste ich noch nicht, dass er schwul war. Wahrscheinlich fand er mich heiß, obwohl ich einen unmöglichen Haarschnitt hatte. Geschmackssicherheit, siehe oben.

Heute finde ich manchen 20jährigen heiß (OK: die allermeisten), halte mich aber mit Avancen zurück, weil ich die Erfahrung (siehe oben) gemacht habe, dass ich damit gehörig auf die Schnauze fallen kann. 20jährige graust es nämlich vor anderen Schwänzen, das war bei mir damals genau so. Jahre später dämmert ihnen dann, was sie verpasst haben, woraufhin sie sich verzweifelt auf die Suche nach Männerfleisch machen, nur um festzustellen, dass sie inzwischen zu alt geworden sind, um jeden haben zu können. Und dann fangen sie an, selbst nach Jüngeren zu suchen, und der Kreis schließt sich.

Aber zurück zu meiner älter gewordenen Seele. Wenn ich mit einem Jüngling zu tun haben, weiß ich meist sehr genau, an welchem Punkt seiner Entwicklung er ist. Ich merke, wo er noch Defizite hat oder wo er seinen Altersgenossen voraus ist. Ich konnte das in jungen Jahren nie über meine Mitstreiter sagen, weil ich meinen Platz erst selbst finden musste. Heute ist das immer noch eine Herausforderung, aber es wird besser, möchte ich behaupten.

Nun zu den Mädels um die 20.
Kennt ihr den Film Something's Gotta Give? Jack Nicholson spielt einen alternden Womanizer, der sich auf junge Frauen spezialisiert hat. Er beginnt den Film mit folgendem Monolog:
The sweet, uncomplicated satisfaction of the younger woman.
That fleeting age when everything just falls right into place.
It's magic time, and it can render any man...
...anywhere, absolutely helpless.
Ich würde mich nun nicht als hilflos bezeichnen, aber es steckt viel Wahrheit in den Worten des Drehbuchautors. Mit dem wachsenden Altersunterschied hat sich meine Sicht auf junge Frauen verändert. Früher habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht, dass ich dieselben Frauen heiß finde, die die ganze Welt begehrt. Wenn meine Freundin 22 war, dann war das für mich kein Wunder und kein paradiesischer Zustand an sich, sondern eben völlig normal. Dass ganze Horden von 40-, 50- oder 60jährigen neidisch auf mich waren, kam mir nicht in den Sinn.

Heute ist das anders. Rede ich mit gleichaltrigen Freunden über Frauen, dann scheinen 20jährige weit weg zu sein, in einer anderen Kategorie. Wir sind schon eher die perversen alten Säcke, wenn wir sie begehren - so kommen wir uns jedenfalls manchmal vor. Und eine Beziehung zu einer 20jährigen? Nicht drin!
Natürlich gibt es auch nicht wenige Mädels, die mit Männern/Jungs in ihrem Alter nichts anfangen können und sich nach älteren umschauen. Das nimmt uns dann aber nicht das Gefühl, dass so eine Geschichte einerseits unklug und heikel wäre, andererseits verdammt, verdammt heiß. Da kommt wieder das Tier hervor, das auch nur ein Mensch ist, der vielleicht die Bestätigung braucht, ein toller Hecht zu sein. Was gibt es Tolleres, als von jungen Frauen begehrt zu werden? Deswegen ist das Internet auch so beliebt: Zehntausende junge und jüngste Pornoküken geben uns Männern das Gefühl, dass sie uns wollen, obwohl wir zu alt und zu dick sind.

So ist das mit der Wirkung von jungen Frauen. Manchmal steigt sie mir für einen Moment in den Kopf und appelliert an meine niederen Instinkte. Ein bisschen Nostalgie ist vielleicht auch dabei, neben dem gesellschaftlichen geprägten Ideal eines jungen, perfekten Gesichtes, das mich anlächelt oder mich in der Regel ignoriert. Denn wo finden solche Momente statt? In der Stadt, in meinem Mietshaus, im Museum, im Supermarkt. Immer flüchtig, selbst in meiner Fantasie. Süß, unkompliziert und so luftig, dass nichts mehr übrig ist, wenn ich mich umdrehe. Das ist die Magie, von der Jack Nicholson sprach, und sie ist so real, wie Magie es eben ist.

Wie wird es wohl in zehn Jahren sein?

Dann zaubere ich hoffentlich immer noch mit Tabea an meiner Seite, ohne Tricks, aber mit großen Gefühlen. Mit ihr begann es auch in einem flüchtigen Moment, aber als ich mich dann umdrehte, war sie immer noch da - und ist es bis heute. Das ist viel besser als jeder Traum.

Mittwoch, 1. Februar 2012

Cabaret Desire (frisch geguckt)

Ein Abend voller erotischer Geschichten, feurig erzählt von Frauen und Männern in einem schummrigen Salon der Lüste - das versprach die Beschreibung von Erika Lusts neuestem Film Cabaret Desire. Tabsie und ich wollten uns selbst ein Bild machen - als Fans von Lustfilms Ehrensache. Und die 75 Minuten hielten, was sie versprachen, besonders im Gegensatz zu Nickis Entjungferung, die wir seltsamerweise direkt davor schauten.

Als erstes fällt uns auf, dass es in Cabaret Desire keine Synchronisation gibt. In Five Hot Stories For Her wirkten die nachträglich auf Englisch eingesprochenen Stimmen teilweise so störend, dass wir froh waren, wenn beim Sex nicht zu viel gestöhnt wurde. In Cabaret Desire hingegen gibt es fast gar keinen Dialog in den erotischen Geschichten, sondern nur eine(n) Ich-Erzähler(in) pro Geschichte plus teilweise Gesang (wir vermuten, es war Russisch). Gesprochen wird kurz während der Szenen im Salon, in denen wir die Erzähler und die Zuhörer kennen lernen. Ein cleverer Schachzug: So wirken die Geschichten tatsächlich wie live vorgetragen und das Englisch hört sich natürlich an.

Wir bekommen vier erotische Fantasien dargeboten:
  • Die große Lust und den schwierigen Spagat einer Frau, die zwei gleichzeitige Beziehungen mit Alex führt, wobei Alex einmal ein Mann und einmal eine Frau ist. Die Strap-on-Szene in dieser Episode inspirierte uns zu eigenen Verrenkungen mit diesem Spielzeug, aber das gehört in einen eigenen Beitrag.
  • Die Erzählungen eines Sohnes über seine Künstler-Mutter und seine Zeugung. Latex-Liebhaber werden hier auf ihre Kosten kommen - genau wie Bibliophile, Einbrechersympathisanten und Femdom-Artisten.
  • Das Geburtstagsgeschenk für eine Frau, deren Freunde zu viel Geld haben. Es sei gesagt, dass das Geschenk groß, blond und verdammt gut gebaut ist. Wer schon immer ganz in Weiß vögeln wollte, wird an dieser Szene Gefallen finden.
  • Das widerspenstige Wiedersehen zweier früherer Liebhaber, die unsicher sind, ob von den alten Gefühlen noch genug übrig ist, um das Feuer neu zu entfachen. Ein Kuss bringt dann die Erlösung.

Warum sind die meisten Darsteller in den Lustfilmen tätowiert? Diese und andere Fragen haben wir Erika gestellt - die Antwort steht noch aus, wird aber bald kommen, wie mir Kimberly aus dem PR-Team mitgeteilt hat.

Die Tätowierungen bleiben unser einziger Stirnrunzler bei Cabaret Desire; ansonsten tauchten wir mühelos in die Hochglanzwelten dieses Zauberpornos ein, dem man im besten Sinne seinen femininen Ursprung und seinen Drehort Barcelona anmerkt. Durch den Film zieht sich eine fröhliche, unbeschwerte Stimmung, die es uns leicht machte, mehr zu wollen - von diesen Charakteren und von dieser Regisseurin.


Den Trailer und weitere Bilder gibt es hier.

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