Sonntag, 17. August 2008

Unterwegs mit Männern

Und das ganz ohne Sex. Ich bin stolz auf mich. Na ja, in Anbetracht dessen, dass mir keiner der 4 gefiel und ich von Freitag auf Samstag ja ziemlich heftig und zu meiner vollsten Zufriedenheit gevögelt wurde (inkl. Rückenschmerzen danach), war das wohl keine Höchstleistung. Aber trotzdem.

Ich war mit meiner Schwester, ganz unserer Samstags-Tradition entsprechend, gestern Mittag zum Kaffee trinken in unserem Provinzstädtchen unterwegs. Wir sassen gemütlich plaudernd in einem Café, neben uns 4 Männer über 30. Irgendwie kamen wir ins Gespräch. Wir rissen ein paar freche Sprüche über Männer, bis 2 von ihnen fanden, wir hätten wohl ein schlechtes Männerbild. Na ja, eigentlich nicht so schlimm, aber man kann mit solchen Sprüchen Männer so schön ärgern. Das macht Spass. Gegenüber des Cafés befand sich eine Eisdiele und einer der 4 meinte plötzlich, er hätte Lust auf Eis, aber das von dem gegenüber wäre nicht so gut. So wollten sie also das Eis am anderen Ende der Stadt holen. Mir und meiner Schwester kam daraufhin die Idee, dass sie uns doch auch ein Eis mitbringen könnten. Wir weckten geschickt ihren Ehrgeiz, indem wir unsere Bestellung durchgaben (2 Mal Kokossnuss und Joghurt, recht einfach, aber wir mussten auch in Betracht ziehen, dass sie ja Männer sind) und ihnen ein Zeitlimit setzten, bis wann wir unser Eis gerne hätten. Natürlich erwarteten wir, dass Eis in noch halbwegs festem Zustand zu erhalten, auch wenn sie durch die ganze, kleine Stadt laufen mussten. Männer lieben Herausforderungen, nun hatten sie eine, natürlich angepasst auf ihr Geschlecht, also nicht zu schwierig.

Um halb 4 trotten die Jungs los, ich und meine Schwester blieben derweil gemütlich und gespannt im Café sitzen. Wir diskutierten, ob sie es wohl schaffen würden, das richtige Eis im gewünschten Zustand bis 4 zu besorgen. Das war ihr Zeitlimit. Meine Schwester war der Meinung, dass die 4 gar nicht mehr zurückkehren würden, ich war da anderer Ansicht. Immerhin garantierte ihnen das Erfüllen ihrer Mission unsere Anerkennung und unsere bezaubernde Gesellschaft. Ich hatte Recht, 10 Minuten vor 4 kehrten sie alle zurück, mit dem richtigen Eis im perfekten Zustand. Wir waren zufrieden und lobten sie natürlich. Tun wir bei Tieren schliesslich auch, wenn sie was richtig machen, warum also nicht bei Männern.

Wir waren eine ziemlich lustige Runde, also beschlossen wir spontan Essen zu gehen und danach eine Party zu besuchen. Ziemlich bald waren die 4 von uns überwältigt. Meine Schwester bestach durch ihre unschuldige, charmante Art, ich durchs Gegenteil mit trockenem Humor und meinem direkten, offenen Wesen. Regelmässig brachen die 4 in Lachanfälle aus. Als dann die Rechnung fürs Essen kam, wusste ich wieder, warum unsere Provinzstadt ungeeignetes Jagdrevier für mich ist. Wir mussten tatsächlich unseren Anteil bezahlen. Ich und meine Schwester fanden das ziemlich empörend, schliesslich waren sie zu viert und wir recht bescheiden gewesen, was die Auswahl der Speisen und Getränke anging. Okay, wir hatten einen lustigen Abend, aber was ist aus den wahren Gentlemen geworden? Ausgestorben?
Die Party war dann ein ziemlicher Reinfall. Disco-Revival. Die 4 hatten grossen Spass, konnten sie ja aufgrund ihres Alters so ziemlich jeden Song mitbrüllen. Ich und meine Schwester eher weniger, weshalb wir beschlossen, uns um 2 Uhr früh aus dem Staub zu machen. Unsere Handynummern kriegten sie nicht, wahrscheinlich sehen wir sie sowieso schneller wieder, als uns lieb ist. Provinzstadt eben. Und sehr wahrscheinlich erzählen sie sich jetzt, wie scharf ich und meine Schwester auf sie wären. Dabei wollten wir nur Eis und Essen. Männer eben.

2 Kommentare:

Toni Toronto hat gesagt…

Mein Lesetipp für die 4 Herrschaften: Das "Herrenhandbuch" von Thomas Fink.

Bibi Blog hat gesagt…

Stimmt, du hast es ja gelesen und bist ein vollendeter Gentleman.