Donnerstag, 21. Oktober 2010

Lust auf Lust - oder warum die Lucy (vielleicht) doch Pornos mag

Erika wer...?

Erika Lust?
Noch nie gehört...
Wie, die macht Pornos?
Ach du liebes bisschen!
Und das, wo die Lucy doch Pornos nicht leiden kann!

Liebe Leute, ich weiß: Ich hab euch eine Rezension versprochen.
Asche auf mein Haupt, aber das muss noch warten.
Vielmehr bitte ich darum, diesen, den letzen und den noch kommenden (und sich derzeit in der Entstehung befindlichen) Beitrag als ein großes Ganzes zu sehen, quasi als eine Trilogie. Denn wie nicht nur der Bjarne weiß: Bei der Lucy dauert es manchmal eben länger. :P

In diesem Beitrag möchte ich mich zunächst mal dem Medium Porno als solchem widmen. Und bezugnehmend über mein Outing im letzten Post (ihr wisst ja, eigentlich mag ich keine Pornos) folgende Preisfrage stellen:


Was sagt es über einen Menschen aus, wenn er keine Pornos mag?

Würde man diese Frage bei Joyclub ins Forum stellen, dann hätten sicherlich ein Haufen selbsternannte Freigeister mit Nebenprofession Küchenpsychologe eine simple Erklärung parat: Wer keine Pornos mag, der ist verklemmt und vermutlich als Kind auch noch zu heiß gebadet worden... oder so.

Nun hat die Lucy zwar keine Erinnerungen mehr daran, bei welchen Temperaturen sie tatsächlich zu Babyzeiten in der Wanne hocken musste, aber dafür einen triftigen Grund, warum sie keine Pornos mag. Beziehungsweise, warum sie auch nach wiederholten Versuchen, Stöbern in Videotheken oder dem Konsum frei zugänglicher Ware im Netz erkennen musste: Pornos geben ihr nix.

Was allerdings wenig mit Verklemmtheit zu tun hat.


Punkt 1: Pornos sind langweilig.

Okay, eine ernsthafte Story erwartet sicherlich niemand (auch Lucy nicht). Aber in den meisten Fällen ist auch die Darstellung des Aktes an sich einfach totlangweilig. Rein raus, rein raus, und voll draufgehalten auf eine schön mit Gleitmittel geschmeidig gemachte Möse. Im Bild sind meistens nur Körper, seltenst Gesichter, und wenn, dann meistens auch nur das der Frau(en).
Was in vielen Fällen auch gut so ist, denn, sehen wir den Tatsachen ins Auge: Die meisten männlichen Pornodarsteller sind einfach nicht hübsch. Nicht mal die asiatischen (obwohl die Statistik da mehr positive Ausreißer aufweist, als in unseren Breitengraden). Aber das ist natürlich wieder nur mal die stark subjektive Meinung einer einzelnen Lucy. ;)


Halten wir also fest: Punkt 2: Pornodarsteller geben optisch meistens nicht soooo viel her.

Über die Männer haben wir ja bereits oben gesprochen. Und abgesehen vom körperlichen Kapital: Die Ausstrahlung begeistert (mich) auch eher selten. Entweder supercooles Getue oder eine extreme Konzentration darauf, vor laufender Kamera a) überhaupt einen hochzukriegen, oder b) nicht gleich nach zwei Stößen abzuspritzen.

Was bei den Männern an Optik zu wenig ist, ist an den Frauen meistens zu viel: Aufgedonnerte Ladies, leider (besonders in amerikanischen Produktionen) mit unnatürlich aufgepusteten Silikontitten, die keinen Deut mehr nachgeben – für Lucy ein ganz besonderer Abtörner. Wenn schon, dann bitte natürlich!
Und dann hätten wir noch ein Stichwort: Mimik und Gestik der weiblichen Akteure.


Punkt 3: Pornodarsteller können nicht schauspielen

Müssen sie ja auch nicht.
Und, okay, okay, wir wollen nicht lügen: Manche sind da trotz allem echt gut. Manche sind sogar SO gut, dass man sich fragt, ob man es gerade mit einem Porno mit klasse Schauspielern oder einem B-Movie mit miserablen Akteuren zu tun hat (im Falle des Pornos wäre das ein Kompliment, nech?)
Dennoch: Pornodarsteller tun leider oft genug genau das, weswegen sie vermutlichen aus einem ernsthaften Schauspielseminar geflogen sind: Over-acting.
Übertriebene Verrenkungen, Grimassen schneiden oder ein (weiblicher) Orgasmus, der auch noch nach drei Kilometern gegen den Wind schlecht gefakt klingt.
Also bitte, wer soll denn da feucht werden?
Lucy nicht, so viel ist mal sicher.


Punkt 4: Pornos sind eher was für Männer

Unterschreibe ich sofort. Zumindest, was die meisten Filme angeht.
ABER: Nicht, weil ich denke, dass Frauen nicht das BEDÜRFNIS nach Pornos haben. Sondern weil die meisten Frauen meines Erachtens mit der Art der handelsüblichen Pornos, die derzeit noch den Großteil des Marktes ausmachen, nicht wirklich viel anfangen können.
Was übrigens nicht nur meine Meinung ist. Kürzlich gabs auch im Nachrichtenblatt Spiegel einen Bericht darüber, der das Ganze natürlich fundierter belegte, als eine Lucy und dieser Blog das könnten.


Also: Fassen wir mal die Extrema zusammen: Aufgedonnerte Tussis, komische bis unattraktive Kerle, phantasielose Stellungswechsel - ach ja, und noch was: Selbst bei einem Frauendreier gucken die Ladies mehr in die Kamera als einander an. Da frage ich mich: Zu wem schauen die?
Doch nicht etwa zu dem Zuschauer, der sich vor dem Fernseher einen von der Palme wedelt...? Aber das wiederum – ist natürlich nur eine kleine Unterstellung, wenngleich ohne jedwede boshaften Absichten.

Natürlich gibt es Ausnahmen.
Es gibt ausgesprochen hübsche Pornodarsteller. Es gibt welche, die können gut schauspielen. Es gibt kreative Regisseure und Regisseurinnen, und es gibt auch Filme mit einigermaßen sinniger Story (nicht zwingend erforderlich) und schönen Einstellungen.

Aber wie gesagt: Das sind eher die Ausnahmen. Und wenn Ausnahmen keine Ausnahmen wären, dann wären sie ja die Regel, nech?

Nun könnt ihr, geneigte Leser, euch sicherlich meine „Begeisterung“ (*hust*, *räusper*) vorstellen, als man an mich die Frage herantrug, ob ich nicht Lust hätte einen Porno zu rezensieren. Und zwar einen aus dem Hause Lust Films, der Firma von besagter, anfänglich genannter Erika Lust.

Offen gestanden: Zunächst war ich eher skeptisch, hatte also gar nicht allzu viel Lust auf Frau Lust und ihre lust..igen Filmchen.
Dennoch gab ich diesen Namen aus reiner Neugierde bei Wikipedia ein, um mal zu sehen: Wer iss´n das überhaupt, diese Erika Lust...?

Und siehe da, nach circa drei Sekunden hatte Lucy doch mächtig Lust auf Frau Lust – und zwar aus zwei Gründen:

1. Das Portrait der Dame (hier wörtlich zu nehmen!)
Zugegeben: Lucy ist ein oberflächliches Menschlein und anfällig für positive optische Eindrücke. Über dem Wikipedia-Eintrag prangte das Bild einer blonden, auf sehr natürliche Weise hübschen Schwedin. Besonders überzeugend: Ihr Lächeln und (vor allem!) ihre kecken Augen. Daumen hoch!
Ach ja, einen Text gab es auch noch... ;)

2.
Die Richtung, in der Frau Lust dreht: Laut Wiki gilt sie als eine der Pionierinnen der feministischen Pornographie.
Das war nun natürlich Musik in Lucys Ohren.

So viel war sicher: Die Arbeit dieser Frau verdiente zumindest eine nähere, kritische Betrachtung.

Ob die Lust´schen Filmchen allerdings auch gehalten haben, was sie versprachen – das erfahrt ihr beim nächsten Mal.
Exklusiv auf 15Minuten!

In diesem Sinne

Eure (schwer am nächsten Eintrag arbeitende) Lucy

11 Kommentare:

Toni Toronto hat gesagt…

Vorbildlicher Einsatz, liebe Lucy! Mir wird klar, dass wir Pornos aus den gleichen Gründen (nicht) mögen. Sollten wir einander doch ähnlicher sein, as wir dachten? Uiuiui...

Lucy Lime hat gesagt…

Ja, Toni.

Ich muss den Tatsachen wohl in die Äuglein sehen. Ich bin genauso verklemmt wie du :P

Frühlingserwachen hat gesagt…

Richtig - richtig - richtig - und so weiter *grins* genau diese Dinge stören mich auch und ich bin jetzt ECHT gespannt auf Deine Rezension! Wenn ich noch einen Porno schauen muss in dem sich die Frau SOOO lustvoll-lasziv über die schwülstigen Lippen (die im Gesicht!) leckt und dabei SOOO lustvoll-lasziv in die Kamera stöhnt dann muss ich wahrscheinlich ko**en... noch dazu wenn neben der Dame noch der passende Mann mit dem Romika-Gesicht steht.. Bah!!

tabsie hat gesagt…

"Bei der Lucy dauert es manchmal eben länger"... aber, das ist doch nich schlimm, Liebes!

Aber, schon krass, wie lange Du uns hier.... auf die Folter spannst *eygeil2*.

Aaaber sagt mal: Bin ich die einzige hier, die Pornos wegen der billigen Darstellung, schlechten Sounds, unbegabter Schauspieler und Silikontitten mag???

:-)

Ach manno, Ihr seid mir alle zu ver***!

Lucy Lime hat gesagt…

Nun ja, liebe tabsie, ich habe ja nicht gesagt, dass ich ein Maßstab bin.

Wie gesagt, die meisten Pornos langweilen mich einfach nur.

Allerdings könnte man das auch über Apokalypse Now, Der schmale Grat, Full Metal Jacket und Private James Ryan sagen.
Es passiert einfach immer dasselbe *roll*

Und es ist gar nicht so, dass ich euch hier absichtlich auf die Folter spannen WILL.
Mir fällt zu dem Thema nur so viel ein! Und ich will euch keinen Endlos-Text zumuten. :)

twofaces hat gesagt…

Ich stimme Lucy auch in Teilen zu.... einen guten Porno zu finden ist "sauschwer".
Aber diese hochgelobten feministischen (würg, irgendwie finde ich das Wort zu Alice Schwarzer behaftet und eher negativ denn positiv) Pornos sind auch nicht immer das wahre (@Tabsie: Jetzt sind wa´schon zu 2t mit der Vorliebe für puren Porno ;-) )
Und bitte: Glaubt doch nicht, daß die Jungs vom Spiegel gute Reporter sind, die haben schön bei Mr. Focus oder Herrn Bild kopiert ... diese Artikel liest man in regelmäßiger Unregelmäßigkeit in div. Zeitschriften: Die Herren Journalisten scheinen aber diese Filme nichtmals gesehen zu haben, denn sonst würden die Artikel mal variieren - tun sie aber seit x Jahren nicht.
So genug gestänkert: Ich find es gut liebe Lucy, daß du das "Experiment" wagst!
Also eine Runde: Applaus, Applaus, Applaus (wie ein kleines grünes Froschwesen mal so gerne ins Publikum brüllte)

Lucy Lime hat gesagt…

Du meine Güte, schlägt das hier jetzt Wellen, die gar nicht beabsichtigt waren...?

Auweia...

Also, ganz ehrlich: Wer zwischen Alice und den Grundlagen des Feminismus / der weiblichen Emanzipation nicht differenziert, is selber schuld, und wer alles glaubt, was in der Zeitung steht (egal, ob nu Spiegel, Bild, Emma, TAZ oder Züricher Allgemeine) auch.

Also, ich würd´ sagen, wir lassen die Alice einfach in Ruhe ihre Emma schreiben, und wir widmen uns weiterhin dem wilden hemmungslosen Sex und allem, was dazugehört. ;)
Ein jeder, wie er kann. *ggg*

Lucy Lime hat gesagt…

Aber EINES muss ich doch noch mal loswerden, mein lieber Twoface: Auf vielfachen Wunsch einer einzelnen Lucy darfst du beim nächsten Mal gerne "die Herren und DAMEN Journalisten" schreiben.

Obwohl...mir dieses übertriebene Emanzenkrams auch gewaltig auf die Eier geht...

Schreiben wir doch einfach "die Journalisten". Das is schön neutral.
Wenngleich nicht alle aus der Brance Neutren sind...oder so...

Sagt man dann vielleicht Neutronen...?

Och, Mensch, jetzt bin ich ganz verwirrt.

Nimmt mich wer auf den Schoß...?

tabsie hat gesagt…

@Lucy:

Auf meinen Schoss, aber dalli! :-)

Hey, Du, nix dageegen: Ich lass mich ja gern auf die Folter spannen *harr2*... Lass' Dir Zeit.

Und nachdem meine Wenigkeit MIT Toni (dafür ohne Sekt) gestern Abend anfing, "Five Stories For Her" zu sichten, kann ich Dich verstehen: Mach' so viele Teile draus, wie Du magst. Mann kann wirklich viel dazu denken/sagen.


Zum Thema "Porno":
Als grelles Genre schau ich mir eben auch gern mal statt nem Musikvideo 5 Minuten einen "BilligPorn" an. Das ist wie Cartoons kucken: Ich nehm das nicht für "real", sondern.... auch wieder als eine ordinäre Kunstform. Und man kann dabei auch so wundervoll lachen :o)
- Klar, sexuell anregen und in gespannten Bann ziehen tun sie mich eher..... nicht..... immer :-)))


Zum Thema "Feminismus":
Vielleicht sprechen wir einfach von "femininem" Porno statt von "feministischem"? Dann ham mer nämlich nicht so ein extremistisches Istisch-Wort, und stattdessen ein schönes Wort, dass ich genauso gern mag wie "maskulin" :-)


Zum Thema "Journalisten":
Aus Zürich hat vor allem die "Neue Zürcher Zeitung" (NZZ) international Bedeutung. Aber die "Züricher Allgemeine" gibt es sicher auch :). Und was die alle mit Pornos zu tun habe, weiss ich leider nicht.

Lucy Lime hat gesagt…

Hach tabsie, weischt...wenn ich dich nicht hätte, würde ich nur die Hälfte meiner Freud´schen Verschreiber mitkriegen.

Zeitung:

Pass auf:

Im Lucykoppe drinne: Neue Züricher Zeitung + Frankfurter Allgemeine = Züricher Allgemeine. Oder Neue Frankfurter Zeitung oder "Die zeitgemäße feministische Emma aus Zürich möge bitte ihre Schwiegermutti in Frankfurt anrufen..." :P

Und überhaupt: Kriegt man in Frankfurt eigentlich auch Wiener Würstchen?

Und wann lutscht der Toni denn endlich dem Bjarne seinen...

Fragen über Fragen...

Feminismus:

Verstehst: Ich finde, man muss den Feminismus immer als Gesamtpaket verstehen, in einen historischen Kontext stellen und nicht einzelne Aspekte / Leitfiguren oder Zitate aus dem Zusammenhang reißen. Das macht die Lucy immer ein bisschen rappelig, weischt;)?

Aber, wie man im Joyclub zu sagen pflegt: Zurück zum Thema:

PORNOOOOOOOOOOOOOOS!!!

Grundsätzlich fände ich "Pornos für Frauen" auch besser. Aber vielleicht bedarf es, um diese Richtung der Pornographie wirklich einem breiten Publikum schmackhaft zu haben, einer radikaleren Abgrenzung zum handelsüblichen Produkt...?

Silke Maschinger hat gesagt…

Es gibt da ja eigentlich viele Alternativen. Sowohl auf http://www.poryes.de (sicherlich nicht alles, aber vieles) oder einfach mal schauen unter http://www.sexfilme-fuer-frauen.de/