Vor allem aber ändert sich der Blick auf den Nachwuchs. Nun mag ich keine Kinder (weil sie hier sind, um uns zu ersetzen), aber reden wir für den Moment über junge Erwachsene, so um die 20.
Die Jungs in dem Alter schaue ich an und denke den unvermeidlichen Gedanken: War ich früher auch so? Mir gefällt es ganz und gar nicht, in dieses Klischee zu fallen, aber das ist oft die erste Frage, die mir in den Sinn kommt. Ich kann nichts dafür, sie ist einfach da. Toni ist auch nur ein Tier.
War ich also früher auch so? Vermutlich. Aber wirkte ich manchmal auch so heiß auf ältere Männer, wie es viele Jungs heute auf mich tun? Vielleicht. Ich erinnere mich da an einen schwulen Arbeitskollegen, mit dem ich in den Pausen oft beisammen saß und über Gott und die Welt quatschte. Wir redeten auch übers Wichsen unter der Dusche - da wusste ich noch nicht, dass er schwul war. Wahrscheinlich fand er mich heiß, obwohl ich einen unmöglichen Haarschnitt hatte. Geschmackssicherheit, siehe oben.
Heute finde ich manchen 20jährigen heiß (OK: die allermeisten), halte mich aber mit Avancen zurück, weil ich die Erfahrung (siehe oben) gemacht habe, dass ich damit gehörig auf die Schnauze fallen kann. 20jährige graust es nämlich vor anderen Schwänzen, das war bei mir damals genau so. Jahre später dämmert ihnen dann, was sie verpasst haben, woraufhin sie sich verzweifelt auf die Suche nach Männerfleisch machen, nur um festzustellen, dass sie inzwischen zu alt geworden sind, um jeden haben zu können. Und dann fangen sie an, selbst nach Jüngeren zu suchen, und der Kreis schließt sich.
Aber zurück zu meiner älter gewordenen Seele. Wenn ich mit einem Jüngling zu tun haben, weiß ich meist sehr genau, an welchem Punkt seiner Entwicklung er ist. Ich merke, wo er noch Defizite hat oder wo er seinen Altersgenossen voraus ist. Ich konnte das in jungen Jahren nie über meine Mitstreiter sagen, weil ich meinen Platz erst selbst finden musste. Heute ist das immer noch eine Herausforderung, aber es wird besser, möchte ich behaupten.
Nun zu den Mädels um die 20.
Kennt ihr den Film Something's Gotta Give? Jack Nicholson spielt einen alternden Womanizer, der sich auf junge Frauen spezialisiert hat. Er beginnt den Film mit folgendem Monolog:
The sweet, uncomplicated satisfaction of the younger woman.
That fleeting age when everything just falls right into place.
It's magic time, and it can render any man...
...anywhere, absolutely helpless.
Ich würde mich nun nicht als hilflos bezeichnen, aber es steckt viel Wahrheit in den Worten des Drehbuchautors. Mit dem wachsenden Altersunterschied hat sich meine Sicht auf junge Frauen verändert. Früher habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht, dass ich dieselben Frauen heiß finde, die die ganze Welt begehrt. Wenn meine Freundin 22 war, dann war das für mich kein Wunder und kein paradiesischer Zustand an sich, sondern eben völlig normal. Dass ganze Horden von 40-, 50- oder 60jährigen neidisch auf mich waren, kam mir nicht in den Sinn.
Heute ist das anders. Rede ich mit gleichaltrigen Freunden über Frauen, dann scheinen 20jährige weit weg zu sein, in einer anderen Kategorie. Wir sind schon eher die perversen alten Säcke, wenn wir sie begehren - so kommen wir uns jedenfalls manchmal vor. Und eine Beziehung zu einer 20jährigen? Nicht drin!
Natürlich gibt es auch nicht wenige Mädels, die mit Männern/Jungs in ihrem Alter nichts anfangen können und sich nach älteren umschauen. Das nimmt uns dann aber nicht das Gefühl, dass so eine Geschichte einerseits unklug und heikel wäre, andererseits verdammt, verdammt heiß. Da kommt wieder das Tier hervor, das auch nur ein Mensch ist, der vielleicht die Bestätigung braucht, ein toller Hecht zu sein. Was gibt es Tolleres, als von jungen Frauen begehrt zu werden? Deswegen ist das Internet auch so beliebt: Zehntausende junge und jüngste Pornoküken geben uns Männern das Gefühl, dass sie uns wollen, obwohl wir zu alt und zu dick sind.
So ist das mit der Wirkung von jungen Frauen. Manchmal steigt sie mir für einen Moment in den Kopf und appelliert an meine niederen Instinkte. Ein bisschen Nostalgie ist vielleicht auch dabei, neben dem gesellschaftlichen geprägten Ideal eines jungen, perfekten Gesichtes, das mich anlächelt oder mich in der Regel ignoriert. Denn wo finden solche Momente statt? In der Stadt, in meinem Mietshaus, im Museum, im Supermarkt. Immer flüchtig, selbst in meiner Fantasie. Süß, unkompliziert und so luftig, dass nichts mehr übrig ist, wenn ich mich umdrehe. Das ist die Magie, von der Jack Nicholson sprach, und sie ist so real, wie Magie es eben ist.
Wie wird es wohl in zehn Jahren sein?
Dann zaubere ich hoffentlich immer noch mit Tabea an meiner Seite, ohne Tricks, aber mit großen Gefühlen. Mit ihr begann es auch in einem flüchtigen Moment, aber als ich mich dann umdrehte, war sie immer noch da - und ist es bis heute. Das ist viel besser als jeder Traum.
Heute ist das anders. Rede ich mit gleichaltrigen Freunden über Frauen, dann scheinen 20jährige weit weg zu sein, in einer anderen Kategorie. Wir sind schon eher die perversen alten Säcke, wenn wir sie begehren - so kommen wir uns jedenfalls manchmal vor. Und eine Beziehung zu einer 20jährigen? Nicht drin!
Natürlich gibt es auch nicht wenige Mädels, die mit Männern/Jungs in ihrem Alter nichts anfangen können und sich nach älteren umschauen. Das nimmt uns dann aber nicht das Gefühl, dass so eine Geschichte einerseits unklug und heikel wäre, andererseits verdammt, verdammt heiß. Da kommt wieder das Tier hervor, das auch nur ein Mensch ist, der vielleicht die Bestätigung braucht, ein toller Hecht zu sein. Was gibt es Tolleres, als von jungen Frauen begehrt zu werden? Deswegen ist das Internet auch so beliebt: Zehntausende junge und jüngste Pornoküken geben uns Männern das Gefühl, dass sie uns wollen, obwohl wir zu alt und zu dick sind.
So ist das mit der Wirkung von jungen Frauen. Manchmal steigt sie mir für einen Moment in den Kopf und appelliert an meine niederen Instinkte. Ein bisschen Nostalgie ist vielleicht auch dabei, neben dem gesellschaftlichen geprägten Ideal eines jungen, perfekten Gesichtes, das mich anlächelt oder mich in der Regel ignoriert. Denn wo finden solche Momente statt? In der Stadt, in meinem Mietshaus, im Museum, im Supermarkt. Immer flüchtig, selbst in meiner Fantasie. Süß, unkompliziert und so luftig, dass nichts mehr übrig ist, wenn ich mich umdrehe. Das ist die Magie, von der Jack Nicholson sprach, und sie ist so real, wie Magie es eben ist.
Wie wird es wohl in zehn Jahren sein?
Dann zaubere ich hoffentlich immer noch mit Tabea an meiner Seite, ohne Tricks, aber mit großen Gefühlen. Mit ihr begann es auch in einem flüchtigen Moment, aber als ich mich dann umdrehte, war sie immer noch da - und ist es bis heute. Das ist viel besser als jeder Traum.
4 Kommentare:
Tonito,
ich finde,
ein paar Tricks haben wir schon auch auf Lager :-P...
und ich finde,
die Träume, auch die von der süßen Jugend, ergänzen die krude Wirklichkeit, auch die unsere, ganz großartig.
Der Witz ist doch, sich in jedem Alter wohlzufühlen, nein?
Und das war ja gerade in der Jugend -also zumindest als ich damals vor hunder Jahren jung war :-)- nicht immer gerade einfach, oder?
Sturm & Drängende Jugendküsse,
tabs*e
Hmm. Die Jugend ist glaube ich nicht mehr so, wie wir sie "im Kopf" haben. Ich gebe Dir recht. Dates mit 20j. Girls sind unterdessen ein No-Go. Sie erschrecken sich nur ab mir ;) Die Männer, nunja. Die sind Kinder in dem Alter im Job (meistens). Die Ausnahme? Eine meiner aktuellen Affären, 24j., denkt wie eine Erwachsene 35j. und sie hat eine Libido und fickt wie eine... Hmm. Der Wahnsinn! ;)
Aber, Micha, Alter, hör' ma:
Deine AA (Aktuelle Affäre) ist mit 24 (VIERUNDZWANZIG) doch nicht mehr "Jugend"...
(Wobei ich es faszinierend finde, wie Du ihr Denken exakt auf "35j." datieren kannst... Toll! - Im Ernst: Freut mich. Für sie wie für ihn, also Dich :-)
Super Geschrieben. Ja, die Gedanken kommen mir auch oft: Wird man automatisch zu dem, was man früher selbst als (geilen) "alte Sacke" bezeichnet hat.?
Hat man überhaupt eine Wahl, oder ist man das einfach mit U30+, aus der Sicht 20jähriger!?
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