Posts mit dem Label Fetisch werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Fetisch werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Sonntag, 9. Juni 2013

Wenn der Weinmann zweimal klingelt (Teil 2)

Teil 1 findet ihr hier.

Vor mir steht das Stativ mit Tabeas Kamera, neben dem Bett stehen Maria, Tabea und Sebastian eng verschlungen. Ihre Hände erkunden alles, was sich unter der Kleidung anbietet, ihre Lippen suchen Gegenstücke, ihre Haut knistert bei jeder Berührung. Sebastians blanke Brust schimmert in der Röte des Raumes und dient Tabsie als Spielwiese. Bevor ich denken kann "Seb ist ein Heißer, da würde ich auch gern…", fällt mein Blick auf Maria, die mit ihren Fingern Tabsies Bauch und Hüften streichelt.

Flugs stelle ich den Wein ab und reihe mich zwischen Tabsie und Maria ein. Maria nimmt es mir nicht übel, dass ich mich in den Weg stelle, im Gegenteil: Schnell ist ihr Blick ganz bei mir und zeigt mir sehr deutlich, was sie will. Als ich meine Hände um ihre Hüften lege, öffnen sich ihre Lippen. Unsere Zungen treffen sich in feuchten Küssen, unsere Körper folgen. Schon bin ich in diesem Spiel mittendrin.
Aus Küssen werden handfeste Lustbekundungen. Neben uns fummeln, entkleiden und stöhnen Tabsie und Seb, wie ich neugierig feststelle. Lange bleiben meine Blicke nicht bei den Beiden, denn Maria fordert meinen vollen Einsatz. Als sie ihn bekommt, gibt sie sich mir hin. Ich führe ihren Kopf mit einer Hand zur Seite, so dass sie mir ihren Hals präsentiert. Gierig beiße ich mich in kleinen Schritten bis in ihr Dekolleté herab, in das ich genüsslich eintauche. Meine Hände sind dabei schon längst unter ihren Rock gerutscht und kneten ihre Pobacken.
 
Während Tabsie Sebastian von allen lästigen Kleidungsstücken befreit, tue ich das gleiche mit Maria. Es dauert nicht lange, bis wir alle nackt auf dem Bett liegen. 1,40 m sind tatsächlich breit genug für vier Personen, wenn diese vier Personen kein Problem mit ausgiebigem Körperkontakt haben.
Maria legt sich auf den Rücken und spreizt ihre Beine, damit meine Zunge ihre Piercings entdecken kann: das erste trägt sie an der Unterlippe, das zweite an der linken Brust und das dritte an der Klit. Mit jedem Stück Metall kommen wir beide mehr ins Schwitzen. Beim dritten angekommen spielen meine Sinne verrückt. Tief zwischen Marias Beinen liegend kann ich mich kaum sattsehen, -riechen oder schmecken - erst recht nicht, da ich zwischendurch immer wieder kurz den Kopf hebe, damit ich Tabsie und Seb bei ihrem Treiben zusehen kann. Seb genießt es ohne Frage, wie Tabsie seinen wunderschönen Schwanz in ihrem hungrigen Mund verschwinden lässt. Fräulein Nimmersatt ist ganz in ihrem Element.

Überhaupt passen die Elemente in dieser Nacht perfekt zusammen. Wir stecken, ecken, streicheln, lecken, ficken, küssen und kuscheln so harmonisch an- und nebeneinander, als  wären wir für den gemeinsamen Nahkampf gemacht worden. Wilder, rauer Sex wechselt sich mit ruhigen Streicheleinheiten ab. Obwohl es immer später wird, zeigen wir keine Anzeichen von Müdigkeit. Die Zeit spielt keine Rolle, wenn wir unsere Körper immer wieder neu auf dem Bett ordnen. Es scheint alles zu fließen, ohne dass wir viel steuern müssen. Wenn ich nach Tabsies Hand greife, ist sie immer da, um mir zu zeigen, dass alles in Ordnung ist. Ähnliches schließe ich aus Marias Hand an meinem Po. Nur als Seb sich vor mir aufbaut, um seine Zunge in meinem Mund zu versenken, bin ich kurz überrascht. Aber wirklich nur kurz, denn Seb macht das so hervorragend, dass ich glatt mitmache.

Um den Jungs in nichts nachzustehen, entdecken Maria und Tabsie, wie gern sie sich haben. Sie genießen einander gleich viel ausführlicher, als Seb und ich uns das getraut haben. Wir Jungs überlassen die Spielwiese nun unseren Damen, die den zusätzlichen Platz zu nutzen wissen. Tabsie scheint so viel Spaß an Marias Lust zu haben, dass ich ernsthaft ins Grübeln komme, ob ihre Bi-Neigung tatsächlich so klein ist, wie sie immer sagt. Aber heute Nacht passt es alles zusammen, auch Marias Zunge in Tabsies klitschnasser Pussy.
Ich wage ein Experiment: Unser schwarzer Dildo wird flugs mit ein paar Seilen zu einem Strap-on umgebaut. Seb und ich müssen Tabsie nicht lange überzeugen, wie glücklich sie Maria damit machen könnte. Als ich Tabsie den Dildo umgeschnallt habe, fühlt sie sich gleich wie ein Mann. Stolz präsentiert ihren prächtigen Fortsatz dem staunenden Publikum. Marias Augen werden dabei immer größer. "Komm, nimm mich von hinten" lässt Tabsie sich nicht zweimal sagen. Ein paar Handgriffe sind noch nötig, bis der Winkel stimmt, dann haben die beiden Damen ihren Rhythmus gefunden. Ehrfurchtsvoll bezeugen Seb und ich, wie Tabsie Maria in den siebten Himmel stößt. Ein Anblick für Götter.

Es muss gegen vier Uhr sein, als wir alle erschöpft beschließen, dass es nur eine Sache geben kann, die uns jetzt noch glücklicher machen kann: Schlaf. Der Buttertoast, den ich zwischendrin gereicht habe, ist aufgebraucht, und den Wein möchte nun auch niemand mehr öffnen. Duschen ist angesagt, denn in dem roten Licht haben wir den Überblick verloren, wie dreckig wir einander gemacht haben. Das Bett hat sicher einige Körperflüssigkeiten aufgesogen, aber vieles dürfte noch an unseren Körpern hängen.
Als wir alle geduscht und bekleidet sind, verabschieden Maria und Seb sich mit einem letzten, warmen Kuss in die kalte Nacht. Tabsie und ich sind nun wieder alleine in diesem fantastischen Bett, in dem es sich zu weit ganz wunderbar löffeln lässt.

Sonntag, 26. Mai 2013

Wenn der Weinmann zweimal klingelt (Teil 1)

"Ich mag eigentlich keinen Wein, aber der hier schmeckt mir richtig gut", sagt Maria, als sie das erste Glas Nero d'Avola getrunken hat. Zügig schenkt Tabea ihr nach, wie es sich für eine gute Gastgeberin gehört. Sebastian muss Wasser trinken, denn er sitzt nachher noch am Steuer. Wobei wir noch nicht wissen, wann "nachher" sein wird. Die Beiden sitzen nicht ohne Hintergedanken an unserem Küchentisch.

Als wir Maria und Sebastian das erste Mal trafen, waren sie auf der Durchreise nach Amsterdam. Es handelte sich um eine Busreise über Silvester mit einer Übernachtung. Bevor sie sich das antaten, wollten sie mit uns was essen. Bei der Gelegenheit schmuggelten wir ihnen ein Schoko-Massagegel in die Koffer, von dem wir uns gerne trennten.
Das nächste Mal trafen wir sie auf einer Goth-Party in einem ehemaligen Weinkeller. Wir hatten uns alle in schwarze Schale geworfen, um fabelhaft auszusehen. Das klappte auch, am Ende knutschten wir alle miteinander, bloß Sebastian nicht mit mir, weil wir uns nicht trauten.
Danach wollten wir die Beiden gleich auf die nächste Fetischparty mitnehmen und boten ganz großzügig unser Bett als Übernachtungsgelegenheit an, doch an dem Abend hatten sie die Köpfe mit anderen Dingen voll und stiegen kurzfristig aus.

Nun sind sie wieder bei uns, diesmal ohne Partypläne, aber durchaus mit Plänen. Klugerweise haben wir vorab nichts abgesprochen, durchgespielt oder geplant, denn das hat schon der Vergangenheit nicht funktioniert. So kann sich der Abend entwickeln, und das tut er bald auch.

Der Wein neigt sich schneller dem Ende zu, als uns lieb sein kann. Doch Tabea wäre nicht Tabea, wenn sich nicht wüsste, wie wir an mehr kommen, ohne die Plörre von der Tanke holen zu müssen. Die Lösung heißt Guido. Guido ist der Weinhändler unseres Vertrauens und als solcher enorm wichtig für unsere Beziehung. Sein kleines Weinparadies hat um diese Uhrzeit nicht mehr geöffnet, aber wir haben Guidos E-Mail-Adresse. Ein paar Zeilen sind schnell verfasst. Während wir auf seine Antwort warten, erfreuen wir uns an den schier endlosen Videoarchiven des Joyclubs. Hier und da findet sich ein schöner, strammer Schwanz, der uns alle fröhlich macht.

Guido antwortet schnell. Er könnte gleich mit einer Überraschungskiste vorbei kommen, ein kurzer Anruf würde genügen. Zwei Minuten kennt er unsere Adresse und verspricht, in einer Stunde mit der Ware bei uns zu sein. Es geht doch nichts über einen guten Dealer mit 24h-Service.

Als die letzten Tropfen des Nero d'Avola vertilgt sind, kommen wir einander näher. Erstaunt stelle ich fest, dass Sebastians Hose dicker geworden ist, weil Tabeas Hand hineingerutscht ist. Wein, Weib und Joy-Videos haben Spuren hinterlassen. Ich führe die Meute ins Schlafzimmer, wo wir ganz schlau ein Rotlicht installiert haben, das nun seinen hinterhältigen Zweck erfüllt. Marias Körper scheint auf dem Bett im roten Licht so verführerisch, dass Tabea ihre Kamera in Windeseile auf die prallen Formen richtet. Sebastian und ich genießen Marias Posen still im Hintergrund.

Mein Handy klingelt. Guido sagt, er ist gleich bei uns. Ich soll vor der Tür warten, weil er schnell ausladen möchte. Also entschuldige ich mich kurz bei unseren Gästen, ziehe meine Jacke an und flitze vor die Tür. Auf der Straße ziehen Partygänger an mir vorbei, während ich auf Guidos Scheinwerfer warte. Es dauert nicht lange, bis er lachend vor mir hält. Der Wein ist schnell ausgeladen. Er hat nicht viel Zeit, ist selbst verabredet. Ich drücke ihm Geld in die Hand, bedanke mich herzlich für den vorbildlichen Service und wünsche ihm einen tollen Abend - wohl wissend, dass mein Abend jetzt erst richtig anfängt.

Als ich wieder in der Wohnung bin, ist die Schlafzimmertür geschlossen. Ich stelle die Weinkiste ab, ziehe zwei Flaschen heraus und schleiche mit mit ihnen an die Tür heran. Vorsichtig drücke ich die Klinke runter. Meine Augen gewöhnen sich nur langsam an das tiefrote Licht im Raum...

Teil 2 findet ihr hier.

Dienstag, 7. Mai 2013

SMS von Tamara

Von: Tamara
An: Tabea
Hallo Süße, wir haben gestern an euch gedacht, als wir gemalert haben. Wären die Überziehanzüge zum Schutz der Kleider nicht etwas für eine eurer Partys? Natürlich mit nichts/wenig drunter. ;-) Und habt ihr den Knisterzucker, von dem ich so begeistert bin, schon mal beim Oralsex ausprobiert? Neckische Grüße!
Unser Samstagabend ist damit verplant.

Sonntag, 5. Mai 2013

Die Party vor der Nacht, die zum Tag wurde

Tabeas Surferbericht ließ eine wichtige Frage ungeklärt:

Wie war eigentlich die Party?

Als offizieller Partybeauftragter von 15Minuten ist es meine Pflicht, hier Aufklärung zu leisten.

Bekanntlich handelte es sich um unsere erste echte Fetischparty, nachdem wir zuvor mehrere Anläufe unternommen hatten, aber immer nur in der Wüste oder in der eigenen Küche gelandet waren. Diesmal gingen wir auf Nummer Sicher und kauften vier Tickets für eine große Fetischpartyreihe, die uns sogar versprach, dass dieses Mal alles "XL" sein würde. So lockt man Tonis an.

Gegen halb zwölf erreichten wir das Testgelände, dicht gefolgt von Jenny und Jakob, die sich ebenfalls durch die gackernden 18-Jährigen gekämpft hatten, welche in den umliegenden Feierclubs ihr Taschengeld für Wodka-RedBull ausgeben wollten. Wir hatten die Kohle stattdessen in unsere Outfits gesteckt, dank derer wir fabelhaft aussahen. Das dachte auch die Rothaarige am Einlass, die mir freundlicherweise gleich an die neue Lederhose packte, weil sie mich so umwerfend fand - oder weil sie meinem Leder Unechtheit unterstellte, was zum direkten Partyausschluss geführt hätte. Bestimmt fand sie mich umwerfend.

Kaum waren drin, krallte ich mir ein stilles Mineralwasser. Tabea bekam etwas, das früher Alcopop hieß, Jenny trank Rotwein, Jakob 'ne Limo. Wir wollten ganz klar fetischmäßig mehr auf die Kacke hauen als getränkemäßig. Außerdem waren wir nicht gekommen, um tief ins Glas zu schauen, sondern tief in Dekolletés aller Art. Und die gab es reichlich, wobei sie ergänzt wurden von ganz blanken Brüsten, komplett verhüllten Brüsten und allen möglichen anderen Brüsten. Schwarz war die dominierende Farbe, aber das gab es in den buntesten Kombinationen.

Überhaupt wurden uns vielfältige Sinneseindrücke geboten: Junge, Alte, Dicke, Dünne, Schwule, Lesben, Transen, Doms und Devs, Schlangesteher und Vordrängler, Tänzer und Bläser, Hauer und Stecher, Stiefellecker und Wassertrinker. Jakob brachte es bald gut auf den Punkt:

"Das hier ist super zum Leutegucken."

So guckten wir den Lesben beim Tanzen zu,  dem Stiefellecker beim Stiefellecken mit zwei Damen, dem Dicken beim Schlangestehen, den devoten Damen beim Ausgepeitschtwerden und den Nackten beim Nacktsein.
Am meisten faszinierten uns zwei Bondage-Meister, die ihre Damen mit viel Talent in Seile packten und an die Decke hingen. Ihre Geschwindigkeit und ihre Eleganz waren atemberaubend. Jeder Griff saß, jeder Knoten war ein kleines Kunststück. Nicht umsonst hatten sie das größte Publikum.

So spannend das Hingucken auf die Liebeskünste rundherum auch war, so richtig geil oder anregend oder lustmachend fand ich es nicht. Das Ding war zu groß und zu hektisch. Meinen Kompagnons ging es ähnlich, so dass es bald Konsens war, die Party zu verlassen. Wir stiegen zu Jenny und Jakob ins Auto, um den zweiten Teil der Nacht einzuläuten.

An dieser Stelle gebe ich wieder an Tabea ab.

Montag, 4. Februar 2013

Gastbeitrag: In Brandenburg II

Ein Gastbeitrag von Minna Millennium.

Man hatte noch nicht ganz die Türe des Fetischclubs passiert, da tauchte man in eine andere Welt. Gut gebaute Kerle, die sich schon im Eingangsbereich ihrer Hemden entledigten; Frauen, mit wippenden Hüften, die einen an die Hand nahmen und zur Bar begleiteten. Wir bestellten zwei große Kelche Wein. Ähnlich wie die 77er Oberföhringer Vogelspinne überraschte auch dieser Wein durch seine fruchtige Frische und hinterließ auf der Zunge ein blumiges Gefühl - und kein pelziges, wie man fälschlicherweise hätte vermuten können. Der Wein war tiefrot, vollmundig und anregend. Er benetzte die Lippen und ließ sie noch schöner, noch roter erscheinen.

Das Paar, mit dem wir verabredet waren, stand am anderen Ende der Bar. Auch die beiden tranken Wein. Unsere Blicke trafen und verknoteten sich. Jasper griff mir unter das Kleid, kniff mich in den Hintern und schob mich in Richtung der beiden. Mein Herz pochte. Meine Pupillen waren geweitet. Nicht vom Wein. Als wir den beiden gegenüberstanden, prosteten wir uns zu. Jasper küsste Tabea, ich küsste Toni. Unsere Zähne klackerten kurz gegeneinander. Und dann küsste ich Tabea. Danach direkt noch einmal Toni, weil es so schön war. Mit Tabea stand ich Arm in Arm. Umgriff wie selbstverständlich ihre Taille, lächelte sie vielsagend an und genoss das Ambiente im Allgemeinen und ihren Duft im Speziellen.

Im hinteren Teil des Clubs standen auch zwei Paar beieinander. Vermutlich Neulinge. Einer der Jungs trug ein hochgeschlossenes schwarzes Hemd samt Krawatte, der andere ein abgefahrenes „GIRLS GIRLS GIRLS“-T-Shirt. Fraglich, wieso man den in dem Aufzug reingelassen hatte. Eine der Frauen trug einen hochgeschlossenen Catsuit, die andere eine Corsage zu einem schwarzen Kleid. Süss, die Vier. Später gesellten sich noch mehrere Clubbesucher zu diesen zwei Pärchen. Wortfetzen wie „Steuererklärung/Polyethylen/Fendt/Hirschbraten und Ehevertrag“ drangen zu uns. Das sollte uns recht sein, denn so konnten wir die Themenräume für uns beanspruchen.

Zielsicher steuerten wir den Raum an, der über die einzige Matratze des Clubs verfügte. Wir ließen uns auf den weichen Untergrund fallen. Ich tauchte meinen Finger in mein Weinglas und leckte den Tropfen mit der Zunge ab. Erneut tauchte ich meinen Finger in das Glas und strich daraufhin Toni mit dem Wein-benetzen Finger über die Lippen. Für einen Moment glitt mein Finger in seinen Mund, ich spürte seine Zunge und seine Zähne, wie sie an meiner Fingerkuppe knabberten. Meine Erregung stieg. Beherzt griff ich Toni in den Schritt. Und nahm auch da Erregung wahr. Ich suchte Jaspers Blick, doch der war bereits mit Tabea verknäult.

Toni zog mich näher zu sich, ich griff in sein Haar und wir versanken in einen vielversprechenden Kuss. Kurzzeitig spürte ich Hände an meinem Hintern und gleichzeitig an meinen Schenkeln. Doch Toni zog mich so fest an sich, dass es mir nicht möglich war zu sehen, ob es Jaspers oder Tabeas Hände waren, die ich spürte. Unglücklicher Weise vereitelten die beiden Pärchen mit ihrem Gefolge ein weiteres Vertiefen der Situation, denn sie beanspruchten die Liegewiese für einen Legwrestling-Contest. Wir blieben trotzdem bis um drei Uhr.

Mittwoch, 30. Januar 2013

In Brandenburg

Was ist trauriger: ein lieblos eingerichteter Fetischclub oder ein fast leerer lieblos eingerichteter Fetischclub?

Die Antwort lautet: ein fast leerer lieblos eingerichteter Fetischclub, in dem die Hälfte der Gäste Biker sind. Solche Biker.

Wir hatten uns das anders vorgestellt, als wir uns mit den Hoppenstedts zur "Bi-Party" verabredeten. Der kleine Club schien die Fetisch-Oase der Stadt zu ein, nachdem sein großer Bruder schon vor Jahren schließen musste. Da wollten wir vier anderen Erwachsenen bei der Arbeit zuschauen und gleichzeitig Tabeas neues Korsett der breiten Öffentlichkeit vorstellen.

Leider bestand die Öffentlichkeit aus 14 zu dürftig bekleideten Zeitgenossen jenseits der 50, die uns kollektiv erschrocken anstarrten, als wir durch den Vorhang zur Bar gingen. Der Wein war schlecht, ebenso die große Spinne über'm Eingang. Für meinen Geschmack hing hier noch zu viel Deko von Halloween herum. Es gab die Standardausstattung für 50-Shades-Leser samt Streckbank, Käfig und Andreaskreuz, aber originell war das alles nicht. Und leer, leer war es.

Wir unterhielten uns ganz wunderbar mit den Hoppenstedts: vor der leeren Gefängniszelle, vor der verwaisten Liebesschaukel, am Rande der leblosen Tanzfläche und neben der unbenutzten Spielwiese. Ab und zu lief jemand an uns vorbei, offensichtlich auf der Suche nach Leben. Doch wir waren auf dem Mars.

Wir bleiben trotzdem bis um drei Uhr, weil die Hoppenstedts den Mangel an Fetischern durch ihre bunten Geschichten mehr als wett machten. Mit denen könnte man bestimmt auch gut durch Brandenburg fahren - vielleicht auf einem Motorrad? Und wenn wir zwischendurch unsere Ruhe wollen, gehen wir einfach in einen Club.

Sonntag, 11. November 2012

Demo-Veranstaltung

Gestern war Samstag. Toni und ich hatten einen Plan:

Wegen der beängstigenden Terminkalendersituation vor Weihnachten wollten wir unser traditionelles Advents-Shoppen vorverschieben und unsere Tour durch ausgewählte Sex-Läden der Stadt gestern durchziehen.

In unserer Nachbarschaft befindet sich ein Shop für Fetisch-Klamotten und anderen Spaß, dessen Auslage regelmäßig dazu führt, dass jeder zweite Radfahrer, der den Radweg davor passiert, vor lauter nach-rechts-ins-Schaufenster-Schauen versehentlich eine Oma umfährt. Weil das seit bestimmt 10 Jahre so ist, sieht man dort eigentlich keine Omas mehr auf dem Gehsteig. :) Aber es soll hier nicht um Omas gehen. Schade eigentlich.

Toni und ich betraten kurz nach dem Frühstück kurz nach 12 Uhr diesen Laden. Sofort wurden wir vom Chef - einem großartiger Verkäufer! - "beraten".

Er war ziemlich sauer auf die "scheiss Demo", die an diesem Tag in der Nähe mit großem Polizeiaufgebot stattfand und die ihm das Geschäft blockierte, weil man den Laden nur noch schwer erreichen konnte.

"Ihr habt Glück, normalerweise ist der Laden voll um diese Uhrzeit...! - Wart Ihr schon mal da?... Woher kennt Ihr uns? Habt Ihr uns schon mal im Fernsehen gesehen, da sind wir nämlich oft...."
("Nö,...":)

"Wie wär's mit einem Korsett für dich, die mache ich selbst.... (zack, hatte ich meine Jacke ausgezogen und ein Korsett umgeschnürt und bekam kaum mehr Luft; das Korsett gefiel mir sehr)... Hier dazu dieses kurze Kleid, probier's doch mal an, ich häng's Dir in die Umkleide.... High Heels, hier... Zieh den BH aus!...."

Und so kam's, dass Toni einen Moment später auf einem niedrigen Ledersessel saß, sich zurück lehnte und vor ihm eine völlig (!) andere Tabea stand und sich vorm Spiegel drehte... Ihm gefiel es, und ich fand's auch nicht komplett scheisse. Im Gegenteil. Von der Demo bekamen wir nichts mit.

Der Verkäufer wurde abgelenkt: Gerade als er sich daran machen wollte, auch Toni in Bestzeit in einen waschechten Leder-Lack-Latex-Fetischisten zu verzaubern, betraten nach und nach mehrere Leute den Laden. Sein Jagdtrieb war nicht mehr nur auf uns fokussiert. Ebenso schnell, wie ich die Umkleide betreten hatte, wurde ich aus ihr vertrieben; denn da hing schon ein Kleid, das eine Andere anprobieren sollte. Zack.

In Ruhe - und von einer seiner Kolleginnen, einer freundlichen Verkäuferin, beraten - schauten wir im Keller die Männer-Ecke durch. Toni probierte ein fesches Top an, das ihm ausgesprochen gut stand.

Am Ende kauften wir (erstmal) nur einen äußerst raffinierten BH. Über alles andere wollten wir eine Nacht schlafen. Schließlich war das preislich kein Wühltisch.

Wir zogen weiter durch unsere liebenswürdige Stadt, beobachteten viele Polizisten, einige Szenen, und wenige Demonstranten, landeten in einem faden Beate Uhse Shop zwischen, der mich langweilte, und stießen am Ende die Tür unseres Lieblings(-Schwulen)-Sex Shops auf. Hier war die Welt in Ordnung:
Obwohl viel näher an der Demo dran, war der Laden gut besucht, die Verkäufer freundlich und kompetent wie immer, und... unser Warenkorb füllte sich wie von alleine: ein neuer Cockring für Toni, mehrere Seile, ein Halsband mit Öse für mich. Und daneben viele spannende Sachen zum Anschauen und Anfassen.

Abends wurden die Schätze ausprobiert. *punkt*

Freitag, 13. Juli 2012

Im Mainstream


Mainstream: die Hauptströmung, das Etablierte, die Mitte, der Durchschnitt.

Durchschnitt klingt langweilig und stumpf, aber auch beruhigend und bequem. Niemand will Durchschnitt sein, obwohl wir alle davon profitieren. Es gibt auch immer einen Durchschnitt, ob wir ihn wollen oder nicht. Ob es immer eine Schnittmenge gibt und wie groß sie sein könnte, ist eine andere Frage.

Die Mitte klingt viel sympathischer. Viele fühlen sich in der Mitte wohl und werben damit, wenn sie sich dort angekommen fühlen. Die Mitte der Gesellschaft ist besonders beliebt in der Politik. Ich bin gerne in eurer Mitte, ob im Verein oder in der Nachbarschaft. Und wenn ich in ihrer Mitte liege, dann ist das oft zwischen ihren Beinen. Win-win.

Das Etablierte fordert stets zum Niederreißen auf. Ihm lastet der Ruf des Eingestaubten, Verrosteten und Verbohrten an. Was etabliert ist, stellt nur den kleinsten gemeinsamen Nenner dar, lehrt uns unsere Erfahrung - oder wenigstens unser Bauchgefühl. Das Etablierte funktioniert gut, aber es ist nicht neu und schon gar nicht aufregend.

Die Hauptströmung fließt schnell und kraftvoll. Sie reißt viel mit und schwemmt viel hinfort auf ihrem Weg hinab ins Meer, wo sich alles vermischt. Sie beißt sich so lange an Widerständen die Zähne aus, bis diese Widerstände verschwunden sind. Für den flüchtigen Beobachter wirkt sie immer monoton, doch mit der Zeit verändert sie sich, denn sie geht mit ihr.
Was die Hauptströmung aber so besonders macht, sind ihre Nebenarme: die vielen kleinen Seitenströmungen, die sie hervorbringt und die sich neben ihr schlängeln. Diese Abzweigungen entstehen oft an Stellen, an denen man sie nicht erwartet hätte, an denen sie aber wunderbar ins Bild passen. Manche vereinigen sich später wieder mit der Strömung, die sie gebar, manche aber fließen auch parallel dazu, weil es klare Begrenzungen gibt, die sich nicht so einfach überwinden lassen. Und in jeder Strömung schwimmen andere Fische.

Warum schreibe ich das? Weil ich inzwischen weiß, wie sehr ich diese Seitenströmungen liebgewonnen habe. So lieb, dass es mir ohne sie langweilig wäre. Ich mag es, sie zuerst mit etwas Scheu zu entdecken, dann ihr Wesen gründlich zu erforschen, und schließlich zu beobachten, was darin schwimmt, um mich eines Tages vielleicht selbst darin zu tummeln.

Die Reize dieser kleinen Ströme rufen bei mir intensivere Reaktionen hervor als das meist monotone Rauschen des Mainstreams. Ich mag ihre spontane, temporäre, ungezähmte Natur, die sich frischer anfühlt als der von vielen Menschen geformte Hauptstrom. Das Kleine fasziniert mich, weil es nicht vieler Regeln bedarf. Das Ungewöhnliche, das selten Gesehene, das Erstaunende schärft meinen Blick und verschafft mir dadurch auch immer wieder Erregung. Da kommt de Sade ins Spiel:
Variety, multiplicity are the two most powerful vehicles of lust.
Ich springe hinein, bade, suhle mich und genieße dabei unbeobachtet von der Masse meine Lust, die sich vor mir ausbreitet - und vor uns, wenn Tabea an meiner Seite badet.

Trotz allem schätze ich den Mainstream als bequemes Fortbewegungsmittel, dessen Größe ich mir auch zu nutzen machen mag. Wie froh war ich, als ich mich nach schmerzvollen Jahren endlich dort angekommen sah! Mainstream muss nichts Schlechtes sein, aber ich bin mir über seine Limitierungen im Klaren. Ich schwimme in ihm, damit ich zwischendrin immer wieder anhalten und eine kleine wohltuende Abzweigung nehmen kann. Im Laufe der Jahre habe ich den großen Wert dieser Umwege für mich erkannt, dennoch sind viele Seitenarme bisher noch unentdeckt, weil ich noch gar nicht über sie nachgedacht, geschweige denn gesprochen habe - nicht mit mir, noch mit anderen. Ich möchte noch oft abbiegen, um mich hinzugeben. Wie gut, dass der Strom nie abreißt.

Mittwoch, 30. März 2011

*top* of the world - schweizerische männer-unterwäsche

Toni kennt meinen Schweizer Männer-Unterwäsche Fetisch. - Und trägt es mit Würde.

Doch es gibt noch etwas, was dabei selbst auf dem schweizerischen Markt extremST herausRAGEND ist.




* Ich sehe selten Bilder, die mich auf derart umhauen. Vor allem, wenn man weiss (und das weiss tabsie), dass diese Bilder weitestgehend nicht retuschiert sind. Die gefüllten Unterhosen standen tatsächlich da und da und da so auf'm Berg, im Schnee und so weiter... Ist das nicht groß?

Sonntag, 13. Dezember 2009

Beim Stammtisch

Tabea und ich waren vor einiger Zeit beim Joyclub-Stammtisch unserer Stadt. Das wollten wir uns gönnen, nachdem der Freudenverein uns beiden im Laufe der Zeit so viel Glück und Ärger gebracht hat. Glück, weil wir uns schließlich dort kennen gelernt haben (und auch noch andere Leute, die ganz ok sind. Nicht wahr, Bibi & Lucy & Freaks? :-). Ärger, weil Tabea manchmal die Models weglaufen und ich dreckige Privatfehden mit Moderatoren aushalten muss. Aber unterm Strich sind wir über unsere Mitgliedschaft ganz froh, weswegen wir auch immer wieder gerne unsere virtuellen Nachbarn näher kennen lernen. Und die Gelegenheit hatten wir beim Stammtisch.

Nach einer Aufwärmrunde in meinem Bett machten wir uns teilmotiviert auf den Weg zum angegebenen Lokal, das extra für diesen Zweck angemietet war. Vorher hatten die Organisatoren jeden Tag ein halbes Dutzend Drohmails herausgeschickt und prophylaktisch schon einmal alle verdammt, die sich angemeldet hatten, aber nicht erscheinen würden. Da wir keine Lust hatten, auf die Ignore-Liste zu kommen, stiegen wir um halb neun in den Bus und waren gespannt, wer uns gleich erwarten würde. In der Tasche hatten wir zweimal Trinkschokolade am Stiel, die Tabea in genialer Manier als Wichtelgeschenke besorgt hatte.

In der Bar angekommen erwartete uns ein voll gepackter Raum (am Ende waren's ca. 130 Teilnehmer), ein sehr beschäftigtes Organisatorenpaar und einige pralle Dekolletés. Das war erst einmal alles, was ich sehen konnte, als wir im Eingang standen und brav darauf warteten, unsere Namensschilder zu bekommen und unsere Geschenke abzugeben. Der Gewichts- und Altersdurchschnitt war merklich höher als auf der Young Generation Party im letzten Februar. Man saß an großen und kleinen Tischen zusammen, trank, aß, lachte. Es ging eigentlich zu wie in einer normaler Kneipen, bloß trugen einige Damen und ganz wenige Herren Fetischkleidung, meistens in der Art, die wir (und ihr) von unzähligen "paar4346"-Profilen aus dem Joy kennen. Wir schauten in nette Gesichter, die eine einladende Stimmung verbreiteten.

Unserer Jacken entledigt, aber ansonsten ganz züchtig gekleidet setzen wir uns mitten ins Geschehen an einen Tisch mit zwei Typen um die 30, mit denen wir schnell Freundschaft schlossen. Jan und Manni waren alte Kumpels aus dem Osten, die das Schicksal zuerst in den Westen und anschließend in den Joyclub verschlagen hatte. Während wir unseren Hunger stillten (Ich wollte ja was essen, aber Tabea bestellte Flammkuchen), stillten die beiden fröhlich und gut gelaunt unsere Neugierde. Wir wetteten, wer an dem Abend die meisten Ohrfeigen bekommen würde (Jan gewann am Ende mit zweien) und wer die meisten Joy-Profile hatte (Tabea und ich gewannen mit fünfen). Jan und Manni waren sowas von süß, dass ich vorschlug, sie sollten ein Paarprofil aufmachen. Sie waren sofort Feuer und Flamme - jedenfalls soweit man das von zwei Heteros erwarten konnte. Wird das vielleicht ein neuer Fall für den Fake-Detektiv?

Nebenbei verdrehte Tabea unseren Tischnachbarn den Kopf und die Zunge, schlug Bodo, den Bären, mehrfach auf den Oberarm und grüßte immer wieder die anwesenden Models, die sie schon vor der Linse hatte oder noch vor jene bekommen wird.
Bald wurden unter den lauten Kommandos der Organisatoren die Wichtelgeschenke verteilt. Wir freuten uns über Weingummiherzen, einen Marzipanschwanz und ein Windlicht aus Terrakotta. Damit ging es uns ähnlich gut wie dem Nebentisch, der einen Jelly-Schwanzaufsatz, ein übel riechendes Massageöl und ein frivoles Dominospiel ergattern konnte. Der Abend hatte sich gelohnt.

Wir verabschiedeten uns irgendwann von unseren neuen Freunden, um wieder unsere Zweisamkeit zu genießen und schon mal ein paar Sprüche zu überlegen, die wir den Beteiligten am nächsten Tag ins Gästebuch schmettern würden (von Tabea verpackt in viele bunte Smileys). Bis zum nächsten Stammtisch.

Sonntag, 29. November 2009

Erinnerungen

Begegnungen mit Leuten, die man lange nicht gesehen hat, lassen Erinnerungen wieder aufleben. Man erinnert sich nicht nur an Dinge, die man beim letzten Treffen tat, sondern auch an die Gefühlslage von damals. Und dann zieht man Vergleiche.

So geschehen, als ich vor ein paar Tage eine Frau wiedertraf, die ich einst datete. Es blieb damals bei einem Abendessen, aber wir hatten danach noch sporadischen Kontakt. Und vor ca. einem Jahr gab ich ihr Mathe-Nachhilfe (Nein, sie geht nicht mehr zur Schule, sondern sie ist BWL-Studentin ;-), was ich bis dato auch noch nicht mit einem Joyclub-Kontakt gemacht hatte. Vielleicht wird das ein neuer Fetisch in der "Szene"? Egal, nun rief sie mich wieder zwecks Nachhilfe an, bloß konnte ich diesmal auch nicht helfen. SPSS ist nicht meine Welt. Wir verabredeten uns stattdessen auf einen Cocktail, weil sie mir aus dem Vorjahr noch einen schuldig war.

Wir trafen uns also in einer Bar und redeten über dies und das. Sie ist immer noch Single und hat nicht nur gute Erfahrungen mit ihren Dates gemacht. Als sie ihre Horrorgeschichten erzählte, wurde mir klar, dass ich den ganzen Dating-Prozess nicht vermisst habe, seitdem ich bei Tabea in festen und warmen Händen bin.
Die Dates an sich waren meistens sehr schön, auch wenn sich in der Regel nichts aus ihnen ergeben hat. Aber die Vorbereitungen darauf haben mich sehr viel Kraft gekostet. Ständig war ich besessen von der Frage, wann und mit wem ich das nächste Date haben sollte. Immer auf der Suche zu sein, immer unter Druck, immer im Ungewissen, das hat mich manchmal zermürbt. Und ich darf gar nicht daran denken, wie viel Zeit ich mit Mails, Chats und Telefonaten verbracht habe. Meine Nächte waren zu kurz und mein Ego angekratzt. Selten war ich zufrieden mit meinen Werbekünsten, noch seltener mit den Frauenangebot, das auf dem virtuellen Markt gerade vorhanden waren. Insgesamt habe ich zu viel Zeit mit Dingen verschwendet, die nicht wirklich wichtig waren.

Wenn ich auf die ganzen Unannehmlichkeiten dieser Zeit zurück blicke, bin ich froh, dass ich mir das nicht mehr antun muss. Klar, stattdessen warten mit Tabea andere Aufgaben auf mich, aber die machen mich deutlich glücklicher. :-)

Mittwoch, 2. September 2009

Angst vor der Sexkiste

Es gibt da diesen Sexshop ganz in meiner Nähe, den ich noch nie von innen gesehen habe. Dafür gibt es viele Gründe, nicht zuletzt möchte ich nicht von meinen höchstwahrscheinlich konservativen Nachbarn beim Betreten oder Verlassen gesehen werden. Sie innendrin zu treffen, wäre aber ok.

Leider sieht der Laden von außen nicht sehr einladend aus, die Schaufenster sind schwarz abgeklebt und alles, was man erkennen kann, ist der Schriftzug "Sexkiste" in großen roten Lettern. Keine Dessous oder Plastikspielzeuge in der Auslage, keine einladende Tür, bloß der übermächtige Eindruck eines großen schwarzen Kastens bzw. einer Kiste. Dazu kommt, dass vor dem Einzug der Kiste dort ein Fetisch- & SM-Shop untergebracht war, der immerhin Teile des Sortiments im Schaufenster hatte, mich inhaltlich aber überhaupt nicht ansprach. Höchstens vielleicht meine heimlich perversen Nachbarn...
Kurzum: Ich habe mit diesem Laden noch nie etwas Schönes assoziiert.

Aber vielleicht ist er ja der absolute Geheimtipp? Schlechte Verpackung, aber toller Inhalt? Wer weiß...? Ich sollte einfach mal herein gehen. Aber ich traue mich nicht. Es gibt nur eine Möglichkeit: Ich warte, bis Tabea wieder da ist und gehe mit ihr zusammen in diese dunkle Höhle. Vielleicht finden wir dort ja einen Schatze.

Donnerstag, 27. August 2009

Urge the feeling

Wie sieht eigentlich ein Sexshop in China aus? Seit Sonntag kennen Tabea und ich die Antwort.

Wir waren auf dem Weg nach Hause, als wir nahe des Pekinger Nobelviertels an einer Reihe kleiner Läden vorbeikamen. Einer davon war anders, wir wir aus dem Augenwinkel sahen. Wir waren eigentlich schon daran vorbeigelaufen, als wir beide stehen blieben und uns anschauten:
- "Warst du schonmal in einem chinesischen Sexshop?"
- "Nö."
- "Ich auch nicht."
- "Hm. Sollen wir reingehen?"
- "Cool." :-)

Also traten wir ein, vorbei an einem Schild, auf dem "Male Female Happy" stand, und standen in einem ca. sechs Quadratmeter kleinen Verkaufsraum mit vielen bunten Plastiksachen in den zwei Regalen und einer grinsenden Verkäuferin in einer Krankenschwesterkluft. Das war weniger ein Fetischoutfit als viel mehr eine Art Berufskleidung, denn offiziell firmieren diese Läden als "Hygieneshops".

Als Tabea dank ihrer Sprachkenntnisse mit der Verkäuferin ins Gespräch kam, schaute ich mich um: überall billig aussehende Sexartikel, geordnet nach den zwei Zielgruppen Mann und Frau. Interessanterweise waren sie nicht günstiger als hier in Deutschland. Links gab es Lust versprechende Plastikwerkzeuge, rechts Kondome und allerlei pseudomedizinische Aufputschmittelchen, von denen man wahrscheinlich im besten Fall Hautausschlag bekommen hätte. Viel Auswahl gab es nicht, aber zum einen war die Ladenfläche auch winzig, zum anderen dürfte die Zielgruppe nicht so groß wie bei uns sein.

Während ich schmunzelnd alle Toys einem genaueren Blick unterzog, hielt die Verkäuferin eines davon Tabea zur Begutachtung unter die Nase. Um das Produkt anzupreisen, versuchte sie, ein englisches Wort auszusprechen, das ihr irgendjemand auf die Rückseite des Preisschildes geschrieben hatte. Sie scheiterte. Wir halfen ihr auf die Sprünge und erklärten ihr, wie man "utensil" korrekt auf Englisch ausspricht. Das machte sie so froh, dass sie uns weitere Preisschilder zeigte, damit wir sie ihr vorlasen. Nach "urge the feeling" hörten wir auf und wunderten uns einfach nur noch.

Wir beschlossen, dass wir genug gesehen hatten, Tabea bedankte sich für die Beratung und wir verließen dieses Kleinod der Pekinger Geschäftswelt mit dem Wissen, dass man auch in China Sextoys kaufen kann und dabei manchmal sogar multilingual beraten wird.

Mittwoch, 24. Dezember 2008

Weihnachtszeit in Berlin

Die schönste Weihnachtsgeschichte kommt in diesem Jahr aus Berlin. Ein Bekannter hat sie mir gestern erzählt und ich möchte sie hier aus seiner Sicht wiedergeben.

"Ich sitze mit meiner Freundin in der S-Bahn Richtung Friedrichstraße, als einer der vielen Berliner Penner zusteigt. Dieser hat aber nicht nur zotteliges Haar, einen ungepflegten Bart und dreckige Klamotten wie alle anderen, sondern trägt auch noch seine Unterhose über seiner Jeans. Wir sehen ihn und können nur hoffen, dass er noch eine zweite Unterbux unter der Jeans trägt.
Als könnte er Gedanken lesen, zieht er seine Hose runter und beweist, dass unsere Hoffnung nicht berechtigt war. Die Passagiere in seiner unmittelbaren Nähe fangen an, etwas Abstand zu ihm und seinem Genital zu gewinnen. Er setzt sich seelenruhig auf einen Platz und frönt dann seinem Messingfetisch, indem er einen Wasserhahn aus einer Tüte holt und seinen Penis in das eine Ende steckt. Er ist professionell ausgestattet und holt auch einen Schraubendreher aus seiner Tüte, um den Wasserhahn wirklich fest an seinem Penis zu schrauben. Er steht auf, um zu testen, ob die Konstruktion hält.
Die umstehenden Passagiere haben noch ein bisschen mehr Abstand genommen, zücken aber vereinzelt ihre Handykameras. "Das steht gleich auf YouTube" höre ich jemanden sagen. Unser messingbestückter Freund lässt sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen und holt aus seiner Tüte zwei Paar riesige Handschellen, ebenfalls aus Messing. Das eine Paar legt er sich um seine Unterschenkel, gerade so hoch, dass es sich nicht mit dem Wasserhahn verhalen kann. In diesem Moment stoppt die S-Bahn, so dass einige Passagiere angewidert und erleichtert den Zug verlassen und andere zusteigen, ohne im ersten Augenblick zu bemerken, was sich abspielt. Einige setzen sich sogar kurzzeitig zu dem Penner, können sich aber dem Anblick seines nackten Unterkörpers ncht entziehen und ergreifen schnell wieder die Flucht. Schließlich möchte niemand aus Versehen an ihn gekettet werden.
Der Fetischmann ist nun zufrieden mit dem Sitz seiner Handschellen und berührt milde lächelnd seinen Penis samt Wasserhahn. Als er dabei ist, das zweite Paar Handschellen anzulegen, ergreifen einige beherzte Passagiere die Initiative und stören seine Hhandlungen. Beim nächsten Halt wird er aus dem Zug geschmissen."