Mein Körper ist ein Arschloch. Dass ich so etwas sage, ist ein Rückschritt, denn eigentlich war ich an einem Punkt angelangt, an dem mir mein Körper nicht mehr ganz so missfiel wie noch vor zwei bis drei Jahren. Aber nach den Ereignissen (oder sollte ich besser von "Nicht-Ereignissen" sprechen?) vom letzten Samstag muss ich zu dem Schluss kommen, dass mein Körper mich gnadenlos im Stich gelassen hat. Und das passierte auch noch im ungünstigsten Moment, nämlich als ich ihn mit zwei anderen Körpern bekannt machen wollte.
Der erste andere Körper gehörte Anne, der zweite Matthias, und beide waren sehr nackt. Ich auch, aber auch mindestens so aufgeregt. Dabei war eigentlich alles perfekt: Wir waren zuerst im Freibad, damit wir überprüfen konnten, ob die Nacktfotos in unseren Profilen auch nicht zu viel versprochen hatten. Nachdem wir diesen Test sogar gemeistert hatten, ohne den FKK-Bereich des Freibades zu betreten (vielen Dank für das Verständnis, Freaks! *g*), gingen wir zum Abendessen in ein nettes Cafe und anschließend auf die Erotikmesse. Anscheinend hat der Messebesuch uns alle in eine angeregte Stimmung versetzt, denn als ich mich hinterher schon in die Nacht verabschieden wollte, anstatt mich aufzudrängen, hieß es auf einmal: "Willst du noch mit zu uns kommen?". "Ja, jaaa, jaaaaa, ICH WILL!", dachte ich, sagte aber nur "Öhm, na gut...". Cool, oder? Na ja, gesagt, getan, und schwuppdiwupp saß ich in deren Auto und fing an zu zittern. Fast jedenfalls, es hätte nicht viel gefehlt, so aufgeregt war ich. Warum bloß? Ich bin doch keine 18 mehr und war außerdem schon einmal in einer ähnlichen Situation. Aber vielleicht war es genau das, was mich beunruhigte. Mein erster Dreier war erwiesenermaßen scheiße und ich wollte das unter keinen Umständen noch einmal erleben. Also versuchte ich mir klar zu machen, warum es dieses Mal ganz toll werden müsste:
1. Anne und Matthias sind verdammt scharf.
2. Sie sind auch noch supernett, haben Humor und sind keine Profirammler, die nur auf "Leistung" aus sind.
3. Sie haben keine Kinder (Mega-Abturner beim ersten Dreier!).
4. Sie sind verdammt scharf.
Das redete ich mir immer wieder ein, aber ich merkte, dass meine Aufregung trotzdem nicht verschwand. Mir schwante Böses. Ich stellte mir vor, dass ich trotz der eigentlich perfekten Umstände versagen würde, und diese Vorstellung wurde ich bis zur Ankunft in der Wohnung nicht mehr los.
Dort gab es erstmal Drinks, dann wurden die neu erworbenen Sextoys ausgepackt. Anne erfreute sich am Anblick ihres Delfin-Vibros, Matthias konnte gar nicht genug mit seiner röhrenförmigen Silikon-Wichshilfe herumblödeln. Sie macht übrigens lustige Geräusche. Danach durfte ich endlich den selbstgedrehten Porno gucken, von dem mir die Freaks schon so viel berichtet hatten. Einige Szenen wurden mir empörenderweise vorenthalten, weil die dort auftretenden Darsteller angeblich auf ihre Privatsphäre pochen! Pfff, Datenschutz wird überbewertet! Das ist Zensur, ich will das Gesamtkunstwerk bestaunen! ;-) Was ich zu sehen bekam, war aber immerhin erste Sahne: Der Film schaffte es, zugleich sexy, ehrlich, lustig, liebenswürdig und hardcore zu sein. Matthias scheint der geborene (Porno-)Darsteller zu sein, so überzeugend spielte er seine Rolle. Und Anne tat genau das, was eine Frau in einem Porno tun sollte. Sie sah blendend aus und machte heiße Dinge vor der Kamera. :-)
Wie man an diesen Zeilen schon merkt, fand ich durchaus Gefallen daran, zwei attraktiven jungen Menschen beim Ficken zuzuschauen, die gleichzeitig neben mir saßen. Das setzte bei mir natürlich Gedankenprozesse in Gang, die in der Frage mündeten, wie lange es wohl noch dauern könnte, bis ich Live-Action zu sehen bekäme. Anders ausgedrückt wuchs meine Nervosität noch weiter an, weil ich jeden Moment damit rechnete, dass Matthias Anne die Zunge in den Hals steckte und ich dann zwangsläufig auch gefordert sein würde, irgendwas zu machen. Hallooo, das war schließlich der Sinn des Ganzen! Ich kam mir total blöd vor, weil ich kurz davor war, etwas richtig Geiles zu erleben, darauf aber nur mit Horrorvorstellungen reagierte. Was machte ich bloß falsch? Und wie könnte ich es richtig machen? Ich ging in meiner Verzweiflung aufs Klo. Dort musste ich mit Erschrecken feststellen, dass sich meine Stimmung bis zu meinem kleinen Freund herumgesprochen hatte. Der Porno sollte ihn eigentlich groß und stark gemacht haben, aber das hatte er offensichtlich nicht richtig verstanden. Er zeigte sogar die GEGENTEILIGE Reaktion! Das muss man sich mal vorstellen. Wie kann das sein? Mein Körper ist ein Arschloch.
Da ich nicht ewig auf dem Klo bleiben konnte, ging ich zurück ins Wohnzimmer, wo die Freaks sich mustergültig ableckten. Es ging also los. So ein Mist. Ich setzte mich neben Anne und hatte bald ihre Hand auf meinem Oberschenkel. Ich begann, sie auch zu streicheln und sah, wie sie ihre Hand in Matthias' Hose steckte. Während er und ich sie langsam entkleideten, ließ sie ihre andere Hand auch in meine Hose gleiten und muss spätestens da festgestellt haben, wie aufgeregt ich war. Als Matthias dann mal kurz auf der Toilette verschwunden war, sagte ich ihr quasi als Entschuldigung, wie nervös ich war. Sie reagierte total cool und ließ sich die Stimmung nicht verderben, wodurch ich mich ermuntert fühlte, es weiter zu probieren. ;-)
Als Matthias wieder zurück war, wechselten wir vom Sofa aufs Bett und entledigten und dabei fast aller störenden Klamotten. Ich traute mich aber noch nicht, mein letztes Wäschestück abzulegen, um nicht als Volltrottel dazustehen. Konnte nicht irgendwer das Licht ausmachen? Es blieb an und das war im Nachhinein auch gut so, denn sonst hätte ich nicht sehen können, welch schönen großen Schwanz Matthias da geblasen bekam und welche fantastischen Brüste er bei Anne leckte. Die Vorliebe der beiden für FKK zahlte sich aus, sie hatten wunderbar gebräunte Körper. Ich streichelte Annes Körper, knetete ihre Bürste, küsste ihren Mund. Näheren Kontakt mit Matthias vermied ich, weil er nicht bi ist und ich engagiert wurde, damit Anne das Vergnügen hat, von zwei Männern verwöhnt zu werden. Ich hätte ihr auch gerne mehr geboten, aber meine Aufregung wollte nicht verschwinden. Anne reagierte toll und bemühte sich redlich um mein Wohlbefinden bzw. das meines kleinen Freundes. Leider vergebens, da regte sich gar nichts. Ich hasste mich und fand das Geschehen neben mir gleichzeitig richtig geil, bloß geilte es mich nicht auf. Das klingt paradox? Ha, es wird noch besser!
Anne ritt jetzt auf Matthias, wobei ich einen idealen Blick auf ihren Arsch genießen konnte. Ich dachte: "Wenn mich das nicht auf Touren bringt, bin ich offiziell impotent!" Also fing ich an zu wichsen. Steif wurde ich dadurch immer noch nicht, aber es dauerte nicht lange, bis ich abspritzte! wie ihr euch sicher denken könnt, wollte ich das eigentlich für später aufheben, aber es lief einfach alles gegen mich. Ich möchte gar nicht wissen, wie ich in dem Moment ausgeschaut habe. Mein Missgeschick blieb den beiden natürlich nicht verborgen, aber ihre Reaktion überraschte mich. Sie lachten! Ich hatte so ziemlich alles falsch gemacht, was ging, aber die beiden schienen nicht enttäuscht zu sein. Ich hatte die zwei verständnisvollsten Freaks der Welt getroffen (Ich lobe sie nicht deshalb über den grünen Klee, weil sie hier mitlesen, sondern weil ich einfach baff bin, wie nett sie zu mir waren). Anne gab mir ein paar Taschentücher, mit denen ich hastig das Sperma vom Laken und auch von ihrem Körper abwischte. Im Eifer des Gefechts hatte sie ein bisschen was abbekommen, was an sich eine feine Sache gewesen wäre, wenn es denn absichtlich passiert wäre.
Nachdem wir alle über mein Missgeschick gelacht hatten und ich noch einmal betont hatte, wie Leid mir die ganze Sache tat, ging Anne wieder zur Tagesordnung über und nahm Matthias' Schwanz in den Mund. Ich wollte auch etwas beitragen und schnappte mir den Vibro, um sie damit von hinten zu verwöhnen. Der Delfin verrichtete ganze Arbeit. Bald hörte ich Matthias laut stöhnen, konnte ihm aber keine Aufmerksamkeit schenken, weil ich mich ganz der Synthese von Annes Klitoris mit dem Silikondelfin widmete. Als ich mein Ziel erreicht und Anne ebenfalls heftig zum Stöhnen gebracht hatte, gab sie mir ein Zeichen aufzuhören. Ich schaute Matthias an, der glücklich auf dem Bett lag und sein Sperma nicht nur über seinen Körper, sondern auch auf ein Kissen verteilt hatte, das etwas oberhalb meines Spermaflecks lag. Wer immer heute Nacht auf dieser Seite schlafen müsste, hatte Pech.
Wir lagen anschließend noch entspannt zu dritt auf dem Bett und unterhielten uns. Darüber, dass ich mich schlecht fühlte. Darüber, dass es für die beiden auch das erste Mal mit einem zweiten Mann war. Darüber, dass es schon spät war und sie mich nach Hause bringen wollten. Also zogen wir uns an und fuhren gemeinsam zu mir. Ich bedankte mich gefühlte eintausend Mal für ihr Verständnis und sie antworteten, dass nichts passiert sei, wofür sie Verständnis hätten haben müssen. Mir wurde klar, dass ich nach dieser Nacht bei den meisten anderen Paaren unten durch gewesen wäre, aber die Freaks waren anders. Es sei denn natürlich, sie haben mich angelogen und machen sich inzwischen lustig über mich. Ich muss mich mal wieder melden und das herausfinden. ;-) Immerhin meinten sie, als ich aus dem Auto stieg, dass sie sich auf eine Wiederholung freuen würden. Wirklich? Habe ich so viel Glück? Vielleicht habe ich das falsch verstanden, schließlich war es schon spät. Wir werden sehen. Ich ging auf jeden Fall mit einem guten Gefühl ins Bett, obwohl so viel schief gelaufen war. Habe ich schon erwähnt, dass mein Körper ein Arschloch ist?
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