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Dienstag, 31. Dezember 2013

Blick zurück

***********************
Jahr klingt aus. Zeit für Retrospektive.

Mit einem Wort: krass!
Das 1. Jahr, in dem Toni und ich auf engstem Raum zusammen gepfercht leben
- und uns immer noch lieben.

Ein Jahr mit seinen Herausforderungen. Die lassen sich zusammen fassen unter dem Titel "Verlust und Befreiung". Tönt dramatisch. Das war's auch :-).

Verlust:
Die Geschichte mit den Blöhbaums. Der Verlauf der Geschichte (die ich zwischenzeitlich gelöscht habe, weil... ich denke, dass ihre Existenz für Jenny aka Fr. Blöhbaum schmerzhaft ist) hat dazu geführt, dass wir keinen Kontakt mehr zu ihnen haben. Schlauschlankschlingelige (Wortklau von Jette, die hat dieses großartige Wort erfunden) Leute, die uns verloren gingen, weil... wir nicht zu Viert zusammen geblieben sind. Rückblickend war es der Sex von mir mit Jakob nicht wert. Nachhaltiger wäre es gewesen, wenn... Ach, ich bin kein Freund von konjugierten Konjunktiven.

Intermezzo:
Im Sommer hatte ich eine lebensabschnittsbedingte Phase, in der ich sehr leicht reizbar war. In diese Zeit fielen prompt zwei, von einander völlig unabhängige Anfragen von Damen an Toni, ob er sich nicht mit ihnen im Hotel treffen möge. Zweck: Sex. Die erste Anfrage diskutierten Toni und ich  lang und breit aus, und am Ende waren wir uns beide einig: Nein. Begründung: Ich kannte die Frau nicht, sie hatte gerade eine extrem schwierige persönliche Situation und Toni als wundervoller Kümmerer würde nicht da Schluss machen, wo der Samenerguss hinspritzen würde. Also nein.
Die zweite Anfrage machte mich wütend. Ich saß gerade an meinem Schreibtisch, als Toni von hinten kam und sie mir offenbarte. Meine erste Reaktion: "Toni, das haben wir doch erst diskutiert!?!" Freilich handelte es sich nicht um dieselbe Frau. Ich kannte sie. Auch ohne schwierige persönliche Situation bei ihr: Nein! Begründung: fehlendes Gespür für Tonis und meine Verbindung. Denn wenn eine Frau mit Toni schlafen möchte - was alle möchten, klar :-)-, dann kommt sie nicht an mir vorbei und muss (zumindest auch) mich fragen. Ja, genau, Toni ist MEIN Mann! Er gehört mir nicht, aber ich be"sitze" ihn. Das heisst, ich sitze ihm am liebsten auf dem Schoß. Das ist meine Position. Die räume ich nicht einfach. Ich räume sie, wenn ich will. Nicht, wenn ich weggeschubst werde.

Befreiung:
Und dann wollte ich sie ein Mal räumen. Das ist die Geschichte, die Toni und mir noch am meisten in den Knochen steckt, weil sie noch nicht lang her ist. Also ihr Ende. Die Geschichte mit Maria und Sebastian. Wir haben sie Silvester vor einem Jahr kennengelernt. Feine Leute, keine Frage. Alles war perfekt, in Ordnung, alles hat gepasst. Ich wollte es und ließ es zu, dass Toni im Dezember in einer Suite mit Maria allein war, sie sich gegenseitig hingaben. Einen Tag vorher hatte ich noch einem Freund erzählt: "Weißt Du, es ist ein wirklich ein Wunder, wenn vier Menschen sich treffen, sich alle gleichermaßen schätzen und lieb haben…" Und kaum waren die magischen Momente im Hotel vorbei, *zack*, war nichts mehr übrig von "gleichermaßen schätzen und gegenseitig lieb haben." Ich hatte ein Problem. Weil ich merkte, dass alles eine Wendung nahm, die mir nicht gefiel. Es war kein Kontakt, wo man sagt, ok, wir treffen uns immer wieder, sind Freunde, und haben schöne Stunden zusammen. Sondern: Maria hatte zwischenzeitlich eine starke Präsenz in unserer Beziehung eingenommen, pflegte mit Toni erotische Konversation, Toni und Maria hatten sich  aufeinander eingeschossen. Das wäre (Fuck den Konjunktiv!) alles gut gegangen, wenn ich das lustig gefunden hätte. Fand ich aber nicht lustig. Also orientierte ich mich an einer Weisheit der Freaks, dass einzig der Partner - das war in dem Fall ich - vorgibt, was ok ist und drückte die Bremse. Stopp, Pause, Abstand. I ko nimma. Es passt nicht.

Ich habe etwas gelernt im letzten Jahr:
Toni und ich gehen weiter unseren Weg. Wir wollen ihn gemeinsam gehen. Offen. Ohne Misstrauen.
Wir glauben immer noch an gemeinsamen Sex mit Anderen. Voraussetzung: Wir sitzen alle im selben Boot  (="we are all sitting in one boat") und schunkeln gemeinsam. Dann lass' ich Toni auch gerne mit einer Frau in der Kajüte allein.

Einfach ist das nicht. Aber die Toto-Tata-Verbindung ist auch nicht einfach.
Sie ist schön.

***

© tabsie pictures

Montag, 6. August 2012

Die Geschichte von Tom, Nick und Anna


Die Geschichte von Tom, seinem Zwillingsbruder Nick und der schönen Anna begann vor ein paar Jahren auf einer Party in England, wo Anna und Nick studierten. Anna war eine attraktive Südländerin, die Nick mit seinem Charme und seinem Humor schnell für sich erobern konnte. Leider ahnte Anna nicht, dass Nick sich nicht fest binden wollte und erst recht niemanden in sein Herz schauen lassen konnte. Anna versuchte es, doch sie biss sich an Nick die Zähne aus. Seinen Körper schenkte er ihr, aber seine Seele blieb ihr verschlossen. So beendete sie ihre vergebliche Liebesmüh bereits nach ein paar Wochen.

Tom verfolgte das Treiben seines Bruders aus dem fernen Deutschland, wo Nick ihn ständig mit Neuigkeiten über Anna und die anderen Frauen in seinem Bett versorgte. Die Zwillinge waren einander eng verbunden, teilten sie doch nicht nur ihr Aussehen, sondern auch ihren feinen Sinn für Humor und ihre Beziehungsängste. Tom war aufgeschlossener als Nick, jedoch selbst immer zweifelnd und schüchtern, wenn es um die eigenen Gefühle ging. So verfolgte er das Geschehen in England mit großem Interesse, wenig überrascht vom baldigen Aus zwischen Anna und Nick.

Ein paar Jahre vergingen, in denen Anna ihr Studium abschloss, Nick England ohne Studienabschluss verließ und Tom sich in Deutschland alle Mühe gab, eine Frau in sein Herz zu schließen - nur so recht gelingen wollte es ihm nicht.

Der Zufall sorgte dann dafür, dass Anna in Toms Stadt einen Job fand. Die Beiden kannten sich von Toms gelegentlichen Besuchen in England, bei denen sie sich immer schon gut verstanden hatten. So schnupperten sie bald eifriger aneinander, bis eines Nachts im Rausche des Alkohols das Unvermeidliche passierte: Anna schlief auch mit Tom. Die Ähnlichkeiten der beiden Zwillinge waren wohl zu groß, als dass Anna den einen weniger mögen konnte als den anderen. Und als wäre diese eine Nacht, die weder Anna noch Tom beabsichtigt hatten, nicht genug gewesen, verlor Anna in dieser Begegnung ihr großes Herz an Tom, dieses Mal noch schlimmer als bei Nick, mit größerer Hoffnung auf das Glück zu zweit. Tom war schließlich ein gutes Stück zugänglicher als der verschlossene Nick, obwohl auch in ihm ein komplizierter Geist werkelte.

Anna hatte sich also wieder einmal sehr viel vorgenommen. Ihr Herz erlaubte ihr kein Kneifen, sondern befahl sie in die Offensive. Anna folgte - und wurde ein zweites Mal enttäuscht. Die Bettgeschichte Tom stellte sich als ähnlich unbeugsam wie die Bettgeschichte Nick heraus. Tom mochte Anna sehr, ja sie bezeichneten einander inzwischen sogar als beste Freunde, aber eines wollte oder konnte Tom ihr nicht eingestehen: seine Liebe. Eine Liebe, wie Anna sie für ihn verspürte und wie Anna sie sich endlich erträumte. Anna und Tom führten viele ehrliche, gute Gespräche miteinander, aber am Ende blieb die Erkenntnis, dass sie unterschiedliche Vorstellungen vom Glück hatten. Tom bot in seiner unnachahmlichen Art eine Freundschaft mit gewissen Vorzügen an, doch Annas Herz und ihr Verstand verweigerten diesem arg körperlichen Konstrukt ihre Zustimmung. Anna sah, wie gefährlich ihr liebesloser Sex werden konnte, und schlug Toms großzügiges Angebot aus.

Die Monate gingen ins Land und die Freundschaft zwischen Anna und Tom wurde stärker. Sie verbrachten viel Zeit miteinander, mal mit Freunden, mal zu zweit, und wurden nie einander überdrüssig. Was zwischen ihnen passiert war, schien sie nicht zu belasten, aber es bot denen, die sie gut kannten, nach wie vor viel Raum für Gerüchte und gerunzelte Stirnen. Die Nähe, die die Beiden zuließen, wurde auffällig groß, besonders da der beiderseitige Status nie abschließend geklärt wurde, wie es schien. Es gab zwar die Vereinbarung, die keine Liebe und keinen Sex erlaubte, aber wer Anna und Tom zusammen erlebte, konnte ahnen, dass ihre Geschichte niemals so enden würde.

Vor ein paar Tagen nun, an der grünen Wand einer Schwimmbadumkleide, flüsterte Tom das nächste Kapitel in die Welt: Anna und er haben eine Übereinkunft über regelmäßige und regelgemäße Zusammenkünfte getroffen. Laut Toms famosen Worten hat Anna, mit kühlem Kopf und warmem Herzen, einer regulierten Körperlichkeit mit Tom zugestimmt, begrenzt auf drei Monate, ausgeführt im Geheimen und nicht verzahnt mit tiefergehenden Gefühlen oder gar der großen Liebe. Anna hat, nach allem, was man so hört, auf diese Regeln gedrängt, nachdem ihre Libido sie kurz vorher erneut in Toms Schoß getrieben hatte. Drei Monate scheinen, vertraut man Toms Aussage, genau die Zeitspanne zu sein, in der sich Anna mit diesem Arrangement wohl fühlen kann, ohne in sich selbst eine Schlampe zu sehen. Einige Leser mögen sich angesichts dieser Aussage nun verwundert die Augen reiben, aber ihnen sei empfohlen, sich die komplexe Vorgeschichte dieser Entscheidung noch einmal vor die geriebenen Augen zu führen.

Nun tun sie es also, endlich. Heimlich zwar, aber wer weiß, wie lange das noch so bleibt? Oder wohin es führt? Nicht ausgeschlossen, dass die beiden besten Freunde Anna und Tom eines Tages entdecken, wie ihre Herzen im Takt schlagen, wenn sie sie fest aneinander drücken und sich dabei in die Augen schauen. Und am Ende, ja am Ende, machen sie vielleicht sogar Liebe…

Bis es soweit ist, redet Tom aber gern über andere Dinge - zum Beispiel gestern beim Grillen am Fluss:

Tom: Ich glaube, ich fahre gleich nach Hause.

Toni: Heißt das, dass Anna zehn Minuten später auch aufbricht?

Tom (grinst): Nein, nein, heute nicht. Mein Penis ist schon wund.

Toni: Wund? Wirklich?

Tom: Ein bisschen, ja. Wir haben es am Mittwoch und am Freitag gemacht.

Toni: Schon zweimal diese Woche.

Tom: Ja, lieber nicht zu viel. Er ist wirklich ein bisschen wund.

Toni: Aber warum wird er davon wund? Ist sie so eng?

Tom: Ja, ist sie, glaube ich.

Toni: Tom, ich bin wirklich froh, dass wir dieses Gespräch führen.

Tom: In der Tat.

Sonntag, 5. August 2012

Der Weinberg der Liebe

Braucht's des? Ein Pfarrer organisiert in Mainz einen erotischen Gottesdienst, freigegeben ab 16 Jahren.

"Willkommen im Weinberg der Liebe" heißt es zu Beginn, bevor die Seniorentanzgruppe einen meditativen Tanz aufführt. Rosenblätter auf dem Kirchenboden, die Schäfchen fassen sich an den Händen und der Pfarrer spricht in der Predigt von seinem Penis (angeblich um 10:31 Uhr zum ersten Mal). Die Journalisten lieben es, die Senioren auch, bloß der hinterher erschöpfte Pfarrer ärgert sich ein bisschen - unter anderem über die blitzenden Kameras beim Abendmahl.

"Ich werde vom Ficken und Poppen sprechen", hatte Pfarrer Ralf Schmidt vorher angekündigt und damit natürlich die Medienmeute erotisiert. Es sollte nicht die einzige Erwartung sein, die während des Gottesdienstes enttäuscht wurde: Statt junger Leute kamen hauptsächlich ältere, die Verbalerotik blieb oberflächlich und niemand tanzte nackt um den Altar. Esoterik statt Erotik. Aber wer hätte von Pfarrer Schmidt auch erwarten können, dass er ein erotisches Feuerwerk abbrennt, wenn doch schon die Tatsache, dass er das Wort "Erotik" in den Mund nimmt, einen Tabubruch darstellt? Den Teilnehmern scheint es gefallen zu haben - wer die Kirche kennt, ahnt also: Sowas wird es wohl nicht häufiger geben. Aber den Weinberg können wir, Gott sei Dank, auch aus eigener Kraft erklimmen, ganz ohne den Segen von oben.

Mittwoch, 9. November 2011

Das nächste Runde

Ok, ich mache es. Da sich keine meiner Kolleginnen anbietet, schreibe ich es nieder:

Willkommen zu Beitrag Nr. 600!

600 Beiträge, dreieinhalb Jahre, zwei bis fünf Autoren, von denen manche sich ihre Pausen gönnen und manch andere dauernd Texte auspupsen. Wir können nicht anders.

Es ist viel passiert in all der Zeit. Wir schrieben über Drogendealer, Freaks und Geeks, Erlebtes und Erdachtes, über Körperflüssigkeiten und echte Gefühle, über den Intimfrisör, über den Auftritt von Joschi und Tabea. Wir hatten unzählige Dates und Orgasmen, sogar mit ollen Frauen und öden Männern. Liebe war auch dabei - echte, gedachte, auf dem Fahrrad, von hinten und zu dritt.

Und vögelnde Nonnen. Apropos: Hier einige Highlights aus unseren aktuellen Serverlogs.

"vermeidung von dem trieb einen runterzuholen"

"schlumpf mit schwanz"

"wie geile ich per sms meinen freund auf das es im umhaut"

"bilder von bauernboys"

"pussy blitzing"

"ich will bibi ficken"

"pizzabotensex"

"zu viert im urlaub zu dritt gefickt"

"selbst nicht mehr meine möse"

"sperma backen"

"tapete titten"

"letztens im parkhaus"

"sofa füße abstellen"

Um die Sache abzurunden und gleichzeitig richtig nostalgisch zu werden, müsste ich jetzt ein Schwanzbild rezensieren. Leider ist mir das Material ausgegangen, seitdem ich GayRomeo ernst nehme und dort nicht mehr den Bildersammler spiele. Einsendungen werden erbeten.

Oder Tabea haut noch ein Schlumpfbild raus. Oder Ruby ein paar Gedanken über Hugo. Oder Bibi eine Fickgeschichte. Oder Lucy eine Filmkritik.

599 Mal ist das gut gegangen. Jetzt haben wir die 600 voll und feiern diese Viertelstunde, die uns schon so lange begleitet. Vielleicht entsteht daraus gleich die nächste Geschichte. Stößchen!

Samstag, 24. September 2011

Wie wir unsere Liebe machen wollen und wann nicht

Weil ihr alle so lieb gequengelt habt und weil es schon längst überfällig ist, präsentieren Tabsie und Toni hier und heute ihren Beziehungsvertrag. Bitte hetzt uns dafür nicht die Anwälte auf den Hals, das erledigen wir bei Bedarf schon selbst. Der Vertrag lässt Raum für sowas.

Der Text und die meisten Bilder stammen von Tabsie, ein Bild hat Toni beigesteuert. Ihr werdet es schnell identifizieren. Um Unschuldige zu beschützen, haben wir die Initialen unkenntlich gemacht und einen Anhang entfernt. Ihr verpasst echt nicht viel.

Es ist ein durch und durch schweinischer Vertrag, wie ihr gleich auf der ersten Seite sehen könnt. Das erschien uns damals so passend wie heute. Was wären die Welt und eine Beziehung ohne Schweine?

Wie angekündigt wird die Vertrag bald neu verhandelt. Davor gibt es zwei Tage Ringelpiez mit Anfassen.

Sonntag, 18. September 2011

Die Lücke im System

Bald läuft der Vertrag aus, den Tabea und ich geschlossen haben, um unsere Beziehung auf eine ordentliche und dokumentierte Basis zu stellen. Die Details dieses Schriftstückes sollen an dieser Stelle keine Rolle spielen, entscheidend ist jedoch, dass die Vertragsdauer immer auf ein Jahr beschränkt ist. Danach müssen wir den Vertrag verlängern - vorausgesetzt, wir beide wollen das überhaupt. Bisher haben wir zweimal erfolgreich verlängert und damit gleichzeitig unsere Beziehung bestätigt. Der Vertrag ist schließlich Ausdruck unseres Willens, den jeweils anderen weiterhin grandios zu lieben. Darunter machen wir es nicht mehr.

Nun wird jeder Jurist (Hellvis?) bestätigen, dass man Verträge nicht auf die leichte Schulter nehmen darf. Und so haben wir uns jedes Jahr exakt am letzten Geltungstag unseres Vertrages zusammengesetzt und über eine Verlängerung verhandelt. Dieses Jahr jedoch wird es so eine Punktlandung nicht geben, da wir am letzten Tag an zwei verschiedenen Orten sein werden. Erst zwei Tage später können wir uns in die Augen sehen und sagen: "Ja, ich möchte noch ein Jahr dranhängen. Aber lass uns §6b überdenken.". Oder: "Verpiss dich, Alte(r)!" Je nachdem.

Ihr seht schon das Problem: Was gilt für die zwei Tage zwischen dem alten und dem neuen Vertrag?

Das wäre nicht nur eine rechtliche, sondern vor allem eine beziehungsmäßige Grauzone. Wir wären nicht mehr unseren Abmachungen verpflichtet, könnten tun und lassen, was wir wollen. Offiziell wäre die Beziehung ausgelaufen. Wir wären Freiwild. Sodom und Gomorra wegen einer Formalie.

Tabea und ich arbeiten nun fieberhaft an einer Übergangslösung. Wir brauchen einen Wisch, der für diese zwei Tage regelt, was zu regeln ist - notfalls reicht eventuell ein Handschlag. Ernst nehmen müssen wir die Angelegenheit, denn es geht hier um einen verdammt wichtigen Vertrag, mit dem wir drei Jahre echt gut gefahren sind. Sowas will professionell überbrückt werden, da kann man nicht mal eben sagen "Ja ja, in den zwei Tagen wird schon nichts passieren...".

48 Stunden gilt es also kreativ zu füllen. Mir schwebt schon etwas vor, aber ich lasse mich auch gerne inspirieren. Gibt es Vorschläge? Wie könnten wir zwei Tage zwischen zwei Beziehungsetappen sinnvoll* füllen? Habt ihr juristisch wasserdichte Ideen?



* Vorschläge wie "Ey, schick deine Alte für zwei Tage zu mir!" sind nur sinnvoll, wenn du ihr mindestens einen Kuchen backst.

Freitag, 22. Juli 2011

Köstlichkeiten

Am Ende gab es kein Sushi, dabei hatte sie es sich so sehr gewünscht. Streng genommen hatte sie es sogar zur Voraussetzung für dieses Treffen gemacht, denn das Sushi sollte der kulinarische und vor allem vertraute Abschluss eines Abends sein, dessen Verlauf für uns beide sehr ungewohnt sein würde. Sushi als Ankerpunkt sozusagen.
Hastig liefen wir im Regen zu dem kleinen Sushiladen in der Innenstadt nahe seines Hotels, doch die kleine Hoffnung auf die legeren Öffnungszeiten eines von Chinesen geführten japanischen Restaurants zerschlug sich schneller, als wir "Einmal Nr. 4 scharf" sagen konnten. An dieser Stelle der Geschichte könnte man also meinen, dass sie enttäuscht war, weil sie nicht das bekam, was sie im Vorfeld hart ausgehandelt hatte. Doch das würde verkennen, was vorher passiert war.

Sie bekam eine Menge von dem, was sie sich erhofft und ich mir ausgemalt hatte. Er fickte sie lang. Und breit. Ich war immer bei ihr, hielt ihre Hand, küsste sie - auf den Mund, überall - knetete ihre Brüste, ließ sie meinen Schwanz lecken, aber vor allem: schaute sie an. Und ich schaute ihnen zu. Der Voyeur in mir zeigte sich von seiner besten Seite, denn ich genoss jeden Moment ihrer Lust mit diesem Anderen. Sie wandte sich vor Geilheit, er ließ sie nicht entkommen, ich sah es mit Freude.

Immer wieder ging ich zum Hotelbett, um sie zu berühren und ihr dabei ganz tief in die Augen zu schauen. Ich roch ihren Schweiß, während seine Hüfte gegen ihren Arsch klatschte. Ich küsste ihre Lippen, als er sie bat, seine Hand zu ficken. Und ich ließ es mir nicht nehmen, den Beiden auch mal das Spielzeug zu reichen. Die Toys, die er mitgebracht hatte, waren groß und schwarz - unsere waren natürlich klein und bunt. Trotzdem passte alles zusammen, sogar seine River-Cola und unser Guglhupf.

So fühlt sich das also an. Das erste Mal zu dritt, bei dem ich ein Teil der Zwei war. War es deshalb so anders als die ersten beiden Male? Jetzt kam und ging ich mit ihr. Meine Blicke fielen nicht auf Schild und Schwert, sondern in ihre Augen. Ich hielt eine Hand - ihre! - davor, danach und währenddessen.
Jedes kleine Detail schien an diesem Abend wichtig zu sein, aber entscheidend für den Erfolg der Mission waren unsere Gespräche vorab. Offen und ausführlich beredeten wir, was wir wollten und nicht wollten, was wir hofften und fürchteten, wie es sein sollte und wie nicht. Dadurch lernten wir einander besser kennen, und nur dadurch konnte es so kommen, wie es kam. Mit ihm, mit uns, mit Lust, mit Liebe.

Donnerstag, 18. November 2010

An alle Facebook-Freunde

Liebe Facebook-Datenschleudern,

wir haben nun die "Mag ich"-Knöpfe synchronisiert: Wenn ihr ab sofort rechts auf den Knopf drückt, dann werdet ihr Fans unserer offiziellen Facebook-Seite. Bisher gab es zwei Knöpfe (einen für die FB-Seite, einen für diese Blogseite), was aber nicht viel Sinn ergab. Toni hat nun endlich herausgefunden, wie man es richtig programmiert. Danke, Zuckerberg!

Eventuell müsst ihr rechts nochmal klicken, um eure Liebe endgültig zu manifestieren. 



PS an alle Facebook-Hasser: Schaut euch stattdessen dies hier an.

PS an alle Facebook-Nutzer: Intelligent surfen!

Montag, 13. September 2010

An Open Invitation

Der beste Porno des Jahres: Violet Blue ist begeistert von der Hardcore-Swingeranfänger-Liebesgeschichte An Open Invitation. Ihre Begeisterung drückt sie so aus:
One of my favorite things about Open Invitiation: this is porn that celebrates love (with lots and lots of hot sex). The people in it are real, and I’ve been to their parties, and they really are a lot like they are in the movie. The two main couples are porn performers from the new guard of porn (meaning, no fake bodies or fake orgasms and are authentic people in real life). They tell a hot tale of what it might be like to try out the fantasy of swinging, located in San Francisco.
Erinnert nur mich das an Shortbus?
Szene aus An Open Invitation. Mehr Bilder gibt es hier.
Ihre Besprechung des Films (hier als Podcast, 25 min.) ist gleichzeitig ein Plädoyer fürs Swingen, ein Appell an die Ehrlichkeit, eine Feier der Lust und eine Ermutigung für alle Zweifler. Wer ihren Podcast hört, weiß, warum ich an ihren Lippen klebe: Sie redet natürlich und zwanglos über alles Sexuelle, in diesem Fall über Polyamory und Non-Monogamie, Grenzen und Chancen einer Partnerschaft, über Regeln und Verbote beim Swingersex, über Eifersucht und falsche Erwartungen, über Fantasien und Realitäten, über Missgeschicke und neue Welten. Wie rede ich mit meinem Partner darüber? Wie machen wir die ersten Schritte? Erhoffe ich mir etwas, das nie passieren wird? Darf ich meinem Mann verbieten, in einer fremden Vagina zu kommen? Oder einen fremden Mund zu küssen? Wie bereiten wir uns auf einen Dreier vor? Was denkt eigentlich der dritte Partner dabei? Was machen wir, wenn was schief geht? Darf ich meinen Partner einschränken? Und wo bleibt die Liebe?

Wie man auch zum Swingen, zu Polyamory und zur ewigen Liebe stehen mag: Violet Blue verteidigt ihre Meinung mit Herz, Verstand und einem offenen Geist. Sie steht hinter dem, was sie sagt, und wirkt dadurch authentisch und überzeugend. Sie tritt für ihre Sicht der Dinge ein (ok, und für ihre Bücher *g*), ohne dabei aufdringlich zu sein. So macht sie aus großen, schlimmen, unbekannten Dingen (wie Gruppensex) etwas Fröhliches und Herzliches. Beinahe hätte ich "Leichtes" geschrieben, aber das hätte nicht gestimmt: Ganz wenige Dinge fallen uns leicht, wenn es um Sex geht, geschweige um Sex mit mehr als (m)einem Partner. Daran ändern auch Podcasts oder eloquente Sex-Ratgeber nichts - aber sie können es uns leichter machen, sich mit diesen Themen zu beschäftigen. Dabei ist es egal, ob man am Ende in einem fremden oder nur im eigenen Bett vögelt. Violet Blue fände beides gut.

Sonntag, 29. August 2010

tabsies investigative poesie, teil 1 - mein lieb

Einführung:

Liebe Leser,
ich dachte mir, Ihr -und ich- seid nach all dem Schwanzkrams reif für ein neues Genre bei 15minuten:
tabsies investigative Poesie-Ecke!


Hier würde ich gerne dann und wann mehr oder minder sinnige Gedichte mit überwiegender -oder keiner- sex connection posten.

Alles klar? - Und keine Sorge:
Mein Hauptjob ist es weiterhin, für nette Bilder auf der Welt zu sorgen. Fotos sind die "schönen Früchte" meiner Arbeit; "Gedichte" als Gedankenpupse lediglich Beiprodukt.

Liebstens,
Eure tabsie*

P.S. Wenn jemand ebenfalls an dieser Art Gedankenpupserei leidet und ein Gedicht hier veröffentlichen möchte: Ihr könnt Euch gern an mich wenden!

___

teil 1:
mein lieb


ich lieb
dicht

komm
pack mich

mit ein
in dein sein

und lass
...

Dienstag, 24. August 2010

Zu viel Lust

Ja, manchmal hab ich tatsächlich zu viel Lust. Für Joschi und wahrscheinlich für jeden anderen Mann ebenso. Ich hätte am Liebsten jeden Tag Sex, mindestens ein Mal. Ohne Scheiss. Ich liebe Sex. Und jeder Mann behauptet gerne: "Baby, das ist gar keine Sache, ich kanns dir fünf Mal am Tag jeweils drei Mal besorgen, wenn du willst". Vielleicht möglich, wenn er HartzIV-Empfänger ist und den ganzen Tag nichts anderes zu tun hat, als sich fragwürdige RTL-Sendungen reinzuziehen. Oder wenn er einen ganz gemütlichen Job hat, wie ich den immer hatte. Egal ob als Marketingschlampe oder als HR-Tussi, einen anstrengenden Büroalltag hatte ich nie. Nicht mal Sport macht mich müde, kein Umzugs- und Putzstress. Nichts mindert meine Lust. Ausser ich bin wirklich krank, aber da muss ich echt richtig arg krank sein. Ein Dilemma also. Aber ein lösbares. Wenn ich Lust habe, aber Joschi schon erschöpft ist, weil wir A) schon Sex hatten oder B) er einfach einen harten Tag hatte, mache ich es mir einfach selbst. Sehr gerne in seiner Anwesenheit, fast nur noch, wenn Joschi dabei ist. Vor ein paar Jahren noch undenkbar für mich, dann folgten mal ein paar Versuche mit verschiedenen Männern, bei denen es eher selten der Fall war, dass ich mich so richtig gehen lassen konnte. Aber wow, mit Joschi ist das hammermässig geil. So wahnsinnig geil, so schön und so befriedigend, dass ich kaum jemals enttäuscht bin, wenn er erschöpft ist. Ich liebe es, in seinen starken Armen zu liegen, seine Lippen auf meinen zu spüren, oder an meinem Hals oder meinen Brustwarzen. Seine von der Arbeit rauen Hände, die mich streicheln, ganz sanft. Ich liebe seine Zartheit in diesen Momenten. Joschi küsst und streichelt mich dann, als könnte ich zerbrechen. Als könnte er einen herannahenden Höhepunkt stören, wenn er mich zu leidenschaftlich küsst oder berührt. Ich liebe dieses Ritual. Ich liebe ihn. Vielleicht deshalb dieses Begehren? Das kein bisschen nachgelassen hat, seit ich Joschi vor zehn Monaten kennen gelernt habe. Noch nie habe ich solche Lust auf einen Mann verspürt wie auf ihn. Manchmal frage ich mich tatsächlich, ob das noch normal ist. Wahrscheinlich nicht. Aber Joschi ist ja auch kein normaler 0815-Mann.....

Montag, 5. April 2010

"Du darfst auch mal was sagen, Schatz..." - Das Interview mit den Freaks, Teil I

Wir präsentieren Euch hier den 1. Teil des Interviews mit den Freaks. Die Fragen stellte Toni Toronto, für die Fotos zeichnet tabsie verantwortlich.


15 Minuten: Wie seid ihr zusammen gekommen?

Anne: Wir haben uns in Griechenland kennen gelernt.Da war ich noch ganz klein und war gerade erst 20 geworden. Und Matthias war mit 31 schon ganz schön alt. Er war mit einem Kumpel im Urlaub, ich mit meiner Mutter.
Das erste Mal nackt haben wir uns gesehen, als wir nachts in den Innenbereich des Whirlpools eingebrochen sind. Von vorher, als du meine Frisur beleidigt hast, erzähle ich mal nichts...

Matthias: Nö, nö...

Anne: Hinterher haben wir dann festgestellt, dass der Whirpoolbereich komplett von Glas umgeben und von der ganzen Hotelanlage aus einsehbar war. Auf jeden Fall wurden wir dann von einem griechischen Sicherheitsmann rausgezogen als wir gerade zur Sache kommen wollten. Er legte uns nahe, doch bitte am Strand weiter zu machen. Haben wir dann aber nicht, sondern Matthias begleitete mich zu meinem Zimmer, wo wir dann im Flur wieder übereinander herfielen. Leider kam dann meine Mama aus dem Zimmer, so dass unser Urlaub verstrich, ohne dass wir ....

Nach dem Urlaub gab es dann viel heißen E-Mailverkehr zwischen uns beiden, der darin gipfelte, dass ich Matthias besuchen kam. Dafür musste ich meine Mama anlügen, weil sie nichts von einem älteren Womanizer wie Matthias hielt. Wir hatten dann richtig geilen Sex, der den Auftakt zu einer Affäre bildete. Aber nur eine Affäre, weil wir uns viele Gedanken über den Altersunterschied und die Entfernung zwischen uns machten. Wir entschlossen uns dann, dass wir viele Sachen ausprobieren wollten, weil man ja in einer Affäre nicht eifersüchtig ist. Und da dachten wir, dass wir einen Dreier mal ganz spannend finden würde. Ich hatte damals schon einen gehabt, obwohl ich erst 21 war.

Matthias: Der war ja auch schon mit 14... (lacht)

Anne: Das stimmt überhaupt nicht! Ich glaube, da war ich sogar schon volljährig... Nee, ich glaube doch nicht. Ist ja auch egal. Jedenfalls haben wir dann sehr viel hin- und hergeschrieben und über Sachen geredet, die wir spannend finden, u.a. auch über Swingerclubs. Ich dachte damals, das ist voll eklig, weil es da nur dicke, alte Männer gibt. Aber dann haben wir uns erkundigt und herausgefunden, dass es da auch ganz nette Sachen gibt, auch zum Beispiel nur für Pärchen. Und da wir keine Beziehung hatten und keine Eifersucht kannten, sind wir dann in so einen Club gegangen. Dort haben wir dann gleich eine Limousinenfahrt mit zwei anderen Pärchen gewonnen. In der Limousine ging es dann auch recht wild zu, wir haben gleich voll losgelegt. Und da haben wir dann gemerkt, dass wir doch mehr füreinander empfinden. Und Matthias hat mir dann anschließend, an der Bar des Clubs, als ein Porno im Hintergrund lief, seine Liebe gestanden. War total romantisch!

Matthias: Aber du kannst schon ruhig erwähnen, dass ich total fertig war und trotz der ganzen sexy Leute in der Limousine keinen hochbekommen habe.

Anne: Ja, weil du so aufgeregt warst. Und weil es es doch nicht so gut fandest, dass ich was mit anderen mache.

Matthias: Ja, und dass andere was mit mir machen wollten. Das fand ich ganz beängstigend. (lacht)

Anne: Und dann waren wir zusammen und haben eine Pause eingelegt. Die Swingergeschichte haben wir auf Eis gelegt, denn wir wollten einander erst einmal besser kennen lernen. Aber irgendwann erinnerten wir uns, dass es damals ja ganz spannend war und wir es vielleicht noch einmal ausprobieren wollen. Wir haben uns dann aber ganz langsam herangetastet. Übers Internet haben wir ein Pärchen getroffen, ohne dass was passiert ist. Beim nächsten Mal haben wir uns dann ein bisschen mehr getraut und sozusagen nebeneinander Sex gehabt. Und bis es dann wirklich zum Partnertausch kam, ist fast eine Ewigkeit vergangen. Da waren wir sicher schon zwei Jahre in der "Szene" unterwegs zusammen.

Matthias: Na ja, es gab dieses eine Mal, als wir schon heftiges Petting gemacht haben, würde ich es nennen. Und wir haben Sexfilme mit anderen Paaren gedreht. (lacht)


15 Minuten: Warum habt ihr eure "Swingerpause" wieder beendet? Was hat euch gereizt?

Anne: Weil wir das von Anfang an ja sehr spannend fanden und....
- Du darfst auch mal was sagen, Schatz.

Matthias: Mach Du mal weiter....

Anne: Und nachdem wir es genossen hatten, dass wir zusammen sind, dachten wir, dass es damals beim Swingen doch ganz spannend war. Dass man es nicht aufgeben muss, wenn man zusammen ist. Und es war auch von Anfang an so drin. Wir haben sehr viel über Sex geredet, genau wie über Treffen, die wir haben.

Matthias: Also für mich gab es noch eine andere Komponente.
a) Es hat ja anfangs nicht so gut geklappt. Da hat man dann den Ehrgeiz: „Das krieg ich schon noch auf die Reihe!“ Und b), das war ein Experiment mit mir selbst. Ich hätte es mir früher nie vorstellen können, dass ich es mal akzeptieren würde, dass mein Partner mit einem Anderen Sex hat. Mir ist jetzt aber sehr wohl bewusst, dass es noch nichts Schlimmes ist, wenn du mit jemand anderem etwas rein Körperliches hast. Also, dass es nur in Deinem Kopf passiert, dass das jetzt was Schlimmes ist, oder ob Du eifersüchtig wirst, und ob's Dich belastet oder ob Du selbst Deine Beziehung dadurch gefährdet siehst. - Kannst du es dem Partner gönnen, und es vielleicht auch ganz spassig finden? Oder einfach neutral, und genauso eben mit einem Anderen was machen?
Wenn Du das selbst auch machst, hast Du ja meist nicht das Problem. Nur mit dem Anderen. Wenn Du es selbst machst, denkst Du: „ Hey, alles ok, alles gut.“ - Und da wollte ich gucken, ob ich das im Kopf irgendwann hinkriege, dass ich das so trennen kann, dass ich die Wertigkeit da rein setzen kann, die es eigentlich verdient hat. Und nicht aufgrund von eigenen Minderwertigkeitsgefühlen oder sonst irgendwas denke, ich müsste jetzt eifersüchtig sein, obwohl es gar kein Anlass gibt. Weil der Andere mich jetzt gerade gar nicht emotional betrügt, sondern nur körperlich kuschelt, sozusagen. Und das hat mich schon gereizt,... denn das treibt Dich auch, das bestimmt Dich.

Also, ich hatte auch eine Beziehung vorher -ganz, ganz, ganz früher mal-, wo ein Freund von mir mit meiner Ex-Freundin geschlafen hat, als wir zwar schon auseinander, aber emotional noch zusammen waren. Und damals hat mich das per se verletzt, dass ich getäuscht und betrogen wurde. Das ist auch alles so ok, und auch richtig so. Aber mich hat auch das Sexuelle sehr verletzt damals. Dass sie Sex mit jemand anderem hat. Und das hat mich sehr lange beschäftigt. Da wollte ich schauen, ob ich das trennen kann. Dass ich nicht so durchdrehe, wenn ich das Gefühl habe, jemand macht da mit jemandem was.

Anne: Es ist doch auch so: Selbst wenn man in einer Beziehung ist, findet man andere Menschen weiterhin attraktiv. Aber ganz viele Partner sind dann halt unheimlich eifersüchtig. Ich bin der Meinung, dass das eigentlich quatschig ist, weil das einfach eine Tatsache ist. Und das kann man seinem Partner verschweigen oder man ist eben ehrlich. Das hat ja nichts damit zu tun, dass man sich weniger liebt oder den Partner weniger begehrt: Obwohl ich mit dir zusammen bin und obwohl ich dich liebe, sind eben noch andere Menschen interessant. Was aber nicht heisst, dass ich dich dadurch irgendwie blöder finde. Und einige Leute behaupten, wir fangen mit dem Swingen an, weil der Sex nicht mehr so spannend ist, oder weil man gar nicht treu sein KANN, und blablabla, aber das war bei uns nie so.

Matthias: Wir haben damit angefangen, um unsere Beziehung zu starten. (beide lachen)

Anne: Nein, es war eigentlich immer so: Wir wollen zusammen was Spannendes erleben und finden halt beide Sex ganz toll. Und das ist ja alles aufregend, und das ist ja auch was, was man gut zusammen machen kann (sic). Sex zu zweit erweitern. Und man will jetzt nicht alleine mit anderen bumsen, sondern zu zweit.., so quasi als Abenteuer.

Matthias: Und,... ich hatte vorher auch eine Beziehung, die sehr partnerschaftlich, also sehr auf die Partnerschaft bezogen war. In der wir vor allem was zu zweit gemacht haben, also sehr inszestiös, sage ich mal, wenig Inspiration von außen, weil Du Dich nur aufeinander konzentriert hast. Und durch das Swingen, gerade wenn Du gemeinsam in einer andere Stadt ziehst, und noch nicht so einen festen Freundeskreis hast, lernst du halt auch andere Pärchen kennen. Wir kennen jetzt wirklich eine Menge netter Menschen, mit denen man auch nicht swingen müsste, nicht unbedingt. Ja. Mit manchen swingen wir auch gar nicht.

Und Du hast vor allem auf einmal wieder die Möglichkeit, Dich so zu verhalten, als seist Du Single. Du kannst flirten, neue Leute kennenlernen, Spass haben, Du kannst feiern gehen. Auch das Weggehen hat plötzlich wieder nicht nur die Komponente „da spielen sie gute Musik“, oder „da kannst du dich gut besaufen“, sondern.....

Anne: ….da kann theoretisch alles passieren.

Matthias: Und das ist schon ein wenig das, was der Mensch auch braucht. Ansonsten kannst Du's schon auch unterdrücken. Aber dann fehlt Dir halt ein bisschen was. Du wirst träge, und so. Aber als Swinger...? - Ab und zu muss man halt ein bisschen Diät machen... (beide lachen)

Anne: Man könnte es folgendermaßen ausdrücken: Ich habe einen Partner, aber gehe trotzdem noch alleine weg. Also ganz viele mache es ja so: Wenn sie mal wieder Party machen wollen, dann muss das „mit den Jungs“ oder „mit den Mädels“ sein, weil man nur da flirten kann. Und der Partner sagt „sauf' nicht so viel!“ oder „flirt' nicht so viel!“ ...obwohl: „Sauf' nicht so viel!“ sagst Du auch immer zu mir...(beide lachen)

Matthias: Das sag ich gar nicht. Ich sag nur immer, Du hast schon so viel gesoffen... (lachen)

Anne: Aber so hat man das quasi mit seinem Partner zusammen. Auch die Zeit, als wir noch relativ viel „normal“ weggegangen sind, da ist es uns passiert, dass wir mit dem Partner an der Bar standen und gesagt haben: „Hey, wie findest denn die Frau da hinten?“

Matthias: Quasi, wie Single sein, nur als Pärchen. Die anderen Pärchen sind halt die anderen Singles.


15 Minuten: Als Ihr damals wieder angefangen habt mit dem Swingen, habt Ihr da irgendwelche Regeln gesetzt?

Matthias: Ja. Eigentlich schon. Hat bloß nicht funktioniert.... (lacht)

Anne: Wir haben uns gesagt „lass' uns soundso machen“, doch dann sind wir meistens ein bisschen zu weit gegangen. Wir haben dann gemerkt: Das tut weh. Und sind zurückgerudert. (lacht) Und haben es dann ganz langsam gemacht.

Matthias: Wir hatten unterschiedliche Voraussetzungen. Bei Anne hat's am Anfang schon sehr gut funktioniert. Sie konnte sich da sehr gut reinfallen lassen und hat dann auch in den Single-Modus geschaltet. Also jetzt nicht Pärchen-Single, sondern, während man swingt ist man quasi „geistiger Single“. Das hat es für mich noch schwieriger gemacht und ich hatte noch mehr Probleme, mich da rein zu finden. Für mich war das, rein von meiner Sozialisation, der größere Schritt.

Anne: Also, du warst halt von Anfang an eifersüchtiger als ich.

Matthias: Ich habe mir sehr viele Gedanken gemacht am Anfang... Wie fühlt der Partner sich, wie fühle ich mich...??

Anne: Wie fühlt der andere Partner sich?

Matthias: Und was sagt eigentlich Ronald Reagan dazu???.... (lachen)
Und deswegen habe ich länger gebraucht und habe mich am Anfang auch ein wenig abgehängt gefühlt. Und deswegen gab es auch ein bisschen Knatsch bei uns. Ich glaube, jetzt ist Anne auch nicht viel anders. Sie schaltet zwar nicht mehr in diesen Single-Modus um. Aber was sie tut ist nicht anders, aber es ist ein anderes Gefühl. Man merkt, sie ist noch geistig bei einem, und ich nehme es halt auch viel lockerer als vorher. Wir hatten auch am Anfang Regeln, dass es z. B. nicht bis zum Geschlechtsverkehr gehen darf.

Anne: Und wir haben auch am Anfang gesagt, dass es gaaaanz schlimm ist, wenn man auf eine Swingerparty geht und dann rumsteht, während der Partner ewig mit anderen knutscht. In diesem Punkt haben wir aber mittlerweile gemerkt, dass das überhaupt kein Problem darstellt, wenn ich das Mädel mag und Matthias den Typen mag. Und wenn niemand das Gefühl hat, der Partner ist jetzt total abgeschrieben, nur weil man jetzt mit dem anderen knutscht, dann ist das ok.

Matthias: Und wir haben -aber das hat rein medizinische, gesundheitliche Gründe- die Regel, dass wir eigentlich keinen aktiven Oralsex betreiben.

Anne: Mit Ausnahmen.

Matthias: Mit Ausnahmen. ….Bei denen es entweder nicht anders geht (beide lachen),... oder, wenn dann eben doch die Geilheit über die Vernunft siegt oder bei Leuten, von denen wir wissen, dass sie nicht so hart in der Szene unterwegs sind. Also,... nicht mit jedem. Wir versuchen, es möglichst einzuschränken. Aber damals hatten wir die Regel, dass wir es gar nicht machen. Und da dachte ich auch noch, dass mir das EXTREM weh tun würde, wenn mein Partner Oralsex mit anderen...

Anne: Da dachtest Du, es stört Dich eigentlich mehr, wenn ich jemandem einen blase, als wenn ich Sex mit ihm habe. Weil das für Dich irgendwie in der Beziehung noch ganz lange etwas Besonderes war, wenn man „es“ überhaupt mal macht.... also, jemanden einen blasen.


15 Minuten: Da gabs also einige Momente, in denen ihr euch nicht gut gefühlt habt? Oder hinterher nicht gut gefühlt habt?

Anne: Ja, definitiv.


15 Minuten: Und würdet Ihr sagen, das waren Momente, wo es gekriselt hat, wo Eure Beziehung in Gefahr war?

Anne: Der "Silvester-Bash"??... (schaut Matthias an)
Das war das erste Mal, dass wir auf so einer Party waren. Und wir haben gesagt, ok, wir lassen es mal auf uns zukommen, und wenn uns was stört, dann merken wir's ja schon.... Ja, nee. Mich hat irgendwie NICHTS gestört. Matthias meinte irgendwann, das muss vielleicht ein bisschen weh tun. Und dann hat er den Punkt verpasst....

Matthias:...ich habe den Moment nicht verpasst. Es war eine „Intrige“, die da passiert ist. Wie wir da in die Szene reingekommen sind...

Anne: ...sind wir gleich am Anfang eigentlich ans „schlimmste“ Pärchen geraten.

Matthias: Es gab da ein paar, die ziemlich begeistert waren von Anne, und wo's dann inoffiziell einen Wettbewerb gab, wer sie als erstes knackt.

Anne: So sind da nicht viele. Aber wir sind gerade an die geraten, die ein bisschen...

Matthias: Wenn Du da „Anfänger“ bist, überfährt dich das auch. Es ist meistens auch so, dass die Männer richtig begeistert sind, und die Frauen dann eher.... mh,... mitmachen.

Anne: Das Problem war, dass der Typ total draufgängerisch war. Und ich habe eben mitgemacht. Und sie hat ein bisschen mit Dir rumgemacht, aber war ein bisschen so... schon sehr hübsch und Gogotänzerin, und ein bisschen arrogant,..... und das hat dann gar nicht gepasst.

Matthias: Und dann habe ich mir das eine Weile angeguckt an dem Abend, weil Anne mit ihm immer noch rumgeknutscht hat.... Und dann bin ich mal kurz auf Toilette gegangen und habe mir vorgenommen, wenn ich jetzt zurückkomme und es immer noch so weh tut, wie es gerade weh tut, dann gehe ich dazwischen. Es war ein bisschen wie auf so einer Teenager-Schulfeier, wenn die Angebetete mit einem anderen rumtanzt und knutscht,... Dann bin ich zurückgekommen und wollte dazwischen gehen, wurde aber von zwei Mädels abgepasst, die sich abgesprochen hatten, und wurde, ja,... „überredet“ sozusagen. Das war auch ganz spannend und interessant. Im ersten Moment bist Du auch abgelenkt. Wenn Du abgelenkt bist, ist das auch nicht schlimm.

Anne: Du warst dann abgelenkt und dachtest, es geht schon. Und dann im Nachhinein kam dann alles zusammen...

Matthias: Das hat das nur so „übertüncht“. - Aber, das war wiederum ein echt geiles Erlebnis. Weil ich bei dem Mädel gemerkt habe, dass sie Lust hatte und heiß auf mich war. Sie hat das wirklich mit viel Leidenschaft gemacht. Das war dann schon sehr interessant. Und ich dachte mir „taugt mir schon auch gut“. Das war das erste große Erlebnis.

Anne: Aber im Nachhinein war es problematisch.

Matthias: Genau. Dann war es ein bisschen schwierig. Der Vorteil an DEM Abend war, dass es sehr familiär war, so dass wir mit den Leuten recht gut ins Gespräch kamen.
Am nächsten Tag folgte dann die Hauptfeier und es waren auf einmal um die 200 Paare. Wir haben keine Sau gekannt. Der Typ vom Vorabend wollte Anne gleich am Anfang wieder einfangen und für den Abend für sich in Anspruch nehmen. Und da habe ich mich als ihr Freund voll überrannt gefühlt. Und es hat dann darin gegipfelt, dass um Mitternacht, als alle angestoßen haben, wir uns nur angeblökt haben. War dann gar nicht gut, auch mit Alkohol usw.

Anne: Wir haben uns einfach unheimlich gestritten. Und dann am 1. und 2. Januar lagen wir nur im Bett und haben geredet, geredet, geredet... Dachten dann noch irgendwie, lassen wir das Ganze halt, oder halt nicht?? - Warum haben wir dann gedacht, wir lassen es nicht...? (schaut Matthias fragend an :)

Matthias: Ich wollte es ja auch nicht lassen. Ich war der Meinung, man kann es auch anders machen. Also, dass wir es besser hinbekommen können. Aber in der Phase haben wir dann ca. zwei Monate Pause gemacht. Ich bin jetzt auch niemand, der sich quasi mit der Niederlage abfindet, dass es emotional nicht funktioniert hat. Sondern mir fällt es dann irgendwie einfacher, das aufzuarbeiten. Dazu musst Du deine Dämonen zähmen.


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Fragen dazu?

Samstag, 27. Februar 2010

Wahrheit und Fi(c)ktion: Sex im siebzehnten Monat

Liebe Freunde der Sinne.

Und vor allem:

Lieber Toni.



Ein Jahr später. Post Nr. 347. Viele Momente voller Glück liegen hinter uns.

Und ja: Missgeschicke auch. Wird es uns der Leser glauben, wenn ich schreibe, dass wir - ziemlich genau ein Jahr später - nun auch von einem geplatzten Kondom berichten können? Und wie klingt es, wenn ich schreibe, dass der Vorfall mit dem geplatzten Kondom, sagen wir, ausgerechnet am Faschingsdienstag als die Geschäfte schon geschlossen hatten passierte? Und dass die Apotheke, zu der wir dann zwischen all den Clowns und Jecken fuhren (nachdem wir ausgerechnet hatten, dass meine fruchtbaren Tage durchaus ein Karnevalsbaby ermöglichen würden und wir uns darum für den Erwerb einer einzeln eingeschweißten Pille entschieden hatten), ausgerechnet „RITTER-Apotheke“ hieß????... Kennt Ihr das: Diese vielen kleinen Details, die die Lebensgeschichten immer wieder so erscheinen lassen, als seien sie Fiktion?

Toni, was ich aber Dir sagen will: Die Zeit mit Dir ist ein buntes Treiben, ebenso wie tiefgehender Liebesernst. Ich will nicht nur Deinen Schwanz, den ich zugegebenermaßen immer noch ganz großartig und überwältigend finde, sondern auch Deinen Geist. Denn ohne den wäre Dein Schwanz nur halb so....XXXL :-).

Ja, wir sind kompatibel, wir haben gemeinsame Vorlieben, wir haben eine gemeinsame Liebe. Immer wieder, immer wieder neu. Wenn ich an Dich denke, dann fallen mir vieeeeeele Dinge ein, die ich mit Dir zusammen ausprobieren und erleben möchte. Jep, dranbleiben, aneinander, ohne doof dranzukleben. Das ist unser Traum.

© Tabea :-)

Montag, 21. Dezember 2009

Video: Romeo Toronto & Julia



Hat irgendwer von Euch schon mal so ein süsses, selbstgebasteltes Weihnachtsgeschenk bekommen??? -> Toni hat unseren 1. Kuss nachgestellt *klack*...

Ich bin gerührt, und werde dieses Video die nächsten Tage, in denen ich Toni nicht in echt küssen kann, in jeder freien Minute anschauen. :-)

Herzlich,
Tabea

Sonntag, 4. Oktober 2009

Wieder vollständig

Seit Freitag ist mein Leben wieder im Gleichgewicht. Ich spüre eine neue, alte Balance, weil mein Gegenpol wieder bei mir ist. Ein Teil von ihr war immer an meiner Seite, aber ein anderer war eben weit, weit weg, was wir beide auch spürten. Denn wir konnten uns eben nicht so spüren, wie wir es bis zu ihrer Abreise gewohnt waren, was uns mit der Zeit zunehmend schwerer zu ertragen fiel. Dieser Mangel ist nun beseitigt, "Zum Glück!" schrien wir, als wir uns am Flughafen wieder in die Arme schlossen. Und bald darauf fühlten wir einander im Gleichgewicht, in einer Harmonie, die selten ist und in der wir baden können, ohne träge zu werden.

Nach dem Bad übernahm ich bald die Führung, indem ich sie auf den Tisch legte und ihre Beine spreizte, ohne mich jedoch zwischen ihnen zu verlieren. Stattdessen nahm ich ihren Kopf zwischen meine Hände und hielt ihn fest, sehr fest, um meinen Schwanz tief in ihren Rachen zu stoßen. Ihr Kopf hing so über der Tischkante, dass ich meinte, sie bettelte um diesen Deep Throat. Es war neu für uns, dass ich sie so hart in den Mund fickte, aber wir beide genossen es. Zwischendurch pausierten wir immer wieder kurz, damit sie Luft holen konnte und ich wusste, dass es für sie ok war. Am Ende stand die Erkenntnis, dass es Übung braucht, die wir uns aber sehr gerne gönnen wollen.

In der darauf folgenden Nacht tauschten wir die Rollen, so dass ich mich ihr hingab. Auf allen Vieren spürte ich ihre Energie in mir, erst mit ihren Fingern, dann mit dem harten, warmen Acryl, das in mir hämmerte. Sie hatte schon lange angekündigt, dass sie es mir so besorgen wollte, und die finale Ausführung übertraf alle Erwartungen. Ein perfekter Rhythmus, eine Mischung aus hart und soft, gekrönt von zwei Orgasmen, die simultaner nicht hätten passieren können. Ich war im siebten Himmel, sie wusste es sofort.

Und so schliefen wir beide ein. Ausbalanciert, im Gleichgewicht der Kräfte, miteinander glücklich, wissend, liebend.

Dienstag, 24. Juni 2008

Die hohe Kunst der Verführung

Bei jetzt.de finden wir heute ein Interview mit zwei "Verführungskünstlern" aus der Pick Up-Szene. Pick Up Artists (PUA) sind organisierte Gruppen von jungen Männern, die Frauen aufreißen. Das alles geschieht nach einer festen Methodik, die auch nötig ist, weil die Jungs in der Regel schüchterne Nerds sind, die Frauen bisher nur aus Internetpornos kennen. Diese Klischee-Loser (Computerfreaks, Physiker usw.) bekommen ganz professionell beigebracht, wie sie sich an Mädels ranmachen können. Das wird dann auch fleißig in der Fußgängerzone geübt: "Hey, ich mag dich". Da dieser Trend wie alles Gute aus den USA zu uns gekommen ist, haben die PUAs für ihre Aktivitäten einen sehr englischen Jargon eingeführt. Frauen heißen nur Targets, sie anzumachen heißt Sarging, eine körperliche Berührung nennen sie Kino = KINetische Operation. Und das Beste an der ganzen Sache: Diese Jungs fnden nicht nur Akronyme (PUA, PUAG, AFC, SHB, DHV,...) ganz toll, sie halten das alles auch noch für total normal. So lese ich es jedenfalls aus diesem Interview heraus. Immerhin geben sie zu, dass es nicht um längerfristige Bindungen geht (die ja wegen der zickigen Targets sowieso scheiße sind), sondern nur ums Ficken. Angeblich kann die Methode jeder 25jährigen männlichen Jungfrau helfen, endlich flachgelegt zu werden. Warum wusste ich vor ein paar Jahren noch nichts von Pick Up? Dann hätte ich mir die ganze Mühe sparen können, selbst ein gesundes Sexleben zu entwickeln!

So seltsam diese Methode auch sein mag, sie hat mich darüber nachdenken lassen, was ich eigentlich will. Langfristig soll es natürlich die klassische Variante werden: eine Frau, ein Haus, 'ne Pornokarriere. Aber was will ich in diesem Sommer? Ich kann probieren, Sex zu suchen und zu finden, oder ich kann mich zwingen, auf die nächste Frau zum Liebhaben zu warten, wo dann große Gefühle ins Spiel kommen. Bei dieser zweiten Option könnten mir aber meine Ungeduld und meine Notgeilheit einen Strich durch die Rechnung machen. Ich kenn mich doch: Wenn sich eine halbwegs akzeptable Gelegenheit ergibt, fliege ich um die halbe Welt, um einen wegzustecken. Dafür gibt es leider zu viele Beispiele in meiner Vorgeschichte, die ich aber später mal niederschreiben werde, denn das würde jetzt zu weit führen. Das Problem bei diesen reinen Fickgeschichten ist aber, dass ich häufiger, als mir lieb ist, im Moment des Vollzuges zweifle, ob das wirklich das Wahre ist. Diese Zweifel können dann unmittelbare Auswirkungen auf meine Libido haben und ich denke dann "Hach, wär' das schön, eine feste Freundin zu haben!" Ganz schön beschissen, oder? So bin ich, Toni Toronto. Ich weiß nicht, ob dieses teilweise Scheitern von spontaner Lust an meiner Ausführung dieser Sexdates liegt, oder an meiner Partnerwahl oder an einem fehlenden Gen. Aber ich bin sicher, ich werde es weiterhin probieren, weil es ja irgendwann klappen muss! Oder Option 2 tritt ein, aber darauf kann ich mich ja nicht verlassen. :-)

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.