Sonntag, 25. Juli 2010

Meine Affäre

Ihre Orgasmusfrequenz beeindruckte mich. Sechs bis sieben Orgasmen pro Nacht waren es meist, einmal fingerte und leckte ich sie zu zwölf Höhepunkten. Sie machte es mir leicht, denn sie konnte sehr schnell kommen. Besonders wenn wir unser Vorspiel schon einige Tage vor unserem Treffen begannen, stand sie meistens so geil in meiner Tür, dass meine Zunge sie nur ein paar Mal berühren musste, damit sie zitternd kam. Sie liebte es, dass wir per Chat und Mail besprachen, wie wir uns das nächste Treffen in meiner Wohnung vorstellten. Wir konnten immer nur in meine Wohnung gehen, weil bei ihr zu Hause ihr Mann schlief, der von mir nichts wissen sollte und wollte.

Ich war Bettinas Affäre, und sie war meine. Ich fand es aufregend, mit einer verheirateten Frau zu vögeln. So aufregend war es aber gar nicht, denn sie durfte sich mit anderen Männern treffen. Ihr Ehemann wollte jedoch nichts mitkriegen, deswegen brauchte sie immer eine Ausrede. Meistens "traf sie sich mit Freunden" oder "ging in die Disco". So kam es, dass ich sie vor allem am Wochenende sah, in der Regel am Freitagabend. Für ein Mittwochstreffen mussten sich besondere Umstände ergeben; das klappte nur selten, zum Beispiel als ihr Mann auf Dienstreise war.
Ich konnte mit diesem Arrangement eine Weile sehr gut leben. Moralisch machte ich mich keines Verbrechens schuldig und ich behielt meine Freiheit, während ich regelmäßig gevögelt wurde. Ich hatte schon schlechtere Zeiten erlebt.

Gevögelt haben wir viel, geredet fast noch mehr. Ihr war eine gute, vertraute Stimmung im Bett genauso wichtig wie das rein Körperliche. Das machte unsere Nächte lang: wir wechselten uns ab mit Ficken, Kuscheln und Reden. Oft chatteten wir auch mehrmals pro Woche. Es gehörte für sie dazu, dass wir in ständigem Kontakt blieben und dabei entweder über das letzte Date oder das nächste sprachen. Ich konnte ihr alles erzählen, was ich auf dem Herzen hatte. Es tat mir gut, jemanden zu haben, der mir zuhört. Es waren erst ein paar Monate vergangen, dass meine Beziehung zerbrochen war, da kam mir diese Freundschaft mit Zuatzfunktion gerade recht. Manchmal nervten mich die vielen Chats auch, aber ich ertrug sie und wurde beim nächsten Treffen dafür entschädigt.

Ich genoss den Sex. Sie war sehr leidenschaftlich, gerne auch laut. Sex a tergo mochte sie am liebsten, leider blieb ihr Arsch für mich tabu. Dafür fickte sie mich umso lieber mit einem harten, großen Dildo. Vielleicht war es dieser Dildo und ihre Art, mir damit nachhaltige Orgasmen zu verschaffen, die mir damals den größten Spaß bereitet haben. Etwas anstrengend, aber immer lohnenswert war der Dusch-, Rasier- und Hübschmachmarathon, der jedem Treffen vorausging. Ich wollte jedes Mal fabelhaft aussehen, denn sie tat es auch. Einen kleinen Vorteil hatte sie dabei: Dank Laserbehandlung war ihre Schambehaarung fast komplett verschwunden; lediglich ein kleiner Streifen war ihr geblieben. Er und ich kamen gut miteinander aus.

Unsere Affäre dauerte etwa von September bis Weihnachten. Sie endete für mich überraschend, als ich Bettina von einem geplanten Date mit einer anderen Frau erzählte. Sie verstand nicht, warum ich mich mit einer Anderen treffen wollte, wenn ich bei dir doch alles bekäme. Meine Absicht deutete sie als Zeichen, dass sie mir nicht mehr genug war. Ich war überrascht, weil ich aufgrund unserer Vereinbarung davon ausging, dass sie mit einer anderen Frau kein Problem hätte. Diese Vereinbarung trafen wir ganz am Anfang unserer Affäre. Sie besagte, dass ich mich nicht exklusiv an sie binde, also noch nach anderen Frauen Ausschau halten durfte. Warum sollte ich ihr auch Exklusivität zusichern? Sie war schließlich verheiratet. Außerdem suchte ich insgeheim nach einer neuen Beziehung, also nach etwas, was sie mir nicht bieten konnte. Das wusste sie alles, aber es hielt sie nicht davon ab, sehr unwirsch zu reagieren, als ich ihr nun mit dem Date vollendete Tatsachen präsentierte. Wir stritten uns einen Abend lang im Chat; am Ende war unsere Affäre vorbei. Ich rätselte, was ich falsch gemacht hatte, fand aber keine unmittelbare Antwort. Es herrschte Funkstille zwischen uns.

Nach ca. drei Monaten kamen wir wieder in Kontakt. Wir sprachen uns aus, jeder entschuldigte sich für die Überreaktion. Das Date mit der Anderen war ein Flop, so dass ich ihr keinen Grund für Eifersucht gab. Die neue Harmonie feierten wir bald mit viel Sex, als sei nie ein böses Wort zwischen uns gefallen.
Die Hochstimmung hielt aber nur zwei Treffen durch, beim dritten Mal merkte ich, dass etwas nicht stimmte. Ich hatte genug. Mir reichte es nicht mehr, nur zu vögeln. Natürlich redeten und kuschelten wir auch noch viel, aber das empfand ich als fast schon störend. Und der Sex alleine konnte mich nicht mehr fesseln. Ich wollte mehr, ich wollte etwas Festes, ich wollte eine Frau, die ich lieben konnte. Bei Bettina und mir war die Luft raus; ich verspürte plötzlich auch keine sexuelle Anziehung mehr. Als ich das erkannt hatte, sagte ich es ihr. Ich wusste, dass ich mich nicht nochmal mit ihr treffen konnte; also konfrontierte ich sie mit der Wahrheit. Sie hatte die schlechten Nachrichten schon vorausgesehen, war aber trotzdem sehr enttäuscht. Dieses Mal unterhielten wir uns nicht einen halbe Nacht, dieses Mal verabschiedeten wir uns zügig voneinander.

Seitdem sind zweieinhalb Jahre vergangen. Wir haben null Kontakt zueinander, auch wenn sie vereinzelt auf dem einen oder anderen Joyclub-Profil auftaucht. Sie sucht heute nur noch Frauen und, mit ihrem Mann zusammen, auch Paare. Sie hat damals schon angedeutet, dass sie dauerhafte Affären mit Männern äußerst schwierig findet. Das "Scheitern" unserer Affäre sah sie als Zeichen dafür, dass sie die Männer aufgeben sollte. Da habe ich ganze Arbeit geleistet.

19 Kommentare:

tabsie hat gesagt…

Was soll tabsie nur dazu sagen? - ...nichts am Ende??

*nono*

Meine Alles-Kommentierungs-Inkontinenz geht so weit, dass ich auch diesem torontonischen Post eine Anmerkung nachstellen moechte:

Irgendwie (?) bizarr:

Das eifersuechtige Klammerverhalten einer verheirateten Frau in einer Affaere. Tonis Beduerfnis nach etwas Festem :-)...

Toni, ich wuerde Dich fuer diese Geschichte nie verurteilen (Du hast Dich ja auch nicht strafbar gemacht, wie Du selbst zutreffend einschaetzst), und ich denke nicht schlecht ueber BETTina. Sie ist sicher ein eine morts Frau. AAAAAAaaaaaaber,.... ich bin doch froh, dass Du den Sprung von ihr zu mir -mit diversen Zwischenstationen :-)- geschafft hast!

*fatyeah*

:-)(-:

Lucy Lime hat gesagt…

Also, ganz ehrlich...?

Ich kann Bettina verstehen.

Wollt´s wissen, warum?

Weil Menschen so sind:

Unlogisch.
Widersprüchlich.
Inkonsequent.
Ständig der Diskrepanz zwischen WOLLEN und KÖNNEN ausgesetzt.

Und wenn´s nicht so wäre - dann wär´s scheißlangweilig.

Toni Toronto hat gesagt…

Überraschung! Tabea und Lucy sind nicht einer Meinung. :-)

Lucy Lime hat gesagt…

Hey, Toni, aufwachen.

Es geht um DICH!

Wundert´s da so sehr, dass tabsie da ANTI-Bettina ist? ;)

Auch die tabsie is nur ein irrationales Menschlein, wenn auch ein soooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo feines! ;)

Toni Toronto hat gesagt…

Kopf einschalten - dann läuft's!
Bettina ist graue Vergangenheit, Tabea bunte Gegenwart und Zukunft. :-)

Lucy Lime hat gesagt…

Kopf an ;)!


Jau, klar, Mensche!

Auf dass wir bald euren 99. Jahrestag feiern, alle zusammen, Bibi, Bjarne, Jörg, die Freaks und überhaupt.

Und tabsie knipst.

Hey, ich seh´s schon vor mir, wie begeistert sie mit der neuen Technik herumhantieren wird, die das kommende Jahrhundert zu bieten hat.

Das wird super! *yeah*

Kopf aus :-)

tabsie hat gesagt…

*ich fuehl mich nicht verstanden*

Ayso, erstens bin ich NICHT anti-bettina, wenn ich doch sage, dass das sicher eine morts bitch, ich meine Huhn, nein, ich meine morts Frau ist! Aber ich bin eben doch froh, dass ich das Bett nicht mir ihr teilen muss. Da hat neben Toni und mir grad mal noch ein Stoffteddy in Lebensgroesse Platz. VERSTANDEN????

Und ausserdem bin ich echt verletzt, dass ich nur ein kleines irrationales Menschlein sein soll, wenn auch ein kackkfeines...
LUCY! Herhoeren! Ich vermisse dahinter den *anbet*-Smiley....


SO! Und jetzt steig ICH erst mal ich beleidigt aus dem Hochzeitsboot aus, und... Ihr koennt kucken, wie Ihr Euch Eure bunte Zukunft mit mir vorstellen koennt! Lucy, kannst ja Mesut Oe. den freien Platz anbieten.

*alles kaesekoepfe also echt*


[*liebguck* Hab ich etwa ueberreagiert, am besten unlogisch, widersprüchlich und inkonsequent??? - Naja, bin halt nur ein kleines Menschlein *heul*...*schluchz*...*traenendruesedrueck*...*dankelucy!*]

Lucy Lime hat gesagt…

Ich seh´s schon, wenn ich so weitermach, dann sitz ich eines Tages sitz ich mit Mesut alleine da *seufz*

Verdammt, mit wem soll ich denn dann REDEN????

Du sach ma, Toni, haste Bettinas Nummer noch...?

Toni Toronto hat gesagt…

Nope. Ihre Telefonnummer habe ich inzwischen gelöscht. Aber ich könnte an die Nummer von du-weißt-schon-wem rankommen. :P

Lucy Lime hat gesagt…

DU hast Mesuts Nummer???????

Hach, Mensch, Döni, eines Tages haste mich so weit und ich lass dich Bjarne heiraten *ggg*

Toni Toronto hat gesagt…

Nicht Mesuts Nummer, aber in puncto Migrationshintergrund bist du auf der richtigen Fährte. Wir hatten letztens indirekten Kontakt über Facebook. *geheimnisvolltu*

Lucy Lime hat gesagt…

Ach, weißte, @Döni, und gleich bin ich wieder die sexuelle Rassistin, nech?

Neee, neee, das is mir zu doof.

Und die Gurke kannste auch behalten, die is bestimmt Holländerin. *maul* *naseindieluftsteck*

Toni Toronto hat gesagt…

Nein, es war eine astreine deutsche Biogurke. Aber die junge Dame, von der ich sprach, ist tatsächlich Holländerin - obwohl sie nicht so aussieht. :)

tabsie hat gesagt…

[*schweig*]

Lucy Lime hat gesagt…

Ach, neee, Toni, lass mal.

Einen von genau dieser Sorte hatte ich schon mal, und seine besoffenen Liebeslieder waren nicht wirklich schön...

Ähm...

Kann ich die Gurke zurückhaben...?

Ich geb tabsie auch ein Stück ab...

tabsie hat gesagt…

*gurkenunvertraeglichkeit*

Echt jetzt!

Ruby Red hat gesagt…

Fragen:
Wer ist Mesut?
Warum ist Lucy rassistisch und
was hat Lucy gegen Holländerinnen?
Hat sie prinzipiell was gegen Niederländerinnen?

Dann müsst ich nämlich ...


*beleidigtguck*

Toni Toronto hat gesagt…

Liebe Ruby,

Mesut ist Fuballer; ein Redner ist er nicht.
Lucy hat nix gegen Holländerinnen und Holländer, oder gegen Niederländerinnen und Niederländer, glaube ich. Sie meinte eher "asiatisch", als sie "von dieser Sorte" schrieb.

Und Lucy hat dich lieb, Ruby.

Lucy Lime hat gesagt…

@Toni

Nu ja, nicht gaaaaaaaanz richtig alles:

Also, passt ma auf, Toni und Ruby:

Der "von dieser Sorte" wäre zwar im Leben nicht als "Holländer an sich" durchgegangen, seine Vorfahren waren allerdings tatsächlich in Holland zwischengelandet, nachdem sie gesagt hatten: "Nöööööö, in Südostasien gefällt´s uns nich mehr. Wer´n wa ma Kaasköppe!" ;)

Also: Ja, zugegeben: Der durchschnittliche Südostasiate an sich lässt Lucy mehr sabbern als der schicke Holländer, und der SCHICKE Südostasiate...na ja, da fällt mir eben die Kinnlade runter, ich hab meinen Speichelfluss (und gewisse andere Säfte) nicht mehr unter Kontrolle und rede nur noch Sachen wie "Wrgrzserfztrtzrghm..."

Aber ich mag Holländer.
Am liebsten, wenn sie mir viel Käse mitbringen.

Ja, eigentlich...mag ich Käse sogar lieber als Sushi.

Also, so gesehen... ;)