Ebenfalls reizvoll ist der Artikel über die neue Lust am Analsex. Der Autor Johannes Waechter beschreibt, wie einerseits die Medien und die (POp-)Kultur dieses Thema entdeckt haben und andererseits Paare immer offener damit umgehen. Dabei haben laut Statistik schon mehr Frauen als Männer Analsex ausprobiert (57% zu 47%), was mich erstaunt.
Der Text wirft einige Fragen auf, die ich sehr interessant finde. Im Kontext der zunehmenden Trennung von Sex und Fortpflanzung fragt Herr Waechter:
Ist der Hang zum Analverkehr also einfach der nächste, vielleicht sogar einer der letzten Schritte auf dem Weg zu einer wahrhaft freien, selbstbestimmten Sexualität? Oder handelt es sich um eine fragwürdige Entwicklung, bei der wir, die Rollenmuster des Pornofilms reproduzierend, die Sexualität zum Schauplatz von Leistungsdenken und Dominanzfantasien machen?Gut auf den Punkt gebracht. Im konkreten Fall hängt die Antwort vermutlich von vielen Faktoren ab: Passiert der AV bei einem ONs oder in einer Beziehung? Wollen es beide Partner? Wie erfahren sind sie? Und machen sich die Leute überhaupt so viele Gedanken? ;-)
Ein anderer, entscheidender Aspekt beim Analsex wird auch angesprochen: das Vertrauen. Untersuchungen haben ergeben, was wir in diesem Blog schon immer wussten. Ohne Vertrauen geht es nichts. Und was ich in dem damaligen Beitrag mit vielen Worten zum Thema Lustempfinden versucht habe auszudrücken, fasst der Text im SZ-Magazin treffend zusammen:
So mag man zwar weltanschauliche Einwände haben gegen die sexuelle Verwendung des »unrechtmäßigen Gefäßes«, wie man früher sagte; in der Funktionslogik des menschlichen Körpers ist der Analverkehr jedoch angelegtUnd auch das abschließende Urteil leuchtet ein:
So hat die Popularität des Analverkehrs letztlich wohl den naheliegendsten Grund: Die Menschen wollen, dass ihr Liebesleben schmutzig bleibt.Gibt es da noch etwas hinzuzufügen?
2 Kommentare:
Wieso der Analverkehr in der Funktionslogik des menschlichen Körpers ngelegt ist, würde mich ejtzt aber mal sehr interessieren.
Die Antwort "weil es reinpasst" reicht mir hier nicht aus.
Ich habe den Artikel jetzt auch verlinkt, so dass du es selbst nachlesen kannst. J.W. schreibt:
"Der Anus ist eine besonders empfindliche Körperregion, im Schmerz genauso wie in der Lust. Diese Sensibilität hängt mit der großen Anzahl von Nervenenden zusammen, die dort zu finden ist und die Analregion, biologisch betrachtet, als erogene Zone ausweist. Bei einem Mann, der anal penetriert wird, wirkt zudem die Stimulation der Prostata luststeigernd."
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