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Dienstag, 14. Februar 2012

Der Hotelnarziss

Ein Hotelaufenthalt ohne Mephisto oder Tabea bietet mir wenige Freuden. Eine davon ist der üblicherweise sehr große Spiegel im Bad, der mit hellen Halogenstrahlern einhergeht und meinen Körper glitzern lässt, wenn ich aus der Dusche steige. Ist es die reine Größe, die diesen Anblick so schick macht? Oder ist es der stets blitzblank geputzte weiße Hintergrund? Alles scheint in diesem Spiegel so stark zu funkeln und glänzen, dass ich glatt eine narzisstische Ader entwickeln könnte. Kein Wunder, dass in dieser Umgebung so viele Schwanzbilder entstehen.

Bald ziehen Tabsie und ich zusammen. Wir sollten noch über unser Bad reden.

Samstag, 29. Oktober 2011

Mein Tabu ist dein Tabu

WARNUNG!

Das folgende Thema hat ein hohes Ekelpotenzial. Wer schnell einen flauen Magen bekommt, möge zum Beispiel hier weiterlesen.



Es muss raus, also möchte ich über etwas schreiben, was die meisten Menschen gerne totschweigen. Ich kenne niemanden, der gerne darüber spricht oder überhaupt viel dazu sagen könnte - und wenn doch, dann nur ungern und mit einer verzogenen Miene.

Es geht um den Sex unserer Eltern. Deiner Eltern. Was weißt du darüber? Hast du gehört, wie sie es trieben, als du noch zu Hause gewohnt hast? Hat deine Mutter gestöhnt? Bist du ins Zimmer geplatzt, als sie vögelten? Und willst du diese Fragen überhaupt hören?

Mir fällt es schwer, an den Sex meiner Eltern zu denken, weil mir dann sofort die viel zu vielen Nächte einfallen, in denen ich als Teenager ungefähr zur gleichen Zeit ins Bett ging wie sie. Ich lag oft noch wach und hörte nach ein paar Minuten, wie sie anfingen: immer nach dem gleichen Schema, immer dieselben qualvollen Geräusche. Anschließend liefen sie beide noch einmal ins Bad, natürlich an meinem Zimmer entlang. Ich hasste es. Nichts war mir peinlicher als die Bilder, die mir damals durch den Kopf gingen. Meine Eltern! Intim! Sie sind so alt und außerdem ... meine Eltern!

Später fand ich dann zufällig und weniger zufällig heraus, dass andere Kinder genauso denken. Zu Recht!  Mir wäre jeder suspekt, der das locker nimmt. Ich kenne aber niemanden. Kennt ihr jemanden, der gerne darüber spricht? Oder mit dem ihr überhaupt darüber reden könnt?

Natürlich spricht man vor allem nicht mit seinen eigenen Eltern über deren Sex. Also ich nicht. Obwohl es an Fragen nicht mangelt: Wie hatten sie Sex, als sie jung waren? Wie ist der Sex im Alter? Wie aufgeschlossen sind sie? Was war das Ausgefallenste, was sie jemals gemacht haben? Haben sie Pornos geschaut? Damals sogar ohne Internet?

Von meinen Eltern weiß ich, dass sie in den Siebzigern mit einem befreundeten Pärchen einen verlassenen Hof bewohnt haben. Keine Ahnung, was da abging. Sollte ich nachfragen? Würde ich Überraschendes erfahren? Will ich das?

Ich wünsche meinen Eltern ein gesundes und erfülltes Sexualleben. Daran teilhaben möchte ich nicht (mehr).

Wie es bei euch? Habt ihr mit euren Eltern schon über ihren Sex gesprochen? Habt ihr Schmuddelvideos in ihren Schubladen entdeckt? Sie im Swingerclub getroffen? Haben sie euch Sachen darüber erzählt, die ihr nie hören wolltet?*

Ja, ich weiß. Ich bin eklig.




* In einem früheren Job arbeitete ich mit Vater und Sohn zusammen. Eines Abends war der Vater über seinen Sohn erbost und mahnte ihn: "Ich hätte dich damals auch gegen die Wand spritzen können!"

Montag, 14. Februar 2011

Schwule Wohnkultur

An Lucy! Und an alle anderen, die prinzipiell meine Schwanzbildkritiken unterstützen, aber nicht so viele Schwänze sehen wollen. Hier kommt die schwanzlose Stilkritik-Alternative aus dem GayRomeo-Universum:


Wer dachte, alle Schwule wären mit einem ausgezeichneten Geschmackssinn gesegnet, wird hier eines besseren belehrt. Teddys, chaotische Badezimmer, nackte Ärsche vor Omas Lampe, bedruckte Tapeten, Latex vor der Kompaktanlage... kurz gesagt: viele gute Gründe für eine Mitgliedschaft bei GayRomeo.

Ihr findet mich dort im Club "Schwule_Wohnkultur"; ich bin der mit den Hängepflanzen in der Küche.