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Sonntag, 28. November 2010

Tom Tykwer und die Triebe

Wer sich über sein Beziehungsmodell Gedanken macht, ist in prominenter Gesellschaft: Nach Tilda Swintons offenherzigem Eingeständnis hat sich nun Tom Tykwer zum Thema Polygamie geäußert. Und zwischen diesen Interviews gab es bestimmt noch mehr Künstler, deren Kommentare an mir vorbei gegangen sind.  Tom Tykwer lebt nach eigener Aussage mit seiner Frau monogam, weiß aber um die Schwierigkeiten dieser Entscheidung:
In unseren triebhaften Bedürfnissen sind wir nicht monogam. ... [Ich kann mich aber darauf einlassen,] bestimmte Triebe für den Vorteil zu opfern, dass ich in einer beschützenden, verbindlichen Beziehung leben kann. Ich glaube an diese Vereinbarung, auch in meinem eigenen Leben.
Er empfiehlt ausdrücklich niemandem, polygame Beziehungen mal auszuprobieren, aber er beobachtet einen gesellschaftlichen Wandel in dieser Frage. Auch Menschen, die ihm nahe stehen, würden immer offener für Beziehungsmodelle abseits der klassischen heterosexuellen Zweierbeziehung. Darum geht es auch in seinem neuesten Film namens Drei, indem sich beide Teile eines verheirateten Paares in denselben Mann verlieben. Der Film startet in Deutschland am 23. Dezember.

Montag, 13. September 2010

An Open Invitation

Der beste Porno des Jahres: Violet Blue ist begeistert von der Hardcore-Swingeranfänger-Liebesgeschichte An Open Invitation. Ihre Begeisterung drückt sie so aus:
One of my favorite things about Open Invitiation: this is porn that celebrates love (with lots and lots of hot sex). The people in it are real, and I’ve been to their parties, and they really are a lot like they are in the movie. The two main couples are porn performers from the new guard of porn (meaning, no fake bodies or fake orgasms and are authentic people in real life). They tell a hot tale of what it might be like to try out the fantasy of swinging, located in San Francisco.
Erinnert nur mich das an Shortbus?
Szene aus An Open Invitation. Mehr Bilder gibt es hier.
Ihre Besprechung des Films (hier als Podcast, 25 min.) ist gleichzeitig ein Plädoyer fürs Swingen, ein Appell an die Ehrlichkeit, eine Feier der Lust und eine Ermutigung für alle Zweifler. Wer ihren Podcast hört, weiß, warum ich an ihren Lippen klebe: Sie redet natürlich und zwanglos über alles Sexuelle, in diesem Fall über Polyamory und Non-Monogamie, Grenzen und Chancen einer Partnerschaft, über Regeln und Verbote beim Swingersex, über Eifersucht und falsche Erwartungen, über Fantasien und Realitäten, über Missgeschicke und neue Welten. Wie rede ich mit meinem Partner darüber? Wie machen wir die ersten Schritte? Erhoffe ich mir etwas, das nie passieren wird? Darf ich meinem Mann verbieten, in einer fremden Vagina zu kommen? Oder einen fremden Mund zu küssen? Wie bereiten wir uns auf einen Dreier vor? Was denkt eigentlich der dritte Partner dabei? Was machen wir, wenn was schief geht? Darf ich meinen Partner einschränken? Und wo bleibt die Liebe?

Wie man auch zum Swingen, zu Polyamory und zur ewigen Liebe stehen mag: Violet Blue verteidigt ihre Meinung mit Herz, Verstand und einem offenen Geist. Sie steht hinter dem, was sie sagt, und wirkt dadurch authentisch und überzeugend. Sie tritt für ihre Sicht der Dinge ein (ok, und für ihre Bücher *g*), ohne dabei aufdringlich zu sein. So macht sie aus großen, schlimmen, unbekannten Dingen (wie Gruppensex) etwas Fröhliches und Herzliches. Beinahe hätte ich "Leichtes" geschrieben, aber das hätte nicht gestimmt: Ganz wenige Dinge fallen uns leicht, wenn es um Sex geht, geschweige um Sex mit mehr als (m)einem Partner. Daran ändern auch Podcasts oder eloquente Sex-Ratgeber nichts - aber sie können es uns leichter machen, sich mit diesen Themen zu beschäftigen. Dabei ist es egal, ob man am Ende in einem fremden oder nur im eigenen Bett vögelt. Violet Blue fände beides gut.

Freitag, 6. Februar 2009

Ein Mann ist Tilda nicht genug

Kennt jemand die Schauspielerin Tilda Swinton? Sie ist gerade mit "Benjamin Button" im Kino und hat auch bei "Michael Clayton" oder "Adaption" mitgespielt. Ich halte sie nicht nur für eine großartige Darstellerin, sondern auch für eine sehr attraktive Frau. Sie ist keine klassische Schönheit, aber ihre roten Haare und ihre sanfte schottische Blässe verleihen ihr ein apartes Aussehen.

Endgültig entzückt war ich dann, als ich vor ein paar Tagen las, welche Details sie über ihr Liebesleben verraten hat. Die 48jährige hat einen 67jährigen Ehemann, Zwillinge im Alter von 11 Jahren und... seit einiger Zeit einen jüngeren Liebhaber, den deutschen Künstler Sandro Kopp. Sie lebt offen polygam, weil dies laut eigener Aussage die beste Lösung für ihre Kinder sei. Ihren Lebensstil empfinde sie zudem als "sehr gesund". Ihre beiden Männer teilen diese Meinung und bringen volles Verständnis dafür auf, dass die Schauspielerin so leben will. Ihrem Ehemann fällt es auch nicht schwer, denn er trifft sich regelmäßig mit seiner 42jährigen Geliebten.

Haben Tilda Swinton und ihr Ehemann eventuell auch an Schlapphuts jüngster Umfrage teilgenommen?