Donnerstag, 19. Februar 2009

Der Joyclub sucht die Superficker

Seit heute gibt es im Joyclub eine neue Funktion: die Profilbewertung. Ich kann nun bei jedem Profil, das ich anschaue, einen virtuellen Daumen heben oder senken. Wenn ich ganz langweilig sein will, kann ich auch neutral bleiben. Philosophische Betrachtungen zum Informationsgehalt des letzteren erspare ich mir an dieser Stelle.

So wie ich andere bewerte, so stelle ich mich auch selbst dem Wettbewerb und bekomme in einem kleinen Inforahmen mitgeteilt, wer mich zuletzt bewertet hat und wie toll ich insgesamt abschneide. Es lebe die direkte Demokratie! Alle Schweizer werden sich über dieses Feature freuen.

Um dem ganzen die Krone aufzusetzen, kann ich mir auch zufällig ausgewählte Profile zur Bewertung anzeigen lassen. Das habe ich gleich ausprobiert und bekam das Textgenerator-übersättigte digitale Aushängeschild eines Mittvierzigers aufgetischt. "Schade", dachte ich, "mein erster Versuch und gleich 'ne Niete gezogen". Die sich anbahnende Depression belämpfte ich, indem ich alle meine Freunde anklickte und ihnen Topnoten bescherte. Jetzt hoffe ich auf entsprechendes Feedback.

Was hat das Individuum nun davon? Das Wissen um die eigene Beliebtheit (ich setze in einem Anfall von Gleichgültigkeit das Profil mit der Person gleich) ist quasi ein Verstärker: Wenn ich ein tolles Profil habe, weil's mir gerade gut ging, als ich es schrieb, dann bekomme ich auch exzellente Bewertungen, so dass es mir noch besser geht. Bin ich hingehen ein Fan des Textgenerators und verschicke grundsätzlich erstmal Schwanzbilder, dann stimmt irgendwas nicht. Diese Bedrücktheit schägt sich unweigerlich auch auf mein Profil nieder und ich kassiere miese Noten, wodurch meine Stimmung weiter sinkt und ich als Ausgleich noch mehr Schwanzfotos produzieren muss.

Umgekehrt ist es einfacher, andere Profile zu bewerten, denn ich muss nur noch einmal klicken, um mich verständlich zu machen. Diese lästige Kopfzerbrechen, ob und was ich der Person mit dem Spitzenprofil anerkennend schreiben könnte, fällt weg. Ich muss weniger interagieren und das ist gut so, denn dafür bin ich ja auf so einer Seite nicht angemeldet...

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich wüsste ja zuuu gerne, unter welchem Nick du angemeldet bist.

Toni Toronto hat gesagt…

Jaaa, und ich würde gerne deinen Nick erfahren. Aber man bekommt im Leben nicht immer alles, was man sich wünscht. ;-)

Miss_Verständnis hat gesagt…

ich weiß es, ich weiß es!

Aber die Funktion ist voll doof, als unterpremiertes Mitglied sieht man da nämlich mal GAAA NIX =)

Anonym hat gesagt…

Tit for tat?

Toni Toronto hat gesagt…

Hmmm, nö. grad nicht. ;-)

Anonym hat gesagt…

Feigling!


;-)

Toni Toronto hat gesagt…

Nachtrag: Ich habe die Bewertungsfunktion inzwischen liebgewonnen, denn die zufällige Auswahl der Profile beschert mir einen interessanten Querschnitt durch die Joyclub-Welt. Und wenn ich den Daumen hebe, kommt es manchmal sogar vor, dass ich daraufhin eine nette Nachricht bekomme, in der sich der Bewertete bedankt. Angenehmer Nebeneffekt: Viel mehr Leute schauen sich mein Profil an, das heißt, ich bekomme das, was ich immer wollte. Aufmerksamkeit. Juchuu! ;-)