Wir präsentieren Euch hier den 1. Teil des Interviews mit den Freaks. Die Fragen stellte Toni Toronto, für die Fotos zeichnet tabsie verantwortlich.
15 Minuten: Wie seid ihr zusammen gekommen?
Anne: Wir haben uns in Griechenland kennen gelernt.Da war ich noch ganz klein und war gerade erst 20 geworden. Und Matthias war mit 31 schon ganz schön alt. Er war mit einem Kumpel im Urlaub, ich mit meiner Mutter.
Das erste Mal nackt haben wir uns gesehen, als wir nachts in den Innenbereich des Whirlpools eingebrochen sind. Von vorher, als du meine Frisur beleidigt hast, erzähle ich mal nichts...
Matthias: Nö, nö...
Anne: Hinterher haben wir dann festgestellt, dass der Whirpoolbereich komplett von Glas umgeben und von der ganzen Hotelanlage aus einsehbar war. Auf jeden Fall wurden wir dann von einem griechischen Sicherheitsmann rausgezogen als wir gerade zur Sache kommen wollten. Er legte uns nahe, doch bitte am Strand weiter zu machen. Haben wir dann aber nicht, sondern Matthias begleitete mich zu meinem Zimmer, wo wir dann im Flur wieder übereinander herfielen. Leider kam dann meine Mama aus dem Zimmer, so dass unser Urlaub verstrich, ohne dass wir ....
Nach dem Urlaub gab es dann viel heißen E-Mailverkehr zwischen uns beiden, der darin gipfelte, dass ich Matthias besuchen kam. Dafür musste ich meine Mama anlügen, weil sie nichts von einem älteren Womanizer wie Matthias hielt. Wir hatten dann richtig geilen Sex, der den Auftakt zu einer Affäre bildete. Aber nur eine Affäre, weil wir uns viele Gedanken über den Altersunterschied und die Entfernung zwischen uns machten. Wir entschlossen uns dann, dass wir viele Sachen ausprobieren wollten, weil man ja in einer Affäre nicht eifersüchtig ist. Und da dachten wir, dass wir einen Dreier mal ganz spannend finden würde. Ich hatte damals schon einen gehabt, obwohl ich erst 21 war.
Matthias: Der war ja auch schon mit 14... (lacht)
Anne: Das stimmt überhaupt nicht! Ich glaube, da war ich sogar schon volljährig... Nee, ich glaube doch nicht. Ist ja auch egal. Jedenfalls haben wir dann sehr viel hin- und hergeschrieben und über Sachen geredet, die wir spannend finden, u.a. auch über Swingerclubs. Ich dachte damals, das ist voll eklig, weil es da nur dicke, alte Männer gibt. Aber dann haben wir uns erkundigt und herausgefunden, dass es da auch ganz nette Sachen gibt, auch zum Beispiel nur für Pärchen. Und da wir keine Beziehung hatten und keine Eifersucht kannten, sind wir dann in so einen Club gegangen. Dort haben wir dann gleich eine Limousinenfahrt mit zwei anderen Pärchen gewonnen. In der Limousine ging es dann auch recht wild zu, wir haben gleich voll losgelegt. Und da haben wir dann gemerkt, dass wir doch mehr füreinander empfinden. Und Matthias hat mir dann anschließend, an der Bar des Clubs, als ein Porno im Hintergrund lief, seine Liebe gestanden. War total romantisch!
Matthias: Aber du kannst schon ruhig erwähnen, dass ich total fertig war und trotz der ganzen sexy Leute in der Limousine keinen hochbekommen habe.
Anne: Ja, weil du so aufgeregt warst. Und weil es es doch nicht so gut fandest, dass ich was mit anderen mache.
Matthias: Ja, und dass andere was mit mir machen wollten. Das fand ich ganz beängstigend. (lacht)
Anne: Und dann waren wir zusammen und haben eine Pause eingelegt. Die Swingergeschichte haben wir auf Eis gelegt, denn wir wollten einander erst einmal besser kennen lernen. Aber irgendwann erinnerten wir uns, dass es damals ja ganz spannend war und wir es vielleicht noch einmal ausprobieren wollen. Wir haben uns dann aber ganz langsam herangetastet. Übers Internet haben wir ein Pärchen getroffen, ohne dass was passiert ist. Beim nächsten Mal haben wir uns dann ein bisschen mehr getraut und sozusagen nebeneinander Sex gehabt. Und bis es dann wirklich zum Partnertausch kam, ist fast eine Ewigkeit vergangen. Da waren wir sicher schon zwei Jahre in der "Szene" unterwegs zusammen.
Matthias: Na ja, es gab dieses eine Mal, als wir schon heftiges Petting gemacht haben, würde ich es nennen. Und wir haben Sexfilme mit anderen Paaren gedreht. (lacht)
15 Minuten: Warum habt ihr eure "Swingerpause" wieder beendet? Was hat euch gereizt?
Anne: Weil wir das von Anfang an ja sehr spannend fanden und....
- Du darfst auch mal was sagen, Schatz.
Matthias: Mach Du mal weiter....
Anne: Und nachdem wir es genossen hatten, dass wir zusammen sind, dachten wir, dass es damals beim Swingen doch ganz spannend war. Dass man es nicht aufgeben muss, wenn man zusammen ist. Und es war auch von Anfang an so drin. Wir haben sehr viel über Sex geredet, genau wie über Treffen, die wir haben.
Matthias: Also für mich gab es noch eine andere Komponente.
a) Es hat ja anfangs nicht so gut geklappt. Da hat man dann den Ehrgeiz: „Das krieg ich schon noch auf die Reihe!“ Und b), das war ein Experiment mit mir selbst. Ich hätte es mir früher nie vorstellen können, dass ich es mal akzeptieren würde, dass mein Partner mit einem Anderen Sex hat. Mir ist jetzt aber sehr wohl bewusst, dass es noch nichts Schlimmes ist, wenn du mit jemand anderem etwas rein Körperliches hast. Also, dass es nur in Deinem Kopf passiert, dass das jetzt was Schlimmes ist, oder ob Du eifersüchtig wirst, und ob's Dich belastet oder ob Du selbst Deine Beziehung dadurch gefährdet siehst. - Kannst du es dem Partner gönnen, und es vielleicht auch ganz spassig finden? Oder einfach neutral, und genauso eben mit einem Anderen was machen?
Wenn Du das selbst auch machst, hast Du ja meist nicht das Problem. Nur mit dem Anderen. Wenn Du es selbst machst, denkst Du: „ Hey, alles ok, alles gut.“ - Und da wollte ich gucken, ob ich das im Kopf irgendwann hinkriege, dass ich das so trennen kann, dass ich die Wertigkeit da rein setzen kann, die es eigentlich verdient hat. Und nicht aufgrund von eigenen Minderwertigkeitsgefühlen oder sonst irgendwas denke, ich müsste jetzt eifersüchtig sein, obwohl es gar kein Anlass gibt. Weil der Andere mich jetzt gerade gar nicht emotional betrügt, sondern nur körperlich kuschelt, sozusagen. Und das hat mich schon gereizt,... denn das treibt Dich auch, das bestimmt Dich.
Also, ich hatte auch eine Beziehung vorher -ganz, ganz, ganz früher mal-, wo ein Freund von mir mit meiner Ex-Freundin geschlafen hat, als wir zwar schon auseinander, aber emotional noch zusammen waren. Und damals hat mich das per se verletzt, dass ich getäuscht und betrogen wurde. Das ist auch alles so ok, und auch richtig so. Aber mich hat auch das Sexuelle sehr verletzt damals. Dass sie Sex mit jemand anderem hat. Und das hat mich sehr lange beschäftigt. Da wollte ich schauen, ob ich das trennen kann. Dass ich nicht so durchdrehe, wenn ich das Gefühl habe, jemand macht da mit jemandem was.
Anne: Es ist doch auch so: Selbst wenn man in einer Beziehung ist, findet man andere Menschen weiterhin attraktiv. Aber ganz viele Partner sind dann halt unheimlich eifersüchtig. Ich bin der Meinung, dass das eigentlich quatschig ist, weil das einfach eine Tatsache ist. Und das kann man seinem Partner verschweigen oder man ist eben ehrlich. Das hat ja nichts damit zu tun, dass man sich weniger liebt oder den Partner weniger begehrt: Obwohl ich mit dir zusammen bin und obwohl ich dich liebe, sind eben noch andere Menschen interessant. Was aber nicht heisst, dass ich dich dadurch irgendwie blöder finde. Und einige Leute behaupten, wir fangen mit dem Swingen an, weil der Sex nicht mehr so spannend ist, oder weil man gar nicht treu sein KANN, und blablabla, aber das war bei uns nie so.
Matthias: Wir haben damit angefangen, um unsere Beziehung zu starten. (beide lachen)
Anne: Nein, es war eigentlich immer so: Wir wollen zusammen was Spannendes erleben und finden halt beide Sex ganz toll. Und das ist ja alles aufregend, und das ist ja auch was, was man gut zusammen machen kann (sic). Sex zu zweit erweitern. Und man will jetzt nicht alleine mit anderen bumsen, sondern zu zweit.., so quasi als Abenteuer.
Matthias: Und,... ich hatte vorher auch eine Beziehung, die sehr partnerschaftlich, also sehr auf die Partnerschaft bezogen war. In der wir vor allem was zu zweit gemacht haben, also sehr inszestiös, sage ich mal, wenig Inspiration von außen, weil Du Dich nur aufeinander konzentriert hast. Und durch das Swingen, gerade wenn Du gemeinsam in einer andere Stadt ziehst, und noch nicht so einen festen Freundeskreis hast, lernst du halt auch andere Pärchen kennen. Wir kennen jetzt wirklich eine Menge netter Menschen, mit denen man auch nicht swingen müsste, nicht unbedingt. Ja. Mit manchen swingen wir auch gar nicht.
Und Du hast vor allem auf einmal wieder die Möglichkeit, Dich so zu verhalten, als seist Du Single. Du kannst flirten, neue Leute kennenlernen, Spass haben, Du kannst feiern gehen. Auch das Weggehen hat plötzlich wieder nicht nur die Komponente „da spielen sie gute Musik“, oder „da kannst du dich gut besaufen“, sondern.....
Anne: ….da kann theoretisch alles passieren.
Matthias: Und das ist schon ein wenig das, was der Mensch auch braucht. Ansonsten kannst Du's schon auch unterdrücken. Aber dann fehlt Dir halt ein bisschen was. Du wirst träge, und so. Aber als Swinger...? - Ab und zu muss man halt ein bisschen Diät machen... (beide lachen)
Anne: Man könnte es folgendermaßen ausdrücken: Ich habe einen Partner, aber gehe trotzdem noch alleine weg. Also ganz viele mache es ja so: Wenn sie mal wieder Party machen wollen, dann muss das „mit den Jungs“ oder „mit den Mädels“ sein, weil man nur da flirten kann. Und der Partner sagt „sauf' nicht so viel!“ oder „flirt' nicht so viel!“ ...obwohl: „Sauf' nicht so viel!“ sagst Du auch immer zu mir...(beide lachen)
Matthias: Das sag ich gar nicht. Ich sag nur immer, Du hast schon so viel gesoffen... (lachen)
Anne: Aber so hat man das quasi mit seinem Partner zusammen. Auch die Zeit, als wir noch relativ viel „normal“ weggegangen sind, da ist es uns passiert, dass wir mit dem Partner an der Bar standen und gesagt haben: „Hey, wie findest denn die Frau da hinten?“
Matthias: Quasi, wie Single sein, nur als Pärchen. Die anderen Pärchen sind halt die anderen Singles.
15 Minuten: Als Ihr damals wieder angefangen habt mit dem Swingen, habt Ihr da irgendwelche Regeln gesetzt?
Matthias: Ja. Eigentlich schon. Hat bloß nicht funktioniert.... (lacht)
Anne: Wir haben uns gesagt „lass' uns soundso machen“, doch dann sind wir meistens ein bisschen zu weit gegangen. Wir haben dann gemerkt: Das tut weh. Und sind zurückgerudert. (lacht) Und haben es dann ganz langsam gemacht.
Matthias: Wir hatten unterschiedliche Voraussetzungen. Bei Anne hat's am Anfang schon sehr gut funktioniert. Sie konnte sich da sehr gut reinfallen lassen und hat dann auch in den Single-Modus geschaltet. Also jetzt nicht Pärchen-Single, sondern, während man swingt ist man quasi „geistiger Single“. Das hat es für mich noch schwieriger gemacht und ich hatte noch mehr Probleme, mich da rein zu finden. Für mich war das, rein von meiner Sozialisation, der größere Schritt.
Anne: Also, du warst halt von Anfang an eifersüchtiger als ich.
Matthias: Ich habe mir sehr viele Gedanken gemacht am Anfang... Wie fühlt der Partner sich, wie fühle ich mich...??
Anne: Wie fühlt der andere Partner sich?
Matthias: Und was sagt eigentlich Ronald Reagan dazu???.... (lachen)
Und deswegen habe ich länger gebraucht und habe mich am Anfang auch ein wenig abgehängt gefühlt. Und deswegen gab es auch ein bisschen Knatsch bei uns. Ich glaube, jetzt ist Anne auch nicht viel anders. Sie schaltet zwar nicht mehr in diesen Single-Modus um. Aber was sie tut ist nicht anders, aber es ist ein anderes Gefühl. Man merkt, sie ist noch geistig bei einem, und ich nehme es halt auch viel lockerer als vorher. Wir hatten auch am Anfang Regeln, dass es z. B. nicht bis zum Geschlechtsverkehr gehen darf.
Anne: Und wir haben auch am Anfang gesagt, dass es gaaaanz schlimm ist, wenn man auf eine Swingerparty geht und dann rumsteht, während der Partner ewig mit anderen knutscht. In diesem Punkt haben wir aber mittlerweile gemerkt, dass das überhaupt kein Problem darstellt, wenn ich das Mädel mag und Matthias den Typen mag. Und wenn niemand das Gefühl hat, der Partner ist jetzt total abgeschrieben, nur weil man jetzt mit dem anderen knutscht, dann ist das ok.
Matthias: Und wir haben -aber das hat rein medizinische, gesundheitliche Gründe- die Regel, dass wir eigentlich keinen aktiven Oralsex betreiben.
Anne: Mit Ausnahmen.
Matthias: Mit Ausnahmen. ….Bei denen es entweder nicht anders geht (beide lachen),... oder, wenn dann eben doch die Geilheit über die Vernunft siegt oder bei Leuten, von denen wir wissen, dass sie nicht so hart in der Szene unterwegs sind. Also,... nicht mit jedem. Wir versuchen, es möglichst einzuschränken. Aber damals hatten wir die Regel, dass wir es gar nicht machen. Und da dachte ich auch noch, dass mir das EXTREM weh tun würde, wenn mein Partner Oralsex mit anderen...
Anne: Da dachtest Du, es stört Dich eigentlich mehr, wenn ich jemandem einen blase, als wenn ich Sex mit ihm habe. Weil das für Dich irgendwie in der Beziehung noch ganz lange etwas Besonderes war, wenn man „es“ überhaupt mal macht.... also, jemanden einen blasen.
15 Minuten: Da gabs also einige Momente, in denen ihr euch nicht gut gefühlt habt? Oder hinterher nicht gut gefühlt habt?
Anne: Ja, definitiv.
15 Minuten: Und würdet Ihr sagen, das waren Momente, wo es gekriselt hat, wo Eure Beziehung in Gefahr war?
Anne: Der "Silvester-Bash"??... (schaut Matthias an)
Das war das erste Mal, dass wir auf so einer Party waren. Und wir haben gesagt, ok, wir lassen es mal auf uns zukommen, und wenn uns was stört, dann merken wir's ja schon.... Ja, nee. Mich hat irgendwie NICHTS gestört. Matthias meinte irgendwann, das muss vielleicht ein bisschen weh tun. Und dann hat er den Punkt verpasst....
Matthias:...ich habe den Moment nicht verpasst. Es war eine „Intrige“, die da passiert ist. Wie wir da in die Szene reingekommen sind...
Anne: ...sind wir gleich am Anfang eigentlich ans „schlimmste“ Pärchen geraten.
Matthias: Es gab da ein paar, die ziemlich begeistert waren von Anne, und wo's dann inoffiziell einen Wettbewerb gab, wer sie als erstes knackt.
Anne: So sind da nicht viele. Aber wir sind gerade an die geraten, die ein bisschen...
Matthias: Wenn Du da „Anfänger“ bist, überfährt dich das auch. Es ist meistens auch so, dass die Männer richtig begeistert sind, und die Frauen dann eher.... mh,... mitmachen.
Anne: Das Problem war, dass der Typ total draufgängerisch war. Und ich habe eben mitgemacht. Und sie hat ein bisschen mit Dir rumgemacht, aber war ein bisschen so... schon sehr hübsch und Gogotänzerin, und ein bisschen arrogant,..... und das hat dann gar nicht gepasst.
Matthias: Und dann habe ich mir das eine Weile angeguckt an dem Abend, weil Anne mit ihm immer noch rumgeknutscht hat.... Und dann bin ich mal kurz auf Toilette gegangen und habe mir vorgenommen, wenn ich jetzt zurückkomme und es immer noch so weh tut, wie es gerade weh tut, dann gehe ich dazwischen. Es war ein bisschen wie auf so einer Teenager-Schulfeier, wenn die Angebetete mit einem anderen rumtanzt und knutscht,... Dann bin ich zurückgekommen und wollte dazwischen gehen, wurde aber von zwei Mädels abgepasst, die sich abgesprochen hatten, und wurde, ja,... „überredet“ sozusagen. Das war auch ganz spannend und interessant. Im ersten Moment bist Du auch abgelenkt. Wenn Du abgelenkt bist, ist das auch nicht schlimm.
Anne: Du warst dann abgelenkt und dachtest, es geht schon. Und dann im Nachhinein kam dann alles zusammen...
Matthias: Das hat das nur so „übertüncht“. - Aber, das war wiederum ein echt geiles Erlebnis. Weil ich bei dem Mädel gemerkt habe, dass sie Lust hatte und heiß auf mich war. Sie hat das wirklich mit viel Leidenschaft gemacht. Das war dann schon sehr interessant. Und ich dachte mir „taugt mir schon auch gut“. Das war das erste große Erlebnis.
Anne: Aber im Nachhinein war es problematisch.
Matthias: Genau. Dann war es ein bisschen schwierig. Der Vorteil an DEM Abend war, dass es sehr familiär war, so dass wir mit den Leuten recht gut ins Gespräch kamen.
Am nächsten Tag folgte dann die Hauptfeier und es waren auf einmal um die 200 Paare. Wir haben keine Sau gekannt. Der Typ vom Vorabend wollte Anne gleich am Anfang wieder einfangen und für den Abend für sich in Anspruch nehmen. Und da habe ich mich als ihr Freund voll überrannt gefühlt. Und es hat dann darin gegipfelt, dass um Mitternacht, als alle angestoßen haben, wir uns nur angeblökt haben. War dann gar nicht gut, auch mit Alkohol usw.
Anne: Wir haben uns einfach unheimlich gestritten. Und dann am 1. und 2. Januar lagen wir nur im Bett und haben geredet, geredet, geredet... Dachten dann noch irgendwie, lassen wir das Ganze halt, oder halt nicht?? - Warum haben wir dann gedacht, wir lassen es nicht...? (schaut Matthias fragend an :)
Matthias: Ich wollte es ja auch nicht lassen. Ich war der Meinung, man kann es auch anders machen. Also, dass wir es besser hinbekommen können. Aber in der Phase haben wir dann ca. zwei Monate Pause gemacht. Ich bin jetzt auch niemand, der sich quasi mit der Niederlage abfindet, dass es emotional nicht funktioniert hat. Sondern mir fällt es dann irgendwie einfacher, das aufzuarbeiten. Dazu musst Du deine Dämonen zähmen.
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Fragen dazu?
13 Kommentare:
*hereintraps*
*umguck*
"Hallo? Echooooooo....."
Wie jetzt, gähnende Lehre und noch kein Kommentar zu diesem wirklich bemerkenswerten Beitrag?
Ey, das geht ja mal gar nicht!
Dann fang ich mal an: *räusper*
Ich finde das Interview super, ehrlich, schonungslos, offen und totaaaaaaaaaaal gut!
(Ich hab mich bisher bedeckt gehalten, weil ich von diesen Zeilen erster Güte einfach ein bisschen erschlagen war und ziemlich viel drüber nachgedacht habe).
Also: Ich find´s super, dass die Freaks so offen für Freud und Leid des Swingerlebens sprechen und bei all den Höhen(-flügen, -punkten, *muahahahaaha*) auch die Tiefen nicht auslassen.
Echte Sympathiepunkte ernet bei mir das Geständnis, dass Rückschlage vorhanden und Eifersucht durchaus ein Thema war.
Denn die langzeitbeziehungserprobte Lucy hat sich schon gaaaanz oft gefragt: "Glückliche Beziehung" und "völlig eifersuchtsfrei" - ist das nicht ein Widerspruch in sich? Liest man bei Joyclub ja total oft und kriegt dann durchaus so seine Zweifel...
Also, wenn ein Paar in den Swingerclub stratzt, dann sagt" Bis nachher *bussibussi*" und hinterher: "Na? War gut?" "Joa. Und bei dir?" "Och, joa..." dann frage ich mich: "Können die echt noch glücklich miteinander sein...? Lebt und vögelt man da noch zusammen oder nur noch nebeneinander her?"
Für mich bedeutet ein bisschen gesunde Eifersucht nämlich auch immer eine gewisse Wertschätzung dem Partner gegenüber.
Schön, jetzt mal zu lesen, dass auch das Swingerleben "Arbeit" bedeuten kann im Sinne von Beziehungsarbeit und dass das Prinzip von Versuch und Irrtum auch bei "Irrtum" positive Ergebnisse bringen kann.
Tja, wie ich immer sage: Mir könne doch über alles, rede, Schätzelein..*g*
Und ganz ohne Witz: Das sollte man auch, verdammt!
Weiter so liebe Freaks, ihr habt´s drauf! :)
MIt Spannung erwarte ich...MEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEHR *sabber" ;)
wofuer ich die freaks liebe:
...fuer ihren doppeldildo
(scherz! - der kommt noch im 2.teil:).
- im ernst:
man kann ihnen jede frage stellen, und man bekommt ANTWORTEN.
keine phrasen, keine floskeln.
sie machen keine show. sie sind so.
und das ist ein echter spass, auch von aussen betrachtet!...
hopp, hopp, weiter so, liebe freaks!!
:-)
p.s.: ich habe nicht mehr so viele fragen an die freaks;
seit ich sie kenne frage ich anne naemlich alles(un-)moegliche. und anne nervt das noch nichmal, oder doch?? :) *danke*
Jaaa, ich habe schon guten Geschmack bewiesen, als ich die Freaks damals aufgerissen habe. :-D
Unser erstes Gespräch deckte ähnliche Themen ab wie dieses Interview: Whirpools, Alkohol, Mütter...
Erstaunlich, dass sie nach so langer Zeit immer noch mit mir reden.
Ich hab' auch ein bisschen Zeit gebraucht, was natürlich in gar keiner Weise mit Desinteresse zu tun hat, sondern in erster Linie damit, dass ich die Dinge erst ein wenig... einwirken lassen muss, wenn ich sie ernst nehme. Ein schnelles "Wow, interessant!" (und "danke, lg") wollte ich nicht hinpfeffern *Unschuldsmieneaufsetz*.
Die erste Frage, die sich mir aufdrängt lautet ganz tiefgründig:
Was für eine Frisur war das, über die sich Matthias lustig machte, als er Anne kennenlernte?
Frage zwei dreht sich, ganz klar, um Annes ersten Dreier und beinhaltet alle berühmten Ws.
Dritte Frage: Welche(n) Club(s) schätzen die beiden besonders und warum?
Drei Fragen - reicht fürs erste, gellns?
Spannend, aufschlussreich und gnadenlos ehrlich...Vielen Dank für die offenen Worte....
Frage: Lohnt es sich tatsächlich für die Lust die Liebe zu riskieren?
Zum Glück seid ihr nicht so egoistisch konservativ wie ich, sonst würde niemand in den Genuss von euch zwei Süssen kommen....Übrigens Anne, ich würde dich unglaublich gerne mal küssen, geht das auch, ohne dass du Jörg anfasst? ;-))))
@toni:
so war's wahrscheinlich:
die freaks haben DICH wahrscheinlich nur aufgerissen, weil sie anfangs versehentlich deinem solo-damen-profil auf den leim gegangen sind, als sie eine frau fuer einen dreier gesucht haben, mmh? nein??
@bibi:
...mmmh, ich erinnere mich da dunkel an eine geschichte:
eine frau hat toni mehr als nur gekuesst, als er.... nu ja, mir zumindest schon 1x im traum erschienen war, und mehr als 1x in 3D.
zum glueck war ich damals noch nicht egoistisch konservativ! sonst waeren wir zwei heute vielleicht beste feinde... *schluchz*
:-)
Danke für diesen tollen Beitrag. Mir stellen sich solche Fragen momentan irgendwie situationsbedingt und ich finds toll zu lesen, welche Erfahrungen andere da gemacht haben und dass sich an der emotionalen Seite einer Beziehung wirklich nicht so dramatisch viel ändern muss, nur weil man sich körperlich noch woanders den ein oder anderen Leckerbissen genehmigt.
Ich bin schon extrem gespannt auf Teil 2 dieses Interviews.
Also erst einmal ein ganz großes DANKE für die vielen positiven Feedbacks zu unserem Interview, ihr seids super! *gerührt bin*
Da Matthias auf der Arbeit ist und ich "nur" für die Uni lernen muss bin ich grad dabei eure Fragen zu beantworten und poste das im laufe des Tages!
Bis später! *wink*
@Bibi: „Lohnt es sich tatsächlich für die Lust die Liebe zu riskieren?“
Über diese Frage haben Matthias und ich gestern länger geredet. Wir hatten beide sofort den selben Gedanken: Wir haben nicht das Gefühl, unsere Liebe für die Lust zu riskieren.
Zuerst einmal ist es so: Wir sehen das Swingen (es sollte übrigens DRINGEND mal ein neuer Begriff hierfür gefunden werden, dieser ist wirklich furchtbar *g *) nicht als simple Befriedigung unserer Lust sondern eher als einen alternativen Beziehungsentwurf der mit allem was dazu gehört (weiterhin flirten, ausgehen, gleichgesinnte Pärchen kennenlernen etc. wie wir es im „Interview“ beschreiben) mittlerweile sehr gut funktioniert. Es ist für uns per sé nichts beziehungsgefährdendes daran, mit anderen Sex zu haben, wenn alles passt ist dies für uns, wie oben schon gesagt, mittlerweile unproblematisch.
Fakt ist aber natürlich, dass immer Situationen entstehen können (wie damals Silvester) wo dann doch alles nicht so prima ist. Beziehungsgefährdend wird es dann, wenn einer in solch einer Situation blöd oder verletztend reagiert (wie ich damals *schäm *) oder man nicht drüber spricht. Aber um es ganz platt zu sagen: Problematische Situationen können in jeder noch so monogamen Beziehung entstehen, auch wenn das Konfliktpotential natürlich in unserem Fall erhöht ist. Dieses erhöhte Konfliktpotential ist es uns aber wert, da wir uns mittlerweile zutrauen, mit auftretenden Problemen konstruktiv umzugehen. Puuuuuh... Hat das jemand verstanden? *lach *
Zu Bibis zweiter Frage: Aber klar doch, Schätzelein! ;)
@ all: Freuen uns wie gesagt unglaublich über euer großes Interesse an unserem Erlebten! Und sind auch schon gespannt auf den zweiten Teil, wissen gar nicht mehr was wir da alles erzählt haben... ;) Und, Tabea und Toni: Vielen Dank fürs tippen, nech?
Ich scheine es nicht drauf zu haben, mich kurz zu fassen: Habe eine Meldung, dass mein Eintrag leider zu groß für den Blog sei, also kommt er in zwei teilen.
Aaaaalso...
Erst einmal @ Lucy: Hey, du hast mit deinem Kommentar „Eifersuchtsfreiheit“ sozusagen den Nagel auf den Kopf getroffen, gehen da vollkommen mit dir d`acord! Uns sind diese absolut Eifersuchtsfreien auch etwas suspekt die in nen Club gehen und dann sagen: „Okay Schatz, such dir was Hübsches zum bumsen wir sehen uns in drei Stunden wieder.“ Erst einmal ist diese Herangehensweise für uns recht sinnfrei da wir das Ganze ja gemeinsam erleben möchten. Und auch wenn bei uns die Grenzen dessen was erlaubt ist weiter gesteckt sind als in der handelsüblichen Beziehung heißt das ja nicht, dass man in gewissen Situationen durchaus auch Verlustängste und ergo auch Eifersucht fühlt. Daher ist es uns ganz wichtig, dass immer noch der Partner mit entscheiden kann, was der andere wann mit wem macht. Wenn dies alles passt (Sexualpartner vom Partner nett, Situation schön, Partner ist geistig noch bei einem) ist dann allerdings eher keine Eifersucht vorhanden. Somit ist nicht so dass es noch immer einem von uns generell weh tut den Partner beim Sex mit anderen zu sehen.
@Nyx: Ja, die Frisur! * lach* Ich hatte damals recht kurze Haare, mit denen ich gerne ein bisl experimentiert habe. Und an unserem Kennenlern-Abend hatte ich sie mir hinter so auftoupiert und vorne glatt, so ne Techno-Proll-Tussi-Frisur, weißt? Und Matthias meinte dann sehr charmant: „Du bist wirklich total süß, aber was hast du dir bei dieser Frisur gedacht?“ Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich damals mit knapp 20 ja kaum der Pubertät entwachsen war und dass ich mittlerweile so nicht mehr rumlaufe! * g*
Zum Dreier: Ich war glaub ich 17, es handelte sich um einen im Fachjargon MMF und es fand, haltet euch fest, auf einer Kirchenfreizeit statt. Wir waren damals alle drei Betreuer eines Ferienlagers für Kinder und am letzten Abend als die Kiddies weg waren fand noch eine Abschlussfeier für die Mitarbeiter statt und was soll ich sagen... viel Alkohol und die Idee, zu dritt nackt im See zu baden.
Zu den Clubs: Wir gehen eigentlich gar nicht mehr in Swingerclubs sondern nur noch auf so genannte „Swinger-Partys“. Da ist das Publikum deutlich jünger und attraktiver und die Stimmung großartig. Außerdem steigen diese auch öfter mal in normalen eigens angemieteten Locations statt in doch öfter mal etwas puffig daherkommenden Swingerclubs.
Liebe Anne, vielen Dank für die Antworten und toll, wiedermal über ähnlich gepolte Menschen zu stolpern. Mit den Clubs und der Bezeichnung halte ich es genauso. Ärgerlicherweise ist in Wien auch keine ansprechende, einschlägige Lokalität aufzutreiben...
@anne:
[Sorry fuer das Mischmasch an GROSS- und kleinSchreibung. Aber, Rechtschreibregeln gibts erst am 10:00]
anne*schnecke,
danke dir fuer deine per se sehr instruktiven anmerkungen!!
mann, ihr uebt ganz subtil einfluss auf mich aus:
"Daher ist es uns ganz wichtig, dass immer noch der Partner mit entscheiden kann, was der andere wann mit wem macht. Wenn dies alles passt (Sexualpartner vom Partner nett, Situation schön, Partner ist geistig noch bei einem)..."
Denn ich merke: wenn ich nun entscheiden duerfte, ob.... der Toni...., dann wuerde ich sagen: "Ja,... aber NUR mit der Anne!!" (Weil dann: Sexualpartner vom Partner nett, Situation schön, Partner ist geistig noch bei einem)
[Und Anne: Sag doch nicht "bumsen", das ist so *baeh*, wie das Wort swingen. Nur, dass es dafuer doch schon so schoene Worte gibt, wie ficken, poppen,...:-]
...ja, ok, und vielleicht noch mit der bibi, und der lucy,...neinnnn, lucy geht schon nich mehr!! :)
Soweit bin ich (geistig) schon. Insofern glaub ich Euch, dass es per se im Kopf anfaengt; die Wertung.
Doch, mein "Problem":
Mich "zieht" es ueberhaupt nicht, loszuziehen, und Sex mit anderen zu suchen....*gaehn*
Mmmh, dafuer bin ich in anderen Situationen, naja, etwas wagemutig und *vogel*.... nein?
@lucy:
was meinst du, als unsere 15minuten-wald-und-wiesen-allerbeste-psycho-lucy:
gibt es vielleicht persoenliche charakterauspraegungen, die im einen eher den swinger schlummern lassen, als beim anderen?
Ach so! Das war also Punkt 2 auf der Liste vom Dienstag: Lucy nicht! Alles klar... :)
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