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Freitag, 10. Januar 2014

Das kleine Swinger-ABC

Full Swap: Ich geb' dir meinen Mann, du gibst mir deinen.
Fishing for underwear: Bezeichnet das mühsame Einsammeln der Dessous nach der Action auf der Matte.
Unser Schätzchen: Andere Bezeichnung für ein Motorrad
Bi-Maus: Andere Bezeichnung für eine Frau
Bi-Night: Wehe, zwei Männer kommen sich zu nahe! Dann ist die Hölle los.
Young Generation: Partyreihe für alle Swinger, die sich im Online-Profil mindestens 5 Jahre jünger machen.
Best Agers: Partyreihe für alle Swinger, die sich schon vor langer Zeit im Profil 5 Jahre jünger gemacht habe.
Nur unter der Woche: Frau und Kinder wissen von nichts.
AO: Ich bin sterilisiert, also wozu ein Kondom?
SM: Handschellen im Nachtschränkchen.
FFM: Der beste Dreier.
FFF: Der zweitbeste Dreier.
MMF: Der drittbeste Dreier

Wird bei Bedarf fortgesetzt.

Freitag, 3. Januar 2014

Beziehungsweisen

Liebe Leser,

ihr habt es vielleicht nicht immer bemerkt, weil wir hier ruhig waren, aber auch im zurückliegenden Jahr sind Tabea und ich wieder viel herumgekommen. Wir trafen alte und neue Bettkantenbekannte und willige Foto-Modelle, schrieben und redeten, flirteten und vögelten, knipsten bunte Bilder (Tabea) oder produzierten schlechte Selfies (ich). Manches haben wir hier aufgeschrieben, anderes behielten wir für uns - meist aus Faulheit.

Im Laufe der Zeit ist uns klar geworden, dass es so viele verschiedene Beziehungsmodelle gibt, wie es Paare auf der Welt gibt. Alleine bei den Menschen, denen wir begegnet sind, gleicht keines dem anderen. Ob traditionell oder ungewöhnlich - die Arrangements passten immer zu den Beteiligten und ihrem Umfeld.

Die Freaks

Dürfen wir Anne und Matthias als Swingerpaar bezeichnen? Das klingt fies, beschreibt aber treffend, was sie treiben. Sie swingen immer als Paar, also gemeinsam im ständigen Kontakt zueinander. Dritte und Vierte sind gern gesehen und werden auch untereinander getauscht. Aber es gibt keine Alleingänge. Anne ist gern im gleichen Raum wie Matthias, und Matthias hat Anne gern im Blick. Mit diesen Voraussetzungen haben sich die Zwei über die Jahre eine kleine/große, nette, bunte und sexy Swingerfamilie aufgebaut, die gehegt und gepflegt wird.

Maria und Sebastian

Maria und Sebastian sind uns über den Wein näher gekommen. Im Unterschied zu den Freaks erlauben sie einander auch Soloflirts und -abenteuer, wobei der Andere aber immer eingeweiht ist. Die meisten Ausflüge geschehen zusammen, als schwer verliebtes Paar in den Lustecken dieser Republik. Dabei darf die beiden durchaus eine Wand trennen, wie Tabea und ich schon getestet haben. Am Ende geht es immer wieder zusammen.


Jochen und Susanne

Jochen und Susanne sind Models von Tabea.

Jochen ist verheiratet, aber nicht mit Susanne. Susanne ist ebenfalls verheiratet, aber logischerweise nicht mit Jochen. Beide haben außerdem minderjährige Kinder.

Jochens Frau ist eingeweiht und zieht selbst manchmal los, um sich ohne ihren Mann zu vergnügen. Gemeinsame Unternehmungen gibt es nicht, auch erzählt man sich nichts von den jeweiligen Soloaktionen. Und einen Deal gib es: keine Nachbarn oder Freunde. Das Umfeld soll nichts mitkriegen.

Susannes Mann hingegen weiß von nichts. Er soll ihr Mann bleiben, denn sie sind ganz gut zusammen als Mann und Frau, aber Susanne möchte sich ihre persönlichen Freiheiten nehmen, um sich mit Jochen oder Anderen zu vergnügen.


Fanny und Iggy

Ein bekanntes "Szene-Paar". Hier fehlen mir aktuelle Infos, aber ich weiß, dass die beiden früher verheiratet waren und ihre Ehe öffentlich als wilde Partyswinger verbracht haben. An den Wochenenden waren die Clubs ihre Heimat, wobei sich die beiden nur am Anfang und am Ende einer Nacht gesehen haben. Dazwischen vögelten sie unabhängig voneinander, wen sie wollten - was bald zu dem Gerücht führte, dass ihre Ehe es nicht mehr lange machen würde. Inzwischen haben sie sich getrennt.

Bettina

Bettina stand einmal vor Tabeas Kamera. Vor dem Shooting hat sie erzählt, was sie macht, wenn sie nicht vor einer Kamera steht: Sie ist verheiratet und von ihrem Ehemann gelangweilt. Zusammen mit einem anderen ebenfalls verheirateten Mann hat sie ein Joyclub-Profil zur Abdeckung der üblichen Bedürfnisse. Die jeweiligen Partner und Kinder der beiden sind ahnungslos. Trennungsabsichten bestehen keine.

Clara und Michael

Clara und Michael haben wir als Joy-Paar und als Leser dieses Blogs kennen gelernt. Sie sind seit einigen Jahren ein Paar, das von Anfang an offen über nicht-monogame Beziehungsformen gesprochen hat. Clara hat immer klar artikuliert, dass sie nicht streng monogam leben möchte und für Michael ist das ok, auch wenn er selbst nicht den Antrieb hat, auf Solo-Pirsch zu gehen.


Roger

Tabea kennt Roger von ein paar Shootings. Er ist ein erfolgreicher Geschäftsmann mit Frau und Kindern. Außerdem ist er der klassische Fremdgänger, denn nach außen hin führt er eine glückliche Ehe, während er hinter dem Rücken seiner Frau fremdvögelt. Trennungsabsichten hat er natürlich keine. Da er sich mit der Zeit einen hohen Status erarbeitet hat, steht viel auf dem Spiel, weshalb er sehr vorsichtig agiert.


Malte und David

Seit Kurzem verheiratet, führen unsere beiden guten Freunde Malte und David eine wunderbare Beziehung, die nicht wirklich monogam ist. Das stört aber auch nicht grundsätzlich, denn sie gehen so locker mit Fremdsex um, wie es bei Schwulen häufig der Fall ist. Malte sucht dabei öfter die kleinen Abstecher als David, aber David nimmt sich von Zeit zu Zeit Revanche. Beide reden über vieles miteinander, aber nicht über alles. Zu zweit gehen sie nicht fremdvögeln.


Laura und Tobias

Vor Jahren habe ich Laura im Joyclub aus der Ferne kennen gelernt. Sogar damals war sie schon ewig mit Tobias zusammen, der immer wusste, was Laura im Joy tat, und eine Weile mit ihr als Paar dort auftrat. Die Zwei gönnen einander lustvolle Ausflüge und Affären im Einzelmodus, suchen aber ab und an auch gemeinsam das vergängliche Glück im Sex mit Dritten/Vierten/Fünften. Wichtig dabei: die offenen Worte, die jede Aktion stets begleiten.


Walter und Katharina

Walter und Katharina zählen zum Verwandtenkreis und sind über 60. Sie sind fürwahr keine Swinger, aber sie haben eine spannende gemeinsame Geschichte. Inzwischen sind sie ungefähr 40 Jahre miteinander verheiratet, obwohl es zwischendrin so aussah, als ob sie nicht so weit kommen würden. Damals standen sie kurz vor einer Trennung und waren schon aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen. Sie gestanden einander eine Auszeit zu, die Wunder wirkte. Sie fanden wieder zueinander und gehen seitdem Seite an Seite durchs Leben, was nicht nur ihre beiden Söhne glücklich macht.


Eddy und Jana

Auch hier gilt: Eddy stand schon vor Tabeas Kamera. Jana und er sind kinderlos verheiratet. Laut Eddys Aussage räumen sie einander große Freiräume ein, deren Details dem Anderen verborgen bleiben. Manche Dinge wollen sie voneinander gar nicht wissen. So weiß Jana nichts von Eddys Affären und Eddy weiß nicht, ob Jana Affären hat - sagt Eddy. Offiziell oder gar gemeinsam wird jedenfalls nicht fremdgeschnackselt.


Jette und Jost

Zu den Details der Beziehung von Jette und Jost sei mutigen Lesern dieses Interview empfohlen. Kurz gesagt waren die Zwei fest zusammen, aber nie auf einander beschränkt. Gemeinsame oder getrennte Aktionen waren keine Seltenheit, wobei es Grenzen gab, wie Tabea und ich nach intensiven Recherchen herausfanden. Diese Grenze lang ungefähr bei der Frage "Wieso hast du das mit ihr/ihm gemacht, aber nicht mit mir?". Ehrliche Kommunikation war die Voraussetzung dafür. Gehalten hat ihre Beziehung trotzdem nicht.


Bibi und Joschi

Sexuell sehr offen, aber beziehungstechnisch sehr monogam. Bisher. Nach einigen Jahren könnte sich da was tun. Wir sind gespannt.

Wir

Was mehr bleibt mir zu sagen als das, was Tabea in ihrem Blick zurück treffend beschrieben hat?

Montag, 22. Juli 2013

No porn, please, we're British

Censorship
Censorship von IsaacMao bei Flickr
"Hätten Sie gern Zugang zu Cum Fart Cocktails #9, 40+ And Loves To Fuck #3 und Amateur Street Pickups #4"?

[  ] Ja, ich bin pervers.
[  ] Nein, bitte zensiert mich.


So ähnlich muss man sich das Formular vorstellen, dass jeder Haushalt mit Internetzugang in Großbritannien bis Ende 2014 zugeschickt bekommt. Wer nicht Ja ankreuzt, kriegt automatischen einen Pornofilter vorgeschaltet, der den ganzen "Schmutz" vom Hause fernhält. Auch der Webzugriff übers Handy und über öffentliche WLANs wird so eingeschränkt. Laut dem Premierministers dient diese Maßnahme dem Schutz der Kinder, weil Pornos im Netz die Kindheit zersetzten und eine falsche Vorstellung von Liebe und Intimität vermittelten.

Darüber hinaus ist zukünftig der Besitz von so genannter Gewaltpornografie illegal. Gewaltvideos ohne Sex bleiben aber natürlich erlaubt.

Sonntag, 14. Juli 2013

Bitte folgen

Vielleicht hätte ich Verkehrspolizist werden sollen; Zugbegleiter oder Kartenabreißer hätten es auch getan, denn in diesen Jobs gehört es zum Alltag, Menschen zu kontrollieren. Und ich habe gerne die Kontrolle, vor allem beim Sex. Als Kartenabreißer könnte ich tagsüber Kontrolle (aus)üben, um sie nachts dann ganz pervers weiterzuführen - bloß ohne Kinoticket oder Popcorn.

Die Realität sind freilich anders aus: Da kontrolliert kein Kartenabreißer eine Horde 7-jähriger, die sich "Die Wilden Kerle 12" anschauen wollen. Und Kontrolle beim Sex ist auch weit komplexer als eine Verkehrskontrolle.

Kontrolle heißt für mich, dass ich den Takt vorgeben kann. Ich sage ihr, in welcher Stellung ich sie ficken will. Ich drücke ihr die Beine auseinander, wenn ich sie fingern will. Ich wechsle zwischen schnell und langsam, zwischen hart und weich. Dabei möchte ich jedoch keinen festen Plan verfolgen (ich bin ja kein Drehbuchautor), sondern ihre Reaktion beobachten und dadurch unser gemeinsames Spiel anpassen, bis wir unseren Rhythmus für diesen Fick gefunden haben. Passive Momente können durchaus dazugehören: Es wäre ja töricht, den Blowjob auf der Couch nicht entspannt zu genießen. Wichtig für meinen Kopf ist dabei nur, dass ich den nächsten Schritt vorgeben kann, wenn ich will.

Ist das noch Kontrolle oder schon Dominanz? Definitionsfragen interessieren mich hierbei ausnahmsweise gar nicht. "Dominanz" wird so vielfältig, widersprüchlich und teilweise beliebig verwendet, dass ich lieber von Kontrolle rede. Wenn ich behaupte, ich wäre beim Sex dominant, erzeuge ich damit eine Menge Erwartungen, die ich gar nicht erfüllen will. Außerdem ermöglicht mir der Begriff "Kontrolle" eine ganze Reihe fragwürdiger Wortspiele, siehe oben.

Ich habe gemerkt, dass ich den geilsten, heißesten und besten Sex dann habe, wenn es mir gelingt, diesen Kontrollwunsch auszuleben. Ich werde härter, ich ficke länger, ich lasse mich tiefer fallen, wenn mein Körper die Szenen umsetzen kann, die mein Kopf sich wünscht. Ja, das ist schwierig und funktioniert richtig gut nur selten. In der Regel ungeeignet sind gemütliche Gutenachtficks nach einem langen Arbeitstag, obwohl Tabsie und ich auch dort schon erfolgreich waren. Ob es mit der Explosion klappt oder nicht, hängt stark von unserer Tagesform ab. Wenn bei uns beiden alles passt, lässt sie sich von mir leiten und ich hole mir von ihr alles, was ich brauche.

Wahrscheinlich ist es dieser Wunsch nach Kontrolle, der mich bei unseren Ausschweifungen mit Anderen belastet. Wenn vier Leute in der Gleichung sind, vor allem noch ein zweiter Mann, dann kann ich naturgemäß nicht mehr alles kontrollieren. Es ist wie mit dem Kartenabreißer und der wilden Kinderhorde: Die Situation wird unübersichtlich und damit unkontrollierbar, weil viele Einzelinteressen ein ganz schönes Durcheinander erzeugen. "Ganz schön" ist noch eine Untertreibung, wenn drei, vier oder mehr Menschen ihre Körper zusammen Lust ausleben lassen, so dass sie sich in einem wilden, versauten und unordentlichen Fick vereinigen. Ich muss nur noch den Schalter in meinem Kopf finden, den ich umlegen kann, damit ich so eine Situation genauso auskoste, wie es sich gehört. Dieser Schalter entzieht sich bisher leider meiner Kontrolle. So etwas mag ich ja gar nicht.

Donnerstag, 20. Juni 2013

Matzes Tiergeschichten

An einem Donnersfeiertag im Mai trafen wir Matze, der sich bei uns als angedeuteter Hundeliebhaber einen Namen gemacht hatte. Wir wollten ihn persönlich kennen lernen, um ihm in persönlicher Atmosphäre ein paar Fragen zu stellen, die uns nach dem Chat mit ihm durch den Kopf gingen. Unter anderem galt es herauszufinden, ob er uns nicht vielleicht nur anflunkerte. Fakes enttarnen wir ja besonders gerne.

Wir trafen uns um 12 in einem Café, in dem wir uns den abgelegensten Tisch aussuchten. Für Tabea gab es Kaffee, für mich einen Tee, für Matze ein Bier. Prost.

Im Vorfeld hatten wir uns den Kopf zerbrochen, welche Fragen wir ihm am besten stellen sollten. Unsere Neugier auf dieses unbekannte Thema war groß. Sollten wir vorsichtig beginnen oder gleich mit unseren drängendsten Fragen herausplatzen? Er sollte uns ja nicht für Privatdetektive halten.

Unsere Vorsicht war überflüssig, denn nach zwei Minuten stellte er selbst fest: "So, ihr seid hier, weil ihr ein paar Fragen zu meinem Hobby habt. Dann will ich euch mal alles erzählen." Wir mussten gar nichts aus ihm herauspressen, er hatte offensichtlich nur auf Publikum gewartet. Die nächste Stunde verbrachte er damit, uns seine Lebensgeschichte zu erzählen.

Zuerst erfuhren wir Details zu seinem aktuellen Status: geschieden, zwei Kinder, kein Hund. Er bezeichnete sich als Tierfreund, der mit Tieren aufgewachsen ist und irgendwann erkannt hat, dass ihn die Sexualität der Tiere reizt. Mit 17 Jahren muss das gewesen sein, als er die ersten Bilder im Internet zu Gesicht bekam. Damals fand er die Anblicke faszinierend, aber seine Lust spielte sich nur im Digitalen ab. Erst ein paar Jahre später ging es für ihn so richtig los.

Er berichtet von weichen, nassen Hundepussys, angeblich traumhaft feuchten Stutengenitalien, vom Fencehopping auf einsamen Weiden in Südamerika und von Frankfurter Gangbang-Partys, bei denen willige Damen im Minutentakt von verschiedenen Kötern beglückt werden. Und ein wenig stolz war er über das gelegentliche Interesse einer Forscherin, die eine Diplomarbeit über Zoophilie geschrieben hatte. Nicht nur wir waren also neugierig.

Er konnte bei allen Erzählungen tief ins Detail gehen und offenbarte ein solides Wissen über die Anatomie von Hund, Pferd und Schwein - wobei er mit Schweinen nie Liebe machen würde, denn sie stinken. Hunde dagegen sind ganz fantastische Tiere: die Weibchen mit schönen Pussys, die Männchen mit einem Schwanz, der einen Knubbel bilden kann, um sich im Weibchen zu verhaken. Oh, die Wunder der Natur!

"Warum hast du keinen eigenen Hund?", fragen wir am Ende das Offensichtliche.
"Ich bin viel unterwegs und könnte mich nicht gut um ihn kümmern. Ich könnte es nicht ertragen, wenn ich einen Hund deswegen vernachlässigen müsste." Matze, ein Tierfreund durch und durch.

"Aber ich passe ab und zu auf den Hund meiner ehemaligen Mitbewohnerin auf. Den hatte ich auch in meiner Obhut, als ihr eure Kontaktanzeige geschaltet habt. Ich wusste damals echt nicht, ob ihr es ernst meintet oder nur Spaß macht."

"Wir wären tatsächlich nur Gassi mit ihm gegangen."

"Hm, ja, ich verstehe."

"Weiß deine Mitbewohnerin von deiner Vorliebe?"

"Nicht wirklich. Als wir noch zusammen wohnten, hatten wir auch Sex. Und einmal schlug ich ihr vor, dass sie sich vom Hund lecken lässt. Sie war neugierig und hat es zugelassen, aber nur kurz. Das war das einzige Mal. Vielleicht ahnt sie was, aber sie kennt keine Details über meine Vorliebe."

"Wie oft gibt sie dir ihren Hund?"

"Nicht oft. Alle paar Monate. Soll ich euch beim nächsten Mal Bescheid geben?"

"Mal schauen."

"Macht euch sowas auch an? Euer Interesse kommt sicher nicht von ungefähr."

"Wir sind eben sehr neugierig."

"Denkt mal darüber nach. Ich könnte euch eine ganz neue Welt zeigen."

"Triffst du hier in der Stadt Gleichgesinnte?"

"Nein, hier gibt es keine. Jedenfalls kenne ich niemanden. Hier scheint niemand so gut organisiert oder vernetzt zu sein wie zum Beispiel in Frankfurt."

Mit diesen Erkenntnissen verabschiedeten wir uns von Matze, denn wir mussten uns wieder ganz menschlichen Dingen zuwenden - wobei Zoophilie ja auch menschlich ist.
Eine Frage schwirrte mir jedoch im Kopf herum: Matze war Ende 30. Hatte er wirklich Anfang der neunziger Jahre, als er siebzehn war, schon einen Internetanschluss?

Freitag, 2. Dezember 2011

Man kann nicht oft genug aufräumen

Echt blöd ist es, wenn man nach Hause kommt und merkt, dass man den Schlüssel zweimal im Schloss drehen muss, um die Wohnungstür aufzusperren, obwohl man morgens beim Abschließen nur einmal gedreht hat.

Noch blöder ist es, wenn einem dann einfällt, dass heute ja der Heizungsableser kam und die Hausmeisterin ihn hereingelassen haben muss.

Und echt, echt blöd ist es, wenn man dann an all die Sachen denkt, die die beiden in der Wohnung gesehen haben könnten: unseren pinken Vibrator Sammy auf dem Nachttisch, das Jungsheft auf dem Esstisch, die nur notdürftig verstauten Seile in der Tasche neben dem Sofa...

Wenn die Hausmeisterin mich künftig nicht mehr in die Nähe ihrer Kinder lässt, weiß ich, dass sie zu viel gesehen hat. Au weia.




Passend zum Thema: "The Mopsie Situation" von Zora Strangefields aus TicKL #3.

Samstag, 29. Oktober 2011

Mein Tabu ist dein Tabu

WARNUNG!

Das folgende Thema hat ein hohes Ekelpotenzial. Wer schnell einen flauen Magen bekommt, möge zum Beispiel hier weiterlesen.



Es muss raus, also möchte ich über etwas schreiben, was die meisten Menschen gerne totschweigen. Ich kenne niemanden, der gerne darüber spricht oder überhaupt viel dazu sagen könnte - und wenn doch, dann nur ungern und mit einer verzogenen Miene.

Es geht um den Sex unserer Eltern. Deiner Eltern. Was weißt du darüber? Hast du gehört, wie sie es trieben, als du noch zu Hause gewohnt hast? Hat deine Mutter gestöhnt? Bist du ins Zimmer geplatzt, als sie vögelten? Und willst du diese Fragen überhaupt hören?

Mir fällt es schwer, an den Sex meiner Eltern zu denken, weil mir dann sofort die viel zu vielen Nächte einfallen, in denen ich als Teenager ungefähr zur gleichen Zeit ins Bett ging wie sie. Ich lag oft noch wach und hörte nach ein paar Minuten, wie sie anfingen: immer nach dem gleichen Schema, immer dieselben qualvollen Geräusche. Anschließend liefen sie beide noch einmal ins Bad, natürlich an meinem Zimmer entlang. Ich hasste es. Nichts war mir peinlicher als die Bilder, die mir damals durch den Kopf gingen. Meine Eltern! Intim! Sie sind so alt und außerdem ... meine Eltern!

Später fand ich dann zufällig und weniger zufällig heraus, dass andere Kinder genauso denken. Zu Recht!  Mir wäre jeder suspekt, der das locker nimmt. Ich kenne aber niemanden. Kennt ihr jemanden, der gerne darüber spricht? Oder mit dem ihr überhaupt darüber reden könnt?

Natürlich spricht man vor allem nicht mit seinen eigenen Eltern über deren Sex. Also ich nicht. Obwohl es an Fragen nicht mangelt: Wie hatten sie Sex, als sie jung waren? Wie ist der Sex im Alter? Wie aufgeschlossen sind sie? Was war das Ausgefallenste, was sie jemals gemacht haben? Haben sie Pornos geschaut? Damals sogar ohne Internet?

Von meinen Eltern weiß ich, dass sie in den Siebzigern mit einem befreundeten Pärchen einen verlassenen Hof bewohnt haben. Keine Ahnung, was da abging. Sollte ich nachfragen? Würde ich Überraschendes erfahren? Will ich das?

Ich wünsche meinen Eltern ein gesundes und erfülltes Sexualleben. Daran teilhaben möchte ich nicht (mehr).

Wie es bei euch? Habt ihr mit euren Eltern schon über ihren Sex gesprochen? Habt ihr Schmuddelvideos in ihren Schubladen entdeckt? Sie im Swingerclub getroffen? Haben sie euch Sachen darüber erzählt, die ihr nie hören wolltet?*

Ja, ich weiß. Ich bin eklig.




* In einem früheren Job arbeitete ich mit Vater und Sohn zusammen. Eines Abends war der Vater über seinen Sohn erbost und mahnte ihn: "Ich hätte dich damals auch gegen die Wand spritzen können!"

Freitag, 13. Mai 2011

Wenn Soldaten zu viel Freizeit haben

Nichts ist lustiger als eine lustige Studie! Mit einem lustigen Ergebnis! Oder notfalls auch ohne.

Heute: eine Studie aus den USA (zusammen mit GB Heimat fast aller lustigen Studien) an jungen Frauen (Objekte fast aller lustigen Studien) über deren Sex (lustig!), durchgeführt von Wissenschaftlern der United States Military Academy und der University of Colorado. Warum gerade das Militär am Sexualverhalten junger Frauen interessiert ist, bleibt offen - aber das soll nicht weiter stören. Wichtig ist das Ergebnis:

Dumm fickt gut. Weil viel.

Oder, etwas wissenschaftlicher formuliert: Junge Frauen mit niedrigem Bildungsstand haben mehr Sexpartner als solche mit hohem Bildungsstand. Was wir früher gelernt haben, stimmt also doch. Jedenfalls in den USA. Bei Frauen zwischen 22 und 24. Wenn sie von Soldaten interviewt werden.

Ein bisschen schade ist, dass die Studienmacher selbst zugeben, dass sie die Ergebnisse nicht erklären können. Das heißt unter anderem, dass nicht die eine Tatsache als Begründung für die andere Tatsache herangezogen werden. Die Küken haben also nicht mehr Sex, WEIL sie die High School nicht geschafft haben, bzw. weniger, WEIL sie aufs College durften. Diese zwei Dinge treten bloß häufig zusammen auf. Warum, weiß niemand. Außer vielleicht die Küken selbst, aber danach hat sie keiner gefragt.

Was also sollen wir nun glauben? Und auf welche Schule schicke ich meine Kinder?

Die nächste Studie wird mir bestimmt weiterhelfen.

Ruby in May... (Fragmentöses)

Durch die Turbulenzen bei Blogger.com wurde leider Ruby grandioser letzter Beitrag gelöscht. Ich weiß nicht, ob jemand ein Backup einspielen wird, deswegen erlaube ich mir in Rubys Abwesenheit, ihren Text erneut zu veröffentlichen. Es besteht ein öffentliches Interesse. :)
Zu unser aller Leidwesen müssen wir jedoch weiter auf das erwähnte Tittenbild verzichten.

Toni
---


Who the fuck is Ruby?

Wer bin ich?

Mein Lover zu mir: „Du siehst heut so arriviert aus.“
Meine Oma: „Wo sind Deine Haare hin???“
Meine Kollegin: „Du wirkst immer so autonom – Du brauchst keinen und schaffst alles.“
Meine Auszubildende: „Echt? SO alt bist Du schon? *gugg* Meine Mama ist nur zwei Jahre älter als Du.“
Meine Kinder: „Quatsch! Du bist nicht zu alt für nen Iro, Mama!“
Meine Mama: „Sag niemandem, wie alt Du bist - sonst komm ich mir so alt vor!“

Hä?

Wer bin ich also?

Ruby, bald 41. Also jetzt inzwischen WIRKLICH „Ü40“.

Ein Freund meinte neulich zu mir: „Räum mal auf in Deinem Leben.“
Ich: „Hm. Also ok - dann räum ich mal mein Arbeitszimmer auf und trenn mich von alten Hüten.“
Er: „Ich meinte Dein Leben. Aber Du kannst Dein Arbeitszimmer auch aufräumen – das gehört sowieso alles zusammen.“
Ich: „Hä?“
Er: „Du bist so verwickelt mit Kerlen, in Deiner Wohnung, Verpflichtungen, Aufgaben, Arbeit, Studium, Ehrenamt,... Räum auf!“

Ich: „Wo fang ich an?“
Er: „Bei diesen zwei, drei Kerlen...“
Ich: „Kann ich nicht das Zimmer zuerst nehmen?“
Er: *augenverdreh*
Ich: „Echt - ich kann das nicht.“
Er: „Gut, fang mit dem Zimmer an – der Rest kommt von allein.“


Also hab ich – kaum zu Hause angekommen – begonnen, mein Arbeitszimmer aufzuräumen. Noch am selben Abend sortierte ich auch einen Mann aus.
Am Abend drauf den zweiten... so langsam hab ich das Gefühl, bald allein zu sein.




Ruby - lost in space


So fühl ich mich grad ... ich denk drüber nach, warum ich eigentlich soviele Dates brauch, warum ich kein freies Wochenende in meinen 4 Wänden aushalt und mich immerzu verabreden muss.
So langsam komm ich dahinter…

Ruby ist ein traveller in space und die Männer und dates und ... sind ihre Fixsterne.

Ich brauch die, um mich zu orientieren! Na logisch!
Da gibt es kleine und größere, manche leuchten hell, manche sieht man erst aus der Nähe so richtig. Aber ich brauch sie alle[!] in meinem Ruby-Kosmos.

Ich bin nämlich nicht gern allein. Die Vorstellung, in ein schwarzes Loch zu geraten, macht mich nervös.


(Etwaige Unschärfen astrophysikalische Fakten betreffend, bitte ich zu ignorieren.)




Ruby&Hugo reloaded


– oder wie nennt man das?
Ruby hatte Geburtstag. Und weil die schon so alt ist, feiert sie immer fette Parties – weilwerweißwielangenoch? Ja. Ist doch so…
Als Kind müsste man doch eigentlich gar nicht feiern – sie sehen die ewig gleichen Kinder tageintagaus in der Schule – und dann noch einen ganzen Sonntag lang! Oder Dienstag nach der Schule. Nä. Völlig unnötig.
ICH jedoch habs wirklich nötig. JETZT muss ich feiern. Schließlich geh ich auf die 50 zu, wie man mir an meinem Geburtstag uncharmant klar machte.
Irgendwann kommen dann die Zipperlein – auf die warte ich ehrlich gesagt schon.
Ich mein: wird sich das erste an einem Mittwoch oder an einem Samstag auf mich stürzen?
Ist das da, was mich zwickt schon das erste?
Ich bin alt. Ach halt nein! – ich bin jung.
Finden zumindest alle meine Gäste jenseits der 50. Ihnen eintfuhr ein „wie niedlich“ als ich ihnen sagte, dass ich 41 geworden bin.
Hugo fand mich wohl auch niedlich, jedenfalls blieb er deutlich länger als alle andern Gäste. Er ging nicht als seine Frau ging. Obgleich er doch Abstand zwischen uns wollte. Die Details erspar ich Euch

Fazit:
Fette Party, Wein, Weib & Gesang und dies hier:


– das hatte ich verschiedenen Lesern avisiert.

Samstag, 8. Januar 2011

Noch mehr neue Nachbarn :(

Die letzte Nacht war gut.
Richtig gut.
Bjarne hat mich von hinten genommen, mal langsam und ruhig, mal heftig. Mal ganz zärtlich, dann wiederum hat er Zähne und Fingernägel zu Hilfe genommen.
Und ich hab gestöhnt. Nicht zu knapp. Und wenn man seinen Angaben glauben darf, dann war ich feucht. Verdammt feucht. Triefend nass feucht.
Es war also richtig, richtig geil.
Bis unsere Nachbarn mit dem Besenstiel zu Hilfe kamen.
Nur leider nicht so, wie ihr denkt.

Ein paar Wochen zuvor:

In der Wohnung unter dem Bjarne-Lucy-Headquarter ist kürzlich jemand eingezogen.
Ein Paar mit drei kleinen, niedlichen Kindern. Eine recht süße Mama. Und der Papa...
Nun ja. Sagen wir mal, die süße Mama hat keinen besonders guten Geschmack. Aber das ist ihr Problem. Und im Interesse der lieben Kleinen hoffen wir, die Kinder sehen später mal aus wie die Mama.

Die Wohnung stand stand fast ein Jahr lang leer. Und, zugegeben, in diesem Jahr ohne den Zwang zur falschen Rücksichtnahmen haben Bjarne und ich vielleicht ein paar schlechte Angewohnheiten angenommen.

Zum Beispiel einen gewissen Elefantenschritt. Nun, es ist nicht so, dass Lucy ständig mit Absätzen durch die Gegend stiefeln oder nach 20 Uhr 30 noch die Waschmaschine laufen lassen würde. Aber wenn man auf niemanden Rücksicht nehmen muss, wozu sollte man dann? Und davon abgesehen: Das Schlafzimmer dieser Wohnung (wie Lucy aus sicherer Quelle weiß, denn sie hat sich das Quartier seinerzeit auch mal angesehen) liegt über Lucys Arbeitszimmer, und da ist Lucy ohnehin nie laut oder stampft herum. Und die Kinderzimmer liegen ganz woanders. Genauer gesagt: Unter der Nachbarwohnung.
Also, was soll´s? So viel kann da ja nicht schief gehen.
Dachten wir.

Dennoch: Die Neuen waren noch nicht ganz eingezogen, als Bjarne und ich irgendwann mal nachts um 1 Uhr vom Wohnzimmer ins Schlafzimmer umzogen. Und prompt wurde mit dem Besenstiel an die Decke geklopft.
Bjarne und ich guckten uns erst mal ziemlich verblüfft an und sagten uns: Äh, hallo? Was ist das denn?! Besenstiele? Also, ich dachte, das gibt’s nur um Film!“

Da Lucy und Bjarne diese Besen-Nummer echt uncool finden, haben wir die Gelegenheit am nächsten Tag beim Schopfte gepackt, zumal wir da ja auch gewisse Vorerfahrungen haben.
Wir sprachen die Neuen also einfach an: „Hey, wart ihr das gestern? Habt ihr echt mit dem Besenstiel an die Decke geklopft? Waren wir zu laut oder so? Hört mal, wir haben da lange keine Nachbarn gehabt. Also, wenn wir mal zu laut sind, dann sagt uns das doch einfach, hm?“

Der Papa guckte verlegen und fing an, von einem Fuß auf den anderen zu treten.
„Tja, wisst ihr, wir schlafen, glaube ich, direkt unter euch, und...nun ja, manchmal hat man echt den Eindruck, da läuft ein Hund rum oder so...“
Wir: „Na, is doch kein Ding. Sprecht es an, wenn´s da ein Problem gibt, okay?“
Die süße Mama grinste. „Nun ja, unsere drei Kleinen sind ja auch manchmal recht laut, nech?“
Wir: „Hey, das sind Kinder! Kein Ding. Also abgemacht, ihr sagt was?“
Beide: „Ja...und ihr auch, nech?“
Wir: „Jepp. - Oh, und übrigens: Da oben gibt es tatsächlich einen Hund. Aber nicht bei uns.“
Man muss sich ja keinen Schuh anziehen, der einem gar nicht gehört, nech?

Nun, jedenfalls dachten wir, das „Problem“ sei geritzt.

Bis zur letzten Nacht.

Und dieses Mal waren es definitiv weder die angeblichen Hundetrapsen noch Bjarnes oder mein zart-tänzelnder Elefanten-Move.

Wir waren nämlich, wie bereits erwähnt, seit geraumer Zeit fleißig am Vögeln.

Zuerst waren wir wie erstarrt.
Dann haben wir angefangen zu kichern.
Und irgendwann meinte Bjarne: „Ich glaub, er wird schlaff...“
Lucy: „Ja, ich merks...“
Damit hatte die Nummer sich also erledigt.

Bjarne wichste sich also noch schnell einen und dann schliefen wir beide ziemlich bepisst ein.

Mal ehrlich: Erstens sind Bjarne und ich der Meinung, dass nur Leute mit dem Besen an die Decke klopfen, denen der Arsch in der Hose fehlt.
Zweitens: Das auch noch mitten beim Vögeln zu tun, geht meines Erachtens gar nicht! Denn ganz ehrlich: Irgendwie hat das was Rücksichtslos-Beschämendes, denn beiden Parteien ist klar, wobei man gerade gestört wurde. Nun, Bjarne und ich sind nicht prüde, echt nicht. Aber wir müssen auch nicht aller Welt mitteilen, was wir gerade tun, vor allen, wenn alle Welt das gerade offensichtlich nicht mitkriegen will. Davon abgesehen verdirbt man einem mittendrin den Spaß.
Und nur nebenbei bemerkt: Man hätte es echt diplomatischer und diskreter regeln können, oder?
Is das denn echt so schlimm, da mal versehentlich unfreiwilliger Zuhörer zu werden...?!

Also, ich könnt´ einen gewissen Unmut verstehen, wenn wir jede Nacht bis zwei Uhr morgens einen wilden Tanz in den Kissen inklusive Schreikonzert hinlegen würden (tun wir leider nicht, was ich, offen gestanden, ein bisschen bedauere. ;) ). Aber wie gesagt: Eigentlich halten wir uns an die Zimmerlautstärke nach 22 Uhr.
Zu besagtem Zeitpunkt war es allerdings ein Freitag, so gegen 23 Uhr. Also keine Zeit, wo man jemandem die komplette Schicht für den nächsten Tag versaut.

Nun, heute Morgen sagte ich zu Bjarne: „Weißt du, was mich am allermeisten ärgert? Dass wir darauf reagiert haben. Beim nächsten Mal machen wir einfach weiter, ja?“
Bjarne: „Is gebongt.“

Und wisst ihr was?
Ich hätte nicht übel Lust, da heute noch mal vorbei zu schauen und unser Angebot zu wiederholen: „Hey, wart ihr das gestern? Habt ihr da gestern mit dem Besenstiel an die Tür geklopft? Waren wir zu laut, hm? Und hatten wir da nicht eine Abmachung?“

In diesem Sinne

immer noch etwas pissige Grüße

Eure Lucy

Donnerstag, 13. Mai 2010

Eine kleine Retrospektive

Anders als Ruby bin ich zwar noch jung (was ist eine Midlife-Crisis?), habe aber auch schon das eine oder andere Date durchgestanden. 4 in 5 Tagen waren noch nicht dabei, was vielleicht auch ganz gut war, aber es gab ein paar Dates, die jeweils auf ihre Weise einen Platz in meinem Geschichtsbuch verdient haben.

Das schlimmste Date
... war auch gleichzeitig das kürzeste. Hätte sie doch bloß vorher gesagt, dass sie Scheidungsberaterin ist!

Das längste Date
Damals, als ich noch etwas anders drauf war, habe ich mich in ein Flugzeug gesetzt und bin für ein Wochenende nach Graz geflogen. Dort übernachtete ich bei einer attraktiven Frühvierzigerin und ihren beiden Kindern. Wir kannten uns nur aus dem Chat (sie) bzw. gar nicht (die Kinder), hatten dafür aber eine gute Zeit zusammen. Im Bett lief trotz zögerlicher Versuche nix.

Das aufregendste Date
Diese Auszeichnung geht an die Freaks! Natürlich war ich als natural born Schisser bei allen Treffen mit unbekannten Spaßbereitern nervös und verschwitzt, aber nichts toppt das Gefühl, als ich mich bei Anne und Matthias auf die Couch setzen musste(!), um ihr Sex-Filmchen anzusehen und sie beim Rummachen zu erleben, nachdem ich zum vierten Mal auf dem Klo war. Der Rest ist bekannt.

Das von vorne bis hinten seltsamste Date
Die Ausgangssituation war gut: Ein Bi-Paar, sie Anfang, er Ende 30 mit Interesse an mir. Mehr brauchte es damals nicht, um mich zu begeistern. Der Kennenlernkaffee verlief wunschgemäß, so dass sie mich bald in ihre Wohnung einluden. Dort war dann leider Schluss mit der Normalität. Zuerst zeigten sie mir ihre schlafenden Kinder (die Tür zum Kinderzimmer blieb während des gesamten Abends offen), bevor sie mich ins Wohnzimmer führten, das aus drei verschiedenen Ecken bestand: Eine Ecke im bayerischen Landhausstil, die zweite hochmodern und vollgestopft mit allerlei Technik, die dritte mit Ritterschwert und Rüstung an der Wand. Als wir dann zur Sache kamen, war ich nach fünf Minuten außen vor. Die Beiden ließen mich links liegen und beachteten mich gar nicht. Sie waren so innig ineinander vertieft, dass ich auch nicht großartig stören wollte. Ich sah mir die Show bis zum Schluss an, weil ich nicht unhöflich sein wollte. Als wir dann alle überlegten, was wir einander noch zu sagen hatten, kam der Jüngste ins Zimmer und beklagte sich, dass er nicht schlafen konnte. Ich ging.

Das faszinierendste Date
Gleich mein erstes Date über den Joyclub war ein Volltreffer, jedenfalls nach meinen damaligen Vorstellungen: Ein Mann, kaum älter als ich (37) und nur anderthalb Stunden entfernt von mir. Ja, zu der Zeit war ich noch abenteuerlustiger und offener als heute ("Reisen? Für einen Kerl über 20? Bääähhh..."). Unser Clubmaildialog ließ bei ihm auf die allseits beliebte Kombination von Niveau und Verstand schließen, bei mir vor allem auf Unerfahrenheit und Fixierung auf das Eine. Auf meine Fragen (z.B. "Willst du etwa Sex mit mir?!") reagierte er erstaunlich reif und gelassen ("Woher soll ich das vorab wissen? Wenn's passt, vielleicht."), wie ich im Nachhinein festgestellt habe. Allerdings verwirrte er mich durch sein Angebot, seinen Chauffeur zu mir zu schicken, um mich zu ihm zu fahren. Ein Zug wäre mir nicht zuzumuten. Ich lehnte dankend und verwirrt ab, denn ein Zug schien mir die zuverlässigere Reisevariante. Ein Chauffeur bei meinem ersten Onlinedate? Klein-Toni war schwer am Grübeln, wo das alles hinführen sollte. Und an Fakes dachte ich damals noch gar nicht.
Ich nahm also den Zug. Als ich in seiner Stadt ankam, holte er mich vom Bahnhof ab und wir tranken Kaffee. Er war ein sehr eloquenter, gebildeter und kluger Mann, zu dem ich mich aber körperlich überhaupt nicht hingezogen fühlte. Während er mir die wundervolle Altstadt zeigte, erklärte er mir fast beiläufig, dass seiner Firma jedes dritte Haus gehörte. Außerdem engagierte er sich in der Region für Erneuerbare Energien und machte Geschäfte mit dem Vatikan. Er philosophierte über die Bedeutung von Primzahlen und die Rolle der Wahrscheinlichkeit in der Quantenphysik. Er führte mich in jahrhundertealte Häuser, die er restaurierte hatte, weil er mir die Deckenmalerei zeigen wollte. Wir kamen überall hinein, selbst wenn dort gerade private Feiern stattfanden. Die Leute kannten ihn, er saß auch in einem städtischen Gremium. Bevor er mich in seine Wohnung zum Abendessen einlud, gingen wir zu einem italienischen Ristorante, wo er den Chef (natürlich auf Italienisch) um das beste Stück Fleisch bat: "Ich habe ihm diese Immobilie vermittelt, seitdem sind wir Freunde". Mir klappte in einer Tour die Kinnlade runter, weil ich das alles nicht fassen konnte. Ich versuchte mitzukommen, so gut es ging, aber ich glaube, er sah mir an, wie überwältigt ich war. Seine Persönlichkeit faszinierte mich dermaßen, dass ich am liebsten noch Tage mit ihm verbringen wollte. Leider machte ihn das für mich auch nicht attraktiver. Ich sagte ihm das dann auch bald (nach dem köstlichen Abendessen), wofür er Verständnis zeigte. Er war mein erstes Onlinedate und ich war weit davon entfernt, zu wissen, was ich wollte. Heute wäre das anders. Alex, liest du das? ;-)
Abends fuhr ich mit dem Zug heim, obwohl ich auch den Chauffeur hätte haben können. Aber das wäre des Guten zu viel gewesen.

Das männlichste Date
... kam, wie sollte es anders sein, über GayRomeo zustande. Ich meldete mich an einem Samstagmorgen an und hatte am Samstagabend mein Date. Aus den zahlreichen Zuschriften, für die ich mich hier noch einmal herzlich bedanken möchte, filterte ich diejenigen mit den größten Schwänzen heraus. Dann lud ich den schönsten davon zu mir ein. Er nahm die 70 km gerne auf sich. Nachdem er mir erklärt hatte, dass er eigentlich ein Beziehungstyp wäre, vertieften wir unsere Beziehung, indem ich sein Teil in den Mund nehmen durfte. Das war wegen der schieren Größe und meiner Unerfahrenheit nicht einfach, aber wir arrangierten uns. Danach fickte er mich Doggystyle mit allem, was er hatte. Es war eine Grenzerfahrung, die ich zum Glück einmal im Leben machen durfte. Wir kamen beide auf unsere Kosten, bevor er wieder abdüste und einen nun offiziell ein bisschen bisexuellen Toni zurückließ.

Das überraschendste Date
Mein zweites Treffen mit Tabea. Ich war überrascht, weil doch noch was ging.

Sonntag, 2. November 2008

Eine sehr angenehme Geschichte

Zuerst eine gute Nachricht: Ich habe meinen Cockring wiedergefunden! Letzte Nacht entdeckte ich zufällig vor dem Zähneputzen in meinem Kulturbeutel. Damit ging nach zwei Wochen meine rastlose Suche zu Ende, die ich begonnen hatte, als Bibi bei mir zu Gast war und ich das Schätzchen (den Ring, nicht Bibi) gerne eingesetzt hätte. Jetzt wird alles gut.

Nun eine noch bessere Nachricht: Tabea! Dieser Name müsste als gute Nachricht eigentlich genügen, jedenfalls wenn ihr über sie wüsstet, was ich weiß. Wir hatten inzwischen 5 Dates, nein Treffen, denn Dates sind das nicht mehr. Von diesen 5 waren 4 in ihrer Zauberhütte, in des mir leicht fällt, die Welt drumherum zu vergessen und nur noch sie, ihren leckeren Tee und den Holzofen zu sehen, in dem sie übrigens immer noch keine Kinder verbrennt. Das Erstaunlichste an ihr ist nicht ihr Auge für tolle Fotomotive, ihr Sprachtalent oder ihre Zukunftspläne, sondern die Tatsache, dass sie mich nach so kurzer gemeinsamer Zeit so gut aushalten kann. "Angenehm" ist das Wort, welches sie halbironisch gerne für mich verwendet. "Sehr angenehm", kann ich ganz ernsthaft nur erwidern. Mit gespannter Vorfreude sehe ich unseren nächsten gemeinsamen Stunden und Tagen entgegen.

Es grüßt,
das QT :-)