Donnerstag, 27. August 2009

Urge the feeling

Wie sieht eigentlich ein Sexshop in China aus? Seit Sonntag kennen Tabea und ich die Antwort.

Wir waren auf dem Weg nach Hause, als wir nahe des Pekinger Nobelviertels an einer Reihe kleiner Läden vorbeikamen. Einer davon war anders, wir wir aus dem Augenwinkel sahen. Wir waren eigentlich schon daran vorbeigelaufen, als wir beide stehen blieben und uns anschauten:
- "Warst du schonmal in einem chinesischen Sexshop?"
- "Nö."
- "Ich auch nicht."
- "Hm. Sollen wir reingehen?"
- "Cool." :-)

Also traten wir ein, vorbei an einem Schild, auf dem "Male Female Happy" stand, und standen in einem ca. sechs Quadratmeter kleinen Verkaufsraum mit vielen bunten Plastiksachen in den zwei Regalen und einer grinsenden Verkäuferin in einer Krankenschwesterkluft. Das war weniger ein Fetischoutfit als viel mehr eine Art Berufskleidung, denn offiziell firmieren diese Läden als "Hygieneshops".

Als Tabea dank ihrer Sprachkenntnisse mit der Verkäuferin ins Gespräch kam, schaute ich mich um: überall billig aussehende Sexartikel, geordnet nach den zwei Zielgruppen Mann und Frau. Interessanterweise waren sie nicht günstiger als hier in Deutschland. Links gab es Lust versprechende Plastikwerkzeuge, rechts Kondome und allerlei pseudomedizinische Aufputschmittelchen, von denen man wahrscheinlich im besten Fall Hautausschlag bekommen hätte. Viel Auswahl gab es nicht, aber zum einen war die Ladenfläche auch winzig, zum anderen dürfte die Zielgruppe nicht so groß wie bei uns sein.

Während ich schmunzelnd alle Toys einem genaueren Blick unterzog, hielt die Verkäuferin eines davon Tabea zur Begutachtung unter die Nase. Um das Produkt anzupreisen, versuchte sie, ein englisches Wort auszusprechen, das ihr irgendjemand auf die Rückseite des Preisschildes geschrieben hatte. Sie scheiterte. Wir halfen ihr auf die Sprünge und erklärten ihr, wie man "utensil" korrekt auf Englisch ausspricht. Das machte sie so froh, dass sie uns weitere Preisschilder zeigte, damit wir sie ihr vorlasen. Nach "urge the feeling" hörten wir auf und wunderten uns einfach nur noch.

Wir beschlossen, dass wir genug gesehen hatten, Tabea bedankte sich für die Beratung und wir verließen dieses Kleinod der Pekinger Geschäftswelt mit dem Wissen, dass man auch in China Sextoys kaufen kann und dabei manchmal sogar multilingual beraten wird.

2 Kommentare:

Schlapphut hat gesagt…

So kann es in dem Laden aber auch aussehen: http://highonsex.blogspot.com/2009/08/dildos-in-china.html

Toni Toronto hat gesagt…

Danke für den Link! Unser Laden war weit weniger schick und hatte ein kleineres Sortiment.
Beim nächsten Pekingbesuch werden wir Ausschau nach "Sweet Secrets" halten.