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Samstag, 25. Januar 2014

The Wolf of Wall Street

Quelle: screencrush.com
The Wolf of Wall Street: eine durchgeknallte Satire über einen geldgeilen, skupellosen Broker an der Wall Street. Leonardo DiCaprio als Jordan Belfort dröhnt und fickt sich innerhalb von drei Stunden in beeindruckender Manier durch diesen Film, der von vorne bis hinten knallig, schnell und maßlos ist. Wann gab es zuletzt so viel Koks und Nutten - vor allem in einem Hollywood-Film? Scorsese scheint inzwischen alt genug zu sein, um auch vor entblößten Pussies auf dem Schirm keine Scheu zu haben. Ich habe sie nicht gezählt, aber es gab sie in überraschend hoher Frequenz.

Jordan Belforts Ziele im Leben sind ein einziges Klischee:
  • Geld
  • Macht
  • Drogen
  • Sex
Er ist arm und wird reich. Mit dem Reichtum kommen die Macht, die Drogen und der Sex. Die Filmfigur Jordan Belfort ist also eine wahr gewordene Männerfantasie: unbegrenzter Spaß, die heißesten Frauen, keine Konsequenzen.

Ich fühlte mich bestens unterhalten, der Film wurde nie langweilig. Lag es daran, dass alle fünf Minuten ein Fick, eine Orgie oder mindestens ein prächtiger Hintern zu sehen waren? Ich glaube, ich war an dem Abend einfach anfällig für die oben genannte so verlockende Fantasie. Auf dem Schirm tauchten reihenweise "perfekte" Frauen auf, die alle Anfang 20, braun gebrannt und superknackig waren. Hinreißende Körper. Sündige Lippen. Fantastische Brüste. Sie waren durch die Bank Verführerinnen, Huren, Schlampen oder Nymphomaninnen. Und alle taten, was unser Held wollte, entweder weil er sie dafür bezahlte oder weil sie ihn geil fanden. Wer wäre nicht anfällig für solche Verlockungen?

Genau wie eine gute Fantasie überhöhte der Film die Charaktere und ihre Handlungen. Jordan Belfort benahm sich wie ein kleiner Junge, der sich alles nehmen konnte, was er wollte. Werden Männer so, wenn sie sich von Regeln frei machen? Es gibt ja durchaus Bezüge zur Realität, nicht nur weil der Film auf tatsächlichen Geschehnissen beruht, sondern auch weil er deutliche Parallelen zum Ergo-Skandal von vor ein paar Jahren zeigt (Stichwort Gellert-Therme). Neigen Männer im Vertrieb, die oft eine eingeschworen Gemeinschaft bilden, besonders zu solchen Eskapaden? Die Kollegen im Film gaben sich gemeinsam dem Koks und den Nutten hin, übrigens auch eingeteilt in drei Kategorien wie damals in Budapest. Gruppendynamik im Sandkasten.

Oft gilt es als positiv, wenn vom "Kind im Manne" die Rede ist. Kindliche Freude wird allgemein begrüßt. "Ich will nie erwachsen werden", wird als bewundernswert romantische Sicht aufs Leben interpretiert. Wer das innere Kind bewahrt, hat mehr Freude am Leben und kommt sympathischer rüber. Jeder mag das. Aber im Film wird gezeigt, was passiert, wenn ein Mann das Prinzip zu Ende denkt und lebt. Da ist der kleine Junge maßlos und süchtig nach allem, nach dem man süchtig sein kann. Das führt natürlich auch zu Problemen (FBI, Börsenaufsicht, stinkige Ex-Frauen) in Jordan Belforts Leben, wird aber überdeckt von der konstanten Geilheit seines Lebensstils. Wer denkt schon an seine Ex-Frau, wenn die nächste junge Pussy dir gerade zu verstehen gibt, dass sie sich nach dir verzehrt?

Quelle: chicagonow.com

Mit Vernunft betrachtet ist diese Lebensweise natürlich krank und nicht nachhaltig, was im Film auch zum Ende hin deutlich wird, aber die Vernunft schaltet man sehr bequem mit dem konstanten Rausch aus, dem man sich hingibt. Auch in diesem Aspekt zeigen sich die Parallelen zu einer Fantasie, der man sich hingibt, nachdem man die Vernunft ausgeknipst hat. Sie hat dort auch nichts verloren, denn sie stört nur. Wenn man erst einmal drin ist, ist es so leicht, sich gehen zu lassen. Ich brauchte gestern nur eine Szene, um mich in eine Welt voller Traumfrauen zu träumen. Ich war umringt von "Was wäre wenn..."-Fragen und "Einmal so eine Frau..."-Theorien. Dafür hätte ich den Filmproduzenten jeden Oscar hinterher getragen.

Vernünftig betrachtet gibt es solche Träume nur im Kino. Natürlich sind die Schauspielerinnen zu diesen Träumen auch in der Realität so attraktiv wie auf der Leinwand, trotzdem lassen sich die geskripteten Szenen und Dialoge im echten Leben nicht finden, Fantasie hin oder her. Die Energie solcher gedachten Sünden resultiert auch aus ihrer Flüchtigkeit. Träume zerplatzen leicht, entweder durch Zeitablauf oder indem man versucht, sie zu leben. Wie oft schon habe ich probiert, den perfekten Schwanz zu lecken, und wie oft bin ich gescheitert? Die Zahlen sind identisch. Ich glaube aber, dass manche Fantasien es wert sind, sich an ihrer Umsetzung zu versuchen - gerade die, die sich im Kopf festgesetzt haben. In der Regel wird es beim Versuch bleiben, aber dann hat man eine Einsicht gewonnen und ist im besten Fall wieder ein freier Mensch, der einen geschärften Blick für sein reales Glück bekommt.

Samstag, 10. März 2012

Shame

Der neue Film mit Michael Fassbender. Oder besser gesagt: mit seinem Schwanz. Schon nach zwei Minuten weiß jeder Zuschauer, dass dieser Mann außerordentlich gut bestückt ist. Und er kann vor der Kamera pinkeln - trotzdem gab's keine Oscar-Nominierung.

Der Film hat viele intensive Sexszenen, eignet sich aber kaum zur nachhaltigen Aufgeilung, denn dazu ist die Stimmung zu düster. Die Nacktheit ist unerotisch und die Farben bleiben blass, genau wie die Gesichter. Es wird sehr kopflastig gefickt. Klar, es geht um Sexsucht.

Doch obwohl der Film alles dafür getan, nicht sexy zu sein, hat er mein Kopfkino auf eine seltsame Weise in Schwung gebracht. Das lag weniger an dem Schwanz, als vielmehr an der dargestellten Kompromisslosigkeit des Protagonisten. Wie er hier präsentiert wird, wird er den meisten lange im Gedächtnis bleiben. Und Michael Fassbender dürfte sich viele neue Fans gemacht haben.


Freitag, 18. März 2011

Auf schwarzen Schwingen

Letztens hab ich mir Black Swan angesehen:



Und ich muss sagen: Entgegen aller Vorurteile, die ich dem Ganzen zuvor entgegengebracht habe, bin ich restlos BEGEISTERT!

Na ja, ähm...fast.

Vorurteile - warum?

Na, kommt, Mädels - das ist ein BALLETTFILM!
Lucy Lime schaut doch keinen Ballettfilm!

Nun ja, autobiografisch ist dazu zu sagen: Lucy hat dem Ballett einige geradezu epiphanische Erkenntnisse zu verdanken.
Zum Beispiel die Sache mit der Bisexualität. Ich meine, geahnt hatte sie es ja vorab schon: Aber als sie sich dann als zarter Teenie seinerzeit gleichzeitig und unabhängig voneinander in ihre Tanzlehrerin UND ihren Tanzlehrer verguckte, da war die Sache bestätigt.
(Der Typ ist übrigens eindeutig nicht schwul. Ist kürzlich Papa geworden.)

Nun ja, aber dennoch: Tütüs und plüschige Röckchen und Zickenkrieg an der Ballettstange hörten irgendwann auf, interessant zu sein.
(Tanzlehrer und Tanzlehrerin übrigens auch.)

Ich hab schon Dirty Dancing gehasst, was sollte mich also an Black Swan reizen?

Nun, wer die Lucy kennt, wird es wissen: Natürlich Natalie Portman....!!!!!! (upps, sorry, ich glaub, ähm...ich hab grad die Tasten vollgesabbert...)

Jaja, die Natalie, die ich seit "Starwars" verehre, seit "Hautnah" vergöttere, seit "Mr. Magorians Wunderladen" anbete und seit "V wie Vendetta" absolut bewundere.

Und ich muss sagen: In Black Swan hat sie sie sich selbst übertroffen, den Oscar absolut verdient.

JETZT werde ich sie heiraten (sorry tabsie) und auch ihr Baby ganz ohne Vaterschaftstest anerkennen und...äh...nun ja.*ggg*

Warum sage ich sann aber: Der Film hat mich nur FAST überzeugt?

Wo versteckt sich der Makel?!

Ganz einfach: Die Sexszene. Also, die Lesbensexszene.
Natalie und Mila.
Die, mit der auch männliches Publikum (und Lucys) in den Film gelockt wurden.

Enttäuschend.
Ehrlich jetzt.
Ein bisschen Rumgefummel, ein bisschen Rumgelecke, verworrene Kamerabilder - fertig.

Ich mein - man sieht NICHT EINMAL Natalies Titten!!!!!!!!

Also Jungs: Wenn ihr nur der Lesbenszene wegen in "Black Swan" gehen wollt - lasst es sein.

Wenn ihr aber einen tollen Film schauen wollt, der zu Recht NICHT als Tanzfilm, sondern wahlweise als Mystery- oder Psychothriller deklariert wird: Los, los, los, ab ins Kino!!!!

Übrigens: Bjarne versteht die ganze Aufregung um Natalie nicht so recht: "Neeee, die hat was Frigides!"
Lucy: "Ähm...du meinst, die Rolle hat was Frigides?"
Bjarne: "Nein, nein, ich glaub, sie ist deshalb so überzeugend, weil sie eine gewisse Frigidität ausstrahlt."
Lucy: "Du KUNSTBANAUSE!!!!"

Kürzlich entdeckte Lucy dann ein Interview mit Natalie.

Überschrift: "Ich bin total verklemmt!"

Vielleicht ja auch verkopft...????!!!