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Mittwoch, 21. Dezember 2011

Hotelraufereien


Die Fahrstuhltür ist noch nicht einmal halb geschlossen, da fallen sie schon übereinander her. Beherzte Küsse wechseln die Seiten, als er sie gegen die verspiegelte Wand der Kabine drückt. Seine Hand gleitet unter ihren Rock, um ihren Strumpf zu ertasten und ihren rechten Oberschenkel gerade so hoch zu heben, dass unter ihrem Rock ein Hauch ihrer zarten Haut zum Vorschein kommt. Er drängt sie in die Ecke dieses kleinen Raumes, wo ihre Lippen willig entgegennehmen, was sein Mund bietet. Zwischen ihren Beinen spürt sie die Erregung, die vom Druck seines Becken ausgeht.

Gemächlich wie immer krabbelt der Fahrstuhl Stockwerk um Stockwerk seinem Ziel entgegen. Es ist schon zu spät, als dass andere Gäste zusteigen könnten, aber es wäre ihnen egal, wenn nun ein paar erschrockene Gesichter durch eine sich öffnende Tür schauen würden. Sie spüren nur das Feuer ihrer Haut, die Musik ihrer Kleidung und die Energie ihrer Küsse. Mit seinen Händen verfolgt er einen Plan, dem sich ihr Körper längst untergeordnet hat.

Ein sanfter Ton markiert die Zieletage. Vor Verlangen fast orientierungslos plumpsen sie aus dem Fahrstuhl in den unschuldigen Hotelflur, wo die Beine den Weg zu seinem Zimmer weisen wollen, während die Lippen und Hände nicht voneinander lassen können. Ihre Jacke blieb vor dem Fahrstuhl liegen und auch ihr Rock sitzt nicht mehr an Ort und Stelle. Seine schwarze Krawatte kann kaum verbergen, dass die Knöpfe seines Hemdes geöffnet sind und dort eine fordernde Hand in den Brusthaaren gewühlt hat.

Seine Hand in Ihrem Schritt fühlt die heiße Nässe, die sie nicht mehr länger verbergen will. Mit seinen kräftigen Fingern hat er nicht nur ihren Slip zerrissen, sondern auch die Strumpfhalter gelöst, um ihre Schenkel zu entblättern. Ihre Arme kämpfen mit seinen um die besten Plätze auf der Haut, die sie nun teilen. An der Hotelwand entlang drehen sich ihre Körper in steigende Ekstase. Während seine Hand sich den Weg zu ihren Pobacken bahnt, öffnet sie seinen Reißverschluss und nimmt zwischen ihren Fingernägeln entzückt zur Kenntnis, was sie gleich in sich spüren wird.

Halb tänzelnd, halb stolpernd nähern sie sich seiner Zimmertür. Als er seinen Schlüssel zückt, verliert sie den Halt und gleitet zu Boden. Ihr Rock fliegt hoch und gibt den Blick auf ihre prallen Backen frei. Die Strümpfe sind längst Vergangenheit. Sie kniet nun vor ihm, ihre Brüste platzen aus dem Dekolleté und ihr Blick verrät, dass sie sich nicht mehr erheben will. Sie kriecht an ihm vorbei in sein Zimmer...



Inspiriert von diesem Magazin-Cover

Freitag, 2. Dezember 2011

Man kann nicht oft genug aufräumen

Echt blöd ist es, wenn man nach Hause kommt und merkt, dass man den Schlüssel zweimal im Schloss drehen muss, um die Wohnungstür aufzusperren, obwohl man morgens beim Abschließen nur einmal gedreht hat.

Noch blöder ist es, wenn einem dann einfällt, dass heute ja der Heizungsableser kam und die Hausmeisterin ihn hereingelassen haben muss.

Und echt, echt blöd ist es, wenn man dann an all die Sachen denkt, die die beiden in der Wohnung gesehen haben könnten: unseren pinken Vibrator Sammy auf dem Nachttisch, das Jungsheft auf dem Esstisch, die nur notdürftig verstauten Seile in der Tasche neben dem Sofa...

Wenn die Hausmeisterin mich künftig nicht mehr in die Nähe ihrer Kinder lässt, weiß ich, dass sie zu viel gesehen hat. Au weia.




Passend zum Thema: "The Mopsie Situation" von Zora Strangefields aus TicKL #3.

Dienstag, 28. Dezember 2010

Er & sie (Teil 2)

Es ist später Abend, Punkt 22 Uhr. Er steckt den Schlüssel in die Haustür, schaltet das Licht an und betritt ein modernes und freundlich gestaltetes Treppenhaus. Es ist ruhig im Haus, genau wie in der ganzen Nachbarschaft. Sie hatte also Recht, als sie von ihrem Quartier wie von einem Vorort schwärmte. Er läuft die Treppe hinauf in den zweiten Stock, wo er ihr silbernes Türschild erblickt. Der zweite Schlüssel in seiner Hand passt in das Schloss und öffnet es vorsichtig. Er steht nun in einer fast dunklen Wohnung und pausiert einen Moment, damit sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnen. Am Ende des langen Flures nimmt er das Flackern einer Kerze wahr - dort wird sie sein. Neben ihm sieht er die Umrisse der Garderobe, an die er seinen Mantel und sein Jackett hängt. Seine schweren Schuhe lassen das Parkett knarzen, aber das stört ihn nicht. Er genießt jeden Schritt in dieser fremden Wohnung, jeden Schritt, der ihn näher an sie bringt. Der Flur ist aufgeräumt, fast leer, und die anderen Türen sind verschlossen, nur das Zimmer mit der Kerze steht offen.

Er bleibt in der Tür stehen und schaut in einen großen Raum, dessen Wände und Ecken er nur erahnen kann. Die Kerze beleuchtet das schmale Bett in der Mitte: Dort liegt sie nackt auf der Seite, mit dem Rücken zu ihm. Ihre Hände und Füße sind vorne und hinten ans Bett gefesselt; zwei andere Seile fixieren ihren Körper so, dass sie diagonal liegt: ihr Kopf an der einen Bettkante, ihr Becken an der anderen.

Er macht einen Schritt auf sie zu, um mehr von ihr zu sehen, dabei fällt sein Blick nach rechts. Er stockt. In einem Sessel sieht er die Umrisse einer dritten Person. Mann oder Frau? Man kann sie kaum wahrnehmen, aber es ist klar, dass sie die Szene genau beobachtet. Er versucht, ein Gesicht zu erkennen, aber es ist zu dunkel. Er weiß nicht, wer da sitzt, aber er weiß, warum. Dann soll es so sein, denkt er. Das war der einzige offene Punkt in der Abmachung: Wenn sie sich mit einem Backup wohler fühlt, wird er es zulassen. Ablenken wird es ihn nicht, denn er war schon immer gut darin, sich auf die Seine zu fokussieren und den Rest der Welt dabei zu vergessen. Das wird ihm auch heute wieder gelingen, denn sie ist perfekt, wie sie da zwischen den Seilen liegt. Sein Blick kennt nur noch sie.

Er macht ein paar Schritte und steht nun vor ihr, wo er in die Hocke geht, so dass er sie aus der Nähe betrachten kann. Gesicht an Gesicht. Er schaut ihr lange in die vom Kerzenschein beleuchteten Augen und lächelt schließlich. Ihr Gesicht ist angespannt, sie lächelt nicht. Er merkt, dass sie sich zusammenreißen muss. Es ist ganz ruhig im Zimmer, so ruhig, dass er sie atmen hört. Er wartet auf eine Regung ihrer Lippen, aber sie scheint sich im Griff zu haben. Gut, denn kein Wort soll gesagt werden. Sein Blick ist weiter auf sie gerichtet: Das schwache Licht betont ihre feinen Gesichtszüge. Ein paar Haare fallen ihr ins Gesicht, der Rest liegt auf der weißen Bettdecke. Sie schaut ihm nicht direkt in die Augen, sondern eher auf seinen Mund. Wartet sie auf ein Wort? Er schließt die Augen, um sich auf ihren Geruch zu konzentrieren. Sie trägt kein Parfum, sondern riecht nach dem Tag. So kann es losgehen.

Er richtet sich auf, damit seine Augen an ihrem nackten Körper entlangstreifen können. Dieser Körper ist so schön und unberührt, dass er eine Ungeduld in sich spürt, die er bekämpfen muss. Die nächsten Schritte sieht er schon vor sich, nun geht es an die Umsetzung. Er läuft zur Kerze und bläst sie aus.



Wird fortgesetzt.

Sonntag, 26. Dezember 2010

Er & sie

Sie haben sich in einem Innenstadt-Café in ihrer Stadt verabredet. Er kam gestern Abend mit dem Zug an und wohnt nun in einem kleinen Hotel. Dieses Arrangement ist nötig, damit sie sich wohler fühlt: Sie ist noch nicht so weit, einen Fremden in einer fremden Stadt zu treffen. Sie braucht die Geborgenheit ihrer gewohnten Umgebung. Außerdem bietet ihre Wohnung mehr Möglichkeiten für das, was sie vorhaben.

Nun sieht sie ihn also zum ersten Mal. Er sitzt an einem runden Tisch in der Mitte des Cafés und liest in der Zeitung, die vor ihm liegt. Er ist einer der wenigen Raucher unter den vielen Menschen. Das ist sein einziger Makel, das Einzige, was sie an ihm abstößt. Er schaut nur kurz von der Zeitung auf, um sein Wasser zu trinken, aber er bemerkt sie nicht. Vielleicht blendet ihn die Sonne, die durch die großen Fenster in den Raum scheint. Sie ist dankbar für das Licht, denn es erlaubt ihr, ihn auch aus der Ferne zu betrachten.

Er ist ein klassischer Typ mit schwarzen Haaren, Seitenscheitel und einem markigen Gesicht. Er sieht tatsächlich aus wie auf den Fotos, die sie ausgetauscht haben. Sie hat es immer angemacht, dass er sich gut pflegt und auf sein Äußeres Acht gibt. So soll er ihren Körper auch behandeln, selbst wenn ihm keine andere Wahl bleiben sollte, als Spuren darauf zu hinterlassen. Die Spuren wären bald verschwunden, aber das Herzpochen würde bleiben. Der Gedanke daran macht sie ungeduldig, also entschließt sie sich, es jetzt zu tun.

Er bemerkt, wie eine Frau sich neben seinen Tisch stellt. Er blickt nicht auf - wie verabredet. Aus dem Augenwinkel sieht er ihre nackten Beine, die ein Minirock nur spärlich verhüllt. Wenn sie sich an die Abmachung gehalten hat, trägt sie nichts darunter. Natürlich hat sie sich daran gehalten. Er schaut in seine Zeitung und würdigt sie keines Blickes. Er ist sicher, dass sie ihn anschaut - aber worauf wartet sie? Warum zögert sie? Endlich hört er die zwei Schlüssel auf den Tisch fallen. Sie dreht sich um und geht zum Ausgang, während er weiter in der Zeitung blättert. Als er sicher sein kann, dass sie außer Sichtweite ist, steckt er die Schlüssel ein. Sie hat auch eine Visitenkarte da gelassen, auf der ihre Adresse steht. Mit Lippenstift hat sie ein rotes "S" darüber gemalt. Der Deal steht.



Wird fortgesetzt.