
Als erstes fällt uns auf, dass es in Cabaret Desire keine Synchronisation gibt. In Five Hot Stories For Her wirkten die nachträglich auf Englisch eingesprochenen Stimmen teilweise so störend, dass wir froh waren, wenn beim Sex nicht zu viel gestöhnt wurde. In Cabaret Desire hingegen gibt es fast gar keinen Dialog in den erotischen Geschichten, sondern nur eine(n) Ich-Erzähler(in) pro Geschichte plus teilweise Gesang (wir vermuten, es war Russisch). Gesprochen wird kurz während der Szenen im Salon, in denen wir die Erzähler und die Zuhörer kennen lernen. Ein cleverer Schachzug: So wirken die Geschichten tatsächlich wie live vorgetragen und das Englisch hört sich natürlich an.
Wir bekommen vier erotische Fantasien dargeboten:
- Die große Lust und den schwierigen Spagat einer Frau, die zwei gleichzeitige Beziehungen mit Alex führt, wobei Alex einmal ein Mann und einmal eine Frau ist. Die Strap-on-Szene in dieser Episode inspirierte uns zu eigenen Verrenkungen mit diesem Spielzeug, aber das gehört in einen eigenen Beitrag.
- Die Erzählungen eines Sohnes über seine Künstler-Mutter und seine Zeugung. Latex-Liebhaber werden hier auf ihre Kosten kommen - genau wie Bibliophile, Einbrechersympathisanten und Femdom-Artisten.
- Das Geburtstagsgeschenk für eine Frau, deren Freunde zu viel Geld haben. Es sei gesagt, dass das Geschenk groß, blond und verdammt gut gebaut ist. Wer schon immer ganz in Weiß vögeln wollte, wird an dieser Szene Gefallen finden.
- Das widerspenstige Wiedersehen zweier früherer Liebhaber, die unsicher sind, ob von den alten Gefühlen noch genug übrig ist, um das Feuer neu zu entfachen. Ein Kuss bringt dann die Erlösung.

Warum sind die meisten Darsteller in den Lustfilmen tätowiert? Diese und andere Fragen haben wir Erika gestellt - die Antwort steht noch aus, wird aber bald kommen, wie mir Kimberly aus dem PR-Team mitgeteilt hat.
Die Tätowierungen bleiben unser einziger Stirnrunzler bei Cabaret Desire; ansonsten tauchten wir mühelos in die Hochglanzwelten dieses Zauberpornos ein, dem man im besten Sinne seinen femininen Ursprung und seinen Drehort Barcelona anmerkt. Durch den Film zieht sich eine fröhliche, unbeschwerte Stimmung, die es uns leicht machte, mehr zu wollen - von diesen Charakteren und von dieser Regisseurin.

Den Trailer und weitere Bilder gibt es hier.
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