Unbedingt lesen! Der Satz in der Überschrift stammt aus diesem Krautreporter-Interview* mit der ehemaligen Prostituierten Simone. Sie bezieht sich dabei auf die Gedanken einer anderen Simone, Simone de Beauvoir, zur männlichen Lust und all ihren Konsequenzen.
Das Thema Prostitution verdient einen eigenen Beitrag, eigentlich sogar eine ganze Reihe von Beiträgen, aber viel erfrischender als Simone kann man dazu kaum Stellung nehmen. Anders als die meisten Medien malt sie nicht schwarz/weiß, sondern bietet neue Blickwinkel und stellt Fragen, die man in der öffentlichen Diskussion vermisst. Hier spricht eine kluge Frau, die was zu sagen hat.
* Die Krautreporter machen bisher keinen schlechten Job, finde ich.
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Mittwoch, 5. November 2014
"Der Phallus bleibt immer von der Heimsuchung des Penis bedroht"
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Toni Toronto
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Samstag, 23. März 2013
Skandal! Die EU wollte uns die Pornos verbieten!
Zwei Wochen ist es jetzt her, dass das EU-Pornoverbot durch alle Medien schwappte. Denn statt einfach zu bestimmen, dass es keine Pornovariante der EU niemals nicht geben dürfe, wollte es viel ernstere Dinge regeln.
Da wurde ein Verbot "aller Arten von Pornografie" in der EU gefordert. Hinter dieser simplen wie weitreichenden Forderung steckte der FEMM-Ausschuss (Rechte der Frau und Gleichstellung der Geschlechter) des EU-Parlaments, der die EU-Kommission in einem Initiativbericht auffordert, Maßnahmen zu ergreifen, um die 1997er Entschließung des Europäischen Parlaments zur Diskriminierung von Frauen in der Werbung, insbesondere im Hinblick auf das Verbot von Pornographie in dieser, umzusetzen.
So weit, so klar. Also nix fickificki, damit es den Weibern besser geht.
Im Text fiel dann die berühmte Formulierung des Verbots "aller Arten von Pornografie in den Medien". Die Empörung in eben jenen ließ nicht lange auf sich warten. #aufschrei! Shitstorm. Lahmgelegte E-Mail-Postfächer. Schreiende Kinder, hysterische Frauen und verzweifelte Männer. Nie wieder Pornos! Nirgends! Nicht mal im Internet, jedenfalls im EU-Teil davon.
Gut, mich hatten sie schon fast überzeugt, als es hieß, dass natürlich auch "50 Shades of Grey" verboten würde. Scheiß auf die Kollateralschäden, der Schinken gehört weg aus den Regalen! Aber ich schlief nochmal ein paar Nächte drüber - natürlich nicht ohne mir vorher noch ein paar Schmuddelstreifen anzuschauen. Alles legal. Noch.
Inzwischen wurde getwittert, geschrieben, geschrien, interviewt, dementiert und schließlich abgestimmt. Irgendwer bei der EU hatte den Braten gerochen (oder sich vorgestellt, was das Verbot für ihn persönlich bedeutet hätte), und das Verbot verschwand so schnell, wie es gekommen war. Die Medien hatten gewonnen. Die Twitter-Empörten auch. Und die Freiheit! Ja, die Freiheit hatte am meisten gewonnen!
Bloß einen Verlierer gab es: das zwinkernde Auge. Das hatte die Abgeordnete Kartika Liotard nämlich im Sinn, als sie im Frauenausschuss diesen Vorschlag unterbreitete. Nachzulesen ist das in diesem vorzüglich recherchierten Text. Ich darf zitieren (noch):
Da wurde ein Verbot "aller Arten von Pornografie" in der EU gefordert. Hinter dieser simplen wie weitreichenden Forderung steckte der FEMM-Ausschuss (Rechte der Frau und Gleichstellung der Geschlechter) des EU-Parlaments, der die EU-Kommission in einem Initiativbericht auffordert, Maßnahmen zu ergreifen, um die 1997er Entschließung des Europäischen Parlaments zur Diskriminierung von Frauen in der Werbung, insbesondere im Hinblick auf das Verbot von Pornographie in dieser, umzusetzen.
So weit, so klar. Also nix fickificki, damit es den Weibern besser geht.
Im Text fiel dann die berühmte Formulierung des Verbots "aller Arten von Pornografie in den Medien". Die Empörung in eben jenen ließ nicht lange auf sich warten. #aufschrei! Shitstorm. Lahmgelegte E-Mail-Postfächer. Schreiende Kinder, hysterische Frauen und verzweifelte Männer. Nie wieder Pornos! Nirgends! Nicht mal im Internet, jedenfalls im EU-Teil davon.
Gut, mich hatten sie schon fast überzeugt, als es hieß, dass natürlich auch "50 Shades of Grey" verboten würde. Scheiß auf die Kollateralschäden, der Schinken gehört weg aus den Regalen! Aber ich schlief nochmal ein paar Nächte drüber - natürlich nicht ohne mir vorher noch ein paar Schmuddelstreifen anzuschauen. Alles legal. Noch.
Inzwischen wurde getwittert, geschrieben, geschrien, interviewt, dementiert und schließlich abgestimmt. Irgendwer bei der EU hatte den Braten gerochen (oder sich vorgestellt, was das Verbot für ihn persönlich bedeutet hätte), und das Verbot verschwand so schnell, wie es gekommen war. Die Medien hatten gewonnen. Die Twitter-Empörten auch. Und die Freiheit! Ja, die Freiheit hatte am meisten gewonnen!
Bloß einen Verlierer gab es: das zwinkernde Auge. Das hatte die Abgeordnete Kartika Liotard nämlich im Sinn, als sie im Frauenausschuss diesen Vorschlag unterbreitete. Nachzulesen ist das in diesem vorzüglich recherchierten Text. Ich darf zitieren (noch):
Die für den Text verantwortliche Abgeordnete Kartika Liotard machte während der Debatte klar, dass der Vorschlag nicht vollständig ernst genommen werden sollte. Stattdessen sollte einfach nur Aufmerksamkeit auf diese Themen gelenkt werden. Als sie schrieb, dass sie „alle Arten von Pornographie“ verbieten wolle, war das überhaupt nicht verpflichtend gemeint und sie wollte nichts verbieten. „Jeder weiß,“ erklärte sie, dass es sich bei dem Bericht nicht um einen Gesetzesvorschlag handele. Ein nicht-legislativer Bericht wie dieser sei dazu da, die Aufmerksamkeit auf bestimmte Themen zu lenken und die Kommission zu beraten. Kurz gesagt: Sie hat ernsthaft erwartet, dass eine Abstimmung des Europäischen Parlaments für einen Text, der ein Verbot von Pornographie vorschlägt, nicht ernst genommen würde. Sie wollte lediglich auf das Thema hinweisen. Wie heißt es bei Alice im Wunderland: „Die Frage ist, ob man das machen kann, daß Wörter so viel Verschiedenes bedeuten.“Die Antwort auf die Frage lautet wohl: Mit Medien, die am liebsten über Skandale berichten, kann man alles machen.
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Toni Toronto
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Sonntag, 5. August 2012
Der Weinberg der Liebe
Braucht's des? Ein Pfarrer organisiert in Mainz einen erotischen Gottesdienst, freigegeben ab 16 Jahren.
"Willkommen im Weinberg der Liebe" heißt es zu Beginn, bevor die Seniorentanzgruppe einen meditativen Tanz aufführt. Rosenblätter auf dem Kirchenboden, die Schäfchen fassen sich an den Händen und der Pfarrer spricht in der Predigt von seinem Penis (angeblich um 10:31 Uhr zum ersten Mal). Die Journalisten lieben es, die Senioren auch, bloß der hinterher erschöpfte Pfarrer ärgert sich ein bisschen - unter anderem über die blitzenden Kameras beim Abendmahl.
"Ich werde vom Ficken und Poppen sprechen", hatte Pfarrer Ralf Schmidt vorher angekündigt und damit natürlich die Medienmeute erotisiert. Es sollte nicht die einzige Erwartung sein, die während des Gottesdienstes enttäuscht wurde: Statt junger Leute kamen hauptsächlich ältere, die Verbalerotik blieb oberflächlich und niemand tanzte nackt um den Altar. Esoterik statt Erotik. Aber wer hätte von Pfarrer Schmidt auch erwarten können, dass er ein erotisches Feuerwerk abbrennt, wenn doch schon die Tatsache, dass er das Wort "Erotik" in den Mund nimmt, einen Tabubruch darstellt? Den Teilnehmern scheint es gefallen zu haben - wer die Kirche kennt, ahnt also: Sowas wird es wohl nicht häufiger geben. Aber den Weinberg können wir, Gott sei Dank, auch aus eigener Kraft erklimmen, ganz ohne den Segen von oben.
"Willkommen im Weinberg der Liebe" heißt es zu Beginn, bevor die Seniorentanzgruppe einen meditativen Tanz aufführt. Rosenblätter auf dem Kirchenboden, die Schäfchen fassen sich an den Händen und der Pfarrer spricht in der Predigt von seinem Penis (angeblich um 10:31 Uhr zum ersten Mal). Die Journalisten lieben es, die Senioren auch, bloß der hinterher erschöpfte Pfarrer ärgert sich ein bisschen - unter anderem über die blitzenden Kameras beim Abendmahl.
"Ich werde vom Ficken und Poppen sprechen", hatte Pfarrer Ralf Schmidt vorher angekündigt und damit natürlich die Medienmeute erotisiert. Es sollte nicht die einzige Erwartung sein, die während des Gottesdienstes enttäuscht wurde: Statt junger Leute kamen hauptsächlich ältere, die Verbalerotik blieb oberflächlich und niemand tanzte nackt um den Altar. Esoterik statt Erotik. Aber wer hätte von Pfarrer Schmidt auch erwarten können, dass er ein erotisches Feuerwerk abbrennt, wenn doch schon die Tatsache, dass er das Wort "Erotik" in den Mund nimmt, einen Tabubruch darstellt? Den Teilnehmern scheint es gefallen zu haben - wer die Kirche kennt, ahnt also: Sowas wird es wohl nicht häufiger geben. Aber den Weinberg können wir, Gott sei Dank, auch aus eigener Kraft erklimmen, ganz ohne den Segen von oben.
Montag, 9. Februar 2009
Sex - gestern, heute und morgen
Der folgende Beitrag stammt von einem Autor, der mal jung war, sich jung fühlen will und jünger aussieht. Das bitte ich beim Lesen zu berücksichtigen.
Liebe Jugend! Es wird immer schlimmer mit euch. Ihr tragt durchsichtige Leggings, habt Pornovideos auf euren Handys und macht spätestens mit 17 Jahren eure ersten Erfahrungen mit Gruppensex. Also das gab es zu meiner Zeit noch nicht. Ich bin empört und prangere das an! Wo soll das alles enden?!
Die letzte Frage ist wenigstes teilweise ernst gemeint. Denn wenn ich mir die Entwicklung der Sexualität in unserer Gesellschaft in den letzten 50 Jahren anschaue, habe ich keine Ahnung, wohin das führen wird. Rückblickend bin ich verblüfft, wie (aus heutiger Sicht) rückständig einerseits die Moralvorstellungen noch vor zwei Generationen waren und wie schnell sich andererseits alles geändert hat. Feminismus, Antibabypille, freie Liebe, gleichgeschlechtliche Partnerschaften, öffentliche Pornografie, Sex als Dauerthema in den Medien, Sex in der Kunst und in der Musik, unser Umgang mit Geschlechtskrankheiten usw.
Die Entwicklung war rasant und immer von Leuten begleitet, die laut aufschrien, wenn das nächste Tabu gebrochen wurde. Heutzutage sind wir dauernd von Sex umgeben: wenn wir Musik hören, wenn wir in einer Zeitschrift lesen, wenn wir Werbung anschauen. Der Sex ist öffentlich geworden, wir reden darüber, wir schreiben, wir bloggen, wir chatten darüber. Wir laden uns Pornos aus dem Netz oder machen gleich unsere eigenen. Wir finden unsere Dates über Sex-Communities im Netz, wenn wir überhaupt noch realen Sex wollen; rein online geht das ja inzwischen auch. In virtuellen Welten kann man virtuellen Sex finden und darf ganz real dafür bezahlen. Unsere Kleidung wird immer enger, immer körperbetonter und auch durchsichtiger. Und zu guter Letzt male ich bei der Arbeit Schwänze in eine Art Tagebuch, ohne dass meine Kollegen auf meine sofortige Kündigung drängen. Vor ein paar Jahren wäre ich dafür vielleicht noch in die Klapse gewandert.
Kann sich diese sexuelle Freizügigkeit in derselben Geschwindigkeit weiterentwickeln wie bisher? Irgendwann ist doch alles offen gelegt, die Sexualität ist dann vollständig unprivat, unsere Kleidung lässt sich nicht weiter verkürzen, die Sexszenen in den Pornos können nicht noch expliziter und höher aufgelöst sein und wir können uns nicht noch häufiger mit Sex beschäftigen, weil wir auch mal was essen müssen. Ist nicht bald ein natürliches(?) Ende dieser Sexisierung erreicht? Ich möchte es fast annehmen, aber im selben Moment wird mir klar, dass das auch schon viele Menschen vor mir gedacht haben und dann eines Besseren belehrt wurden. Seien wir also gespannt.
Liebe Jugend! Es wird immer schlimmer mit euch. Ihr tragt durchsichtige Leggings, habt Pornovideos auf euren Handys und macht spätestens mit 17 Jahren eure ersten Erfahrungen mit Gruppensex. Also das gab es zu meiner Zeit noch nicht. Ich bin empört und prangere das an! Wo soll das alles enden?!
Die letzte Frage ist wenigstes teilweise ernst gemeint. Denn wenn ich mir die Entwicklung der Sexualität in unserer Gesellschaft in den letzten 50 Jahren anschaue, habe ich keine Ahnung, wohin das führen wird. Rückblickend bin ich verblüfft, wie (aus heutiger Sicht) rückständig einerseits die Moralvorstellungen noch vor zwei Generationen waren und wie schnell sich andererseits alles geändert hat. Feminismus, Antibabypille, freie Liebe, gleichgeschlechtliche Partnerschaften, öffentliche Pornografie, Sex als Dauerthema in den Medien, Sex in der Kunst und in der Musik, unser Umgang mit Geschlechtskrankheiten usw.
Die Entwicklung war rasant und immer von Leuten begleitet, die laut aufschrien, wenn das nächste Tabu gebrochen wurde. Heutzutage sind wir dauernd von Sex umgeben: wenn wir Musik hören, wenn wir in einer Zeitschrift lesen, wenn wir Werbung anschauen. Der Sex ist öffentlich geworden, wir reden darüber, wir schreiben, wir bloggen, wir chatten darüber. Wir laden uns Pornos aus dem Netz oder machen gleich unsere eigenen. Wir finden unsere Dates über Sex-Communities im Netz, wenn wir überhaupt noch realen Sex wollen; rein online geht das ja inzwischen auch. In virtuellen Welten kann man virtuellen Sex finden und darf ganz real dafür bezahlen. Unsere Kleidung wird immer enger, immer körperbetonter und auch durchsichtiger. Und zu guter Letzt male ich bei der Arbeit Schwänze in eine Art Tagebuch, ohne dass meine Kollegen auf meine sofortige Kündigung drängen. Vor ein paar Jahren wäre ich dafür vielleicht noch in die Klapse gewandert.
Kann sich diese sexuelle Freizügigkeit in derselben Geschwindigkeit weiterentwickeln wie bisher? Irgendwann ist doch alles offen gelegt, die Sexualität ist dann vollständig unprivat, unsere Kleidung lässt sich nicht weiter verkürzen, die Sexszenen in den Pornos können nicht noch expliziter und höher aufgelöst sein und wir können uns nicht noch häufiger mit Sex beschäftigen, weil wir auch mal was essen müssen. Ist nicht bald ein natürliches(?) Ende dieser Sexisierung erreicht? Ich möchte es fast annehmen, aber im selben Moment wird mir klar, dass das auch schon viele Menschen vor mir gedacht haben und dann eines Besseren belehrt wurden. Seien wir also gespannt.
Veröffentlicht von
Toni Toronto
um
20:55
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durchsichtig,
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Medien,
Moral,
Musik,
öffentlich,
Pornos,
privat,
Schwanz,
virtuell,
Werbung,
Zeitschrift


Sonntag, 11. Januar 2009
Ein ganzes Magazin voller Sex
Die neue Ausgabe des Magazins der Süddeutschen Zeitung widmet sich komplett dem Thema Sex. Man kann unter anderem ein Interview mit Max Mosley lesen, in dem er über (seine) Sexpraktiken spricht. Leider gibt es diesen Artikel nicht online. Sehr wohl findet man aber andere Artikel online, z. B. über temporäre homosexuelle Beziehungen unter Frauen oder über die neue, überarbeitete Ausgabe des Buches "The Joy of Sex", das in den Sechzigern die Bibel der Sexualaufklärer war. Für besonders lesenwert halte ich die Sextagebücher, die 16 zufällig ausgewählte Menschen eine Woche lang geführt haben. Die Spanne reicht von der 19jährigen Abiturientin, die einen ONS mit einem doppelt so alten Typen hatte, bis zum 64jährigen Rentner, der seine Frau zu einem Hausfreund schickt, weil er selbst seit seinen Herzproblemen keinen mehr hochkriegt. Das sind teilweise sehr offene Berichte, die auch von Bibi oder mir hätten stammen können. Liebes SZ-Magazin, beim nächsten Mal fragt ihr einfach uns! :-)
Ebenfalls reizvoll ist der Artikel über die neue Lust am Analsex. Der Autor Johannes Waechter beschreibt, wie einerseits die Medien und die (POp-)Kultur dieses Thema entdeckt haben und andererseits Paare immer offener damit umgehen. Dabei haben laut Statistik schon mehr Frauen als Männer Analsex ausprobiert (57% zu 47%), was mich erstaunt.
Der Text wirft einige Fragen auf, die ich sehr interessant finde. Im Kontext der zunehmenden Trennung von Sex und Fortpflanzung fragt Herr Waechter:
Ein anderer, entscheidender Aspekt beim Analsex wird auch angesprochen: das Vertrauen. Untersuchungen haben ergeben, was wir in diesem Blog schon immer wussten. Ohne Vertrauen geht es nichts. Und was ich in dem damaligen Beitrag mit vielen Worten zum Thema Lustempfinden versucht habe auszudrücken, fasst der Text im SZ-Magazin treffend zusammen:
Ebenfalls reizvoll ist der Artikel über die neue Lust am Analsex. Der Autor Johannes Waechter beschreibt, wie einerseits die Medien und die (POp-)Kultur dieses Thema entdeckt haben und andererseits Paare immer offener damit umgehen. Dabei haben laut Statistik schon mehr Frauen als Männer Analsex ausprobiert (57% zu 47%), was mich erstaunt.
Der Text wirft einige Fragen auf, die ich sehr interessant finde. Im Kontext der zunehmenden Trennung von Sex und Fortpflanzung fragt Herr Waechter:
Ist der Hang zum Analverkehr also einfach der nächste, vielleicht sogar einer der letzten Schritte auf dem Weg zu einer wahrhaft freien, selbstbestimmten Sexualität? Oder handelt es sich um eine fragwürdige Entwicklung, bei der wir, die Rollenmuster des Pornofilms reproduzierend, die Sexualität zum Schauplatz von Leistungsdenken und Dominanzfantasien machen?Gut auf den Punkt gebracht. Im konkreten Fall hängt die Antwort vermutlich von vielen Faktoren ab: Passiert der AV bei einem ONs oder in einer Beziehung? Wollen es beide Partner? Wie erfahren sind sie? Und machen sich die Leute überhaupt so viele Gedanken? ;-)
Ein anderer, entscheidender Aspekt beim Analsex wird auch angesprochen: das Vertrauen. Untersuchungen haben ergeben, was wir in diesem Blog schon immer wussten. Ohne Vertrauen geht es nichts. Und was ich in dem damaligen Beitrag mit vielen Worten zum Thema Lustempfinden versucht habe auszudrücken, fasst der Text im SZ-Magazin treffend zusammen:
So mag man zwar weltanschauliche Einwände haben gegen die sexuelle Verwendung des »unrechtmäßigen Gefäßes«, wie man früher sagte; in der Funktionslogik des menschlichen Körpers ist der Analverkehr jedoch angelegtUnd auch das abschließende Urteil leuchtet ein:
So hat die Popularität des Analverkehrs letztlich wohl den naheliegendsten Grund: Die Menschen wollen, dass ihr Liebesleben schmutzig bleibt.Gibt es da noch etwas hinzuzufügen?
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Toni Toronto
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The Joy of Sex,
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