Mittwoch, 17. Dezember 2008

Ruhestörung

Wie der Zufall es wollte, traf ich gestern im MSN Marcel an. Eigentlich dachte ich, dass er für mich ein abgeschlossenes Kapitel wäre, aber das war ein Irrtum. Gestern kam ein neues Kapitel dazu. Ich war aufgeheizt, weil eine Stunde zuvor mein Ex-Arbeitskollege hier war für ein Quikie. Ein sehr schneller Quikie, von dem ich leider sehr wenig hatte, außer dass ich danach noch geiler war, als zuvor.

Marcel und ich plauderten ein wenig, erzählten uns, was die letzten Wochen passiert war und ich erfuhr, dass er nun eine eigene Wohnung hatte und nicht mehr bei seinen Eltern lebte. Er fragte mich, ob ich vorbeikommen möchte und obwohl es schon 21.00 Uhr war und er knapp 200km entfernt von mir lebt, sagte ich zu. Eine halbe Stunde vor Mitternacht war ich im Berner Oberland angekommen. Marcel wartete vor dem Haus auf mich und nahm mich in die Arme wie immer. So, dass er mich beinahe erdrückte und mir die Luft wegblieb. So standen wir auf der verschneiten Strasse, nahmen die Kälte überhaupt nicht wahr und hielten uns einfach minutenlang nur fest.

Obwohl wir kaum gemeinsame Interessen haben, obwohl wir uns mehr gestritten, denn normal miteinander gesprochen haben und obwohl zwischen unseren Wiedersehen immer Wochen liegen, fühle ich mich in seinen Armen so geborgen, wie nirgendwo sonst und so beschützt wie von keinem Anderen. Wenn er seine starken Arme um mich legt und seine weichen, sinnlichen Lippen an meinen Hals drückt , dann fühle ich nicht Geilheit, sondern eine sehr intensive Zuneigung. Es ist wie heim kommen. Und es macht mir Angst. Weil es ein Gefühl ist, dass ich wieder haben will und eines, das nicht so einfach zu bekommen ist, wie ein Fick.

Nach unserem Begrüssungsritual gingen wir rauf in seine Wohnung, die Marcel mir stolz zeigte. Viel zu sehen gab es nicht, denn außer dem Bett und einem Beamer, gab es noch keine Möbel. Aber die Wohnung ist sehr hübsch, klein, mit modernem Bad und Küche und viel Holz. Richtig gemütlich. Ich fühlte mich trotz der leeren Räume auf Anhieb wohl. Wir tranken etwas, redeten und hatten wie immer leichte Verständigungsprobleme, da sich unsere Dialekte wesentlich unterscheiden. Ein kleines Beispiel: ich sage zu einem Teller einfach "Täller", wobei ich das T eher weich spreche und Marcel sagt dazu "Täuer" und zieht das ä und u in die Länge. Unsere Konversation wurde also mehrmals von gegenseitigem "Hä?" unterbrochen. Was die umgangssprachliche und schweizerische Version von "Wie bitte" ist. Wir einigten uns aber bald auf eine universelle Sprache, bei der wir keinerlei Probleme hatten. Wir küssten uns. Sehr, sehr lange. Wir standen in der Küche und als ich seine Lippen spürte, seine gepiercte Zunge, die sich um meine schlang, da wusste ich wieder sehr genau, warum wir trotz aller Widrigkeiten immer wieder zusammen finden. Denn sobald wir unsere Körper sprechen lassen, ergänzen wir uns perfekt.

Irgendwann landeten wir im Schlafzimmer und dort schon fast zwangsläufig im Bett. Wir alberten herum, hatten viel Spaß, als wir uns gegenseitig auszogen und beinahe aus dem Bett fielen vor lauter Leidenschaft und Lachen. Wir verwöhnten uns gegenseitig mit Lippen und Zunge, mal gleichzeitig, mal abwechselnd. Und alles war einfach perfekt. Schwer zu beschreiben. Wir ließen uns sehr viel Zeit, lagen aufeinander, nebeneinander. Küssten und streichelten uns. Marcel ist so unglaublich sinnlich, zärtlich und doch leidenschaftlich. Und jedes Mal, wenn ich ihn treffe, dann ist er für mich der absolut schönste Mann, den ich je gesehen habe. Ich liebe es, ihn einfach nur anzuschauen und seine Schönheit zu genießen. Und ihn erst zu spüren, zu riechen und zu schmecken. Einfach unglaublich schön und unglaublich intensiv. Bei keinem Mann sonst, fällt es mir so schwer in Worte zu fassen, was ich empfinde, wenn ich mit ihm schlafe. Von ihm liebkost werde. Marcel geht mit seinen Finger genauso geschickt um, wie mit seiner Zunge und gestern tat er etwas, was ich bei seinen großen Händen und ohne Gleitgel für unmöglich hielt. Er ließ sich dabei so viel Zeit, wie bei allem und irgendwann war seine Faust in mir. Zärtlich ließ er sie kreisen, bewegte sie sanft und ich zitterte vor Lust am ganzen Körper.

Nachdem wir uns sehr lange verwöhnt hatten, wollte ich Marcel in mir spüren und er in mir sein. Ich kramte in meiner Handtasche nach einem Gummi und "verpackte" seinen Schwanz damit. Der ist übrigens genauso schön und perfekt wie der Rest von ihm. Groß, dick und ohne hervorstechende Adern (mir gefällt das nicht so), in derselben Caramel-Farbe wie seine Haut. Er lag auf mir, wir schauten uns in die Augen, küssten uns und langsam schob er seinen Schwanz in meine nasse Möse. Ein herrliches Gefühl. Ich genoss es, wie er mich ausfüllte. Hob ihm mein Becken entgegen und presste meine Hände auf seinen wohlgeformten Po. Wir küssten uns dabei fast ohne Unterlass. Auf die Lippen, die Stirn, den Hals und die Ohren. Er stöhnte, flüsterte mir zu, wie gut ich ihm tue, ich schrie und flüsterte ihm zu, wie schön es sei. Es war wirklich unglaublich. Ich kam unzählige Male und Marcel hielt sich zurück. Es war noch schöner als bei unserem ersten Mal, von dem ich nicht dachte, dass es noch zu übertreffen sei. Es gab Momente, da hätte ich ohne zu leugnen sagen können: "Ich liebe dich". Kann es sein, dass man Liebe für den Moment, im Moment empfindet? Gestern zumindest liebte ich Marcel in diesem wundervollen Moment, in dem wir uns gegenseitig so viel gaben, wie sich zwei Menschen körperlich geben können. Wir waren wie ein Körper, pressten uns aneinander und ich spürte seinen schweißnassen Rücken unter meinen Händen. Haut klatschte auf Haut, als Marcel tief und schnell in mich stieß und ich konnte meine Lust nicht unterdrücken, schrie sie heraus.

Und dann, dann klingelte es. Mitten in der Nacht. Ein Blick auf den Wecker verriet, dass es bereits 2 Uhr in der Früh war. Wir waren wohl zu laut gewesen, vor allem ich. Ich musste lachen, Marcel hielt mir den Mund zu und grinste mich an. Wir ließen uns dadurch nicht stören, waren aber nun sehr, sehr leise, was mir nicht gerade leicht fiel. Langsam fühlte ich mich wund, ich brauchte eine Pause, denn Marcel stieß mich nun seit einer Stunde ununterbrochen. Ich beugte mich über ihn und verwöhnte seinen Schwanz genussvoll mit meinem Mund und meinen Händen. Allzu lange ließ mich Marcel nicht gewähren, bevor er mich wieder unter sich zog und mit seinem Schwanz erneut meine Lippen teilte und in mich drang. Mit fast nicht enden wollender Ausdauer und unglaublicher Intensität wurde ich erneut von Marcel gefickt. So gefickt, dass ich mich nicht nur gefickt fühlte. Und wie zuvor schon flüsterten wir uns wieder zärtliche Worte zu. Unsere Haut war schweißnass, wir klebten förmlich aneinander, als auch Marcel sich nun seinen Höhepunkt erlaubte. Ich spürte, wie er in mir zuckte, wie er auf mir schwerer wurde, hörte sein erlösendes Stöhnen, fühlte seine Hände, die sich um mein Gesicht legten, seine Lippen, die erschöpft auf die meinen trafen. Wunderbar.

Bald darauf schliefen wir ein. Mit einer Decke, einem Kissen und aneinandergeschmiegt. So, wie ich sonst eigentlich nicht schlafen kann, aber ich wachte erst wieder auf, als kurz vor 6 der Wecker klingelte. Viel zu früh. Marcel blieb noch kurz liegen und ich musste bedauerlicherweise duschen, da ich noch Kundentermine hatte und doch streng nach Sex roch. Streng und absolut hinreißend. Ich liebe diesen Duft und spülte ihn nur ungern von meinem Körper. Um halb 7 verließen wir die Wohnung und vor der Tür lag doch tatsächlich ein Zettel: "Eure Sexspielchen könnt ihr auch leiser machen...bla bla...es gibt Menschen, die nachts schlafen wollen..bla bla...wenn das nicht aufhört, rufe ich die Polizei und zeige euch an...bla bla..." Ich musste lachen und Marcel war es wohl etwas peinlich. Kaum eingezogen, schon die Nachbarn verärgert. Der intolerante Nachbar war dann nicht mal mutig genug, seinen Namen zu hinterlassen. Wahrscheinlich ein frustrierter Nerd, der jedes Schaltjahr mal Sex hat. Jetzt schätze ich meine toleranten Nachbarn umso mehr. Lebe ich doch fast schon 2 Jahre hier und habe mich bezüglich meiner Lautstärke nie zurückgehalten. Meine Nachbarn grinsen mich am nächsten Tag verschwörerisch an, anstatt mir böse Zettel vor die Tür zu legen. Wahrscheinlich haben die auch guten Sex, nicht wie die Menschen mit dem komischen Dialekt im Berner Oberland.

2 Kommentare:

Toni Toronto hat gesagt…

Bibi ist verliiiebt, Bibi ist verliiiebt! ;-)

Ich bin sicher, die Nachbarn werden toleranter sein, wenn ihr auch mal mit denen vögelt.

Bibi Blog hat gesagt…

Hmmm....Vielleicht bin ich das, es fühlt sich grade so an, aber das tut es bei Marcel immer, bis der Kopf sich wieder einschaltet und mir erzählt, dass wir zu verschieden sind...Meistens nach einer Woche ;-)