Wow! Ich bin überwältigt von Bibis letzten zwei Einträgen. Bravo! So geistreich, so klug, so kreativ, so gewitzt, so informativ und so wahr. Dagegen kommen mir meine Beiträge geradezu belanglos vor; vielleicht sind sie es sogar. ;-)
Bibi hat in ihrem Text das Thema Balzen fast erschöpfend behandelt. Viel mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Ich kann höchstens meine eigene Perspektive schildern, was ich im jetzt auch tun werde, da mich niemand daran hindert. *g*
Natürlich habe ich in meinem Leben auch schon viel gebalzt. Diese animalischen Tänze haben sich aber auf wenige Weibchen verteilt, sie ließen sich wohl an einer Hand abzählen. Und es ist bisher erst einmal vorgekommen, dass ich meine Bemühungen, das Weibchen ins Bett zu bekommen, nach einiger Zeit abgeschwächt habe. Das lag aber in jenem Fall daran, dass ich die Art unserer damaligen Beziehung nicht mehr wollte. Wir hatten eine Affäre, die über ein paar Monate lief, in denen wir uns etwa alle zwei Wochen einmal sahen, hauptsächlich um zu ficken. Am Ende war mir das nicht mehr genug, und weil ich für die Dame keine tiefer gehenden Gefühle empfand, beendete ich die Sache. Hier habe ich das Balzen also nicht eingestellt, weil ich sie besessen hatte und mein Trieb befriedigt war, sondern weil ich statt niederen Instinkten große Gefühle erleben wollte.
In allen anderen Fällen habe ich nach dem ersten Fick das Balzen erst wirklich begonnen, weil ich mir dann sicher war, dass es gut ankommen würde. Vorher hatte ich stets Zweifel, ob ich nicht zu offensiv an die Sache herangehe und die Mädels, pardon Weibchen damit abschrecke. Eine Sonderstellung nimmt dabei sicherlich meine erste und einzige Langzeitbeziehung ein, bei der ich mir (vielleicht verständlicherweise) besonders viel Mühe gegeben habe, auch beim Balztanz. Da war ich derjenige, der Liebesbriefe schrieb, der seine Liebste mit Backwaren verwöhnte, ihr Blumen schickte, ihr im Alltag kleine Aufmerksamkeiten zukommen ließ und sie immer wieder zu überraschen versuchte. Mir hat das genauso viel Freude bereitet wie ihr, und ich habe dafür sehr viel zurückbekommen. Ich war zu dieser Zeit auch ganz versessen darauf, von ihr dauernd kleine Zärtlichkeiten zu bekommen. Manchmal war ich da wie ein kleines Kind und konnte auch in der Öffentlichkeit nicht die Finger von ihr lassen. Sie war dagegen eher der zurückhaltende Teil.
Das "Spiel" ging so lange gut, wie unsere Beziehung gesund war. Als es anfing zu kriseln, bekam ich auch das Gefühl, dass meine Aufmerksamkeiten nicht mehr so gut ankamen und sich überdies wiederholten. Es war auch größtenteils vorbei mit den anfangs so geliebten Zärtlichkeiten zwischendurch. Ich hatte das Gefühl, dass mir sozusagen die Kreativität fehlte, um weiterhin verlockend zu balzen. Der Wille war da, aber auf meine Versuche bekam ich immer seltener eine wirklich positive Reaktion. Vielleicht hatte sich der Jäger überjagt, weil er zu ambitioniert war. Aber erbgutbezogene Balzphasenverkürzungen konnte ich bei mir nicht feststellen. Es ist dann an anderen Dingen gescheitert.
Irgendwas ist ja immer.
5 Kommentare:
Hey Toni, deine Beiträge sind ebenso geistreich, so klug, so kreativ, so gewitzt, so informativ und so wahr wie meine UND, du bist kein typischer Mann, sondern hebst dich nicht nur balztanzmässig von deinen Artgenossen ab. Echt wahr...
Das ist lieb von dir, Bibi. Aber bist du dir sicher, dass ich anders balze? Für dich habe ich das schließlich noch nie getan. ;-)
Na, du hast es zumindest schon mal getan, anders gebalzt, wenn auch nicht für mich. Obwohl, du hast Brownies gebacken, sogar extra mit Pecannüssen, damit hast du mich zwar nicht bebalzt, aber schwer beeindruckt, mit den frischen Blumen und dem allmorgendlichen Brötchenholen übrigens auch und das, obwohl wir nicht mal Sex hatten ;-)
Wenn du dir also für deine platonischen Freundinnen schon so viel Mühe machst, gehe ich mal davon aus, dass du es erst Recht und sowieso tust, wenn eine Frau dein Herz erobert.
Was ich für dich getan habe, nennt man Gastfreundschaft. ;-) Aber du hast Recht, es gibt da Überschneidungen mit dem Balzverhalten.
Aber das war schon Gastfreundschaft auf hohem Niveau. Da kann aus meinem Freundeskreis nur noch Elena mithalten.
Meine Gastfreundschaft ist meist etwas rudimentärer. Ich geb mir nicht so viel Mühe, aber dafür Blow-Jobs ;-)
Kommentar veröffentlichen