Mittwoch, 10. September 2008

Meine erste Erotikmesse

Am letzten Wochenende war ich mit meinen Lieblingsfreaks Anne & Matthias auf einer Erotikmesse. Es war mein erster Besuch auf einer Messe dieser Art, weil ich mich nie getraut hatte, zu so etwas alleine hinzugehen. Als Solomann wirkt man immer so verzweifelt, dachte ich. Zum Glück waren die Freaks auch neugierig darauf, billige Massageöle, überteuerte Rasierer sowie Vibros mit Maulwürfen und Namen wie "Clitzilla" kennenzulernen. Oh, ich werde schon wieder so sarkastisch. Pardon. :-)

Wir zogen also zu dritt los und freuten uns, durch einen schlauerweise ausgedruckten Internetgutschein 5 Euro beim Eintritt sparen zu können. An der Kasse angekommen, mussten wir dann sehen, dass es immer noch 25 Euro für Männer und 15 Euro für Frauen kostete. Diese Preise erschienen uns ein paar Sekunden später noch höher, als wir die Halle betraten und mit einem Blick fast alle Stände der Messer überblicken konnten. Das sollte alles sein? Für eine deutsche Großstadt war die Messefläche erstaunlich klein.

Skeptisch begannen wir unsere Tour durch die Silikon- und Nylonwelten der einzelnen Stände. Es gab die klassischen Aussteller: Sexvideos, Toys, Dessous, Piercings und Schmuck sowie die schon erwähnten Stände mit Massageölen und einem "neuartigen" Rasiersystem. Außerdem gab es eine Ecke, in der man sich erotisch massieren lassen konnte, aber dort sahen wir immer nur das Hinweisschild "Entschuldigung, ich massiere gerade". Da wollten wir dann auch nicht weiter stören.
Irgendwann liefen wir an einem bis zum Rand mit Wasser gefüllten Goldfischglas vorbei, auf dessen Grund eine Gummimuschi lag. Man konnte eine "erotische Wundertüte" gewinnen, wenn man mit einer 2-Euro-Münze in den Schlitz traf. Da schon viele Münzen um die Muschi herum lagen, trauten wir uns nicht an diese Aufgabe heran, aber ich würde diese kleine Übung vielleicht mal zu Hause ausprobieren wollen - mit einer echten Muschi, aber ohne das störende Wasser drumherum. :-)

Zu unserer Überraschung war das Publikum angenehm gemischt und bestand nicht nur aus notgeilen alten Säcken, wie wir es erwartet hatten. Es waren viele Jüngere da und sogar ein paar hübsche Frauen! Es gab für mich also viel zu gucken und ich musste nicht die ganze Zeit nur Anne & Matthias auf den Arsch starren und denken "Hm, was man damit wohl anstellen könnte...". Das habe ich höchstens ein- oder zweimal gemacht. ;-)

A prospos geile Ärsche: Jeweils zur vollen Stunde gab es ein Softcore-Stripprogramm auf der Hauptbühne, gefolgt von Hardcore-Shows auf abgetrennten Nebenbühnen. Wir haben uns nur die erste Variante angeschaut, da wir für die Hardcore-Action noch einmal 10 Euro hätten zahlen müssen. Soviel war uns "Vanessa Cool" nicht wert, die "sich alles reinsteckt, was man ihr auf die Bühne wirft". Oder so ähnlich. Die Hauptshow bestand aus einem Stripper und zwei Stripperinnen, die nacheinander auftraten und einen guten Job machten. Die Freddie-Krueger-Imitation am Anfang wirkte zwar ein wenig deplatziert, dafür verstand es der Junge aber, sich ausziehen und dabei ein junge Dame richtig glücklich zu machen.

Als die Show vorbei war, widmeten sich die Freaks intensiv den Sextoys und ließen sich dabei von einer fröhlichen jungen Verkäuferin intensiv beraten. Ich hörte fleißig mit, weil ich hoffte, sowohl Details aus Annes und Matthias' Sexleben zu erfahren, als auch persönliche Erfahrungen der nicht unattraktiven Verkäuferin geschildert zu bekommen. Mein Plan ging nur begrenzt auf, da vor allem die junge Dame keine Anstalten machte, prickelnde Einzelheiten preiszugeben. Ich fragte mich, ob sie wohl nach der Messe noch etwas vorhatte, und erfuhr später von Matthias, dass ihn dieselbe Frage umtrieb. :-) Aber zuerst war die Aufgabe, einen neuen besten Freund (= Vibrator) für Anne zu finden. Es gab viel Auswahl für den "Aufsatz": Schmetterlinge, Maulwürfe, Delfine, Elefanten und und und. Nicht zu niedlich durfte es sein, denn das widersprach dem Prinzip, da waren wir uns einig. Nachdem sie ausführlich beraten wurden und viele Vibros ausprobiert hatten (laut Anne am besten an der Nasenspitze), entschieden sich die beiden für ein blaues Gerät, in dem innen Kugelketten rotierten und außen ein Delfin mit der Schnauze vibrierte. Wie sich im Laufe der Nacht herausstellen sollte, war das genau die richtige Wahl, aber dazu später mehr. *g*
Ich kaufte nichts, sondern machte nur große Augen bei der streichbaren Schokocreme und dem schon angesprochenen, seltsam geriffelten Clitzilla. Zum Schluss ließen sich die Freaks noch breitschlagen, das Titan-Rasierset für Sie & Ihn zu kaufen, das laut Aussage das Verkäufers besonders fein arbeitet und keine Bakterien in die Poren lassen soll. Ein Testbericht steht noch aus, wird aber hier bekannt gegeben, sobald er vorliegt *mitdemzaunpfahlwink*.

Beladen mit einer unauffälligen Plastiktüte verließen wir die Messe. Toni war um eine Erfahrung reicher.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

So...nach einer Woche Probezeit kommt nun unser Testbericht zu unseren neu erworbenen Intimrasierern (die Tauglichkeit unserer anderen Neuerwerbungen hat Toni ja noch selbst getestet).

Anfangs waren wir ja seeeehr skeptisch...eine überteuerte Messe...ein recht skuriler Verkaufer...die üblichen Wunderversprechen und ein Produkt, dass sich bei jedem Teleshopping Sender pudelwohl gefühlt hätte.

Auch die Verarbeitung des Materials und die Erzählungen des Verkaufers ("...ich rasiere mich auch im Gesicht nur noch damit..."), verbunden mit seinen frisch eingewachsenen Barthaaren am Hals, konnten uns nicht recht überzeugen.

Allerdings fanden wir die ständigen Entzündungen beim rasieren dermaßen lästig und den Preis (für Damen- und Herrenvarianten zusammen 20 €) noch so akzeptabel, dass wir doch zugeschlagen haben.

Nach einer Woche kann man nun folgendes berichten:

1.) Die Damen Variante:
Formschön, solide verarbeitet und eine etwas kleinere Klinge als die Ausgabe für Männer. Zudem hat sie anscheinend im Verhältnis zur größe etwas mehr Power und rasiert daher etwas besser. Für größere Flächen ist sie allerdings weniger geeignet. Aber für die Augenbraun funktioniert sie ganz hervorragend...so gut, dass sich Anne heute im Übereifer gleich mal die halbe linnke Braun abgeraspelt hat und nun Angst hat, heute auf unsere Swinger Party zu gehen ;-)

2.) Die Herren Variante:
Etwas größere Klinge, recht häßlich, schlechte Verarbeitung. man hat das Gefühl, dass auch die Power etwas geringer ist.

Nun aber das wichtigste: Rasiern die kleinen Scheißerchen nun eigentlich gut und was noch wichtiger ist...wachsen die Haare damit weniger ein?

Man wird es kaum glauben, aber das tun sie offenbar wirklich !
Das rasieren ist zwar etwas aufwändiger, als mit einem Nassrasierer, aber dafür haben wir seit dem praktisch kein eingewachsenes oder entzündetes Haar mehr...wir sind beide echt überrrascht.

Vermutlich kommt das ganze aber weniger von den "tollen Titanklingen" und der "praziesen Schnittführung", wie uns der Verkäufer weis machen wollte, sondern die Haare werden einfach etwas weiter oben abgeschnitten...ungefähr so wie man es von einem Langhaarschneider beim "normalen" rasieren kennt.

das ganze ist dann vielleicht nicht ganz so gründlich, aber da man es dafür beinahe jeden Tag machen kann, hat man im Duchschnitt trotzem einen "gepflegteren" Schritt...und die Pickelchen fallen auch zum großen Teil weg.

Nun sind wir mal gespannt, wie lange die Teile halten und ob sich die positiven Ergebnisse auch über mehrere Wochen halten...aber auf jedenfall müssen wir unsere "tele-Shopping-Vorurteile" in diesem Fall etwas zurücknehmen. :-)