Donnerstag, 24. Juli 2008

Home sweet home

Ich bin wieder zu hause! Vor zwei Tagen bin ich aus dem schönen Südtirol zurückgekehrt, wo ich vier Tage lang nichts anderes getan habe, als ganz viel zu schlafen, viel zu essen, viel in der Sonne zu liegen und meine Eltern zu ärgern. Ein bisschen habe ich auch noch gelernt, aber nur so viel, dass nicht der Eindruck entstanden ist, dass ich karrieregeil bin.

Eigentlich grenzt es an ein Wunder, dass ich überhaupt lebend im Südtirol angekommen bin. Ich fuhr nämlich Samstag morgen um sieben Uhr los, nachdem ich die Nacht davor keine Minute geschlafen hatte. Das lag an dem Mann mit den schönen Lippen. Wir hatten zuerst ein richtig seriöses Date, waren essen, haben viel geredet und gelacht und sind nach ein paar Stunden zurück zu mir, wo er mich abgeholt hatte. Eigentlich hätte ich schlafen sollen, alleine, aber schliesslich hatte ich diese wunderbaren Lippen noch nicht geküsst, also lud ich ihn ein, noch mit reinzukommen.

Wir sassen weitere Stunden auf dem Sofa und irgendwann war es nachts um eins. Wir neckten uns gegenseitig mit frechen Sprüchen, kitzelten uns aus und irgendwann lagen unsere Hände ineinander und unsere Lippen aufeinander. Der Kuss war genauso, oder sogar noch besser, wie ich ihn mir bereits in meiner Fantasie schon hundertmal ausgemalt hatte. Einfach wunderschön. Er küsste so, wie es seine sinnlichen Lippen versprachen. Sein Zungenpiercing fühlte sich für mich neu und sehr erregend an.

Meine Couch wurde langsam zu unbequem und so wechselten wir in mein Schlafzimmer, wo aus dem seriösen Date ein unseriöses wurde. Wir liebten uns die ganze Nacht. Ich wähle das Wort lieben anstatt ficken, weil es genau das war. Es waren nicht nur Körper, die sich trafen, sondern Menschen. Es war Sex mit Emotionen und wir flüsterten uns die ganze Nacht zu, wie wunderschön es ist, den Anderen zu spüren. Unsere Blicke trafen sich in den intimsten Momenten und unsere Hände konnten wir nicht voneinander lassen.
Irgendwann wurde es draussen hell. Es war sechs Uhr morgens und ich musste gehen, weil ich um zwölf in Meran sein wollte. Er hielt mich fest, drückte mich an sich und wollte mich nicht aus dem Bett lassen. Immer wieder murmelte er verschlafen: "nicht gehen, hier bleiben". Er machte es mir alles andere als leicht. Ein paar Minuten später schlief er mit seinem Kopf auf meiner Brust ein. Ich genoss für einen Moment seinen schlafenden Anblick. Schlafende Menschen finde ich schön, ihn fand ich besonders schön. Seine wunderbaren langen Wimpern, seine herrlichen Lippen und sein gebräunter Körper waren meinen Blicken schutzlos ausgeliefert. Ich genoss es, ihn einfach schamlos anstarren zu können und mich an seinem Anblick zu erfreuen. Aber nach einem Blick auf die Uhr, legte ich seinen Kopf sanft auf mein Kissen, traurig, gerade jetzt gehen zu müssen. Jetzt nach dieser Nacht, die die schönste meines Lebens war. Mit einem 23-Jährigen.

1 Kommentar:

Toni Toronto hat gesagt…

"..Ein bisschen habe ich auch noch gelernt, aber nur so viel, dass nicht der Eindruck entstanden ist, dass ich karrieregeil bin."

Hehe, den Spruch muss ich mir merken. Das ist eine gute Ausrede, um bei der Arbeit faul zu sein: "Ich habe den ganzen Tag im Büro nur gesurft, weil ich nicht als karrieregeil rüberkommen will". :-)

Für heute Abend alles Gute! :-)